DxO FilmPack 4 im dkamera.de-Test

Zurück zum analogen Filmlook mit dem FilmPack 4

Zu Beginn der digitalen Ära, die Ende des letzten Jahrtausends begann, war die digitale Fotografie „hipp“ und alles Analoge bei Vielen „out“. So langsam scheint sich bei einigen Fotografen aber der Wunsch nach alten Zeiten einzustellen. Viele Digitalkameras, wie beispielsweise die Modelle von FujiFilm, aber auch Nikons Df (Testbericht) oder die Olympus OM-D E-M10 (Testbericht), vermitteln durch ein Gehäuse im Retrodesign das analoge Flair vergangener Zeiten. Dies aber natürlich nur äußerlich, im Inneren kommt aktuelle und digitale Technik zum Einsatz.

Dass Bilder abseits einer „gleichmacherischen“ digitalen Reinheit gewünscht sind, zeigen zudem die verschiedenen Retro-Effekte, die sich auf die Bilder bereits kameraintern anwenden lassen. Zudem sind auch die speziellen Farben analoger Filme immer mehr gefragt. Rechnung trägt diesem Wunsch unter anderem FujiFilm mit seinen Filmsimulationen in Form des Velvia, Provia, Astia oder auch des „Classic Chrome“ Films. Diese werden beispielsweise bei den Kompaktkameras FujiFilm X30 und FujiFilm X100T angeboten.

Wer seine Aufnahmen nachträglich mit einem analogen Filmlook versehen möchte, kann unter anderem die Software „DxO FilmPack“ verwendet. Diese wird von der für die RAW-Bearbeitungssoftware DxO Optics Pro bekannten Firma DxO Labs entwickelt und bietet verschiedene Presets, mit denen digitalen Bildern besonders einfach ein analoger Look verliehen werden kann.

Wir haben uns das DxO FilmPack in der Expert Edition und der aktuellen vierten Version 4 näher angeschaut.

Die Arbeitsoberfläche des DxO FilmPack 4:

Der Aufbau der Arbeitsoberfläche unterscheidet sich nicht großartig von DxO Optics Pro 9 – und daher auch nicht besonders stark von den meisten anderen Bildbearbeitungsprogrammen auf dem Markt. Somit hat man als deren Nutzer sofort alles Wichtige im Blick. Auf der rechten Seite befindet sich die Werkzeugpalette, die verschiedenen Filme bzw. Presets lassen sich im unteren Teil des Fensters einblenden. Wer weder das eine noch das andere sehen möchte, kann diese beiden Fenster allerdings auch ausblenden. Ebenso wird eine Vollbildansicht angeboten, damit der komplette Monitor ausgenutzt werden kann. Diese Ansicht bietet sich unter anderem bei niedrig aufgelösten Monitoren an.

Ein Preset lässt sich erstellen und abspeichern:

Das Hauptaugenmerk liegt beim DxO FilmPack 4 natürlich auf den bereits erwähnten Filmsimulationsfiltern. Diese sind in Diafilme, Farbnegativ-Filme und Schwarz-Weiß-Filme unterteilt. Zudem gibt es sogenannte Designer-Presets und auch eine extra Leiste für eigene Presets. Um schnell einen Zugriff auf seine favorisierten Presets zu haben, lassen sich diese mit einem Stern markieren und werden daraufhin unter den Favoriten-Presets nochmals aufgeführt.

Der Bildvergleich per Splitscreen:

Der Bildvergleich mit zwei "kompletten" Bildern:

Nachdem ein Bild importiert wurde, lassen sich die unterschiedlichen Filme bzw. Presets per Klick auf das Bild anwenden. Alternativ kann man sich durch die Filter aber auch besonders bequem per Tastatur wählen. Wer das Originalbild mit dem per Filmsimulation veränderten Bild vergleichen möchte, kann dies per Splitscreen mit einem frei verschiebbaren Regler oder auch mit zwei Vollbildern nebeneinander. Beim Splitscreen kann man sich zudem zwischen einem horizontalen und einem vertikalen „Split“ entscheiden. Dies ist sehr komfortabel gelöst. Einzig die Möglichkeit, zwei per Filmsimulation veränderte Bilder zu vergleichen, hat uns hier gefehlt.

