Freevision Vilta Gimbal im Test (Teil 2)

Teil 2 von 2: Stabilisierungssystem für die Actionkameras von GoPro

Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Testberichts des Freevision Vilta Gimbal den Lieferumfang sowie den Aufbau des Stabilisierungssystems angesehen haben, gehen wir im folgenden zweiten Teil auf den Einsatz in der Praxis und die Stabilisierungsleistung ein.

Im Einsatz:
Wie steuert man nun die Kamera über den Gimbal? Im Gegensatz zum GoPro Karma Grip, der wie bereits erwähnt über die Schnittstellen verbunden ist, funktioniert dies beim Freevision Vilta kabellos. Dafür startet man zuerst den Gimbal und verbindet sich im Verbindungsmenü der Kamera mit der „Smart Remote“.

Der Gimbal wird von der Kamera also wie eine Fernbedienung behandelt. Nach der erfolgreichen Verbindungsaufnahme lassen sich Videos starten und stoppen oder Fotoaufnahmen in den anderen Modi durchführen. Das Einschalten des Gimbals aktiviert die Kamera, und das Ausschalten schaltet auch die Actioncam aus. Das funktionierte im Test allerdings nicht immer oder benötigte einiges an Zeit. Teilweise kam die Verbindung zur Kamera auch nicht zustande, ein erneutes Verbinden über das Menü der Kamera war notwendig.

Die Stabilisierungs-Einheit lässt sich durch ihren eigenen Akku auch allein verwenden:

In der Praxis sorgt die kabellose Steuerung nicht für den gleichen Aufnahmekomfort wie beim GoPro Karma Grip, grundsätzlich ist diese Funktion aber doch gelungen. Wer eine GoPro HERO5 Black oder HERO6 Black mit Sprachsteuerung besitzt, kann den Wechsel des Aufnahmemodus zudem per Sprache realisieren.

Die App erlaubt die Steuerung des Gimbals und überträgt das Livebild der Actionkamera:

Des Weiteren wird für den Freevision Vilta eine App angeboten. Diese ist für iOS und Android (nicht im Play Store, sondern via Download über die Produktseite) erhältlich und erlaubt neben der Kontrolle des Livebildes unter anderem das Drehen und Schwenken der Kamera. Zudem lassen sich Einstellungen der Gimbalstabilisierung oder andere Optionen, etwa die Empfindlichkeit des Joysticks, verändern. Das Angebot an Parametern ist sehr umfangreich, für den durchschnittlichen Benutzer sollten die Standardoptionen allerdings passen. Dies sollte man zumindest annehmen. Wir haben die Stabilisierung mit den Standardoptionen getestet.

Foto- und Video-Optionen sowie verschiedene Gimbal-Optionen gibt es ebenso:

Die Gimbal-spezifischen Einstellungsmöglichkeiten der App:

Für die Einrichtung der Kamera oder des Freevision Vilta ist die App gut zu gebrauchen, im Einsatz sehen wir jedoch keinen wirklichen Sinn dafür. Der Gimbal soll schließlich vor allem eines: stabilisieren. Dafür möchte kaum jemand des Öfteren umfangreiche Konfigurationen vornehmen. Des Weiteren erachten wir die App als nicht optimal, da die Verbindungsaufnahme oft nicht sofort funktionierte, sondern teilweise ein längeres „Herumprobieren“ nötig war. Da ist definitiv Luft nach oben, die Verbindung müsste wesentlich besser klappen.

Der Gimbal im Einsatz mit montierter GoPro HERO6 Black:

Die Stabilisierung:
Gimbal-Systeme sind in der Lage, Verwacklungen durch Gegenbewegungen ihrer Motoren auszugleichen. Beim Freevision Vilta funktioniert die Stabilisierung wie bereits erwähnt in drei Achsen. Für unseren Test haben wir die neue GoPro HERO6 Black (Testbericht) verwendet, für die GoPro HERO5 Black ist die Stabilisierung ebenso interessant. Während das neueste Modell Videos auch in 4K digital stabilisieren kann, funktioniert dies bei der HERO5 Black maximal in 2,7K.

Gut zu wissen: Die Stabilisierungsleistung lässt sich in der App zwischen „Performance“ und „Denoising“ wählen. Bei ersterem Modus werden Verwacklungen noch etwas besser ausgeglichen, der effektive Unterschied fällt unserer Meinung nach aber gering aus. Da das Arbeitsgeräusch im „Performance“-Modus wesentlich lauter ist und der Gimbal hier auch leicht vibriert, würden wir den „Denoising“-Modus in jedem Fall vorziehen. Der Freevision Vilta arbeitet aber auch in diesem Modus nicht völlig geräuschlos, sondern ist (vor allem bei leiseren Umgebungen) durchaus auf der Tonspur zu hören. Im Vergleich zum GoPro Karma-Grip ist die Lautstärke allerdings geringer.

Vergleichsaufnahmen in 4K30p mit der GoPro HERO 6 Black:

Links eine Aufnahme mit Gimbal-Stabilisierung, rechts mit zusätzlicher GoPro-Stabilisierung:

Links eine Aufnahme ohne Stabilisierung, recht mit GoPro-Stabilisierung:

Im Test ohne aktive kamerainterne Stabilisierung ist der Vorteil durch den Freevision Vilta dramatisch. Während die Aufnahmen ohne Gimbal selbst beim langsamen Gehen deutlich verwackelt werden, gleicht der Freevision Vilta Verwacklungen sehr gut aus. Beim Laufen ist der Effekt ebenso riesig. Wessen Actionkamera keine – oder zumindest keine adäquate Stabilisierung besitzt – profitiert zweifellos vom Einsatz des Freevision Vilta. Gut zu wissen: Die gleichzeitige Gimbal-Stabilisierung und Stabilisierung in der Kamera (hier haben wir die HERO6 Black verwendet) bringt praktisch keine Vorteile.

Bedient wird der Freevision Vilta über die App oder per Tasten und Joystick:

Die Kamera sitzt trotz schneller Montage fest im "Käfig":

Unser Fazit:
Der Freevision Vilta hat sich im Test als sehr guter Gimbal herausgestellt. Am wichtigsten ist bei derartigen Produkten natürlich die Stabilisierung, hier kann der Freevision Vilta auf ganzer Linie überzeugen. Verwacklungen werden sehr stark reduziert, auch beim Gehen wirken Aufnahmen ruhig. Des Weiteren punktet der Gimbal mit einem guten Handling, einer soliden Verarbeitung und durch die Möglichkeit, die Stabilisierungseinheit vom Griff zu trennen, mit vielfältigen Einsatzoptionen.

Der Freevision Vilta-Gimbal leistet bei der Stabilisierung eine sehr gute Arbeit:

Über die App kann man die Kamera sowie den Gimbal konfigurieren, im praktischen Einsatz genügt jedoch das Bedienen über die Tasten. Daher ist es nicht unbedingt tragisch, dass der Verbindungsaufbau zur App nicht bei jedem Versuch funktionierte. Verbesserungsbedarf besteht allerdings definitiv.

Der dkamera.de Award zum Freevision Vilta:

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