Preview: Hands-On-Test der Sony Alpha 6500

Unser erster Eindruck von der spiegellosen Systemkamera mit 4K-Video

Sony ist durchaus ein Hersteller, der für Überraschungen bekannt ist. Dass rund ein halbes Jahr nach der Sony Alpha 6300 (Testbericht) bereits ein neues Spitzenmodell mit APS-C-Sensor vorgestellt wird, dürften jedoch nur die Wenigsten geglaubt haben. Zu den wichtigsten Features der neuesten spiegellosen Systemkamera von Sony zählen der integrierte Bildstabilisator, das Front End LSI sowie das Touchscreen. Wir konnten uns ein Vorserienmodell der Sony Alpha 6500 ansehen und es testen.

Die Sony Alpha 6500 stellt in der Klasse der spiegellosen Systemkameras von Sony das neue Flaggschiff dar. Veränderungen gibt es im Vergleich zur Alpha 6300 allerdings nur wenige. Als bedeutende Neuerung kann der integrierte optische Bildstabilisator bezeichnet werden. Dieser kommt bei einer spiegellosen Sony-Kamera mit APS-C-Sensor zum ersten Mal zum Einsatz.

Die Bildstabilisierungseinheit mit dem beweglichen Bildwandler:

Verwacklungen können in fünf Achsen kompensiert werden:

Der integrierte Bildstabilisator der Alpha 6500 gleicht Verwacklungen in fünf Achsen aus, seine Kompensationsleistung liegt bei bis zu fünf Blendenstufen. Im ersten Test lag die Stabilisierungsleistung in etwa auf dem Niveau der Alpha-7-kameras mit Vollformatsensor.

Ein kompakterer Verschluss schafft bei der Alpha 6500 Platz für die Bildstabilisatoreinheit:

Damit die Alpha 6500 trotz ihres schmalen Gehäuses mit einem integrierten Bildstabilisator ausgestattet werden kann, wurde ein neuer Verschlussmechanismus verbaut. Dieser fällt deutlich kompakter aus und schafft Platz für den beweglich gelagerten Sensor. Der Verschluss ist laut Sony auf hohe 200.000 Bilder ausgelegt, die kürzeste Verschlusszeit liegt weiterhin bei 1/4.000 Sekunde. Letzteres finden wir doch etwas schade, 1/8.000 Sekunde wären aus unserer Sicht durchaus angebracht.

Der Exmor-Sensor in APS-C-Größe mit 24 Megapixel:

Der Bildsensor der Sony Alpha 6500 ist keine Neuentwicklung, er dient bereits bei der Alpha 6300 zur Bildaufnahme. Mit 24 Megapixel, einer Größe von 23,5 x 15,6mm und einem ISO-Bereich von ISO 100 bis ISO 51.200 gehört er – wie unser Testbericht der Sony Alpha 6300 gezeigt hat – zu den besten Modellen in der APS-C-Klasse. „Hinter dem Sensor“ hat die Alpha 6500 dann neue Technik zu bieten: Die Daten werden von einem Front End LSI verarbeitet, eine Art Zusatzprozessor, der den Bionz X Bildprozessor unterstützt. Die höhere Rechenleistung macht sich zwar nicht in einer höheren Serienbildgeschwindigkeit bemerkbar, die Anzahl der Aufnahmen in Folge wurde aber deutlich erhöht. So kann die spiegellose Systemkamera laut Sony 269 Bilder in Serie bei elf Bildern pro Sekunde festhalten.

Im Test konnten wir den Pufferspeicher bei JPEG-Aufnahmen in keiner Praxissituation komplett füllen, bei RAW-Aufnahmen ist uns dies dagegen gelungen (laut Datenblatt sind circa 107 Bilder in Serie bei RAW-Aufnahmen möglich). Beide Werte wissen fraglos zu beeindrucken. Als nicht optimal ist leider die Schreibgeschwindigkeit auf die Speicherkarte zu bewerten. Trotz eines schnellen Modells (Testkarte: SanDisk Extreme 90MB/s, UHS I U3) war der Pufferspeicher immer erst nach vielen Sekunden geleert.

425 Phasen-AF-Punkte können zum Fokussieren verwendet werden:

In puncto Autofokus bleibt die Alpha 6500 auf dem Niveau der Alpha 6300. Zum Scharfstellen stehen unter anderem 425 Phasen-AF-Felder auf dem Sensor zur Verfügung, diese machen auch bei bewegten Motiven eine schnelle und präzise Fokussierung möglich. Dies ist wegen des bereits sehr guten Autofokus der Alpha 6300 aber natürlich nichts Neues.