Viele unterschiedliche Filme stehen zur Wahl:

Bei der Filmauswahl stehen 26 Diafilme, 13 Farbnegativ-Filme, 27 Schwarz-Weiß-Filme und 39 Designer Presets zur Verfügung. Unter den anwählbaren Filmen befinden sich dabei unter anderem mehrere Varianten der bekannten Kodachrome-Filme, von FujiFilms Provia-Filme oder auch die Filme der Delta-Serie von Ilford. Da analoge Filme bekanntlich eine feste Empfindlichkeit besitzen, befinden sich die genannten Filme in der Regel gleich mehrfach mit verschiedenen ISO-Werten in der Auswahl.
Wer den Look eines Films an seinen eigenen Geschmack anpassen will, kann zum einen die Intensität wählen und zum anderen beispielsweise auch das Filmkorn eines anderen Films „dazumischen“.

Unter anderem lässt sich auch eine Textur über das Bild legen:

Ebenso lassen sich weitere Filter („Warmer Farbton“, „Leuchtend Cyan“, ...) über das Bild legen oder kann eine Tonung („Eisensulfat“, „Gold“, …) hinzugefügt werden. Des Weiteren ist es Möglich, eine Textur oder einen Lichteinfall hinzuzufügen. Grenzen bietet das DxO FilmPack 4 somit fasst keine. Als weitere Option wird unter anderem das Hinzufügen einer Vignettierung angeboten, es lassen sich außerdem Farb-, Kontrast- und Helligkeitskorrekturen vornehmen oder man kann das Rauschen reduzieren.

Natürlich lassen sich viele dieser Looks auch mit anderen Bildbearbeitungsprogrammen ganz oder zumindest teilweise erzielen, dies ist im Gegensatz zum DxO FilmPack 4 in der Regel aber deutlich aufwendiger.

Der Stapelverarbeitungs-Dialog:

Bei der Ausgabe der fertig bearbeiteten Bilder kann man sich für das JPEG oder das Tiff-Format entscheiden, zudem lässt sich auch direkt aus dem Programm heraus drucken. Bei der Expert Edition ist außerdem auch die Ausgabe mittels einer Stapelverarbeitung möglich. Wer viele Bilder mit dem identischen „Filmlook“ ausgeben möchte, wird dies zu schätzen wissen.

Als Dateiformate akzeptiert die Software DxO FilmPack 4 im Übrigen „nur“ JPEG und Tiff, wer die RAWs seiner Kamera direkt öffnen möchte, kann dies also nicht. Da die Software allerdings auch nicht unbedingt sehr viele Optionen für die Bildbearbeitung bietet, ist das letztendlich nicht wirklich tragisch. Eine komfortable Lösung hierfür ist das Verwenden von DxO Optics Pro, denn damit lässt sich auch auf die FilmPack-Features zurückgreifen. Eine Lizenz ist dann allerdings für beide Programme notwendig, Geld lässt sich somit also nicht sparen.

Rudimentär lassen sich die Aufnahmen in der Helligkeit anpassen oder zuschneiden:

Unser Fazit:
Das FilmPack 4 der DxO Labs ist für alle geeignet, die ihren Aufnahmen schnell und unkompliziert einen analogen Filmlook verpassen wollen. Die Anzahl der auswählbaren Filme ist groß, über die weiteren Optionen kann man zudem auch selbst eingreifen. Bedienen lässt sich die Software schon nach einer kurzen Einarbeitungszeit sehr komfortabel, Schwachstellen sind uns kaum aufgefallen. Wegen der deutlich höheren Anzahl an Optionen würden wir auf alle Fälle zur Expert Edition raten, auch wenn diese doch etwas teurer ausfällt. Ob der doch etwas ambitionierte Preis letztendlich einen Kauf rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer die Software regelmäßig nutzt, sollte durchaus über eine Anschaffung nachdenken.

Eine kostenlose 30 tägige, voll funktionsfähige Testversion des DxO FilmPacks 4 finden Sie auf der Webseite dxo.com. Da bei dieser beide Editionen freigeschaltet sind, lässt sich testen, welche Edition den eigenen Wünschen am nächsten kommt.

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