Samsung Galaxy S24 Ultra Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das Galaxy S24 Ultra in der Praxis

Im zweiten Teil unseres Testberichts des Samsung Galaxy S24 Ultra hatten wir die Bildqualität des Smartphones unter die Lupe genommen. In diesem dritten Teil schauen wir uns die Kamera-App mit ihren Funktionen sowie Einstellungsmöglichkeiten und die Leistung des Smartphones in der Praxis an. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Kamera-App:
Bei der Kamera-App des Galaxy S24 Ultra bleibt sich Samsung treu und setzt auf das Design der Vorgängermodelle. Die Bildkontrolle ist mittels großer Liveansicht möglich, die Wahl der Kamera erfolgt über die Tasten „.,6“, „1“, „3“, „5“ und „10“. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass die Option „10“ keiner eigenen Kamera entspricht, sondern diese eine Crop-Aufnahme der 5-fach-Telekamera darstellt.

Die Kamera-App bei aktivem Fotomodus:

Hier lässt sich unter anderem die Auflösung der Bilder ändern:

Auch das Seitenformat kann man festlegen:

Zudem können Nutzer den Bildstil einstellen:

Alle weiteren Einstellungen werden in der App über die seitlich platzierten Touchtasten vorgenommen, wenn man das S24 Ultra waagerecht hält. Oberhalb und unterhalb des Livebildes sind diese beim horizontalen Halten zu finden. Im Fotomodus können Fotografen unter anderem einen Filter auf das Bild anwenden, die Bewegungsaufnahme aktivieren, die Auflösung sowie das Bildformat wählen, einen Timer nutzen und das LED-Licht konfigurieren.

Bei Videoaufnahmen stehen diverse Auflösungen und Bildraten zur Wahl:

Zu den weiteren Aufnahmeprogrammen gelangt man mittels der "Mehr"-Taste:

Generelle Aufnahme- und App-Einstellungen werden über das „Einstellrad“-Symbol verändert. Dazu gehören beispielsweise das Erkennen von QR-Codes, die Konfiguration des Auslösers oder die Wahl des Aufnahmeformates. Das Aufnahmeprogramm stellen Nutzer wie üblich per Slidebar ein, standardmäßig sind der Portrait-Modus, der Foto-Modus und der Video-Modus schnell zu erreichen. Weitere Aufnahmemodi verbergen sich hinter „Mehr“, häufig benötigte Modi sind jedoch ganz einfach zur Slidebar hinzuzufügen.

Im Pro-Modus lassen sich viele Parameter manuell anpassen:

Dazu gehören der Fokus (Mitten-AF, Multi-AF oder manuell) ....

... die Belichtungskorrektur (+2 oder -2 Stufen) ....

... oder auch die Belichtungszeit:

Bei Videoaufnahmen lässt sich die Mikrofoncharakteristik beeinflussen:

Natürlich bringt das Samsung Galaxy S24 Ultra auch viele manuelle Einstellungen mit. Diese lassen sich über die beiden Pro-Modi (einmal für Fotos und einmal für Videos) verändern. Bei allen fünf Kameras des Smartphones kann man den Weißabgleich (2.300K bis 10.000K), den Fokus (Modi: Mitte, Multi oder manuell), die Belichtungskorrektur (von minus zwei bis plus zwei Stufen), die Belichtungszeit (30 Sekunden bis 1/12.000 Sekunde) und die Sensorempfindlichkeit (ISO 50 bis ISO 3.200) verändern. Bei Videoaufnahmen stehen zudem umfangreiche Mikrofonkonfigurationen zur Wahl. Dieses Angebot kann sich zweifellos sehen lassen. Weitere Funktionen bietet der Expert-RAW-Modus. Damit kann man unter anderem Bilder mit einer höheren Bittiefe speichern, einen ND-Filter zuschalten oder extra lange bei Astroaufnahmen belichten.

