Vollformat-DSLM mit Retro-Design: Nikon Z f

24 MP, KB-CMOS, 405 AF-Felder, 30 Bilder/Sek., 3,69 Mio. Subp. Sucher, 3,2" LCD, 4K60p-Video

Nach der 2021 eingeführten Z fc hat Nikon mit der Z f eine weitere spiegellose Systemkamera mit Retro-Look vorgestellt. Das Design der neuen Kamera orientiert sich wie bei der Z fc an den Modellen der analogen FM(2)-Serie, anders als bei der Z fc kommt jedoch ein Sensor in Vollformatgröße zum Einsatz. Dieser löst wie bei der Z 6 oder Z 6II knapp 24 Megapixel auf. Im Vergleich zu beiden DSLMs wurde der Bildwandler der Z f allerdings weiterentwickelt. Dadurch ist es unter anderem möglich, Fotos mit einer Sensorempfindlichkeit von ISO 64.000 ohne Erweiterung aufzunehmen. Mit der höchsten Erweiterungsstufe High 1,7 lassen sich ISO 204.800 erreichen.

Als Bildprozessor kommt bei der Nikon Z f ein Expeed 7 zum Einsatz. Dieser sorgt nicht nur für ein geringeres Bildrauschen, die wesentlich höhere Rechenleistung erlaubt auch eine noch effizientere Bildstabilisierung. Bis zu acht Blendenstufen kann der Sensor-VR der DSLM ausgleichen und berücksichtigt dabei den verwendeten Fokuspunkt. Doch die DSLM nutzt den beweglichen Sensor nicht nur zur Bildstabilisierung, zum ersten Mal bei einer Kamera von Nikon wird die Pixelshift-Aufnahme (von Nikon Pixelverlagerung genannt) unterstützt. Vier, acht, 16 oder 32 Aufnahmen lassen sich zum Zweck einer besseren Bildqualität automatisiert aufnehmen und per Software zusammenrechnen. Intern ist dies vorerst nicht möglich.

Die Nikon Z f mit dem Nikkor Z 40mm F2 SE von oben betrachtet:

Serienaufnahmen sind mit der Nikon Z f mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung möglich, wie bei der Z 8 und Z 9 können die Bilder allerdings nur im JPEG-Format gespeichert werden. Wer auch RAW-Bilder aufnehmen möchte, kann bis zu 14 Bilder pro Sekunde festhalten. Zudem gilt es zu beachten, dass höhere Bildrate als 14 Bilder pro Sekunde nur mit dem elektronischen Verschluss zu erreichen sind. Ansonsten steht auch der mechanische Verschluss zur Verfügung. Diesen hat Nikon auf mindestens 200.000 Bilder ausgelegt, sein Geräusch wurde passend zum Retrostyle des Gehäuses optimiert.

Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung:

Das Autofokussystem der Nikon Z f arbeitet mit einem Hybrid-AF, 299 Phasen-AF-Sensoren unterstützen die automatische Bilderkennung. Zudem ist die Fokussierung auf 89 x 96 Prozent der Sensorfläche möglich. Scharfstellen lässt sich mit der Kamera ab einer Helligkeit von -10EV, deutlich bessere AF-Algorithmen sorgen zudem für eine Fokusleistung, die sich fast auf Höhe der Nikon Z 8 oder Z 9 bewegen soll. Das liegt auch an der Deep Learning-Unterstützung, die das Erkennen von Motiven erlaubt. Apropos Motiverkennung: Diese ist auch beim Verwenden des manuellen Fokus möglich. Dadurch lässt sich ohne Autofokus vergleichsweise einfach auf die Augen oder das Gesicht einer Person fokussieren. Das ist bei einer Kamera, die mit ihrer Optik zum Verwenden älterer Objektive prädestiniert ist, ein besonders interessantes Feature.

