Samsung Galaxy S24 Ultra Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Tests des Samsung Galaxy S24 Ultra mit den technischen Daten, dem Handling sowie der Verarbeitung beschäftigt hatten, schauen wir uns in diesem zweiten Teil nun die Kameras des Smartphones an. Mit unseren Beispielfotos und -videos in voller Auflösung können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Das Flaggschiff der Galaxy-S-Serie hat sich von den anderen Modellen schon immer durch eine bessere Kamera-Ausstattung abgehoben. Beim S24 Ultra ist das nicht anders. Als einziges Smartphone der Serie ist es mit vier rückseitigen Kameras ausgestattet, diese decken vier unterschiedliche Brennweiten (umgerechnet auf Kleinbild: 13mm, 23mm, 67mm und 115mm) ab. Die Hauptkamera des Galaxy S24 Ultra besitzt ein Weitwinkelobjektiv mit 23mm Brennweite, Blende F1,7 und OIS. Hier setzt Samsung wie beim Galaxy S23 Ultra auf den ISOCELL HP2-Sensor aus dem eigenen Haus. Der zur 1/1,33-Zoll-Klasse gehörende Chip speichert Fotos mit 16.384 x 12.288 Pixel, daraus ergibt sich eine extrem hohe Auflösung von 200 Megapixel.

Da jeder Bildpunkt dadurch nur sehr klein (0,6µm Kantenlänge) ausfällt, bietet Samsung geringere Auflösungen an, die Pixel-Binning (von Samsung Tetra²pixel-Technologie genannt) verwenden. Bei diesem Verfahren werden mehrere Pixel zu einem größeren Bildpunkt „kombiniert“, das verbessert das Bildrauschen unter anderem bei wenig Licht. Natürlich muss die Auflösung in diesem Fall aber geringer ausfallen. Standardmäßig fasst Samsung 16 Pixel zusammen und gibt Fotos mit 12,5 Megapixel aus. Darüber hinaus kann man sich für 50 Megapixel („4 zu 1“-Binning) entscheiden. Die Kantenlängen der Pixel messen in diesen Fällen 1,2µm bzw. 2,4µm.

Die Sensoren im Größenvergleich:

Bei der bekannten Ultraweitwinkelkamera des Smartphones handelt es sich um ein Modell mit zwölf Megapixel auflösendem 1/2,55-Zoll-Sensor (IMX564). Das Objektiv zeigt umgerechnet auf Kleinbild den Blickwinkel einer 13mm-Optik, die Blende liegt bei F2,2. Telekameras sind beim Samsung Galaxy S24 Ultra zwei Stück vorhanden: Die erste Telekamera besitzt ein Objektiv mit 69mm Brennweite und einer Lichtstärke von F2,4, ein optischer Bildstabilisator gleicht Verwacklungen aus. Der 1/3,52 Zoll große IMX754-Sensor speichert Fotos mit zehn Megapixel.

Bei der zweiten Telekamera handelt es sich um ein neues Modell. Dessen Brennweite wurde mit 115mm gegenüber der zweiten Telekamera des Samsung Galaxy S23 Ultra (230mm) deutlich reduziert, dafür konnte jedoch ein größerer Chip (1/2,52 Zoll statt 1/3,52 Zoll) mit fünfmal so hoher Auflösung (50 Megapixel statt 10 Megapixel) verbaut werden. Als weiterer Vorteil fällt die Lichtstärke mit F3,4 statt F4,9 wesentlich höher aus. Auf den 100-fach-Zoom des Vorgängermodells muss man übrigens trotzdem nicht verzichten.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und 3x-Tele sowie 5x-Tele:

Die wichtigste Kamera eines jeden Smartphones ist die Weitwinkelkamera. Das von uns daher als Hauptkamera bezeichnete Modell des S24 Ultra kann dank des großen und sehr hoch auflösenden Bildwandlers sehr viele Details auflösen. Dafür sollten optimalerweise natürlich die besten Lichtverhältnisse herrschen, ansonsten steigt das Bildrauschen an. Selbst bei Tag ist dieses bei genauem Hinsehen schon zu sehen, als kritisch stufen wir es allerdings nicht ein. Ob man bei einem Smartphone 200 Megapixel auflösende Fotos nun wirklich benötigt, sei mal dahingestellt. Die Detailwiedergabe des S24 Ultra bewegt sich zweifellos in der Champions-League der Smartphone-Kameras.

