Canon EOS R6 Mark II und EOS R8 im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Systemkameras von Canon mit Vollformatsensor und 4K60p-Video


Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS R6 Mark II und der EOS R8 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir in diesem zweiten Teil unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Funktionen sowie Features.

Objektivangebot:
Das Objektivangebot fällt bei beiden Kameras wegen des identischen Bajonetts (Canon RF) natürlich völlig gleich aus. Das gilt aber nur für die Anzahl der erhältlichen bzw. einsetzbaren Objektive. Da die Canon EOS R6 Mark II über einen im Kamerasystem integrierten Stabilisator („IBIS“) verfügt, steht die Stabilisierung bei ihr jederzeit zur Verfügung. Für Besitzer der Canon EOS R8 gilt das dagegen nur, wenn ein Stabilisator im Objektiv verbaut wurde. Bei vielen Canon RF-Objektive spielt der „IBIS“ wegen des oftmals vorhandenen „IS“ eine untergeordnete Rolle, bei einigen Modellen fehlt er jedoch auch. Besonders wichtig ist die Stabilisierung beim Adaptieren vom Fremdobjektiven. Gerade bei älteren Modellen fehlt ein Stabilisator oft. Apropos Fremdobjektive: Davon gibt es im Vergleich zu anderen Bajonetten nur recht wenige. Die meisten davon sind außerdem rein manuell zu bedienen, weshalb das Angebot an modernen Objektiven mit längerer Featureliste vergleichsweise klein ist. Die wichtigsten Objektive gibt es jedoch auch mit RF-Bajonett.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Canon EOS R6 Mark II.

Beide Kameras besitzen das RF-Bajonett:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Bildkontrolle:
Die Bildkontrolle lässt sich bei beiden spiegellosen Systemkameras mittels Sucher oder Display vornehmen. Der elektronische Sucher befindet sich jeweils in der optischen Achse und wird von einem Augensensor automatisch aktiviert. Bei der Suchervergrößerung und den verbauten OLED-Panels gibt es dann aber deutliche Unterschiede. Zum einen fällt das Sucherbild der Canon EOS R6 Mark II größer als bei der Canon EOS R8 (0,76-fache vs. 0,7-fache Vergrößerung) aus, zum anderen löst das Panel mit 3,69 Millionen Subpixel rund 50 Prozent höher auf (EOS R8: 2,36 Millionen Subpixel). Dadurch bekommt man im Sucher der EOS R6 Mark II eine größere und schärfere Ansicht zu sehen. Bei der Bildwiederholrate ergibt sich mit 60 oder 120 Vollbildern pro Sekunde dagegen kein Unterschied. Beide Sucher liefern auch bei Bewegungen eine flüssige Wiedergabe.

Die 3,0 Zoll großen Displays sind dreh- sowie schwenkbar:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Die Displays der spiegellosen Systemkameras besitzen mit einer Diagonalen von 3,0 Zoll identische Abmessungen, Eingaben können per Touch erfolgen. Die dreh- und schwenkbare Lagerung macht die Bildkontrolle in fast jeder Situation möglich, somit sind Foto- und Videografen auch bei Selbstporträts oder Vlogs stets im Bilde. Die Auflösung beträgt jeweils 1,62 Millionen Subpixel, dadurch kommt man in den Genuss eines scharfen Bildes.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Canon EOS R6 Mark II

Eingaben lassen sich per Touch vornehmen (hier am Beispiel der EOS R6 Mark II):

Canon EOS R6 Mark II.

Geschwindigkeit:
Neben der Bildqualität spielt bei modernen Kameras auch die Arbeitsgeschwindigkeit eine große Rolle. Schließlich will niemand den richtigen Moment verpassen. Des Weiteren kann der Aufnahme-Erfolg mit hohen Bildraten deutlich verbessert werden. Bei Serienbildern schneiden beide Kameras hinsichtlich der höchsten Bildrate vollkommen gleich ab. Sie schaffen jeweils 40 Aufnahmen pro Sekunde beim Einsatz des elektronischen Verschlusses – und das bei voller Auflösung. Damit gehören sie zu den schnellsten Kameras am Markt. Anders sieht es beim Verwenden des mechanischen Verschlusses aus: Damit schafft die Canon EOS R6 Mark II bis zu zwölf Bilder pro Sekunde, die Canon EOS R8 kommt nur auf sechs Bilder pro Sekunde. Das ist in der Praxis ein signifikanter Unterschied. Vorne liegt die EOS R6 Mark II zudem hinsichtlich der Serienbildlänge. Sie kann mit elektronischem Verschluss 171 JPEG- und 148 cRAWs in Folge aufnehmen, bevor sie sich eine mehrere Sekunden lange Pause nimmt. Die Canon EOS R8 kommt auf 135 JPEG- und 125 cRAW-Fotos. Dadurch lässt sich mit der EOS R6 Mark II bei der höchsten Bildrate etwa eine halbe bis eine Sekunde länger fotografieren. Bei langsameren Bildraten und dem Einsatz des mechanischen Verschlusses kann man mit beiden Kameras fast unbegrenzt lange fotografieren, sofern eine schnelle UHS-II-Speicherkarte zum Einsatz kommt.

Die Autofokussysteme beider Kameras schneiden gleich ab. Sie nutzen den Dual Pixel CMOS AF II zum Scharfstellen, insgesamt lässt sich aus 4.897 AF-Positionen wählen. Die AF-Empfindlichkeit wird von Canon mit -6,5 bis 21LW angegeben, dank Deep-Learning-Algorithmen sind beide DSLMs in der Lage, Menschen, Tiere und Fahrzeuge zu erkennen. Zudem gibt es eine Augen-, Körper- und Kopferkennung. In der Praxis konnten wir keine Unterschiede feststellen, beide Kameras arbeiteten zu jederzeit schnell und präzise. Das gilt auch für bewegte Motive und das Fotografieren wenig Licht. Zu den Einstellungsmöglichkeiten gehören unter anderem diverse Messfeldoptionen (Spot-AF, Einzelfeld-AF, Einzelfeld mit Erweiterungen) als auch mehrere AF-Cases. Zum Scharfstellen benötigen beide Modelle wie erwähnt nur eine sehr kurze Zeit, mit 0,11 Sekunden (EOS R6 Mark II) bzw. 0,12 Sekunden (EOS R8) arbeiten sie fast gleich schnell. Die Einschaltzeit fällt mit 1,16 Sekunden (EOS R6 Mark II) und 1,22 Sekunden (EOS R8) ebenfalls sehr kurz aus und auch auf die erste Bildaufnahme muss man mit 0,71 Sekunden (EOS R6 Mark II) und 0,65 Sekunden (EOS R8) nicht lange warten.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS R6 Mark II.

Zu den AF-Optionen der Kameras gehören auch mehrere AF-Cases:

Canon EOS R6 Mark II und EOS R8.

Deep-Learning-Algorithmen ermöglichen die Motiverkennung:
Canon EOS R6 Mark II und EOS R8.

Funktionen und Features:
Zu den Funktionen und Features gehört bei beiden DSLMs unter anderem eine lange Liste an Aufnahmemodi. Neben den klassischen Aufnahmeprogrammen wie der Vollautomatik, den PSAM-Modi und zwei (EOS R8) bzw. drei (EOS R6 Mark II) Custom-Programmen sind die Kameras auch mit einem Fv-Modus für manuelle und automatische Einstellungen sowie einem Hybrid-Auto-Modus für zusätzliche Videos ausgerüstet.

Zu den Features der Kameras gehört auch eine Fokus-Bracketing-Funktion:

Canon EOS R6 Mark II und EOS R8.

Zudem hat Canon die Kameras mit einem Focus-Bracketing-, einem HDR- sowie einem Intervall-Modus ausgestattet und auch die Dual Pixel RAW-Aufnahme ist mit an Bord. Mit dem RAW-Burst-Modus lassen sich des Weiteren Bilder bereits vor dem Drücken des Auslösers aufnehmen.

Der Verschluss lässt sich zum Schutz verschließen:

Canon EOS R6 Mark II.

Die Belichtungszeit steuert ein mechanischer Schlitzverschluss oder ein elektronischer Verschluss, letzterer erlaubt jeweils Belichtungszeiten von bis zu 1/16.000 Sekunde. Die mechanischen Verschlüsse weichen dagegen deutlicher voneinander ab. So wird beim Schlitzverschluss der EOS R8 nur der zweite Vorhang mechanisch realisiert, der erste stets elektronisch. Das geht bei der EOS R6 Mark II ebenfalls, hier kann man sich jedoch zusätzlich für zwei mechanische Vorhänge entscheiden.

Darüber hinaus erlaubt der mechanische Verschluss der EOS R6 Mark II eine Belichtungszeit von 1/8.000 Sekunde, die EOS R8 kommt nur auf 1/4.000 Sekunde. Als weiterer Vorteil lässt sich der Verschluss der EOS R6 Mark II beim Ausschalten schließen, um den Sensor vor Verschmutzungen zu schützen.

Dank der beiden SD-Kartenslots lassen sich zwei Karten für ein Backup nutzen:

Canon EOS R6 Mark II.

Die Canon EOS R8 verfügt nur über einen SD-Slot:

Canon EOS R8.

Bei der Datenspeicherung setzt Canon bei beiden Kameras auf SD-Karten. Während die Canon EOS R8 allerdings nur mit einem Slot ausgestattet ist, stehen bei der EOS R6 Mark II zwei Slots zur Verfügung. Bei sehr wichtigen Aufnahmen sind Besitzer der EOS R6 Mark II daher eindeutig im Vorteil. Die Datenrate beim Speichern fällt dann wieder identisch aus, dank UHS-II-Standard erreichen alle Slots der DSLMs eine hohe Datenrate von rund 175MB/s.

Die EOS R6 Mark II nutzt einen wesentlich größeren Akku als die EOS R8:

Links sehen Sie die Canon EOS R6 Mark II, rechts die Canon EOS R8.

Für die Canon EOS R6 Mark II spricht zudem der wesentlich größere Akku. Hier wird der von anderen höherklassigen Modellen bekannte „LP-E6N“ mit einer Kapazität von 1.865mAh verwendet. Bei der EOS R8 kommt der „LP-E17“ mit 1.040mAh zum Einsatz. Daher hält die EOS R6 Mark II mit 760 Aufnahmen (Messung nach CIPA-Standard) deutlich länger als die EOS R8 durch, die nur auf 370 Bilder pro Ladung kommt.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Canon EOS R6 Mark II.

Im dritten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS R6 Mark II und EOS R8 gehen wir auf die Schnittstellen und die Videofunktion ein. Zudem ziehen wir ein Fazit.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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