Die Insta360 Ace Pro Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten im Überblick

Insta360 hat mit der Ace und der Ace Pro Ende 2023 zwei neue Actionkameras vorgestellt. Diese nutzen „Künstliche Intelligenz“ und wollen eine Leistung über dem Level der Konkurrenz von GoPro und DJI bieten. Wir schauen uns in diesem Testbericht das Spitzenmodell Ace Pro mit der 8K-Videofunktion und einem schwenkbaren Display im Detail an.

Der Lieferumfang:
Zum mitgelieferten Zubehör gehören bei der Ace Pro neben dem Akku eine flexible Klebehalterung, die allgemeine Standardhalterung und ein USB-Kabel.

Zum Lieferumfang gehören zwei Halterungen und ein USB-Kabel:

Die technischen Daten:
Die Insta360 Ace Pro besitzt ein klassisch ausfallendes Gehäuse, das sie optisch sofort als Actionkamera erkennbar macht. Mit 7,2 x 5,3 x 3,9cm liegen die Abmessungen in etwa auf dem Level einer GoPro HERO12 Black (7,2 x 5,1 x 3,4cm), einzig in der Tiefe ist das Gehäuse etwas größer. Auf die Waage bringt Ace Pro 180g, das sind 27g mehr als beim Spitzenmodell HERO12 Black von GoPro.

Das Gehäusedesign fällt klassisch aus, die Power-Taste liegt an der Seite:

Auf der Oberseite befindet sich nur der Auslöser:

Auf der Unterseite kann man die Halterung montieren:

Wie fast alle aktuellen Actionkameras bringt die Ace Pro ein wasser- und staubdichtes Gehäuse mit, Tauchgänge sollen bis zu einer Tiefe von zehn Metern kein Problem darstellen. Sollte das nicht ausreichen oder möchte man hinsichtlich der Wasserdichtigkeit absolut sichergehen, lässt sich ein optional erhältliches Tauchgehäuse verwenden. Dieses ermöglicht Einsätze in bis zu 60m Tiefe. Die Ace Pro erlaubt aber nicht nur Einsätze unter Wasser, auch Kälte stellt für sie kein Problem dar. Bei bis zu minus 20 Grad Celsius soll sie noch funktionieren, das dürfte man in der Praxis nur sehr selten erreichen. Weniger optimal: Das Schutzglas vor der Linse lässt sich nur von Insta360 selbst tauschen. Bei Beschädigung ist der Aufwand also ungleich höher als beispielsweise bei den GoPro-Modellen.

Das Display lässt sich um 180 Grad nach oben klappen, das Front-LCD zeigt nur Statusangaben:

Als besonderes Feature verfügt die Insta360 Ace Pro über ein schwenkbares Display. Dieses befindet sich auf der Rückseite der Actionkamera und kann um bis zu 180 Grad nach oben geklappt werden. Dadurch lässt sich das Display deutlich besser als die fest verbauten Modelle anderer Actionkameras einsehen. Es handelt sich um ein 2,4 Zoll messendes LCD, Eingaben lassen sich per Touch vornehmen. Daneben ist die Actionkamera mit einem frontseitigen Status-Display ausgestattet. Darüber kann man unter anderem Aufnahme-Einstellungen und die Dauer einer Aufnahme ablesen. Zur Bildkontrolle eignet es sich anders als bei der GoPro HERO12 Black oder der DJI Osmo Action 4 nicht. Wegen des bereits erwähnten Schwenk-LCDs sehen wir darin aber kein Problem. Trotzdem würden wir ein Front-LCD mit Live-Ansicht bevorzugen.

Zur Steuerung der Insta360 Ace Pro aus der Ferne und zur kabellosen Datenübertragung stehen WLAN sowie Bluetooth zur Verfügung, darüber hinaus gibt es einen USB-C-Port. Damit wird der 1.650mAh starke Akku kameraintern auch aufgeladen. Das geht mit bis zu 30 Watt. Wer ein externes Mikrofon an der Ace Pro anschließen möchte, benötigt dafür den optional erhältlichen Mikrofonadapter, zur Tonkontrolle lassen sich Bluetooth-Kopfhörer verwenden.

Den 1.650mAh starken Akku der Ace Pro kann man entnehmen:

Als Datenspeicher kommen microSD-Karten zum Einsatz, die maximale Kapazität liegt bei 1TB. Für die Aufnahme werden Modelle mit VideoSpeedClass V30 unbedingt empfohlen, passende Karten lassen sich unter anderem auch direkt von Insta360 erwerben.

Neben dem Fach für die Speicherkarte liegt der USB-C-Port:

Die Insta360 Ace Pro nutzt microSD-Karten:

Eine besondere Bedeutung kommt bei der Insta360 Ace Pro dem Bildwandler zu. Es handelt sich um einen 48 Megapixel auflösenden Chip der 1/1,3-Zoll-Klasse. Die Sensoren der meisten Actionkameras sind kleiner, nur die DJI Osmo Action 4 verfügt über einen identisch großen Chip. Fotos nimmt die Kamera mit maximal 48 Megapixel im JPEG-, PureShot- oder PureShot+RAW-Format auf, alternativ (oder abhängig vom Modus) besitzen die Dateien zwölf Megapixel. Zudem lassen sich 12 Megapixel-Bilder beim Einsatz des 2-fach-Zooms speichern. Hierfür muss wegen der hohen Sensorauflösung nicht einmal interpoliert werden.

