Teil 2 von 3: Spiegelreflexkamera vs. spiegellose Systemkamera von Canon
Im ersten Teil unseres Tests der Canon EOS 80D und der Canon EOS M5 haben wir unter anderem die Abmessungen, die Verarbeitung und die Bildqualität verglichen. In diesem zweiten Teil gehen wir auf das Objektivangebot, die Bildkontrolle sowie die Arbeitsgeschwindigkeit ein.
Objektivangebot:
Beim Bewertungspunkt "Objektivangebot" vergleichen wir die für eine Kamera erhältlichen Objektive. Adapterlösungen ziehen wir dabei nur wenig in Betracht, denn diese sorgen in einer oder mehrerlei Hinsicht für Nachteile. Die Canon EOS 80D (Testbericht)
Die Canon EOS M5 (Testbericht)
besitzt das EF-M-Bajonett. Dafür hat Canon aktuell nur sieben Objektive (11 bis 200mm Brennweite) im Angebot, auch von anderen Herstellern gibt es vergleichsweise wenige Modelle. Das Objektivangebot fällt dadurch deutlich kleiner aus. Mit dem Mount-Adapter EF-EOS M können jedoch prinzipiell auch alle EF- und EF-S-Objektive an der EOS M5 genutzt werden. Theoretisch stehen für die EOS M5 somit sogar mehr Objektive als für die 80D zur Verfügung.Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Canon EOS 80D.
Bildkontrolle:
Die Optionen bei der Bildkontrolle unterscheiden sich technisch bedingt deutlicher. Die Canon EOS 80D (Testbericht)
Kommen wir zu den Displays: Bei der EOS 80D setzt Canon auf ein dreh- sowie schwenkbares LCD mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel. Dieses kann nahezu aus jedem Winkel eingesehen werden, die Einblickwinkel sind außerdem groß. Details zeigt das 3,0 Zoll große LCD sauber an, Pixel sieht man keine.
Das Display der Canon EOS M5 (Testbericht)
fällt mit 3,2 Zoll in der Diagonalen etwas größer aus, die Auflösung ist mit 1,62 Millionen Subpixel außerdem höher. Dafür ist es aber nicht möglich, das LCD zu drehen, sondern „nur“ nach oben sowie unten zu schwenken. Selbstporträts mit Blick auf das Display lassen sich allerdings realisieren.Eingaben können über beide Displays per Touch vorgenommen werden. Das funktioniert jeweils sehr gut.
Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Unentschieden.
Geschwindigkeit:
Was die Arbeitsgeschwindigkeit anbelangt, haben sich alle Vorgängermodelle der EOS M5 nicht mit Ruhm bekleckert. Neben langsamen Serienbildraten konnten auch die Autofokussysteme nicht zur Spitze aufschließen. Die EOS M5 macht vieles deutlich besser. Zum einen hat sie eine Serienbildfunktion mit bis zu 8,8 Bildern pro Sekunde zu bieten. Bei JPEG-Aufnahmen arbeitet die DSLM mit 8,6 Bildern pro Sekunde um fast zwei Bilder pro Sekunde schneller als die 80D mit 6,9 Bildern pro Sekunde. Die 80D ist dafür deutlich ausdauernder und kann die genannte Bildrate für 117 Aufnahmen in Folge aufrechterhalten. Die EOS M5 wird schon nach 29 Bildern in Serie langsamer. Auch bei RAW-Aufnahmen ist die EOS M5 schneller unterwegs (8,8, statt 7,0 Bilder pro Sekunde), der Pufferspeicher erlaubt allerdings nicht ganz so lange Aufnahmeserien (19, statt 23 Bilder in Folge). Bei JPEG+RAW-Aufnahmen ergibt sich mit 8,8 gegenüber 7,0 Bildern pro Sekunde sowie 17 bzw. 20 Bildern in Folge ein ähnliches Ergebnis. Die gerade genannten Werte gelten für die einmalige Vorfokussierung, bei kontinuierlichem AF erreicht die EOS M5 wie die 80D etwa 7 Bilder pro Sekunde. In der Praxis liegen beide Kameramodelle somit in etwa gleichauf. Wer längere Aufnahmeserien benötigt, sollte aber besser zur 80D greifen.
Beim Scharfstellen erzielt die Canon EOS 80D (Testbericht)
mit 0,11 Sekunden (plus 0,06 Sekunden Auslöseverzögerung) ein deutlich besseres Ergebnis, wenn der dedizierte AF-Sensor verwendet wird. Dieser steht allerdings nur beim Blick durch den Sucher zur Verfügung. Im Liveviewbetrieb, der bei der Canon EOS M5 (Testbericht) stets aktiv ist, liegt die spiegellose Kamera mit 0,20 Sekunden gegenüber 0,30 Sekunden (80D) vorne. Da die DSLR eine längere Auslöseverzögerung besitzt, setzt sich die EOS M5 mit 0,24 Sekunden gegenüber 0,41 Sekunden effektiv sogar noch weiter ab.In der Praxis verfolgt die EOS 80D beim Verwenden des dedizierten AF-Sensors bewegte Motive deutlich besser, bei statischen Motiven ergibt sich trotz der unterschiedlichen Fokussierungszeiten kein relevanter Unterschied.
Die Einschaltzeit bis zur vollständigen Bereitschaft fällt mit 1,43 Sekunden (EOS M5) und 1,66 Sekunden (EOS 80D) recht ähnlich aus, das erste Bild nach dem Einschalten hält die Spiegelreflexkamera aber wesentlich früher (0,43 Sekunden gegenüber 1,51 Sekunden) fest.
Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS 80D.
Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:
Im dritten und letzten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 80D und der Canon EOS M5 vergleichen wir die Funktionen und Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit.
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