Canon EOS R6 Mark II und EOS R8 im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose Systemkameras von Canon mit Vollformatsensor und 4K60p-Video


Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Canon bietet mittlerweile eine Reihe von DSLMs mit einem Sensor in Vollformatgröße an. Neben der Ende letzten Jahres vorgestellten Canon EOS R6 Mark II lässt sich seit dem Frühjahr 2023 auch die Canon EOS R8 erwerben. Beide besitzen den gleichen Bildwandler und teilweise die identischen Features. Die Canon EOS R8 fällt jedoch deutlich kleiner, leichter und günstiger aus. In diesem Testbericht vergleichen wir beide Modelle und gehen auf die Stärken und Schwächen jeder Kamera ein.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Canon EOS R6 Mark II
Testbericht der Canon EOS R8

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Optisch lässt sich bei unseren beiden Vergleichsmodellen schnell erkennen, dass es sich um zwei Kameras der gleichen Serie handelt. Unterschiede gibt es trotzdem mehrere. Abweichungen fallen unter anderem bei der Höhe, Breite und Tiefe der Gehäuse auf. Das liegt auch am Griff der EOS R6 Mark II. Dieser ist deutlich voluminöser als bei der EOS R8 und sorgt selbst bei großen Händen für ein sehr gutes Handling. Der Griff der EOS R8 wurde wie die Kamera deutlich zierlicher designt, dafür ist er allerdings vergleichsweise tief. Für ein sicheres Handling sorgen bei beiden Griffen eine ergonomische Form sowie eine sehr griffige Gummierung. Während sich der kleine Finger am Griff der EOS R6 Mark II anschmiegen kann, hängt er bei der EOS R8 allerdings schon ein wenig in der Luft. Die größeren Abmessungen des Griffs der EOS R6 Mark II zahlen sich in dieser Hinsicht aus.

Das Kameragehäuse der Canon EOS R6 Mark II ist deutlich größer:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Beim Einsatz kleiner und leichter Objektive werden die Unterschiede zwischen beiden Gehäusen noch nicht allzu deutlich, größere und schwerere Modelle sorgen jedoch recht schnell für einen eklatanten Unterschied. Beim Einsatz des Canon RF 24-105mm F4L IS USM ist das Gesamtpaket aus der EOS R6 Mark II sowie dem Objektiv beispielsweise gut ausbalanciert und daher komfortabel zu halten. Bei der EOS R8 liegt der Schwerpunkt der Kamera-Objektiv-Kombination viel weiter in Richtung des Objektivs. Dadurch geht der Komfort zumindest teilweise verloren. Die EOS R8 sollte daher optimalerweise mit kleinen und leichten Objektiven kombiniert werden.

Die EOS R6 Mark II passt mit ihrem größeren Griff auch gut zu schwereren Objektiven:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Apropos klein und leicht: Beim Transport nimmt die Canon EOS R8 natürlich weniger Platz als die EOS R6 Mark II ein, besonders groß ist der Unterschied jedoch hinsichtlich des Gewichts. Mit 456g gehört die EOS R8 zu den leichtesten Vollformatmodellen am Markt und fällt auch auf längeren Touren nicht zur Last. Die EOS R6 Mark II zählt mit rund 200g mehr zu den durchschnittlich schweren Modellen. Auch sie kann man zwar noch gut transportieren, wer sich ein möglichst leichtes Gepäck wünscht, sollte aber eindeutig zur Canon EOS R8 greifen.

In puncto Gehäusematerial ergeben sich keine größeren Differenzen. Für beide Kameras gibt Canon den Einsatz einer Magnesiumlegierung an, bei der EOS R8 soll zudem noch eine Aluminiumlegierung verwendet werden. Die Außenteile bestehen allerdings jeweils aus Polykarbonat und Glasfasern. Abgedichtet sind beide Kameras laut Canon jeweils gegen Staub und Spritzwasser, bei der EOS R6 Mark II sollten jedoch etwas stärkere Abdichtungen als bei der EOS R8 zum Einsatz kommen. Ein Unterschied lässt sich unter anderem beim Akkufach erkennen. Hier verfügt die EOS R6 Mark II über eine Gummidichtung, bei der EOS R8 ist nur Kunststoff vorhanden.

Die rechten Oberseiten der spiegellosen Systemkameras im Vergleich:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Den dank des größeren Gehäuses zusätzlichen Platz nutzt Canon bei der EOS R6 Mark II für eine größere Zahl an Bedienelementen. Das gilt allerdings nur für die Rückseite. Auf der Oberseite sind beide DSLMs jeweils mit einem Foto- und Videoauslöser, einer M-Fn-Taste, einem Programmwählrad sowie einem Ein- und Ausschalter ausgestattet. Letzterer erlaubt in der dritten Position das Sperren von Bedienelementen. Zwei Einstellräder ermöglichen zudem schnelle Belichtungsveränderungen. Identisch ist darüber hinaus der Wählschalter für den Aufnahmemodus (Foto oder Videos), der auf der linken Kameraschulter liegt.

