Sony RX100 IV und Panasonic TZ101 im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Premium-Kompaktkameras mit 1,0 Zoll Bildwandler und 4K-Videoaufnahme


Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ101.

Im zweiten Teil unseres Vergleichs der Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV und der Panasonic Lumix DMC-TZ101 sind wir unter anderem auf die Objektive und die Arbeitsgeschwindigkeit eingegangen. Im jetzt folgenden dritten Teil vergleichen wir die Funktionen und Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Am Ende fassen wir alle Ergebnisse zudem noch einmal kompakt zusammen.

Funktionen und Features:
Zur automatischen Fokussierung verwenden beide Kameras die Kontrastmessung, bei der TZ101 wird diese zudem von der Depth-From-Defocus-Technologie ergänzt. Letztere beschleunigt das Scharfstellen durch die Analyse der Hintergrundunschärfe. Bei den AF-Optionen gibt es bei beiden Modellen kaum einen Unterschied zu Systemkameras. Das AF-Messfeld lässt sich in mehreren Größen konfigurieren, man kann es frei im Bildfeld verschieben, und natürlich wird auch die automatische Messfeldwahl unterstützt. Im Vorteil ist die TZ101 durch ihren Punkt-AF für kleine Motive und die Möglichkeit, mehrere Messfelder frei zusammenzustellen. Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV (Testbericht) besitzt dafür die Option, einen AF-Punkt zur besseren Fokussierung zu erweitern.

Für Makroaufnahmen sind beide Kameras recht gut geeignet, die Naheinstellgrenzen liegen laut Herstellern bei jeweils 5cm. Diese Werte gelten jeweils für die weitwinkeligste Brennweite. In unserem Test konnte die TZ101 bereits ab 3,5cm Abstand scharfstellen, bei der RX100 IV waren es knapp 4,5cm.

Das manuelle Scharfstellen ist bei beiden Modellen über den Objektivring sehr komfortabel möglich, zur Kontrolle der Fokussierung stehen ein Peaking und eine Displaylupe zur Verfügung. Wer mit der RX100 IV automatisch vorfokussieren und danach noch manuell eingreifen möchte, verwendet die Direkt-Manuelle-Fokussierung (DMF).

Wie die allermeisten Kompaktkameras erlauben auch die RX100 IV und die TZ101 mit ihrem mechanischen Verschluss eine kürzeste Belichtungszeit von 1/2.000 Sekunde. Bei Sonnenschein können die größten Blendenöffnungen daher oftmals nicht verwendet werden. Abhilfe schaffen die jeweils vorhandenen elektronischen Verschlüsse. Bei der RX100 IV ist damit 1/32.000 Sekunde möglich, bei der TZ101 wird maximal 1/16.000 Sekunde angeboten. Die RX100 IV verfügt als Bonus zudem noch über einen ND-Filter mit drei Blendenstufen. Als längste Verschlusszeit lassen sich bei der RX100 IV 30 Sekunden und bei der TZ101 genau 60 Sekunden vorwählen. Außerdem stehen Bulbmodi zur Verfügung.

Das Quickmenü der Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV:

Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV.

Das Quickmenü der Panasonic Lumix DMC-TZ101:

Panasonic Lumix DMC-TZ101.

Absetzen kann sich die TZ101 von der RX100 IV mit der 4K-Fotoaufnahme. Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine für Fotos optimierte Videofunktion. 30 Vollbilder pro Sekunde hält die TZ101 bei der 4K-Fotoaufnahme für maximal 29 Minuten und 59 Sekunden in Folge fest. Dadurch lassen sich auch schnelle Motive passend einfangen. Die Bilder besitzen allerdings „nur“ acht Megapixel, und die Aufnahme ist zudem nur im JPEG-Format möglich. Durch die 4K-Fotoaufnahme werden des Weiteren Special-Features wie die Post-Fokus-Funktion ermöglicht. Hier speichert die TZ101 ein Motiv mit unterschiedlichen Schärfebereichen ab, am Display ist auch nach der Aufnahme die Wahl des Fokuspunktes möglich.

Standardmäßig nur bei der TZ101 zu finden sind die Intervall- (bis 9.999 Bilder in Serie) und die Stop-Motion-Aufnahme. Wer Erstere bei der RX100 IV nachrüsten will, verwendet die PlayMemories-Camera-Apps.

