Die Sony Alpha 1 im Akku- und Speicherkartentest

Wir prüfen die Serienbildfunktion und die Akkulaufzeit der High-End-DSLM

Ergänzend zu unserem Testbericht der Sony Alpha 1 haben wir uns in einem weiteren Test unter anderem die Leistungsdaten der spiegellosen Systemkamera abhängig vom eingesetzten Speichermedium angesehen. Dabei gehen wir auf die Foto- und Videoaufnahme sowie das Kopieren der Daten auf einen Computer ein. Zudem prüfen wir die Akkulaufzeit in verschiedenen Szenarien.

Die Sony Alpha 1 ist mit zwei Speicherkartenslots ausgestattet, beide erlauben jeweils den Einsatz von zwei unterschiedlichen Speicherkartenstandards. Zum einen kann man SD-Modelle nutzen, zum anderen CFexpress-Karten. SD-Karten sind kameraintern mittels UHS-II-Protokoll angebunden, theoretisch lassen sich daher Datenraten von bis zu 312MB/s erreichen. Bei CFexpress-Speicherkarten (die Alpha 1 nutzt die 28 x 20 x 2,8mm großen Typ-A-Karten) kann Schreib- und Lesegeschwindigkeit laut den Spezifikationen theoretisch bei bis zu 1.000MB/s liegen.

Drei Speicherkartentypen: Links XQD/CFexpress Typ B, in der Mitte CFexpress Typ A und rechts SD:

Um die Unterschiede der Speicherkarten-Standards in der Praxis vergleichen zu können, haben wir uns für die Serienaufnahme im JPEG- und RAW-Format (JPEG: Extrafein, RAW: verlustfrei komprimiert) entschieden. Die Aufnahme erfolgte im schnellsten Serienbildmodus mit dem Namen „H+“ (= 30 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung von 50 Megapixel), der optische Bildstabilisator war aktiv.

Beim Einsatz der Sony Tough CFexpress Typ-A-Karte (Modellbezeichnung „CEA-G160T“, Datenraten: 800MB/s lesend und 700MB/s schreibend) mit 160GB Kapazität konnten wir 1.586 Fotos in Folge aufnehmen, bevor die Bildrate der Alpha 1 absank. Dies entspricht einer Schreibrate von 632MB/s. Bei gleichen Aufnahmebedingungen kam anschließend eine Kioxia Exceria Pro-Speicherkarte (UHS-II, V90) mit 128GB Speicherkapazität zum Einsatz. Diese erreicht laut Datenblatt bis zu 270MB/s beim Lesen und bis zu 260MB/s beim Schreiben. Als Ergebnis konnten wir 1.331 Bilder am Stück mit gleichbleibender Bildrate aufnehmen. Die Datenrate beim Schreiben lag somit bei 171MB/s.

Unser Test zeigt, dass Fotografen mit dem Bedarf hach hohen Bildraten und langen Aufnahmeserien wenn möglich auf eine CFexpress-Karte zurückgreifen sollten. Damit kann die schnellste Bildserie der Sony Alpha 1 deutlich länger genutzt werden.

Sony bietet aktuell die schnellsten CFexpress Typ-A-Karten an (Modellbezeichnung „CEA-G160T“):

Des Weiteren zahlt sich das Verwenden einer CFexpress-Karte beim Kopieren der Daten auf einen Computer aus. Hier erreichten wir eine Datenrate von bis zu 387MB/s beim Einsatz des CFexpress Typ-A Kartenleser von Sony mit der Modellbezeichnung "MRW-G2". SD-Karten schaffen in der Spitze – einen passenden Kartenleser vorausgesetzt – maximal 300MB/s.

Der Sony MRW-G2-Kartenleser unterstützt CFexpress-Typ-A- und SD-Modelle:

Wer Daten von der Speicherkarte über die Kamera auf einen Computer kopieren möchte, muss mit einer langsameren Datenrate auskommen. Unser Test brachte ein Ergebnis von 171,3MB/s zutage. Für die maximale Datenrate wird ein geeignetes Kabel benötigt, am besten entscheidet man sich für das bei der Kamera mitgelieferte Modell.