Beim Kameragehäuse setzt Sony auf Magnesium:

Die Kameragehäuse der Alpha 6500 und der Alpha 6300 unterscheiden sich nur beim Griff. Dieser wurde bei der Alpha 6500 von Sony etwas größer gestaltet, das soll ein besseres Handling beim Einsatz von schwereren Objektiven ermöglichen. In der Hand liegt die spiegellose Systemkamera tadellos, das Gehäuse ist dank Magnesium sehr solide verarbeitet.

Das 3,0"-Display verfügt im Gegensatz zur Alpha 6300 über eine Touchoberfläche:

Neu hinzugekommen ist bei der Sony Alpha 6500 das Touchscreen. Dieses erlaubt die Wahl des Fokuspunktes oder das Vergrößern der Aufnahmen im Wiedergabemodus. Wer durch den Sucher blickt, kann mit einem Finger außerdem über das abgeschaltete Display fahren und hierdurch den Fokus verändern. Bei unserem Test konnte uns das Touchscreen nur bedingt überzeugen, im Vergleich zu den Modellen anderer Hersteller wurden die Eingaben nicht so präzise erkannt. Da wir wie erwähnt nur ein Vorserienmodell getestet haben, wird das Touchscreen bei den finalen Kameras aber eventuell noch verbessert. Dass Sony ein Touchscreen integriert, ist grundsätzlich eine gute Entscheidung. Bereits bekannt, aber trotzdem zu gefallen, weiß der hoch aufgelöste und dank 120 Bildern pro Sekunde auch sehr flüssige Sucher.

Bei der 4K-Videoaufnahme lässt sich die Bildqualität per "Oversampling" verbessern:

Die meisten Videofunktionen der Alpha 6500 hat Sony schon mit der Alpha 6300 eingeführt. Per „Oversampling“ wird bei 4K-Videos eine besonders gute Bildqualität erzielt, mit dem SLog3 Profil lässt sich der Dynamikumfang vergrößern. Ein bei der Sony Alpha 6500 neu eingeführtes Videofeature nennt sich „Slow and Quick“. Hier stehen bei Full-HD-Auflösung acht unterschiedliche Bildraten zur Wahl. Dadurch werden Zeitraffer- oder Zeitlupenvideos vereinfacht. Ebenfalls neu: Die Photo Capture-Funktion ermöglicht den Export von Einzelbildern aus Videos.

Eine leichte Überarbeitung hat das Menü erfahren:

Ein wenig umgestaltet hat Sony bei der Alpha 6500 das Kameramenü. Da Sony ein sehr ähnliches Layout bereits bei der Alpha 99 II verwendet, dürfte dieses auch bei weiteren zukünftigen Kameras anzutreffen sein.

Unser Fazit:
Die Sony Alpha 6500 ist eine neue Kamera, Überschneidungen mit der Alpha 6300 gibt es jedoch recht viele. In zwei wesentlichen Punkten kann sich die Alpha 6500 allerdings absetzen. Dies ist zum einen der optische Bildstabilisator und zum anderen die Serienaufnahme. Ersterer Punkt ist schnell erläutert. Wer Objektive ohne eigenen Bildstabilisator besitzt, profitiert sowohl bei Fotos als auch Videos vom beweglichen Sensor. Dieser minimiert Verwacklungen und macht die Alpha 6500 zum Adaptieren von Objektiven (hier seien unter anderem die A-Mount-Objektive ohne eigenen Bildstabilisator erwähnt) zur ersten Wahl. Der zweite Punkt, also die längere Serienaufnahme, macht die spiegellose Systemkamera für Sport oder Actionfotografen richtig interessant. Etwa 100 RAW-Bilder oder 270 JPEG-Aufnahmen in Folge sind ohne Frage herausragend – und das bei nicht weniger überzeugenden elf Bildern pro Sekunde. Hier können nur ganz wenige andere Kameras mithalten.

Die Sony Alpha 6500 mit dem Sony Vario-Tessar T* E 16-70mm F4 ZA OSS:

Das Touchscreen der Alpha 6500 muss man grundsätzlich als weiteren Pluspunkt sehen, dessen Präzision konnte uns beim verwendeten Vorserienmodell aber nicht vollständig überzeugen. Ob man sich für die Alpha 6500 oder die Alpha 6300 entscheiden sollte, wird in den allermeisten Fällen vom Nutzen des integrierten Bildstabilisators und dem Bedarf nach langen Serienaufnahmen abhängen.

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Schade das auf das Objektiv …

Schade das auf das Objektiv nicht eigegangen wurde, dies war doch bisher die Schwachpunkt im Bundle beim Vorgänger Alpha 630ü.

Ich empfehle im Bereich Action …

Ich empfehle im Bereich Action Cameras die Sony HDR AS100V. Ist auch relativ preiswert im Vergleich zu den Mitbewerbern GoPro und Co.

PS tolles Magazin!
LG

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