Bei den Fotoprogrammen ist die Ausstattung gleichwertig: Neben Automatikprogrammen, Szenenmodi und Filtereffekten werden auch ein Panoramaprogramm, die PSAM-Modi sowie ein Customprogramm mit drei Speicherplätzen angeboten.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV.

Videoaufnahme:
Videoaufnahmen in 4K-Auflösung waren zu erst vor allem Systemkameras vorbehalten. Langsam ist diese Auflösung allerdings auch bei immer mehr Modellen der Kompaktklasse zu finden. Da beide Kameras zum High-End-Bereich gehören, wird auf die 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) natürlich nicht verzichtet. Bei der RX100 IV sind bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde (XAVC-S-Codierung) möglich, bei der Panasonic Lumix DMC-TZ101 (Testbericht) bis zu 25 Vollbilder pro Sekunde (MP4, H.264). Im Vorteil ist die TZ101 dagegen bei der Aufnahmelänge. Mit 15 Minuten gegenüber fünf Minuten sind mit ihr dreimal so lange Videos möglich. Dies gilt allerdings nur, sofern keine Überhitzung stattfindet. Diese kann bei den kompakten Gehäusen durchaus auftreten.

Zu erwähnen ist bei der 4K-Videoaufnahme zudem noch ein Unterschied: Die RX100 IV liest hier den gesamten Bildsensor aus, die TZ101 nur einen mittleren Bereich. Dadurch ergibt sich bei der TZ101 eine deutlich abweichende Brennweite von 37 bis 370mm (KB-äquivalent). Bei der RX100 IV stehen 28-80mm zur Verfügung. Dieser Unterschied ist in der Praxis nicht unbedeutend. Bei der Videobildqualität sehen wir die Kameras in etwa gleichauf, beide erreichen ein exzellentes Qualitätsniveau.

Video-Bildqualitätsvergleich mit 3.840 x 2.160 Pixel:

In Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) hält die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV im Standardbetrieb bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde fest, bei der TZ101 sind es bis zu 50 Vollbilder pro Sekunde. Wer die besondere Highspeed-Funktion der RX100 IV verwendet, zeichnet mit der Sony-Kamera zudem bis zu 1.000 Vollbilder pro Sekunde auf. Hier ist die effektive Auflösung allerdings von der Bildrate abhängig. Bei den genannten 1.000 Bildern pro Sekunde sind es maximal 1.136 x 384 Pixel mit der auf zwei Sekunden beschränkenden Qualitätsprioritäts-Option. Vier Sekunden lange Videos können mit der halben Auflösung im Modus "Aufnahmezeitpriorität" festgehalten werden.

Die TZ101 besitzt ebenfalls eine Highspeed-Aufnahmefunktion, hiermit sind 100 Bilder pro Sekunde in Full-HD-Auflösung möglich. Dies ist sehr ordentlich, der RX100 IV kann sie damit aber natürlich nicht das Wasser reichen.

Wieder fast gleich auf liegen beide Kameramodelle bei den weiteren Optionen im Videomodus. Die Belichtung kann manuell erfolgen, das Bildprofil ist konfigurierbar, und scharfstellen lässt sich unter anderem per Hand. Zur Tonaufnahme wird jeweils ein integriertes Stereomikrofon verwendet. Die Tonkontrolle ist bei der RX100 IV aber nur rudimentär (Pegelung in zwei Stufen) und bei der TZ101 gar nicht möglich. Anschlüsse für ein externes Mikrofon gibt es nicht. Die duale Aufnahme von Videos und gleichzeitig von 17 Megapixel großen Standbildern erlaubt nur die RX100 IV.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV.

Beide Kameras verfügen über einen Micro-USB- und einen Micro-HDMI-Port:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ101.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Die Erweiterbarkeit kommt bei kompakten Kameras mangels Platz meistens zu kurz. Auch bei den Modellen in diesem Vergleich muss man mit den beiden üblichsten Schnittstellen auskommen. Dies sind ein Micro-HDMI-Ausgang und ein Micro-USB-Port. Beide Kameras werden über USB aufgeladen, des Weiteren erfolgt damit der Anschluss an einen Computer. Bei der RX100 IV lässt sich darüber auch noch eine Kabelfernbedienung anschließen. Drahtlos besteht bei beiden Digitalkameras per WLAN und mittels einer App die Möglichkeit der Fernsteuerung, nur die RX100 IV unterstützt die schnelle Verbindungsaufnahme über NFC.

