Teil 2 von 2: Das Zubehör, die Bildqualität und die Beispielaufnahmen der Elecam 360 zum Download

Nachdem wir uns im ersten Teil des Testberichts der 360-Grad-Kamera Elecam 360 mit den technischen Daten und der Bedienung beschäftigt haben, prüfen wir jetzt die Bildqualität und gehen auf das Zubehör ein.

Das Zubehör:
Viele Actionkameras sind mit zahlreichem Zubehör ausgestattet, damit sie in möglichst vielen Situationen eingesetzt werden können. Bei der Elecam 360 von Elephone befindet sich ebenso verschiedenes Zubehör im Lieferumfang – allerdings deutlich weniger als bei anderen Modellen. So gehören ein USB-Kabel sowie eine Befestigung für Fahrradlenker und eine für Helme zum Lieferumfang. Ebenso ist ein 3M-Klebepad vorhanden, und zur Montage an anderen Halterungen wurde ein Adapter für das Stativgewinde beigelegt. Durch den Adapter lässt sich das Zubehör anderer Actionkameras verwenden, hier wird man also nicht eingeschränkt.

Das beiliegende Zubehör fällt recht spärlich aus:

Für Fahrradlenker oder auch andere Stangen ist eine Halterung im Lieferumfang:

Auch an einem Helm kann die Elephone Elecam 360 befestigt werden:

Abstriche sind dagegen nötig, da ein Schutzgehäuse fehlt. Die Actionkamera, die durch ihre beiden freilegenden Objektive besonders anfällig für Beschädigungen ist, sollte in der Praxis daher schonend behandelt werden. Ebenfalls fehlt ein Schutz gegen (Spritz-)Wasser. Die Materialqualität des Zubehörs würden wir als "einfach" einschätzen, echte Belastungen sollte man diesem daher nicht zumuten.

Zum Transport in der Hand bietet sich ein Ministativ an:

Bildqualität:
4,5 Megapixel sind im Jahr 2016 nicht wirklich viel. Da die Bildpunkte zudem ein komplettes 360-Grad-Bild abdecken müssen – und nicht wie bei herkömmlichen Kameras einen deutlich kleineren Bildwinkel –, ist die "effektive" Auflösung sogar noch deutlich geringer. Gleiches gilt auch für Videoaufnahmen. Um eine gute Bildqualität zu erhalten, müssten 360 Grad Videos eigentlich in 4K-Auflösung gespeichert werden. Bei der Elecam 360 sind es allerdings nur 1.920 x 960 Pixel. Wer Fotos und Videos mit einer möglichst guten Bildqualität speichern möchte, wird mit dem Gebotenen daher nicht wirklich zufrieden sein.

Neben der allenfalls akzeptablen Bildqualität lassen sich sowohl bei den Fotos als auch bei den Videos außerdem Stitchingfehler erkennen. Diese sind abhängig vom Motiv mal mehr und mal weniger deutlich erkennbar. Die Kanten der beiden Einzelbilder schließen nicht genau ab, bzw. ein kleiner Teil wird nicht abgebildet. Des Weiteren zeigen manche unserer Beispielvideos teilweise kurzzeitige Renderfehler.

Wenig überzeugend ist zudem der geringe Dynamikumfang der Aufnahmen. Helle Stellen brennen sehr schnell aus, bei Sonnenschein sind größere Teile des Bildes daher einfach nur weiß. Dass die Aufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen stärker rauschen, ist natürlich auch kein Wunder. Für Bilder oder Videos im Dunkeln ist eine 360-Grad-Kamera einfach nicht gebaut. Diese Tatsache kann man also kaum ernsthaft kritisieren.

Die Abbildungsleistung der Objektive weiß grundsätzlich zu gefallen. Auch die Bildränder werden scharf abgebildet, Flares halten sich selbst bei direktem Sonnenlicht – das bei einer 360-Grad-Kamera unvermeidlich ist – in Grenzen. Hier hätten wir Schlimmeres erwartet.

Gut zu wissen: Da die Bilder und Videos der Objektive als Einzelbilder gespeichert werden, müssen sie weiterverarbeitet werden. Bevor der Upload der Aufnahmen beispielsweise auf YouTube erfolgen kann, muss eine Konvertierung mit dem "Elecam 360 Video Converter" vorgenommen werden. Diese Tatsache erwähnt Elephone im Handbuch allerdings nicht. Der Downloadlink ist zudem nur in einem Forum des Herstellers zu finden. Dies kann man fraglos besser lösen. Ebenfalls gut zu wissen: Wer die 360-Grad-Aufnahmen auf den bekannten Plattformen hochladen will, muss mangels der Unterstützung für die Elecam 360 teilweise tricksen und den Kameranamen sowie den Herstellernamen in den Exif-Daten beispielsweise in "Ricoh Theta S" und "Ricoh" ändern.

Beispielaufnahmen:

Unbearbeitete Beispielbilder direkt aus der Kamera (Konvertierung vor Weiterverarbeitung nötig):

Mit dem "Elecam 360 Video Konverter" gerenderte Videos:

Unser Fazit:
360 Grad Videos stecken noch in den Kinderschuhen. Mit der Elephone Elecam 360 lässt sich dabei eine Kamera erwerben, die als sehr günstig bezeichnet werden kann. Abstriche müssen daher natürlich in Kauf genommen werden. Dies gilt vor allem für die Bildqualität. Die gerade einmal 4,5 Megapixel auflösenden Bilder sind nicht besonders detailreich, die etwa in Full-HD-Auflösung aufgezeichneten Videos gerade so akzeptabel. Zusätzliche Stitching- und Renderfehler trüben den Gesamteindruck leider noch weiter. Dass Videos vor dem späteren Verarbeiten erst konvertiert werden müssen, ist des Weiteren nicht optimal.

Die Elephone Elecam 360 besitzt für den produktiven Einsatz leider zu viele Defizite:

An der Bedienung kann man dagegen nichts kritisieren, sie ist denkbar einfach. Dies allerdings auch, weil so gut wie keine Einstellungsmöglichkeiten vorhanden sind. Die App für Android oder iOS funktioniert problemlos und ist bei der Aufnahmekontrolle eine große Hilfe. Das Kameragehäuse ist akzeptabel verarbeitet, aber völlig ungeschützt. Der Einsatz als Actionkamera ist daher nur sehr eingeschränkt möglich.

Am Ende können wir festhalten. Die Elephone Elecam 360 ist aus unserer Sicht eher eine Spielerei denn eine geeignete Foto-/Video-/Actionkamera für Fotografen. Wer sich für neue Technologien interessiert und diese ohne größere Ambitionen ausprobieren möchte, dürfte mit der Elecam 360 aber durchaus Spaß haben.

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