dkamera.de Grundlagenwissen: Mobile Datenspeicherung

Wissenswertes zum Speichern von Bildern und Videos unterwegs

Die Datenmengen steigen bei der digitalen Fotografie durch höhere Auflösungen immer weiter an. Nicht Wenige dürften mit ihrer Kamera zudem mittlerweile auch Videos aufnehmen. Trotz der immer größer werdenden Speicherkarten, die im Vergleich zu früher außerdem wirklich günstig erworben werden können, dürfte bei vielen folgende Fragen aufkommen: Wohin mit den Daten, wenn die Speicherkarte voll ist, und wie kann man unterwegs die Urlaubserinnerungen sichern? Wir wollen in diesem Artikel daher betrachten, welche Möglichkeiten es gibt, seine Bilder unterwegs zu speichern.

Viele Speicherkarten = besser:
Auch wenn die „Lösung“, viele Speicherkarten zu verwenden, keinesfalls für sonderlich großen Einfallsreichtum steht, wollen wir kurz darauf eingehen. Nicht Wenige greifen beim Kauf einer Speicherkarte zum größten Modell, um es sich möglichst einfach zu machen. Speicherkarte rein, Fach zu, und erst nach dem Urlaub wird die Karte wieder herausgeholt. Wer dies so handhabt, läuft allerdings Gefahr, alle Daten zu verlieren. Dies mag auf den ersten Blick zwar nicht allzu wahrscheinlich sein, doch meistens geht die Speicherkarte genau dann kaputt, wenn man besonders schöne Bilder aufgenommen hat. Deshalb würden wir dazu raten, immer mindestens zwei, besser aber sogar noch mehr Speicherkarten zu verwenden. Damit steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Defekt auftritt, könnte man nun einwerfen. Ja, das ist richtig. Allerdings sind dann zumindest nicht alle Bilder und Videos vernichtet, sondern nur ein Teil davon. Dies dürfte sich deutlich einfacher verschmerzen lassen, wenngleich man sich diesen Vorfall natürlich keinesfalls wünscht.

Ein weiterer Grund für den Einsatz von mehreren Speicherkarten: Wenn Ihre einzige Speicherkarte ausfällt, haben Sie nicht die Möglichkeit, weiter zu fotografieren. Auch bei einem Software-Fehler, bei dem Sie die Dateien eventuell später wiederherstellen könnten, können Sie keine weiteren Bilder oder Videos abspeichern, da die Speicherkarte in diesem Fall vor dem weiteren Nutzen in der Regel formatiert werden muss. Dadurch lassen sich die Bilder und Videos, die vor dem Auftritt des Fehlers aufgenommen wurden, aber natürlich nicht mehr retten.

Wie beim Umgang mit allen Daten gilt zudem generell: Machen Sie ein Backup. Wie dies unterwegs mit einem mal größeren, mal kleineren Aufwand möglich ist, wollen wir Ihnen im Folgenden erläutern.

Abspeichern auf einem Imagetank:
Mobile Datenspeicher mit Festplatte, die Bilder ohne Computer von einer Speicherkarte kopieren können, werden allgemein als Imagetanks bezeichnet. Diese Speicherlösung war früher beliebt, heutzutage finden sich jedoch kaum noch Angebote, die zudem keineswegs als günstig einzustufen sind. Daher bietet es sich an, andere Medien zum Speichern zu verwenden.

Ein Smartphone kann per USB um viele Speichermedien erweitert werden:

Abspeichern auf anderen Medien (Speicherkarten und USB-Sticks):
Speicherkarten und USB-Sticks gibt es heutzutage bereits für sehr wenig Geld. Daher bietet es sich an, diese als Speichermedium zu verwenden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind zum einen klein und lassen sich daher problemlos verstauen, zum anderen fallen sie robust aus und überstehen daher unter anderem auch Stürze aus kleineren Höhen meistens problemlos.

Doch wie bekommt man die Daten von einer Speicherkarte auf die nächste, um beispielsweise ein Backup zu erstellen? Dies ist auf mehrere Arten möglich:

Übertragung per WLAN zu einem Smartphone oder Tablet-PC:
Wenn Sie ein Smartphone oder einen Tablet-PC besitzen und Ihre Kamera über ein WLAN-Modul verfügt, können Sie die Daten komfortabel drahtlos zu Ihrem Mobilgerät senden. Viele Apps erlauben das Übertragen der Aufnahmen in voller Auflösung, meistens muss dies allerdings im Menü der App aktiviert werden. RAW-Dateien sind hier jedoch oftmals außen vor.

