Canon EOS 7D Mark II und Canon EOS 80D im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegelreflexkameras der gehobenen Klasse von Canon im Vergleich


Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 7D Mark II und der Canon EOS 80D die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun unter anderem die Bildkontrolle, die Geschwindigkeit und den Autofokus.

Objektivangebot:
Der Bewertungspunkt "Objektivangebot" ist bei zwei Kameras mit dem identischen Bajonett natürlich schnell abgehandelt. An beiden Kameras lassen sich durch das EF-S-Bajonett sowohl EF-S- als auch EF-Objektive verwenden. Neben Modellen von Canon stehen auch die Objektive von Drittherstellern wie Sigma oder Tamron zur Verfügung. Das Angebot ist dabei jeweils riesig. Vom Ultraweitwinkel- bis zum Supertelebereich kann man jedes gewünschte Objektiv erwerben. Auch an Spezialmodellen wie Fisheye- oder Tilt-Shift-Objektiven mangelt es nicht.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Unentschieden.

Dank des EF-S-Bajonetts lassen sich unzählige Objektive verwenden:

Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Bildkontrolle:
Zur Bildkontrolle stehen bei beiden Kameras jeweils ein optischer Sucher und ein Display zur Verfügung. Die Pentaprismensucher zeigen 100 Prozent des Bildfeldes an, das Modell der 7D Mark II ist aber etwas größer (0,63-fach vs. 0,59-fach). Diesen Unterschied kann man in der Praxis sehen, enorm ist er allerdings nicht. Zusätzlich lassen sich bei der 7D Mark II noch mehr Informationen (z. B. das Dateiformat) im Sucherbild einblenden, und das Wechseln der Mattscheibe ist möglich.

Das dreh- und schwenkbare LCD der EOS 80D macht die Bildkontrolle flexibler möglich:

Links sehen Sie die Canon EOS 80D, rechts die Canon EOS 7D Mark II.

Wirklich bedeutende Differenzen sind allerdings erst beim Display zu nennen. Die Abmessungen (3,0 Zoll) und die Auflösungen (1,04 Millionen Subpixel) sind zwar identisch, das LCD der 80D kann man aber drehen und schwenken. Dies erleichtert die Bildkontrolle zum Teil erheblich, in jedem Fall ist sie komfortabler. Wer vor der Kamera steht, ist beispielsweise nur bei der 80D in der Lage, sich selbst zu sehen. Das fest verbaute Display der 7D Mark II lässt sich durch große Einblickwinkel immerhin auch schräg gut ablesen, das schwenkbare LCD der 80D würden wir jedoch immer vorziehen. Wer um die Stabilität fürchtet, kann das LCD einklappen und zum besseren Schutz sogar umdrehen. Das funktioniert bei der 7D Mark II natürlich nicht. Besser gefällt uns am LCD der 80D zudem die Touchoberfläche. Damit ist man in der Lage, den Fokuspunkt zu setzen oder im Menü zu navigieren.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Canon EOS 80D.

Geschwindigkeit:
Die Arbeitsgeschwindigkeit einer Kamera ist grundsätzlich nie zu vernachlässigen. Wer aber beispielsweise bewegte Motive festhalten möchte, ist auf eine hohe Geschwindigkeit zwingend angewiesen. Zu den Fakten: Bei der Serienbildaufnahme erreicht die Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) sehr gute zehn Bilder pro Sekunde. Damit sollte man wirklich jedes Motiv passend einfangen können. Die Canon EOS 80D schafft 6,9 Bilder pro Sekunde und ist somit ein gutes Stück langsamer. Auch gut zu wissen: Bei Aufnahmen im JPEG-Format lassen sich mit der 7D Mark II beim Einsatz einer schnellen CompactFlash-Speicherkarte so viele Fotos in Folge aufnehmen, bis das Speichermedium gefüllt ist. Bei der 80D messen wir ebenso völlig ausreichende 117 Bilder in Serie – in der Praxis gibt es damit quasi keinen Nachteil. Größer wird der Unterschied im RAW-Format: Mit 7,0 Bildern pro Sekunde (80D) und 9,9 Bildern pro Sekunde (7D Mark II) ändert sich an der Bildrate zwar nichts, durch einen größeren Pufferspeicher und eine schnellere Anbindung der Speicherkarte kann die 7D Mark II aber mehr überzeugen. Sie speichert 36 Fotos mit höchster Bildrate und kann danach immer noch kontinuierlich 5,1 Bilder pro Sekunde aufzeichnen. Die 80D erreicht 23 Aufnahmen in Serie, fortfolgend sind nur noch 3,1 Bilder pro Sekunde möglich. Die gleichzeitige Speicherung von JPEG und RAW-Bildern ergibt mit 20 Aufnahmen in Serie einen Patt. Bei der danach folgenden Aufnahmegeschwindigkeit kann sich die 7D Mark II mit 3,2 Bildern pro Sekunde allerdings wieder von der 80D mit 2,2 Bildern pro Sekunde absetzen.

Das Kameragehäuse besteht bei der 7D Mark II aus Magnesium, bei der 80D aus Polycarbonat:

Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 80D.

