Panasonic Lumix DC-G9II und Lumix DC-G9 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras von Panasonic mit Micro Four Thirds-Sensor


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9II, rechts die Panasonic Lumix DC-G9.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DC-G9II und Panasonic Lumix DC-G9 unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen haben, sehen wir uns jetzt die Videoaufnahme, die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen an. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Videos standen bei der Vorstellung der Panasonic Lumix DC-G9 nicht im Fokus, die Videofunktion konnte und kann sich aber trotzdem noch immer sehen lassen. Bei der Lumix DC-G9II hat Panasonic jedoch eindeutig mehr Wert auf die Videofunktion gelegt und diese daher deutlich ausgebaut. Maximal filmt die Panasonic Lumix DC-G9II in voller Sensorauflösung („Open Gate“), bei der sogenannten 5,8K-Auflösung sind bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Zudem gibt es eine 5,7K-Option mit einem Seitenverhältnis von 17:9. Die Panasonic Lumix DC-G9 erlaubt maximal 4K-Aufnahmen, hier stehen bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde (bei 17:9) oder bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde (bei 16:9) zur Wahl. 4K-Videos sind mit der Panasonic Lumix DC-G9II natürlich ebenso möglich, dabei werden jedoch bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde unterstützt. In Full-HD liegt die G9II ebenso vorne, mit ihrer Zeitlupenfunktion lassen sich bis zu 300 Vollbilder pro Sekunde aufnehmen. Besitzer einer Lumix DC-G9 können bis zu 180 Vollbilder pro Sekunde einstellen.

Videovergleich bei maximaler 16:9-Auflösung (G9II: 5,7K und G9: 4K):

Deutlich kann sich die Panasonic Lumix DC-G9II auch bei den weiteren Aufnahme-Optionen absetzen. Nur mit ihr lässt sich ohne Zeitlimit filmen (G9: 29 Minuten und 59 Sekunden), zudem stehen geringe Kompressionen und der Apple Pro Res-Codec zur Wahl. Für Videos mit einem großen Dynamikumfang können beide DSLMs den V-LogL-Bildstil nutzen, bei der Panasonic Lumix DC-G9 muss dieser jedoch per kostenpflichtigem Software-Update (DMW-SFU1: 99,99 Euro UVP) nachgerüstet werden.

Die Lumix DC-G9II unterstützt Video-Aufnahmen mit voller Sensorauflösung:

Apropos Update: Ab der Firmware 2.0 ist die G9II in der Lage, RAW-Videos über HDMI an einen externen Rekorder auszugeben. Diese Funktion unterstützt die G9 überhaupt nicht. Manuelle Belichtungs- und Fokuseinstellungen bringen beide Kameras mit, zur Helligkeitskontrolle gibt es jeweils einen Waveformmonitor. Ein Vektorskop findet sich dagegen nur bei der G9II. Aufnahmen mit besonders hohen Bitraten sind bei der Lumix DC-G9II dank USB-Recording möglich, diese unterstützt die Lumix DC-G9 überhaupt nicht. In puncto Videoqualität liegt die G9II wegen der höheren Auflösung natürlich vorne, feine Details kann sie besser wiedergeben. Die G9 liefert allerdings auch ein exzellentes Videobild. Wir meinen: Der Durchschnittsuser wird bei der G9II vor allem vom besseren Video-AF und den höheren Bildraten profitieren, „professionellen“ Nutzern hat die G9II dagegen noch wesentlich mehr zu bieten.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DC-G9II.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DC-G9II:

Panasonic Lumix DC-G9II.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Was die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen angeht, sind beide Systemkameras ähnlich (aber nicht völlig gleich) ausgestattet. Zur Tonaufnahme lässt sich neben dem integrierten Stereomikrofon jeweils ein per 3,5mm Klinkeneingang angeschlossenes Mikrofon verwenden, zudem beseht die Möglichkeit zum Anschluss des XLR-Adapters DMW-XLR1. Dank bis zu vier Kanälen (maximal zwei bei der G9) bietet die G9II allerdings mehr Optionen bei der Tonaufnahme.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DC-G9 (ohne Blitzsynchronbuchse):

Panasonic Lumix DC-G9.

Völlig gleich sind wieder der 3,5mm Klinkenausgang für einen Kopfhörer und der HDMI-Port. Die G9II bringt im Unterschied zur G9 (Micro-USB 3.0 5Gbit/s) allerdings einen modernen USB-C-Port mit bis zu 10Gbit/s Datenübertragung und Power Delivery-Unterstützung mit. Das Ansteuern von Blitzanlagen per Blitzsynchronbuchse erlaubt dann wieder nur die G9, einen Blitzschuh für Aufsteckblitze besitzen aber natürlich beide Kameras. Das drahtlose Steuern beider DSLMs erfolgt per App, WLAN und Bluetooth sind jeweils verbaut.

Unser Sieger der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Panasonic Lumix DC-G9II.

