Teil 1 von 2: Der Lieferumfang und das Handling
Actionkameras sind für einige Personen seit Jahren die beliebteste Kameraklasse, wenn es um das Festhalten von Actionmotiven geht. Die Auflösungen der Kameras werden immer höher, die Bildqualität besser. Eines hat sich jedoch nur wenig verändert: Bei Bewegungen wissen viele Aufnahmen durch starke Verwacklungen nicht mehr zu gefallen. In einigen Kameras werden die Videos mittlerweile zwar elektronisch stabilisiert, das funktioniert in der Regel jedoch nicht bei der höchsten Auflösung. Optische Bildstabilisatoren werden derzeit in Actionkameras mit dem klassischen GoPro-Formfaktor nicht verbaut. Daher muss die Stabilisierung „extern“ erfolgen. Ein mögliches Produkt, das diese Aufgabe übernehmen kann, ist der GoPro Karma Grip. Diesen nehmen wir in folgendem Test unter die Lupe.
Der Karma Grip wurde im Herbst 2016 zusammen mit dem Karma-Copter von GoPro vorgestellt und lässt sich sowohl einzeln als auch zusammen mit dem Copter erwerben.
Der Lieferumfang:
Beim Einzelkauf werden folgende Teile mitgeliefert: Neben dem Karma Grip-Griff sind dies der Karma Stabilisator, eine Halterung für die GoPro HERO5 Black, ein USB-Kabel zum Laden des Akkus, ein Armband, ein Spanngurt und ein Befestigungsadapter. Alle Teile werden in einer robusten Hardcover-Tasche verstaut.
Das Handling:
Der Karma Grip besteht aus drei Teilen: Dem Griff, dem Gimbal-System (von GoPro Stabilisator genannt) und der GoPro Halterung. Alle drei Teile lassen sich voneinander trennen. Zum Wechseln der GoPro-Halterung müssen am Gimbal-System zwei Schrauben gelöst werden. Dieser Vorgang gestaltet sich etwas aufwendiger, zudem wird spezielles Werkzeug benötigt. Beim Einsatz von nur einer Kamera ist der Umbau jedoch nicht notwendig und für die allermeisten Benutzer daher nicht relevant. Gut zu wissen: Wer eine GoPro HERO5 Session (Testbericht), GoPro HERO4 Black (Testbericht)
Das Lösen des Gimbal-Systems vom Griff ist im Handumdrehen zu erledigen. Hierfür muss nur der oberste Teil des Griffs leicht nach links gedreht werden. Danach lässt sich das Gimbal-System aus dem Griff herausziehen und im Karma-Copter nutzen.
Das Gimbal-System arbeitet mit drei Brushless-Motoren, Verwacklungen lassen sich daher in drei Achsen ausgleichen. Einige Teile des inklusive GoPro-Halterung rund 10,5 x 9,5 x 9,0cm großen und 211g schweren Gimbal-Systems werden aus Metall gefertigt, der Rest aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist hochwertig, daran gibt es nichts zu kritisieren.
Zum Einsetzen der GoPro HERO 5 in die Halterung muss diese an der Unterseite zuerst mit einem leichten Druck geöffnet werden. Danach schiebt man die GoPro HERO5 von der Seite in die Halterung, wobei die Ausrichtung von den Schnittstellen (Micro-HDMI sowie USB Typ C) im Inneren vorgegeben wird. Wichtig: Vor dem Einbau ist die Klappe des Schnittstellenfachs der Kamera zu entfernen.
Nicht optimal: Das Hineinschieben und besonders das Herausziehen in die bzw. aus der Halterung funktionieren durch die Gummierung an der Halterung sowie am Gehäuse der HERO5 etwas schwergängig.
Der Handgriff des GoPro Karma Grip misst 20 x 3,5cm und bringt 247g auf die Waage. Im Inneren des Griffs befindet sich ein fest verbauter Akku, dessen genaue technische Daten nennt GoPro allerdings nicht. Als Akkulaufzeit wird ein Wert von einer Stunde und 45 Minuten angegeben. Der Akku versorgt nicht nur den Griff und die Stabilisierungsmotoren mit Strom, darüber wird auch die Kamera aufgeladen. Der Griff besteht aus recht hochwertigem Kunststoff, Teile der Vorder- und Rückseite sind mit einer Gummierung überzogen. Sie erleichtert – genauso wie die ergonomische Form des Griffs – das Festhalten. In der Hand liegt der Karma Grip gut, das Gesamtgewicht von 572g (mit GoPro HERO5 Black) sollte man bei längeren Einsätzen jedoch nicht verachten.
Auf dem Griff und damit in Reichweite des Daumens liegen vier Tasten. Diese wurden groß gestaltet und können daher einfach gedrückt werden. Die oberen drei Tasten sind mit den von GoPro-Kameras bekannten Symbolen markiert und lassen daher keine Fragen offen. Die oberste Taste dient zum Starten und Stoppen von Videos. Mit der linken Taste wird unter anderem der Aufnahmemodus gewechselt, mit der rechten lassen sich Highlight-Tags setzen. Die untere Taste erlaubt das „Sperren“ der Bewegungskompensation bei Schwenks nach oben und unten. Dies bedeutet, dass die Kameraposition während des Gedrückthaltens und gleichzeitigen Neigens des Karma Grip nicht korrigiert wird. Wer die „Sperre“ wieder beenden möchte, muss die Taste loslassen und noch einmal kurz drücken. Dann richtet der Grip die Kamera wieder korrekt aus.
Des Weiteren wird die untere Taste zum Anzeigen des Akkustatus im abgeschalteten Zustand verwendet. Ein kurzes Drücken lässt eine oder mehrere (maximal vier) LEDs aufleuchten. Im Betrieb leuchten diese dauerhaft und geben über den Ladestand des Akkus zu jederzeit Auskunft. Das Aufladen des im Griff integrierten Akkus wird per USB Typ C-Port auf der Unterseite vorgenommen.
Im zweiten Teil unseres Tests gehen wir auf die Befestigung mittels GoPro-Mount ein und schildern unsere Praxiserfahrungen zum Karma Grip von GoPro.
"Optische Bildstabilisatoren, die ohne Nachteile …
"Optische Bildstabilisatoren, die ohne Nachteile arbeiten, können in kleinen Actionkameras leider nicht untergebracht werden."
Stimmt so nicht. Sony bietet die FDR-X3000 mit dem Optical Steady Shot an.
Hallo, wir meinen mit „kleinen …
Hallo,
wir meinen mit „kleinen Actionkameras“ Modelle mit dem klassischen GoPro-Formfaktor. Die Sony FDR-X3000 fällt im Vergleich dazu deutlich größer aus und besitzt eine andere Gehäuseform. Wir haben den Hinweis zum GoPro-Formfaktor im Test jedoch ergänzt, um Missverständnisse zu vermeiden.