Wer nicht ganz so viele Pixel benötigt (was in der Regel der Fall sein sollte), kann sich auch für 50 Megapixel oder 12,5 Megapixel entscheiden. Bei beiden Auflösungen sind HDR-Aufnahmen mit einem größeren Dynamikumfang möglich. Bei den reduzierten Auflösungen nutzt Samsung wie bereits erwähnt das sogenannte Pixel-Binning, das verbessert die Bildqualität vor allem bei nicht optimalen Lichtverhältnissen.

Details kosten die geringeren Auflösungen zumindest bei Tag aber auch, die 200 Megapixel-Bilder schneiden in unserem Vergleich am besten ab. Bei 50 Megapixel bekommt man noch immer viele Details zu Gesicht, die Bilder wirken – trotz ansonsten gleicher Einstellungen – aber deutlich stärker "überarbeitet" als bei 200 Megapixel. Wer seine Fotos nur auf dem Smartphone oder einem klassischen TV mit maximal 4K-Auflösung betrachten möchte, kommt mit 12,5 Megapixel bestens aus. Bei dieser Auflösung benötigen die Aufnahmen auch den wenigsten Speicherplatz (circa 5MB vs. 20MB vs. 50MB).

Die anderen Kameras des Smartphones halten mit der Hauptkamera eindeutig nicht mit – wissen allerdings immer noch zu gefallen. Die Ultraweitwinkelkamera deckt mit ihren 13mm Brennweite einen sehr großen Bildwinkel ab, mit lediglich zwölf Megapixel fällt die Detailwiedergabe im Vergleich zur Hauptkamera aber natürlich deutlich ab. Der kleinere Sensor trägt dazu ebenso bei. Grundsätzlich lassen sich die Aufnahmen jedoch gut verwenden und bieten in den typischen Alltagssituationen eine zweifellos völlig ausreichende Bildqualität. Die Qualität der 3-fach-Telekamera des Samsung Galaxy S24 ist vom Vorgängermodell bekannt und lässt sich allgemein als gut beschreiben. Interessant: Obwohl der Chip nur 10 Megapixel auflöst, werden die Bilder mit 12 Megapixel ausgegeben. Hier setzt Samsung also auf die Interpolation der Daten.

Ganz neu ist beim Samsung Galaxy S24 Ultra wie bereits erwähnt die 5-fach-Telekamera. Der größere Chip mit höherer Auflösung und auch die größere Blendenöffnung ermöglichen deutlich bessere Fotos. Bei 50 Megapixel lassen sich sehr detailreiche Fotos speichern, die 12-Megapixel-Option liegt jedoch kaum zurück. Für 50 Megapixel fällt der Sensor also doch etwas zu klein aus, um den Auflösungsvorteil umsetzen zu können. Insgesamt gilt: Wer keine besonders lange Brennweite benötigt, ist beim Galaxy S24 Ultra im Vorteil. Beim direkten Vergleich der 10-fach-Zoom-Option (die beim S24 Ultra wegen der kürzeren Brennweite per 2-fachem Digitalzoom realisiert wird), liegt dagegen das S23 Ultra leicht vorne.

Bei wenig Licht ist das Samsung Galaxy S24 Ultra mit seiner Hauptkamera in der Lage, ordentliche Fotos mit einer guten Detailwiedergabe und einem verhältnismäßig niedrigen Bildrauschen aufzunehmen. Auf den Nachtmodus ist man nicht unbedingt angewiesen, er kann das Bildrauschen aber doch sichtbar reduzieren. Bei der Ultraweitwinkel- und der 3-fach-Telekamera kommt man am Nachtmodus kaum vorbei, damit lässt sich die Bildqualität stark verbessern. Bei der 5-fach-Telekamera ist der Vorteil nicht ganz so groß, auch hier würden wir aber den Nachtmodus verwenden. Grundsätzlich gilt: Nur wer möglichst "natürliche" Fotos aufnehmen will, sollte – da der Nachtmodus für einen deutlicheren HDR-Effekt sorgt – darauf wirklich verzichten.