Weitere Optionen in der Kamera-App:

Benchmarks und Praxis:
Beim Galaxy S24 Ultra setzt Samsung als SoC auf den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy. Dieser leicht angepasste Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 bietet dank acht Kernen und moderner 4nm-Fertigung eine hohe Leistung bei gleichzeitig geringem Verbrauch. Zudem sind die Adreno-750-GPU und 12GB LPDDR5X-RAM mit an Bord. Für den Alltag bedeutet dies, dass das S24 Ultra zu jederzeit flott arbeitet und auch bei Anwendungen, die eine hohe Rechenleistung benötigen, restlos überzeugt. Auch bei den gängigen Benchmarks liefert das Smartphone Spitzenwerte. Im Geekbech 6 wurden 2.287 Punkte im Sigle-Core-Test und 7.019 Punkte im Mutli-Core-Test erzielt, beim PC Mark Work 3.0 Performance waren es 18.625 Punkte. Für alle aktuellen und auch zukünftigen Aufgaben bietet das S24 Ultra mehr als ausreichend Leistung.

Benchmarks und Informationen zu den Kameras:

Als Akku kommt beim Samsung Galaxy S24 Ultra ein 5.000mAh starkes Modell zum Einsatz. Dank diesem sowie einem stromsparenden Betrieb kamen wir bei unserem Akkutest (Wiedergabe Youtube 1080p mit 75 Prozent Displayhelligkeit) auf sehr überzeugende 22 Stunden. Dadurch kann man der Steckdose sehr lange fernbleiben. Das Aufladen geht mit 45 Watt nicht ganz so schnell wie bei der Konkurrenz, mit 16 Minuten für das Aufladen von 10 auf 50 Prozent sollten Smartphonebesitzer im Alltag aber gut auskommen.

Das Samsung Galaxy S24 Ultra verfügt über unterschiedliche KI-Funktionen:

Ein Punkt, den Samsung beim Galaxy S24 Ultra besonders hervorhebt, sind die KI-Funktionen. Diese sollen dem Nutzer unter anderem das Leben erleichtern. Für die KI-Features gibt es beim S24 Ultra ein eigenes Menü, hier lassen sich die Funktionen umfangreich konfigurieren. Unter anderem erlaubt das Smartphone die Liveübersetzung beim Telefonieren, die Übersetzung von Texten in Messenger-Diensten sowie auch die Verbesserung des Schreibstils und der Grammatik.

Darüber hinaus gibt es eine Dolmetscherfunktion und kann man Texte zusammenfassen lassen. Da wir die genannten KI-Funktionen nur rudimentär unter die Lupe nehmen konnten, wollen wir auf ein abschließendes Urteil verzichten. Grundsätzlich können sie Aufgaben deutlich beschleunigen oder Konversationen wesentlich vereinfachen.

Die KI hilft unter anderem beim Entfernen von Objekten und kann Bildteile ergänzen:

Interessanter sind für uns natürlich die Bildbearbeitungs-Funktionen, die künstliche Intelligenz nutzen. Wie vom Pixel 8 bekannt, gibt es mehrere Möglichkeiten, seine Fotos zu verbessern. Dazu gehören die automatische Ergänzung von Bildteilen, das Löschen unerwünschter Objekte oder das Vergrößern/Verkleinern von Objekten. Ob das Ergebnis gut oder schlecht ist, hängt vom konkreten Motiv ab. Bei einfachen Fällen, wie zum Beispiel das Entfernen eines Balls von einem Rasen, konnte man die bearbeitete Stelle kaum erkennen. Sobald das "einfache" Ergänzen der Textur nicht ausreicht, lassen sich im Bild jedoch schnell Fehler erkennen. Mit den Ergebnissen der KI-Funktion von Adobe Photoshop hielt das S24 Ultra bei unseren Tests auf keinen Fall mit.