Neben einem klassischen Fotomodus stehen ein HDR-Fotomodus, ein Serienbildmodus, ein Starlapsemodus und ein Intervallmodus zur Wahl. Serienaufnahmen sind mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich (weitere Optionen: u. a. zehn Bilder pro Sekunde, zehn Bilder in drei Sekunden oder 30 Bilder in zehn Sekunden), der Starlapsemodus erlaubt das Erstellen von Startrailfotos sowie -videos und bei Intervallaufnahmen lässt sich zwischen Intervallen von drei bis 120 Sekunden wählen.

Der Sensor der Insta360 Ace Pro erlaubt dank seiner hohen Auflösung die Aufzeichnung von 8K-Videos mit 7.680 x 4.320 Pixel (16:9) sowie 7.680 x 3.272 Pixel (2,35:1). Hier sind Nutzer allerdings auf 24 Vollbilder pro Sekunde festgelegt. Deutlich höhere Bildraten lassen sich in 4K-Auflösung erreichen. Bei 4.032 x 3.204 Pixel (4:3) kann man sich zwischen 24, 25, 30, 48, 50 und 60 Vollbildern pro Sekunde entscheiden, bei 3.840 x 2.160 Pixel (16:9) kommen noch 100 und 120 Vollbilder pro Sekunde hinzu. Diese Bildraten stehen zudem bei 2,7K-Auflösung mit 2.688 x 1.520 Pixel (16:9) zur Wahl. Bei der 2,7K-Auflösung im 4:3-Format (2.688 x 2.016 Pixel) sind es 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde. Das trifft zudem auf 1440p-Auflösung (1.920 x 1.440 Pixel, 4:3) zu. Die höchsten Bildraten erreicht die Actionkamera bei 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD, 16:9), es sind 24 bis 240 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Alle Angaben gelten für Aufnahmen mit dem Videomodus.

Die unterschiedlichen Bildwinkel-Optionen bei Videos im Vergleich:

Darüber hinaus bringt die Ace Pro eine Reihe weiterer Modi mit. Hier sind Videografen allerdings auf geringere Bildraten und Auflösungen beschränkt. Das gilt unter anderem für den PureVideo-Modus. Dieser soll bei wenig Licht für die beste Bildqualität sorgen, es lassen sich allerdings nicht mehr als 4K-Aufnahmen mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde speichern.

Bei den Aufnahmen lässt sich aus zahlreichen Modi wählen:

Auf maximal 4K-Auflösung sind Nutzer zudem bei Timeshift-, Timelapse-, Loop- und Zeitlupenaufnahmen beschränkt. Von den genannten Modi setzt sich der FreeFrame noch einmal ab. In diesem Modus zeichnet die Kamera einen größeren Bildbereich auf, in der Insta360-Software lässt sich nachträglich zwischen unterschiedlichen Bildausschnitten wählen. Darüber hinaus kann man die FlowState-Stabilisierung sowie die Horizontsperre nutzen. Zu den Audio-Optionen gehört die Wahl zwischen die Stereo-Aufnahme, der Windunterdrückung und ein Richtungsfokus.

Das Objektiv trägt die Bezeichnung Super-Summarit-A 16mm F2,6 Asph. und wurde zusammen mit Leica entwickelt. Im Vergleich zu anderen Actionkameras ist das Sichtfeld bei Fotos ähnlich weit, bei Videos jedoch deutlich kleiner. Wie praktisch alle Action-Modelle hat natürlich auch die Insta360 Ace Pro unterschiedliche Sichtfelder zu bieten. Die Auswahl hängt von der Auflösung und Bildrate ab. Das weiteste Sichtfeld nennt sich „ActionView“. Hier zeigen sich wegen der Bildfeld-Kompression (vergleichbar mit SuperView bei den GoPro-Modellen) allerdings auch die meisten Verzerrungen an den Rändern. Das „UltraWide“-Sichtfeld entspricht der natürlichen Wiedergabe des Objektivs, man bekommt daher die klassischen Fisheye-Verzerrungen zu sehen. Diese entfernt die „Dewarp“-Sichtfeld-Option. Die „Horizontsperre“ sorgt darüber hinaus für ein am Horizont ausgerichteten Videos, auch wenn man die Kamera dreht.

Links eine Aufnahme ohne Stabilisator, rechts mit geringer Stabilisierung:

Links eine Aufnahme mit Standard-Stabilisierung, rechts mit "Hoch"-Einstellung:

Bei der Stabilisierung lässt sich zwischen den Optionen „Aus“, „Gering“, „Standard“ und „Hoch“ wählen. Die geringe Stabilisierung soll laut Insta360 für ein „echtes Sportgefühl“ sorgen“, die Standard-Option eignet sich für moderate Aktivitäten und die Hoch-Option für Extremsportarten. Angeboten werden die Optionen den meisten Auflösungen und Bildraten, nur bei 8K muss man auf die Optionen „Gering“ und „Hoch“ verzichten. Die Bildausschnitte ändern sich dabei geringfügig, für die Praxis ist das aber meistens nicht relevant. Grundsätzlich ist bei "Hoch" die beste Stabilisierungsleistung zu sehen, bei der "Standard"-Option bewegt sich der Horizont etwas mehr. "Gering" würden wir in der Regel nicht verwenden, hier sind noch viele Bewegungen zu erkennen. Tatsächlich sorgt diese Einstellung aber für etwas mehr "Dynamik" als die anderen Einstellungen. In der Praxis hängt der optimale Modus von der konkreten Situation ab, wir würden uns in für "Standard" oder "Hoch" entscheiden.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der Insta360 Ace Pro gehen wir auf die Bedienung und optionales Zubehör ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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