Die Sony-Kamera kann als zusätzliches Feature über die PlayMemories-Camera-Apps um weitere Funktionen ergänzt werden. Dazu zählt beispielsweise die Intervallaufnahme. Gut zu wissen: Während manche Apps kostenlos sind, müssen andere kostenpflichtig erworben werden. Der Preis dafür liegt bei bis zu zehn Euro.

Zum Aufhellen von Motiven sind kleine integrierte Aufklappblitzgeräte vorhanden, externe Systemblitze lassen sich mangels Zubehörschuh nicht anschließen. Dies ist allerdings bei den beiden Kompaktkameras der Fall. Hier gibt es nur sehr wenige Ausnahmen.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Unser Fazit:
Kompaktkameras waren lange Zeit wegen der vergleichsweise schlechten Bildqualität nur für weniger ambitionierte Fotografen oder als Zweitkamera interessant. Damit ist spätestens seit dem ersten RX100-Modell Schluss, die aktuellen Premium-Modelle mit 1,0 Zoll Sensor liefern für ihre Abmessungen eine erstaunliche Bildqualität. Dies gilt auch für die beiden Vergleichskameras in diesem Test. Selbst höhere Sensorempfindlichkeiten stellen die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV (Testbericht) und die Panasonic Lumix DMC-TZ101 (Testbericht) vor keine größeren Probleme, die Detailwiedergabe der 20 Megapixel auflösenden Bildwandler ist auch für größere Ausdrucke mehr als ausreichend.

Als größerer Unterschied ist das Display der RX100 IV schwenkbar, das LCD der TZ101 nicht:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ101.

Punkten können beide Kameras zudem mit einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit. Serienaufnahmen sind mit zehn Bildern pro Sekunde oder noch höheren Bildraten möglich. Die TZ101 erlaubt lange Aufnahmeserien im JPEG-Format, die RX100 IV sogar bei RAW-Bildern. Bei der Fokussierung erreicht die TZ101 mit 0,09 Sekunden ein exzellentes Ergebnis, die RX100 mit 0,21 Sekunden immer noch ein gutes.

Darüber hinaus wissen die vielen Fokus-Optionen, die elektronischen Verschlüsse sowie auch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten in den Menüs zu gefallen. Die TZ101 kann sich durch die integrierte Intervallaufnahme sowie die 4K-Fotoaufnahme ein wenig von der RX100 IV absetzen, die Sony-Kamera überzeugt mit ihrer Highspeed-Videoaufnahme. Mit ihren 4K-Videofunktionen gehören beide Modelle zu den klassenbesten Kompaktkameras.

Weitere Unterschiede gibt es bei der Bildkontrolle und den Objektiven: Das Display der RX100 IV lässt sich nach oben und unten schwenken, das LCD der TZ101 ist fest verbaut. Die Bildkontrolle ist bei der RX100 IV daher komfortabler möglich. Ihr Sucher ist für eine Kompaktkamera außerdem sehr groß sowie sehr hoch aufgelöst. Der Sucher der TZ101 hält hier nicht mit. Nur wenn es unbedingt nötig ist, würden wir dessen Einsatz empfehlen.

Trotz kleinerer Abmessungen ist die RX100 IV die insgesamt leistungsfähigere Kamera:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ101.

Welches Objektiv für einen besser geeignet ist, entscheidet sich an der Frage „Brennweite“ oder „Lichtstärke“? Wer eine Kamera mit größerer Brennweite besitzen möchte, muss zur TZ101 greifen.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Wer dagegen auch für schlechte Lichtverhältnisse gewappnet sein möchte, ist mit der RX100 IV wesentlich besser bedient.

Unser Testsieger:

Dies gilt zudem auch für Personen, denen eine höhere Randschärfe wichtig ist. In diesem Punkt sind bei der TZ101 leider deutliche Abstriche nötig.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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