Wenn Ihr Smartphone ausreichend Speicherplatz besitzt oder Sie das Smartphone mit microSD-Karten erweitern können, können Sie die Bilder dort gespeichert lassen. Zudem können Sie an Ihr Smartphone oder Ihren Tablet-PC auch einen USB-Stick anschließen und die Daten darauf kopieren. Dies ist über den Micro-USB-Port möglich, sofern dieser USB On-The-Go (OTG) unterstützt. Hieran können Sie mittels eines Adapters (Micro-USB auf USB) Medien anschließen. Prinzipiell können Sie darüber auch Festplatten anschließen, dann wird allerdings mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine externe Stromversorgung für die Festplatte benötigt. Diese lässt sich unter anderem mit einem USB-Y-Kabel und einem USB-Ladegerät herstellen.

Datenübertragung per USB-Adapter von einer Panasonic Lumix DMC-GM1 zu einem Smartphone:

Übertragung per USB zu einem Smartphone oder Tablet PC:
Wenn Ihre Kamera kein WLAN besitzt oder Sie auch RAW-Bilder übertragen möchten, können Sie Ihre Kamera auch direkt per USB mit dem Smartphone oder Tablet-PC verbinden (wenn dieses wie bereits erwähnt USB On-The-Go (OTG) unterstützt). Dadurch sind Sie in der Lage, die Bilder und Videos über einen Dateiexplorer zu kopieren. Wenn Ihr Smartphone/Tablet-PC nicht genügend integrierten Speicher besitzt, können Sie auch einen USB-Hub verwenden und neben der Kamera beispielsweise einen Stick am Smartphone oder Tablet-PC anschließen. Dafür ist allerdings eventuell auch wieder eine externe Stromversorgung nötig.

Ansicht beim Zugriff über USB von einem Smartphone auf die in der Kamera eingelegte Speicherkarte:

Sollte Ihre Kamera keine Übertragung per Dateimanager unterstützen, gibt es möglicherweise eine App, die dies erlaubt. Bei der Canon EOS 70D (Testbericht) lassen sich die Aufnahmen von der Speicherkarte beispielsweise mittels der App „DSLR-Controller“ kopieren.

Auch per App lassen sich bei einigen Kameras Bilder auf ein anderes Medium kopieren:

Des Weiteren ist damit natürlich auch ein Betrachten der Bilder möglich:

Bei der Multiauswahl werden mehrere Bilder auf einmal kopiert:

Falls Ihr Smartphone oder Tablet-PC über einen (leicht erreichbaren) microSD-Kartensteckplatz verfügt, können Sie die Bilder und Videos natürlich auch darüber auf das Mobilgerät oder per USB auf ein anderes Medium kopieren.

In einem kurzen Test haben wir die Übertragungsgeschwindigkeit von WLAN und USB miteinander verglichen. Dazu haben wir jeweils 30 JPEG-Bilder mit einer Gesamtgröße von 220MB von der Panasonic Lumix DMC-GM1 (Testbericht) zu einem LG G2 (Testbericht) übertragen. Per WLAN wurden dafür zwei Minuten und 37 Sekunden benötigt, dies entspricht einer Datenrate von 1,4 MB/s. Über USB war der Kopiervorgang bereits nach 40 Sekunden beendet. Mit 5,5MB/s kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen. Eine Datenübertragung von 8GB per WLAN würde hochgerechnet somit etwa 95 Minuten dauern, per USB würden etwa 24 Minuten benötigt werden. Die Übertragung per USB dauert also durchaus nicht zu lange, bei WLAN sollte man sich auf wenige Bilder beschränken.

Bei anderen Kameras und Mobilgeräten können sich die Übertragungsraten von unseren Ergebnissen natürlich deutlich unterscheiden.

Ein Tablet-PC bietet meistens noch mehr Schnittstellen als ein Smartphone:

Auch wenn die hier genannten Möglichkeiten durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen, sollte ein Backup diesen Aufwand auf jeden Fall wert sein. Ein weiterer Vorteil: Wenn Sie Ihre Bilder auf ein Smartphone oder einen Tablet-PC kopiert haben, können Sie die Aufnahmen dort natürlich auch bearbeiten. Einige Apps erlauben dabei nicht nur das Öffnen von JPEG-Bildern, sondern sogar von RAW-Aufnahmen. Die wichtigsten Bearbeitungsoptionen (Helligkeit, Kontrast, Größe, ...) werden dabei meistens angeboten.