Die Rückseite der Canon EOS R6 Mark II:

Canon EOS R6 Mark II.

Die Rückseite der Canon EOS R8:

Canon EOS R8.

Auf der Rückseite sieht es anders aus, hier weichen die Kameras deutlich voneinander ab. So hat Canon die EOS R8 nur mit einem Steuerkreuz ausgestattet, die EOS R6 Mark II besitzt ein Einstellrad und einen Joystick. Letzteren kann man mit dem Steuerkreuz und dem Touchscreen zwar teilweise ersetzen, für das schnelle Verschieben des AF-Messfeldes ist ein Joystick aus unserer Sicht jedoch weiterhin der Goldstandard.

Jeweils vorhanden, aber leicht abweichend angeordnet sind bei beiden DSLMs die AF-ON-Taste, die Taste zum Speichern der Belichtung als auch die Taste für die AF-Messfeldwahl. Fast an den identischen Stellen zu finden sind die Menü-, die Info-, die Löschen- und die Wiedergabe-Taste. Allein bei der EOS R6 Mark II vorhanden sind eine Taste zum Bewerten („Rate“), eine dedizierte Q-Taste sowie eine Taste zum Vergrößern.

Bei beiden Kameras lassen sich viele Bedienelemente anpassen (hier am Beispiel der EOS R6 II):

Canon EOS R6 Mark II.

Über das Fn-Menü lässt sich unter anderem die Funktion der Tasten verändern:

Canon EOS R6 Mark II.

Auf der Vorderseite hat Canon bei der EOS R6 Mark II anders als bei der EOS R8 zudem eine Taste zwischen dem Bajonett sowie dem Griff platziert. Gleich sind dagegen die Konfigurationsmöglichkeiten der Bedienelemente. Die Tasten lassen sich umfangreich mit Funktionen belegen und auch die Funktion der Einstellräder ist durch den Nutzer veränderbar.

Die Hauptmenüs besitzen das gleiche Design:

Canon EOS R6 Mark II und EOS R8.

Die "My Menüs" können frei zusammengestellt werden:

Canon EOS R6 Mark II und EOS R8.

Die Menüs beider Kameras hat Canon identisch aufgebaut, wegen der teilweise abweichenden Funktionen sind aber natürlich nicht genau die gleichen Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Es gibt sieben horizontal nebeneinander platzierte Reiter. Dabei handelt es sich um die Aufnahme-, AF-, Wiedergabe-, Kommunikations-, Einstellungs- und Individualfunktionen-Menüs. Das zusätzlich vorhandene "My Menu" lässt sich frei zusammenstellen, über das Quickmenü sind ebenfalls viele Parameter zu erreichen.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unenschieden.

Bei den Sensoren handelt es sich um Modelle der Vollformatklasse:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Bildqualität:
Für die Bildaufnahme nutzen beide Kameras einen 24 Megapixel auflösenden CMOS-Chip. Die Pixel werden frontseitig belichtet, einen extra DRAM-Cache gibt es nicht. Ein Tiefpassfilter verhindert Moire-Artefakte, das EOS Integrated Cleaning System hilft, Staub zu entfernen. Jeder Pixel besteht aus zwei Photodioden, dadurch lässt sich die Phasenvergleichsmessung auf der gesamten Sensorfläche realisieren. Die ISO-Wahl ist zwischen ISO 50 und ISO 204.800 möglich, ohne den Einsatz der ISO-Erweiterungen kann man sich zwischen minimal ISO 100 und maximal ISO 102.400 entscheiden.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Die Bildqualität beider Kameras fällt bei unserem Test quasi identisch aus. Wegen der gleichen Sensoren dürfte das auch niemanden verwundern. Details werden grundsätzlich sehr gut wiedergegeben, ein Bildrauschen ist bei niedrigen und mittleren Sensorempfindlichkeiten kaum oder gar nicht zu erkennen.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 12.800 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei Nacht und höheren ISO-Werten, unser Test erfolgte bei ISO 12.800, lässt sich das Bildrauschen natürlich nicht übersehen. Dadurch muss die kamerainterne Rauschreduzierung der DSLMs schon deutlich eingreifen, die Detailwiedergabe fällt gegenüber niedrigeren Sensorempfindlichkeiten sichtbar ab. Trotzdem lassen sich ISO 12.800 noch (mit einigen) Abstrichen verwenden. Schlecht stufen wir die Aufnahmen beider Kameras erst ab ISO 25.600 ein.

Unsere Wertung bei der Bildqualität: Unentschieden.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der EOS R6 Mark II und der EOS R8 vergleichen wir unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Optionen bei der Bildkontrolle.

Links zum Artikel:

 
Autor: dkamera.de Redaktion
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x