Unser Fazit:
Panasonic hat mit der Lumix DC-G9II endlich das lang erwartete Nachfolgemodell der Lumix DC-G9 auf den Markt gebracht. Die zweite Kamera der G9-Serie wurde deutlich überarbeitet, neben einem neuen Bildwandler wird unter anderem auch ein neues Gehäuse verwendet. Letzteres stammt vom Vollformatmodell Lumix DC-S5II. Die Abmessungen der G9II haben sich im Vergleich zur G9 trotzdem nur geringfügig geändert und in puncto Gewicht unterscheiden sich beide Modelle sogar praktisch nicht. Bei der Bedienung gibt es keine riesigen Änderungen zu verzeichnen, stellenweise hat Panasonic allerdings Überarbeitungen vorgenommen. Die wohl bedeutendste betrifft das Kontrolldisplay: Dieses gibt es bei der Lumix DC-G9II nicht mehr. Allzu kritisch finden wir das nicht, wenngleich der ein oder andere das Display sicher vermissen dürfte. Deutlich mehr sagen uns bei der Lumix DC-G9II der Joystick und der Auslöser zu, der Ein- und Ausschalter ist allerdings bei der G9 komfortabler zu erreichen. Die Konfigurationsmöglichkeiten der DSLMs bewegen sich auf einem Level, bei fast jeder Taste kann der Nutzer die Funktion bestimmen. Daneben stehen für wichtige Optionen ein Quickmenü und ein „Mein Menü“ bereit.

Beide Systemkameras sind ähnlich groß, gleich schwer und sehr robust gebaut:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9II, rechts die Panasonic Lumix DC-G9.

Hinsichtlich der Bildqualität der Fotos sehen wir die Panasonic Lumix DC-G9II leicht vorne, das gilt allerdings vor allem für Aufnahmen bei Tag. Einen großen Sprung sollten Fotografen nicht erwarten. Dieser findet sich dagegen bei Videos: Die Panasonic Lumix DC-G9 ist bei weitem keine schlechte Videokamera, die Lumix DC-G9II hat jedoch viel mehr zu bieten. Sie filmt mit bis zu 5,8K-Auflösung, mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde in 4K und bis zu 300 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD. Dagegen wirken die maximal möglichen 60 Vollbilder pro Sekunde in 4K und der Verzicht auf höhere Auflösungen bei der G9 doch schon etwas schlechter. Darüber hinaus bringt die G9II mehr professionelle Video-Optionen und einen viel besseren Autofokus mit. Letzterer ist bei der G9 mangels Phasen-AF weder bei Videos noch bei Fotos auf der Höhe der Zeit. Bei Videos macht sich bei der G9 ein deutliches Pumpen bemerkbar, bei Fotos hat es die Kamera beim Verfolgen schneller Motive schwer. Die Panasonic Lumix DC-G9II verfolgt bewegte Motive signifikant besser und verfügt obendrein noch über eine umfangreichere Motiverkennung.

Bei Fotos liegt die Lumix DC-G9II nur leicht vorne, bei Videos sehr deutlich:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Panasonic Lumix DC-G9II.

Absetzen kann sich die zweite G9-Kamera zudem bei der Serienbildaufnahme. Sie arbeitet unabhängig von den weiteren Einstellungen stets schneller. Dies gilt für den elektronischen und mechanischen Verschluss sowie dem AF-S- und dem AF-C-Betrieb. Besonders groß ist der Abstand beim kontinuierlichen Scharfstellen mit elektronischem Verschluss, hier lässt sich eine dreimal so hohe Bildrate erreichen. Darüber hinaus erlaubt die G9II wesentlich längere Aufnahmeserien. Besitzer der G9 können diesen Nachteil ein wenig mit der 6K-Fotofunktion ausgleichen, wobei die Videofunktion der G9II ähnliches ermöglicht. Aufnahmemodi bringen beide DSLMs sehr viele mit, bei der G9II fehlt die eben genannte 6K-Aufnahme. In der Praxis ist das wegen der hohen Auflösung bei Videos und der Pre-Burst-Funktion aber kaum bis nicht relevant. High-Res-Aufnahmen unterstützen beide Kameras, die G9II anders als die G9 allerdings auch Freihand.

Bei der Bildkontrolle gibt es nur von wenigen Unterschieden zu berichten. Die Sucher lösen mit 3,68 Millionen Subpixel ordentlich auf und sind sehr groß (0,8-fache bzw. 0,83-fache Vergrößerung). Die dreh- und schwenkbare Lagerung der 3,0-Zoll-Displays erlaubt jederzeit eine komfortable Bildkontrolle, das mit 1,84 Millionen höher auflösende Display der G9II kann feine Details aber besser wiedergeben als das Display der G9 (1,04 Millionen Subpixel). Bei den Schnittstellen ist der modernere USB-C Port der G9II zu erwähnen.

Die Panasonic Lumix DC-G9II ist insgesamt betrachtet eine deutlich bessere Kamera:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9II, rechts die Panasonic Lumix DC-G9.

Am Ende können wir zusammenfassen: Die Panasonic Lumix DC-G9II hat wesentlich mehr Features als die Lumix DC-G9 zu bieten. Foto- und Videografen profitieren unter anderem von einem deutlich besseren Verfolgungs-Autofokus, höheren Bildraten sowie höheren Auflösungen. Wer diese Features nicht benötigt, kann natürlich bei der Lumix DC-G9 bleiben oder eben jene erwerben. Dadurch lässt sich eine ordentliche Summe sparen, denn die G9II kostet aktuell (Stand: Dezember 2023) etwa doppelt so viel wie die G9.

Unser Testsieger:

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Autor: dkamera.de Redaktion
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