Videos nimmt die Nikon Z f mit voller Sensorbreite in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde und in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1080 Pixel) mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde auf. Mit APS-C-Crop sind in 4K zudem bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. Als Video-Optionen sind mehrere Profi-Video-Optionen mit an Bord, dazu gehören die Aufnahme mit 4:2:2 10-Bit sowie eine Wellenform-, Zebra- und Peaking-Ansicht.

Neben einem SD-Slot ist auch ein microSD-Slot verbaut:

Beim Sucher hat sich Nikon für ein 3,69 Millionen Subpixel auflösendes Modell entschieden, das 3,2 Zoll große Display verfügt über 2,1 Millionen Subpixel. Eingaben sind natürlich auch per Touch möglich, darüber kann man zudem den Fokuspunkt verschieben. Das geht auch beim Blick durch den Sucher. Bei der Speicherkartenausstattung geht Nikon mit einem SD- und einem microSD-Slot einen ungewöhnlichen Weg, anders konnte ein zweites Fach wegen des großen ENEL15c-Akkus allerdings nicht realisiert werden. Das 14,4 x 10,3 x 4,9cm große und 710g schwer ausfallende Gehäuse der Nikon Z f besteht aus einer Magnesiumlegierung, die vorhandenen Abdichtungen schützen vor Staub und Tropfwasser.

Durch die dreh- und schwenkbare Lagerung lässt sich das Panel fast überall einsehen:

Die Nikon Z f kann ab Oktober 2023 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2.499 Euro im Fachhandel erworben werden. Zudem bietet Nikon die Z f im Kit mit dem Nikkor Z 40mm F2 SE für 2.749 Euro an. Als dritte Option lässt sich die Kamera zusammen mit dem Nikkor Z 24-70mm F4 S für 3.129 Euro erstehen (alle Preise UVP).

Die dkamera.de-Ersteinschätzung
Da Nikon mit der Z f mittlerweile die dritte Retro-Kamera und das zweite DSLM-Modell im Retro-Look vorgestellt hat, scheint es das japanische Unternehmen mit dem Retro-Trend ernst zu meinen. Analoge Vorbilder gibt es bei Nikon auch mehr als genug, das Erbe der Kamera- und Optikschmiede ist groß. Während die Z fc mit ihrem APS-C-Sensor für den Einsatz analoger Objektive aus unserer Sicht aber nicht optimal geeignet ist, behebt die Z f dieses Manko. Doch die neue DSLM ist viel mehr als eine Retro-Version der Z 6II, an die die Z f teilweise erinnert. Nikon hat bei der Z f diverse neue Technologien integriert, diese machen die DSLM technologisch aktuell zum drittbesten Modell in Nikons Z-Portfolio.

Bei der Belederung lässt sich zwischen unterschiedlichen Farben wählen:

Das Gehäuse der Nikon Z f erinnert nicht nur mit seinem Design an die analogen Kameras von Nikon, zahlreiche Einstellräder erlauben das Verändern der wichtigsten Aufnahmeparameter auf klassischem Weg. Darüber hinaus ermöglicht die DSLM den schnellen Wechsel zu Schwarz-Weiß-Aufnahmen und informiert ein kleines Status-LCD über die eingestellte Blende. Letzteres kennt man von der Z fc. Besser als beim APS-C-Modell gefällt uns der kleine Griff auf der Vorderseite, dieser sorgt für ein komfortableres Handling.

Das Gehäuse erinnert an die analoge FM2 und verfügt über zahlreiche Einstellräder:

Auf der Rückseite verzichtet Nikon leider auf eine seitliche Stütze für den Daumen, dieser kann daher leicht abrutschen. Sehr gut und clever wurde aus unserer Sicht der doppelte Speicherkartenslot gelöst, auf die Möglichkeit eines Backups muss man nicht verzichten. Alle Funktionen und Features machen die Nikon Z f auf den ersten Blick zu einer ansprechenden Kamera, Freunde alter Objektive sollten an der DSLM sicherlich Gefallen finden.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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