Neu: Phantom 3 Professional mit 4K Videoaufnahme und Phantom 3 Advanced mit Full-HD Video
DJI hat am 08.04.2015 auf einer Pressekonferenz, die gleichzeitig in New York, London und München stattfand, eine neue Produktserie mit dem Namen DJI Phantom 3 vorgestellt. dkamera.de war auf der Pressekonferenz in München vor Ort und konnte alles über die neuen Produkte von DJI erfahren sowie einen ersten Eindruck des Quadrocopters im Flugeinsatz bekommen. Wir haben auf der Pressekonferenz eine ganze Menge Fotos des neuen Copters aufnehmen können, die wir Ihnen an dieser Stelle nicht vorenthalten wollen.
Die neue DJI Produktserie enthält zwei Quadrocopter, die den DJI Phantom 2 Vision+ Modellen zwar recht ähnlich sehen, jedoch laut DJI keinerlei technische Gemeinsamkeiten mit diesen mehr aufweisen. Dies sind zum einen das neue Topmodell, der DJI Phantom 3 Professional mit 4K Videofunktion und der DJI Phantom 3 Advanced mit Full-HD Videoaufzeichnung.
Das neue Topmodell ist der DJI Phantom 3 Professional, der bereits serienmäßig eine kleine 4K Videokamera - die unter anderem auch zwölf Megapixel Fotos aufnehmen kann - installiert hat. 4K kann die Kamera des Phantom 3 Professional mit 30 Vollbildern pro Sekunde erfassen (3.840 x 2.160 Pixel in 30p), eine Videoauflösung von 4.096 x 2.160 Pixel kann die Kamera in maximal 25 Vollbildern pro Sekunde aufzeichnen. Der neue kleine Bruder, der DJI Phantom 3 Advanced kann hingegen die 4K Videofunktion nicht bieten, filmt also "nur" in Full-HD Auflösung bei maximal 60 Vollbildern pro Sekunde (1.920 x 1.080 Pixel und 60p).
Die Kamera ist von Haus aus in drei Achsen mit einem so genannten Gimbal optisch stabilisiert, so dass auch bei einem sehr aggressiven Flugverhalten ein gerades und verwacklungsfreies Videobild praktisch immer gegeben ist und der Pilot damit auch die Möglichkeit hat, die Kamera nach oben und unten zu schwenken.
Auch die restlichen Neuerungen haben es in sich: DJI hat die derzeit aktuellste Technik integriert, die man sich nur vorstellen kann. Unter anderem die hauseigene „Lightbridge“-Technologie, mit der es möglich ist, das Live-Bild der 4K Kamera am Boden an einem Tablet oder Smartphone in HD Qualität zu betrachten. Weiterhin hat DJI seinen besten Flight-Controller, den „DJI A2“ in einer angepassten Version verbaut, womit eine sehr gute Flugperformance sichergestellt ist.
Natürlich erinnert uns dies alles an den DJI Inspire 1 Quadrocopter, der das aktuelle Topmodell von DJI ist. Und tatsächlich arbeiten beide neuen DJI Phantom 3 Modelle – genau wie der DJI Inspire 1 – mit der DJI Pilot App zusammen, die man auf einem mobilen Gerät kostenfrei installieren kann. Damit ist es - wie bereits erwähnt – möglich, das Live-Bild der Kamera zu sehen, darüber hinaus jedoch auch Telemetrie-Daten live im Flug zu verfolgen. Dazu zählt die aktuelle Flug-Höhe, die Flug-Geschwindigkeit, die verbleibende Flugzeit und somit die Rest-Akkukapazität und vieles mehr. Das alles kennen wir vom Topmodell, dem DJI Inspire 1, dass diese Technologie jedoch in einem so kleinen und leichten Quadrocopter integriert werden konnte, ist eine technische Meisterleistung.
Ebenfalls neu beim Phantom 3 ist der veränderte Akku, dieser hat nun vier integrierte Zellen (4S) gegenüber drei integrierter Zellen (3S) beim Phantom 2. Der neue Akku des Phantom 3 wird eine Kapazität von 4.480mAh aufweisen, was sich im ersten Moment gegenüber den 5.200mAh des Phantom 2 zwar weniger anhört, jedoch gibt DJI eine Flugzeit von ungefähr 23 Minuten an. Beim Phantom 2 waren es noch ungefähr 25 Minuten und damit nur rund 8% mehr zu erwartende Flugzeit. Dies kann die quasi absolute technische Vollausstattung des neuen Phantom 3 aber durchaus rechtfertigen.
Durch den neuen Akku mit vier Zellen haben die Motoren des neuen Phantom 3 zudem eine deutlich gesteigerte Leistung gegenüber dem Phantom 2. Dies ist unserer Meinung nach ein sehr guter Schritt, da die neuen Quadrocopter-Modelle damit wieder ein sehr gutes Performance-/Gewichts-Verhältnis aufweisen. Genau genommen wiegt der Phantom 3 mit 1.280 Gramm nur unwesentlich mehr als der DJI Phantom 2 Vision+, der ebenfalls bereits eine stabilisierte Kamera verbaut hat und 1.242 Gramm wiegt.
Die Phantom 2 Vision-Serie wird damit offensichtlich vom Phantom 3 abgelöst, es wird also vermutlich keine weiteren DJI Vision Produkte mit erweiterter WLAN Verbindung mehr geben, DJI schwenkt an dieser Stelle sinnvollerweise vollständig auf die „Lightbridge“-Übertragungstechnologie um. Diese überträgt übrigens Coptersteuersignale sowie alle Bild- und Videoinformationen und natürlich ebenso die Telemetriedaten einzig und allein auf einer Frequenz von 2,4 GHz.