Hinsichtlich der Fokussierungszeit schneiden beide Spiegelreflexmodelle ähnlich ab. Die Canon EOS 80D stellt beim Verwenden des dedizierten AF-Sensors, also beim Blick durch den Sucher, in 0,11 Sekunden scharf, die 7D Mark II in 0,15 Sekunden. Wer den Spiegel hochklappt und per Liveview-AF arbeitet, muss 0,30 Sekunden bis zum fokussierten Motiv warten. Die vollständige Displayanzeige steht bei der 80D nach 1,66 Sekunden zur Verfügung, bei der 7D Mark II sind es 1,51 Sekunden. Auch hier gibt es in der Praxis somit effektiv keinen Unterschied. Bei der ersten Auslösung nach dem Einschalten kann sich die EOS 80D mit 0,43 Sekunden gegenüber den 0,72 Sekunden der 7D Mark II dagegen etwas absetzen.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS 7D Mark II.

Autofokus:
Für die automatische Fokussierung ist bei Spiegelreflexkameras traditionell ein dedizierter AF-Sensor zuständig. Wer durch den Sucher, blickt nutzt diesen, bei Videos oder der Aufnahme im Liveview-Betrieb erfolgt das Scharfstellen dagegen über den Bildsensor.

Der AF-Sensor der EOS 7D Mark II besitzt 65 Messfelder:

Canon EOS 7D Mark II.

Bei der EOS 80D lassen sich 45 AF-Felder nutzen:

Canon EOS 80D.

Die dedizierten AF-Sensoren unserer Testmodelle gehören zu den besten in der Klasse der APS-C-Kameras. Die Canon EOS 7D Mark II besitzt ein AF-Modul mit 65 Kreuzsensoren, beim mittigen Sensor handelt es sich ab F2,8 um einen Dual-Kreuzsensor. Die Messfelder sind in drei Gruppen zusammengefasst. Alle Fokussensoren stellen bis zu einer Blendenöffnung von F5,6 scharf, der mittlere funktioniert auch noch bei F8. Dies gilt jedoch nicht für alle Objektive. Besonders bei älteren EF- und vielen EF-S-Modellen arbeitet ein Teil der AF-Felder nur noch als Liniensensoren. Bei welchen Objektiven das der Fall ist, lässt sich in der AF-Broschüre zur EOS 7D Mark II herausfinden.

Der Autofokus der Canon EOS 80D (Testbericht) kann zum Scharfstellen auf bis zu 45 Kreuzsensoren zurückgreifen, auch hier hat sich Canon wieder für die Anordnung in drei Gruppen entschieden. Als Unterschied zur 7D Mark II sind bei der 80D allerdings 27 Messfelder zum Fokussieren bei F8 tauglich, neun davon arbeiten sogar als Kreuzsensoren. Beim mittigen Sensor handelt es sich um einen dualen Kreuzsensor. Die AF-Arbeitsbereiche beginnen jeweils ab -3EV.

Das extra AF-Menü der EOS 7D Mark II:

Canon EOS 7D Mark II.

Bei den AF-Optionen zeigt sich dann wieder, dass die 7D Mark II das höherklassige Modell ist. Die Canon EOS 7D Mark II besitzt ein "prominent" platziertes AF-Menü, hier sind zahlreiche Einstellungen möglich. Anhand von sechs Cases können sechs unterschiedliche Situationen vorkonfiguriert werden, diese lassen sich dann sehr schnell auswählen. Zwar sind auch bei der 80D die AI-Servo-Reaktion, die Nachführbeschleunigung bzw. -Verzögerung sowie die AF-Feld-Nachführung wählbar, dafür muss man jedoch erst in das Custommenü vordringen. Sofern sich die Aufnahmesituation ändert, müssen außerdem alle Einstellungen neu vorgenommen werden. In der Praxis ist die Lösung der 7D Mark II daher wesentlich komfortabler. Da die Profikamera des Weiteren noch andere Optionen wie beispielsweise einen Spot-AF zu bieten hat und sich der AF-Bereich erweitern lässt, liegt sie in puncto Optionen zweifellos vorne.

In der Praxis sind beide AF-Systeme auch zum Scharfstellen von "anspruchsvollen" Motiven gerüstet. Selbst schnell bewegte Objekte konnten die Kameras problemlos einfangen. Letztendlich ist der AF der 7D Mark II aus unserer Sicht jedoch leistungsfähiger, dies allerdings nur bis zu einer Offenblende von F5,6.

Beim Autofokus im Liveviewmodus liegen beide Kameras gleich auf. Durch die Dual Pixel CMOS-AF-Technologie ist das Scharfstellen im Vergleich zu anderen DSLRs besonders schnell möglich.

Unser Sieger beim Autofokus: Die Canon EOS 7D Mark II.

Im dritten Teil unseres Tests der Canon EOS 7D Mark II und der Canon EOS 80D vergleichen wir spezielle Funktionen sowie Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Am Ende ziehen wir zudem ein Fazit.

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Vielen Dank für diesen tollen …

Vielen Dank für diesen tollen Vergleich! Ihr habt euch wieder einmal eine besondere Mühe gegeben.

Ein Freund von mir fotografiert mit der EOS 7D Mark II von Canon und schwärmt unter anderem von der Kombination mit dem 150-600 mm f5.0-6.3 Sports von Sigma.

Daraus interpretiere ich auch, dass diese Kamera gut für Sport-Fotografen geeignet ist.

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