Netbooks sind in der Regel sehr kompakt und leicht zu transportieren:

Speichern per Netbook – schnell und komfortabel:
Wer sowohl etwas Gewicht in Kauf nehmen kann als auch ein paar Euros übrig hat, kann zum Kopieren auch zu einem Netbook greifen. Es ist zwar schon etwas länger her, dass Netbooks in Mode waren, zum ersten Sichten von Bildern oder zum Umkopieren sind sie allerdings auch heute noch bestens geeignet. Der große Vorteil von Netbooks ist natürlich der höhere Komfort beim Kopieren sowie die deutlich schnellere Geschwindigkeit. Das Gewicht eines Netbooks ist zwar höher als das eines Tablet-PCs, mit in der Regel nur knapp über einem Kilogramm kann man sich allerdings kaum beklagen. Beim Preis können die Netbooks außerdem mit bezahlbaren Summen überzeugen. Mehr als 300 Euro sind keineswegs nötig, einige Geräte (etwa mit 500GB Festplattengröße) lassen sich sogar schon für 200 Euro erwerben. Letztendlich ist ein Netbook aber natürlich nicht die günstigste Lösung.

Auch ein Netbook bietet die wichtigsten Schnittstellen:

Online-Upload:
Wer seine Bilder nicht nur lokal speichern möchte, kann diese auch hochladen. Dass in diesem Artikel auch der Upload der Aufnahmen ins Internet vorgeschlagen wird, mag für manchen in Zeiten immer häufigerer Datenskandale zwar keine adäquate Lösung sein, wir wollen darauf aber trotzdem eingehen.

Nahezu jedes Hotel bietet seinen Gästen heutzutage die Möglichkeit, per WLAN drahtlos ins Internet zu gehen. Mal ist die Verbindung schneller, mal langsamer. Ist sie schnell genug, um größere Daten in relativ kurzer Zeit hochladen zu können, ist ein Online-Backup eine gute und vor allem sichere Lösung. Sicher, weil egal, ob Sie Ihre Speicherkarte verlieren oder sie Ihnen gestohlen wird, die Daten an einem geschützten Ort liegen.

Zum Upload der Daten bieten sich die sogenannten Cloud-Lösungen an. Am bekanntesten ist hier der Anbieter Dropbox. Wer US-Firmen allerdings misstraut, kann beispielsweise auch den Cloud-Speicher der Telekom oder von Strato in Anspruch nehmen. Den meisten Cloud-Anbietern ist dabei gemein, dass sie kostenlose Konten mit kleinen Speichermengen anbieten. Bei der Telekom-Cloud sind allerdings sogar 25GB kostenlos, dies sollte für die wichtigsten Bilder ausreichend sein. Für Videos und RAW-Dateien (zumindest in großer Menge) dürfte der Upload aber meistens etwas zu langsam sein. Bei JPEG-Bildern sollten sich im Regelfall jedoch keine Probleme ergeben. Als Zweit- oder auch Drittbackup ist der Online-Upload daher auf jeden Fall eine gute Wahl.

*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.

Sehr guter Artikel. Dabei fehlt …

Sehr guter Artikel. Dabei fehlt aber leider die eleganteste Variante, die Mportable als autonomes Backup-System (siehe mportable.de). Letztere ermöglicht die direkte Speicherung aller noch nicht gespeicherten Bilder auf eine eingebaute SSD, deren Inhalt mit der dazugehörigen App verwaltet werden kann (ansehen, kopieren, ...). Die Dateien werden dabei automatisch nach Tages-Ordnern abgelegt.

Betr.: Datei- und Ordner-Management in …

Betr.: Datei- und Ordner-Management in Digitalkameras
Die Herstellerfirmen von Digitalkameras verwenden unterschiedliche Systeme zur Nummerierung und Abspeicherung von Bildern oder Videos. Bei Fujifilm werden beide Arten durchnummeriert und in ein und demselben Ordner abgespeichert. Die Dateien unterscheiden sich nur in der Endung, .jpg bei Bildern und .mov bei Videos. Dieses System hat den großen Vorteil, dass bei gemischten Fotografier- und Filmverhalten alle Aufnahmen ohne langwierige vorherige Sortierung oder Bearbeitung sehr einfach in ihrer chronologischen Folge z.B. über ein HDMI-Kabel auf einem großen TV-Bildschirm vorgeführt werden können. Ich praktiziere diese Methode schon seit langem.
Da ich mir nun eine Digitalkamera mit besseren Videoeigenschaften kaufen möchte sollte diese mir jedoch das beschriebenen Prozedere weiterhin ermöglichen. Meine konkrete Frage lautet: „Welcher Digitalkamerahersteller nummeriert Fotos und Videos bei gemischter Aufnahme in chronologischer Folge durchgehend und speichert diese folgerichtig in ein und demselben Ordner ab?“ Dieses Thema scheint für viele Nutzer gar nicht relevant zu sein, denn ich finde nirgendwo Hinweise oder Erläuterungen der Problematik. Für die Beantwortung meiner Frage wäre ich Ihnen sehr dankbar.

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