Unser Fazit:
Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist – man kann es nicht anders sagen – ein in nahezu jeder Hinsicht erstklassiges Smartphone. Echte Kritikpunkte gibt es aus unserer Sicht keine, die Leistung bewegt sich grundlegend auf einem sehr hohen Niveau. Das gilt unter anderem für den SoC. Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy liefert für aktuelle und auch zukünftige Aufgaben mehr als ausreichend Leistung, der Arbeitsspeicher fällt mit 12GB zudem sehr groß aus. Die Akkulaufzeit kann sich ebenso sehen lassen, die mit 45 Watt nicht besonders schnelle Ladegeschwindigkeit fällt daher nicht wirklich ins Gewicht. Schade ist der Verzicht auf einen microSD-Slot, damit könnte man den Speicherplatz (der bei den ultrahochauflösenden Fotos und Videos doch recht schnell zur Neige geht) deutlich günstiger erweitern. Andere Flaggschiff-Smartphones machen das jedoch nicht besser.

Die volle Punktzahl erhält wieder das Display, ein wirklich besseres Modell haben wir bislang noch nicht gesehen. Es ist sehr scharf, auch bei direktem Sonnenschein ausreichend hell und stellt Bewegung jederzeit flüssig dar. Der im Display integrierte Fingerabdrucksensor kann ebenso auf ganzer Linie überzeugen. Als kleines und leichtes Smartphone lässt sich das Samsung Galaxy S24 Ultra zweifellos nicht bezeichnen, in der Hand liegt es aber gut. Das Gehäuse ist zudem exzellent verarbeitet und natürlich abgedichtet. Als Bonus bekommt man noch den S-Pen obendrauf.

Die Ausstattung des Smartphones könnte kaum besser sein:

Hinsichtlich der Kameras halten sich die Änderungen in Grenzen. Die Hardware der Ultraweitwinkel-, der Haupt- und der 3-fach-Telekamera wurde anscheinend nicht verändert, die zweite Telekamera dagegen grundlegend neugestaltet. Als Resultat besitzt das S24 Ultra eine deutlich kürzere Brennweite als das S23 Ultra. Das ist aber zweifellos nicht nur von Nachteil. In der Praxis werden 115mm viel häufiger als 230mm genutzt, Samsung konnte wegen der kürzeren Brennweite zudem einen deutlich größeren Sensor mit höherer Auflösung sowie eine lichtstärkere Optik verbauen. Die Bildqualität fällt dadurch sichtbar besser als bei der 10-fach-Telekamera des S23 Ultra aus. Nur wer eine so lange Brennweite wie möglich benötigt, ist beim Vorgängermodell im Vorteil.

Gewohnte Kost erwartet Foto- und Videografen bei den anderen drei Kameras, wobei das jetzt nicht negativ klingen soll. Die Hauptkamera kann dank großem Bildwinkel mit 200 Megapixel richtig viele Details auflösen, im Alltag sind Fotos mit 12,5 oder 50 Megapixel jedoch meistens die bessere Wahl. Auch sie reichen für fast alle Situationen vollkommen aus. Bei Nacht sind mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra jederzeit ansprechende Fotos möglich, mit dem extra Nachtmodus lässt sich auch bei sehr wenig Licht noch fotografieren. Die Ultraweitwinkelkamera und die Telekameras halten mit der Hauptkamera wie gewohnt nicht mit, bei Tag ermöglichen sie trotzdem gute bis sehr gute Ergebnisse. Richtig viele Details bekommen Fotografen allerdings nur bei der 5-fach-Telekamera zu Gesicht, dafür lösen die anderen beiden Sensoren etwas zu gering auf. Nachtaufnahmen sind mit einer ansprechenden Qualität möglich, der Nachtmodus muss hierfür jedoch verwendet werden.

Kameratechnisch spielt das Galaxy S24 Ultra zweifellos in der ersten Liga mit:

Die Videos des Samsung Galaxy S24 Ultra können sich beim Einsatz aller Kameras sehen lassen, mit der Haupt- und der Telekamera sind sogar 8K-Videos möglich. Erwähnenswert ist zudem die Zeitlupenfunktion in 4K. Für Fotos wie Videos gilt, dass der Autofokus und die Bildstabilisierung meistens sehr gut arbeiten, die App bietet zudem sehr viele Optionen. Als kleiner Schwachpunkt haben sich die RAW-Aufnahmen herausgestellt. Diese besaßen im Test einige ausgebrannte Stellen.

Unsere Bewertung des Samsung Galaxy S24 Ultra: