Canon EOS 6D Mark II und EOS 80D im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Oberklasse-Spiegelreflexkameras von Canon

Vollformatkamera oder APS-C-Kamera? Diese Frage dürfte sich so mancher Fotograf vor dem Erwerb eines neuen Modells gestellt haben. Vollformatkameras werden im Bereich der Amateur-Fotografie von nicht wenigen Personen als der "heilige Gral" angesehen. Ob man – bei gehobenen Ansprüchen – daran wirklich nicht vorbeikommt, wollen wir in diesem Test unter die Lupe nehmen. Wir vergleichen mit der Canon EOS 6D Mark II und der Canon EOS 80D zwei Modelle, die sich vor allem beim Bildsensor (KB vs. APS-C) unterscheiden.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Canon EOS 6D Mark II
Testbericht der Canon EOS 80D

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Mit der EOS 6D Mark II und der EOS 80D spricht Canon unter anderem ambitionierte Fotografen an, die mit Kameras oberhalb des „Mainstreams“ fotografieren möchten, jedoch nicht bereit sind, viele tausend Euro in Geräte der Profiklasse zu investieren. Beide zählen unserer Meinung nach deshalb zur noch bezahlbaren Oberklasse. Dabei handelt es sich um Kameras, die bereits einige Profi-Funktionen zu bieten haben, mit Profigeräten aus mehreren Gründen trotzdem nicht mithalten können.

Die EOS 6D Mark II und die EOS 80D besitzen für Kameras der Spiegelreflexklasse durchschnittlich große Gehäuse, im Vergleich zu den Modellen der Einsteigerklasse fallen sie aber deutlich größer aus. Die EOS 6D Mark II ist mit 14,4 x 11,1 x 7,5cm dabei noch etwas ausladender als die EOS 80D mit 13,9 x 10,5 x 7,9cm. Zwei recht groß dimensionierte Handgriffe erlauben das komfortable Festhalten der Gehäuse, bei normal ausfallenden Händen wird ein zusätzlicher Batteriegriff nicht benötigt. Für ein gutes Griffgefühl sorgen obendrein eine ergonomische Form und die verwendeten Gummierungen.  In der Hand hält man beide Kameras daher – selbst beim Einsatz größerer Objektive – gerne. Dies gilt zudem wegen der großen Ablagefläche für den Daumen auf der Rückseite.

Die Canon EOS 6D Mark II fällt nur ein wenig größer als die EOS 80D aus:

Links sehen Sie die Canon EOS 6D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Leichtgewichte sind beide DSLRs nicht, bei 730g (80D) und 763g (6D Mark II) kann man sich jedoch auch nicht beklagen. Als Gehäusematerial verwendet Canon eine Aluminiumlegierung (für das Chassis), äußerlich kommt Glasfaserverstärktes Polykarbonat zum Einsatz. Auf eine Magnesiumlegierung muss somit verzichtet werden, bei vielen Modellen anderer Hersteller ist das in der gehobenen Klasse anders. An Abdichtungen hat Canon dagegen nicht gespart, beide Kameras sind gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Schlechte Wetterbedingungen müssen einen – bis zu einem gewissen Grad – somit nicht stören. Als Voraussetzung gilt dafür jeweils, dass auch die zum Einsatz kommenden Objektive abgedichtet sind.

Die rechten Oberseiten mit den Kontrolldisplays im Vergleich:

Links sehen Sie die Canon EOS 6D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Auf der linken Oberseite befinden sich die Programmwählräder:

Links sehen Sie die Canon EOS 6D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Dass beide Kameramodelle miteinander „verwandt“ sind, zeigt unter anderem der Vergleich der Bedienelemente. Beide DSLRs verfügen auf der Oberseite jeweils über eine Taste zur AF-Messfeldwahl, ein Einstellrad sowie vier Direktwahltasten (AF, Drive, ISO, Belichtungsmessmethode). Das Kontrolldisplay lässt sich bei Bedarf per weiterer Taste orange beleuchten, darüber sind die wichtigsten Aufnahmeparameter abzulesen. Die Programmwählräder sind auf der linken Oberseite zu finden, vor bzw. während des Drehens muss der Fotograf die mittlere Taste drücken.

Die Rückseite der EOS 6D Mark II:

Canon EOS 6D Mark II.

Die Rückseite der EOS 80D:

Canon EOS 80D.

Auf der Rückseite unterscheidet sich die 6D Mark II von der EOS 80D nur durch eine zusätzliche Taste zum Vergrößern im Liveview- oder Wiedergabemodus. Sie ist an der Stelle der Q-Taste bei der 80D zu finden und wurde nötig, da Canon die doppelte Belegung der Tasten rechts über der Daumenablage gestrichen hat. Im direkten Vergleich bedienen sich beide Kameras trotzdem fast identisch. Dies gilt auch wegen des rückseitigen Einstellrades, das in der Mitte ein Steuerkreuz beinhaltet. Die Abmessungen der Tasten sind praktisch identisch, das kombinierte Einstellrad und Steuerkreuz fällt bei der 6D Mark II allerdings deutlich größer aus.

Die Hauptmenüs besitzen das identische Design:

Canon EOS 6D Mark II und Canon EOS 80D.

Das My Menu kann man selbst zusammenstellen:

Canon EOS 6D Mark II und Canon EOS 80D.

Beim Menü hat sich Canon jeweils für das altbekannte Design entschieden. Es gibt fünf Reiter (Aufnahme, Wiedergabe, Systemeinstellungen, Custom-Funktionen, My Menu), das My Menu ist frei konfigurierbar. Weitere wichtige Optionen sind über das Quickmenü zu erreichen. Zusammen mit den Direktwahltasten ergibt sich ein hoher Bedienkomfort.

Konfigurationsoptionen stehen für insgesamt neun Bedienelemente zur Verfügung, je nach Zählweise gibt es bis zu vier Fn-Tasten. Gut zu wissen: Das Steuerkreuz kann zusätzlich jeweils zur Wahl des Messfeldes verwendet werden und ersetzt damit einen AF-Feld-Joystick.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.

Die EOS 6D Mark II besitzt einen Vollformatsensor, die EOS 80D einen APS-C-Sensor.

Links sehen Sie die Canon EOS 6D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Bildqualität:
Kommen wir zur Bildqualität, einem Bewertungskriterium, das in diesem Test natürlich besonders wichtig ist. Die Canon EOS 6D Mark II (Testbericht) nutzt zur Bildaufnahme einen 35,9 x 24,0mm großen CMOS-Sensor mit 26 Megapixel. Die Canon EOS 80D ist mit einem 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor der APS-C-Klasse (22,3 x 14,9mm) ausgestattet.

Die Bildwandler im Größenvergleich:

Beide Sensoren verfügen über einen Tiefpassfilter und haben die Dual Pixel CMOS-AF-Technologie zu bieten, die minimale Sensorempfindlichkeit liegt bei ISO 100 (80D) bzw. ISO 50 (6D Mark II). Als höchste ISO-Empfindlichkeit kann man bei der EOS 6D Mark II 102.400 einstellen, bei der 80D sind es „nur“ 25.600.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Beim Vergleich der Aufnahmen kann sich die EOS 6D Mark II wie erwartet von der Canon EOS 80D (Testbericht) absetzen. Bei niedrigen Sensorempfindlichkeiten, die wir bei unserem Tag-Vergleich unter die Lupe nehmen, liefert die DSLR mit Vollformatchip Fotos mit etwas mehr Details. Der Unterschied ist allerdings gering und fällt lediglich bei stärkeren Vergrößerungen auf. Ein Bildrauschen lässt sich jeweils nicht beobachten.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei höheren ISO-Stufen, wir haben ISO 6.400 für den Test verwendet, machen sich die größeren Pixel der EOS 6D Mark II dagegen bezahlt. Details werden dank eines wesentlich geringeren Bildrauschens deutlich besser wiedergegeben.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Der Rauschfilter der 80D glättet das Bild sichtbar, gleichzeitig bleibt aber auch eine stärkere "Körnung" erhalten. Bei ISO 6.400 wird ein APS-C-Sensor schlicht und ergreifend am oberen Limit betrieben. Der 6D Mark II macht diese Sensorempfindlichkeit dagegen nur recht wenig aus.

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Canon EOS 6D Mark II.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 6D Mark II und der Canon EOS 80D gehen wir unter anderem auf das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Geschwindigkeit ein.

Links zum Artikel:

 
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