Wie einige andere Alpha-Kameras nutzt auch die Sony Alpha 1 einen NP-FZ100-Akku:

Für die Stromversorgung ist bei der Sony Alpha 1 der bekannte NP-FZ100-Akku zuständig. Dieser besitzt eine Kapazität von 2.280mAh bei 7,2V und kann sowohl per Ladegerät als auch in der Kamera aufgeladen werden. Sony gibt für die DSLM einen CIPA-Wert von 530 Bildern an. Diese Angabe ist in der Praxis jedoch kaum relevant, da sie nur ein durchschnittliches Einsatzszenario abdeckt und lediglich für die Vergleichbarkeit von mehreren Kameras untereinander sorgt. Bei unserem Serienbildtest mit 1.586 Fotos in Folge ging die Ladestandsanzeige beispielsweise von 100 auf 95 Prozent zurück. Zumindest bei Serienaufnahmen am Stück lassen sich daher mehrere tausend Bilder aufnehmen.

Videoaufnahmen fordern den Akku besonders, das gilt für alle Kameras. Bei der Sony Alpha 1 kamen wir bei XAVC S-Aufnahmen in 4K-Auflösung (weitere Einstellungen: 120p, 280Mbit/s, 4:2:2 und 10bit) auf eine Aufnahmezeit von 1:03:41 Stunden. Bei XAVC HS-Aufnahmen in 4K-Auflösung (weitere Einstellungen: 120p, 280Mbit/s, 4:2:2 und 10bit) ergab sich eine Dauer von 1:06:22 Stunden. Unsere zum Test verwendete CFexpress-Karte (Sony „CEA-G160T“) war dabei noch nicht ganz gefüllt (etwa 130GB). Das Vorhandensein eines zweiten Akkus als Backup erachten wir für lange Aufnahmen daher als sehr sinnvoll.

Das Gehäuse der Alpha 1 leitet die Wärme gut ab, das Abklappen des Displays bringt dabei Vorteile:

Der höhere Stromverbrauch bei Videos zeigt sich auch bei der Betriebstemperatur der Kamera. Während diese bei Serienaufnahmen nur wenig zunahm, leuchtete bei unserem Videotest mit XAVC HS-Codierung in den letzten 20 Minuten die Temperatur-Warnung im Display auf. Es kam jedoch zu keinen Einschränkungen. Diese Angaben gelten für eine Außentemperatur von etwa 16 Grad Celsius. Bei höheren Umgebungstemperaturen sollte sich die Kamera schneller aufheizen. Gut zu wissen: Durch das Abklappen des Displays lässt sich die Temperatur etwas reduzieren.

Wer die volle Leistung der Alpha 1 länger nutzen will, sollte eine CFexpress-Karte erwerben:

Unsere dkamera.de Tipps für den optimalen Betrieb der Sony Alpha 1:

Tipp 1: CFexpress-Karten ermöglichen – sofern schnelle Modelle zum Einsatz kommen – deutlich längere Bildserien mit maximaler Geschwindigkeit. Das vollständige Befüllen dauerte beim Einsatz des CFexpress-Modells nur vier Minuten, bei der SD-Karte waren es 14 Minuten. Des Weiteren ist das Kopieren von der Karte auf einen anderen Datenträger schneller möglich. Wir empfehlen den Einsatz des CFexpress-Modells „Sony CEA-G160T“, wobei natürlich auch andere CFexpress-Karten funktionieren. In jedem Fall muss es sich dabei allerdings um ein Modell des Typ-A-Standards handeln. Die weit verbreiteten Typ-B-Karten lassen sich nicht nutzen. Die Kapazität der Speicherkarte sollte unserer Meinung nach bei mindestens 160GB liegen, darunter sind vor allem bei Videoaufnahmen zu oft Kartenwechsel notwendig.

Tipp 2: Im Vergleich zum Kopieren per Kamera (über USB-C) ist das Kopieren der Daten auf einen Computer mittels des Kartenlesers „Sony MRW-G2“ deutlich schneller möglich. Das spart rund die Hälfte der Zeit.

Tipp 3: Das Mitführen einer zweiten Speicherkarte sowie eines Ersatz-Akkus ist gerade bei Videoaufnahmen (aber auch generell) zu empfehlen.

Tipp 4: Für das Abspielen und vor allem natürlich für das Bearbeiten von 4K- sowie 8K-Aufnahmen wird ein sehr leistungsfähiges Computersystem benötigt. Beim Einsatz des bekannten VLC-Players ergaben sich beim Abspielen immer wieder Probleme, der Media Player Classic x64 brachte bessere Ergebnisse.

Die dkamera.de-Auszeichnungen:

Links zum Artikel:

   
Autor: dkamera.de Redaktion
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x