Der Nachtmodus kann die Bildqualität bei wenig Licht deutlich verbessern:

Am Ende müssen wir zudem noch auf die Makrofähigkeiten des Samsung Galaxy S24 Ultra eingehen. Mit allen vier Kameras auf der Rückseite lassen sich auch kleine Motive recht groß abbilden, das ist besonders bei der 5-fach-Telekamera durchaus nicht alltäglich.

Die Bildaufbereitung hat Samsung beim Galaxy S24 Ultra recht stark auf einen hohen Kontrast, eine hohe Sättigung und eine hohe Schärfe abgestimmt. Die allermeisten Nutzer finden das sicherlich gut, alle anderen können sich mit anderen Bildprofilen oder dem Pro-Modus behelfen. Hier lassen sich auch DNG-Dateien speichern. Leider besitzen die mit dem Pro-Modus aufgenommenen Fotos einen recht geringen Dynamikumfang, helle Bildstellen brennen trotz „normaler“ Aufnahmeeinstellungen schnell aus. Das lässt sich durch Unterbelichten zwar etwas umgehen, optimal ist diese Situation aber zweifellos nicht. Der Autofokus arbeitete im Test bei der Hauptkamera und den Telekameras stets treffsicher, bei der Ultraweitwinkel lag er bei wenig Licht jedoch auch des Öfteren daneben. Das geht besser. Die Bildstabilisierung funktionierte dagegen stets fehlerfrei.

Ein Einzelbild aus einem 8K-Video:

Die Videofunktion des Samsung Galaxy S24 Ultra lässt sich zweifellos als herausragend bezeichnen. Die Hauptkamera und die 5-fach-Telekamera erlauben Aufnahmen in 8K-Auflösung (7.680 x 4.320 Pixel) mit 30 Vollbildern pro Sekunde und schaffen – wie alle anderen Kameras – bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Diese Aussage gilt für den normalen Aufnahmemodus, denn mit der Hauptkamera lassen sich zudem Zeitlupenaufnahmen in 4K und Full-HD erstellen. Ersteres geht mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde und letzteres mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde.

Alle Kameras geben in 4K Details sehr gut wieder, auch auf einem großen TV lassen sich die Aufnahmen problemlos betrachten. Die 8K-Videos des S24 Ultra zeigen extrem viele Details, besonders die Hauptkamera punktet mit einer zweifellos hervorragenden Qualität. Als Nachteil muss der stärkere Rolling Shutter-Effekt genannt werden, schwenken sollte man das Smartphone während 8K-Videos daher nur langsam. Bei Zeitlupen würden wir uns für 4K entscheiden, die Qualität der Aufnahmen ist exzellent. In Full-HD bekommt man deutlich weniger Details zu Gesicht, die Videos werden zudem stark "nachbearbeitet".

Brennweitenvergleich (UWW, Hauptkamera, 3x-Tele, 5x-Tele sowie 10x- und 30x-Zoom:

Brennweitenvergleich (Utraweitwinkel, Hauptkamera und 3x-Tele sowie 5x-Tele:

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts im Porträtmodus:

Links eine Aufnahme mit 12 Megapixel, rechts mit 200 Megapixel:

Zwei Makroaufnahmen mit der Ultraweitwinkelkamera:

Links eine Aufnahme mit der UWW-Kamera, rechts mit der Hauptkamera und LED-Licht:

Links eine normale Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der 3x-Telekamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der 5x-Telekamera, rechts mit dem Nachtmodus:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der 3x-Telekamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der 5x-Telekamera:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera: Links 8K30p und rechts 4K60p:

Zwei Aufnahmen in 4K60p: Links mit der UWW-Kamera, rechts mit der 3-fach-Telekamera:

Links eine Aufnahme mit der 5-fach-Telekamera (4K60p), rechts mit der hauptkamera (4K120p):

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Samsung Galaxy S24 Ultra ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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