Nach wie vor wird der Copter ein RTF – also „Ready to Fly“-System sein, was für Einsteiger oder „bastelfaule“ natürlich gleichermaßen sehr praktisch ist. Dies bedeutet Packung öffnen, Akkus laden und die selbstsichernden Propeller montieren (einfach drauf drehen ohne Werkzeug) und schon kann‘s losgehen.
Damit mausert sich die DJI Phantom-Serie zum kleinen Bruder des aktuellen Topmodells, dem DJI Inspire 1. Gegenüber dem Inspire gibt es zudem nur wenige Einschränkungen, diese sind unter anderem der fehlende HDMI-Anschluss an der Fernsteuerung, die fehlende Möglichkeit Copter- und Kamerasteuerung mit zwei getrennten Fernsteuerungen - also im Zweipersonen-Betrieb durchzuführen, sowie keine 360° Drehbarkeit der Kamera. Natürlich fehlt dem Phantom 3 deshalb auch der Transformations-Mechanismus des DJI Inspire 1, der jedoch dort aufgrund der Größe des Copters nicht sinnvoll ist und auch nicht zu realisieren wäre.
Übernommen hat DJI beim Phantom 3 vom Inspire 1 auch das „Vision Positioning“-System, welches an der Unterseite des Copters installiert ist und optische Sensoren sowie Ultaschall-Sensoren verbaut hat. Dieses System ist dafür zuständig, dass der Copter bis in eine Höhe von ungefähr 3 Metern immer weiß, wo bzw. wie weit entfernt der Boden vom Copter aktuell ist. Damit ist – genau wie beim DJI Inspire 1 auch – ein „Indoor-Flight“ – also der Flug in geschlossenen Räumen bzw. Hallen, wo kein GPS Signal empfangen werden kann, möglich.
Der Phantom 3 ist damit in dieser Größenklasse herstellerübergreifend als aktuelles Flaggschiff zu bewerten, denn kein anderes System kann hier aktuell in dieser Größe noch technisch mithalten. Lediglich der DJI Inspire 1 kann dies toppen, jedoch bei einem entsprechend deutlich höheren Anschaffungspreis.
Insgesamt bestätigt auch das Firmenwachstum von DJI den Erfolgskurs: Aktuell arbeiten bei DJI rund 3.000 Mitarbeiter, von denen 600 in der Forschung und Produktentwicklung tätig sind, was man an der Innovation und dem Funktionsumfang der neuen DJI Multicopter auch durchaus ablesen kann.
Auch die live Flugvorstellung konnte überzeugen, DJI hat den Phantom 3 Professional uns Journalisten natürlich auch gleich in der Praxis gezeigt und wir attestieren dem Copter schon jetzt wirklich perfekte Flugeigenschaften und eine sehr einfache Handhabung sowie Steuerung. Der Copter wurde von DJI auf dem Dach eines 11-stöckigen Gebäudes gestartet und flog eine ganze Weile vor einer tollen Kullisse: Dem Münchner Olympiastadion sowie dem Fernsehturm.
Auch der Preis wird Viele positiv überraschen, denn der Phantom 3 Professional wird für 1.399,00 Euro auf den Markt kommen. Für den Phantom 3 Advanced, der als einzigen Unterschied zum Professional Modell keine 4K Videoaufnahmen erstellen kann, wird DJI 1.099,00 Euro aufrufen.
Unsere Recherche hat darüber hinaus ergeben, dass für beide neuen Multicopter-Modelle im offiziellen DJI Store jeweils für 100,00 Euro Aufpreis auch ein zweiter Akku im Bundle angeboten wird. Auch aus Deutschland kann man im offiziellen DJI Store direkt bestellen, dies haben wir selbst auch schon einmal ausprobiert und ab 260,00 Euro Bestellwert ist die Lieferung sogar versandkostenfrei.
Auf der Pressekonferenz wurde die Produktverfügbarkeit mit „noch in diesem Halbjahr“ angegeben. Im offiziellen DJI Store ist jedoch bereits die Rede von „starting in late April“ – was soviel bedeutet wie: Wer im DJI Store bestellt, kann bereits mit einem Versand ab Ende April 2015 rechnen. Je nach Anzahl der Vorbestellungen kann dies jedoch auch deutlich später erfolgen. Wer also schnell ist mahlt zuerst.
Man kann den DJI Phantom …
Man kann den DJI Phantom 3 mittlerweile wirklich als professionelles Arbeitsgerät für Luftbildfotografen und -filmer bezeichnen. In den alten Versionen, in denen man noch auf GoPro Kameras mit umgebauten Objektiven zurückgreifen musste, hatte man zwar auch schon die meisten Features, aber mit der Version 3 hat DJI endlich eine eigene Kamera verbaut, die sehr gute Qualität liefert. Einen Fischaugeneffekt sieht man hier nicht mehr... dazu die weitreichende Funkstrecke, die normalerweise alleine schon 1400 EUR bei DJI kostet... aus meiner Sicht ein Paket, das kein anderer Hersteller bieten kann.
DJI muß seine Phantom auch …
DJI muß seine Phantom auch aufbessern, da es im Marktsegment der Quadrocopter mit hochwertiger Kamera mittlerweile immer mehr Konkurrenz von anderen Herstellern gibt.