iPhone 3GS Testbericht - Teil 3

Praxistest der Navigationssoftware von Navigon und TomTom am iPhone 3GS

Apple iPhone 3GS Testbericht

Update 13.09.2009, 13:50 Uhr:
Ab sofort steht das kostenlose Update (Version 1.2.0, build 503 20090825121429) im App Store zur Verfügung. Wir haben die neue Version kurz getestet, ab sofort werden auch Straßennamen vorgelesen. Der iPod Musikplayer kann nun innerhalb des MobileNavigators verwendet und bedient werden, sobald das Navigationsprogramm eine akustische Anweisung gibt, wird die Musik - für die Zeit der Anweisung - leiser ausgegeben, so dass man die Anweisung sehr gut verstehen kann. Ab dieser Version schaltet der MobileNavigator (wenn gewünscht) ab einer bestimmten Uhrzeit in den Nacht-Anzeigemodus. Das Update ist als gelungene Erweiterung des MobileNavigator zu werten.

07.09.2009, 10:53 Uhr:
Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Testberichts des iPhone 3GS mit der integrierten 3,15 Megapixel Autofokus Digitalkamera und im zweiten Teil unseres Testberichts des iPhone 3GS mit der Alltagstauglichkeit und der Handhabung des Geräts befasst haben, folgt nun der dritte Teil unseres Testberichts zum neuen iPhone 3GS.

In diesem Teil unseres Testberichts befassen wir uns hauptsächlich mit der Navigations-Software Navigon MobileNavigator Europe für das iPhone 3GS, wobei wir auch die Praxisuntauglichkeit der brandneuen Navigations-Software aus dem Hause TomTom fürs iPhone ansprechen werden. Navigon MobileNavigator gibt es in drei Varianten: die kostenlose Version "Navigon MobileNavigator Lite", welche das Kartenmaterial der D-A-CH Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) enthält und welche aufgrund der kostenlosen Version keine aktive Routenführungs-Funktion via GPS bietet. Diese kostenlose Variante ist aber schon allein aus dem Grund heraus interessant, dass das komplette mitgelieferte Kartenmaterial offline am iPhone verfügbar ist. Eine GPS basierende Navigation selbst ist jedoch - wie geschildert - bei der kostenlosen Version nicht möglich. Variante zwei ist "Navigon MobileNavigator D-A-CH", welche 69,99 Euro kostet und auf das Kartenmaterial von Deutschland, Österreich und der Schweiz zurückgreift.

Navigon MobileNavigator Europe am iPhone 3GS und auf weiteren Handys:

Als dritte Variante steht "Navigon MobileNavigator Europe" zum stolzen Preis von 99,99 Euro zur Verfügung. Hierbei wird das gesamte Kartenmaterial von Europa mitgeliefert. Wir haben die umfangreichste und aktuellste Version Navigon MobileNavigator Europe Version 1.1 (build 324) getestet, welche auf dem iPhone 3GS sage und schreibe über 1,7 GB Speicherplatz belegt und welche erst seit dem 26.07.2009 als Update über iTunes zur Verfügung steht. Das Update erweitert den Funktionsumfang der kostenpflichtigen Versionen um eine Routenplanungs-Funktion, welche die Möglichkeit bietet, vor Reiseantritt mehrere Etappenziele zu planen. Ein wichtiger Hinweis zur Wahl der Version: Überlegen Sie sich bitte genau, ob Sie das Kartenmaterial der D-A-CH Region oder das von Europa benötigen, denn ein späterer Wechsel von D-A-CH nach Europe ist laut Navigon nicht möglich. Die Installation von der kostenlosen Lite Version kann hingegen parallel zu den anderen Versionen erfolgen.

Genug der einleitenden Worte: wir beginnen mit der Bewertung der Handhabung der Navigations-Software Navigon MobileNavigator für das iPhone 3GS, welche übrigens auch auf dem iPhone 3G installiert werden kann. Navigon MobileNavigator startet durch eine Berührung auf das Programm- Icon innerhalb von ca. 7 bis 10 Sekunden. Über die sehr einfache Menüführung des Programms kann die gewünschte Zieladresse in drei Schritten eingegeben werden: Ort, Straße und Hausnummer. Während der Eingabe der Zieldaten wird unterhalb des Eingabefeldes reaktionsschnell aufgelistet, welche Treffer derzeit gefunden wurden. Wird beispielsweise "Ro" eingegeben zeigt die Trefferliste "Rosenstr." und "Rossiniweg", in der Trefferliste kann in gewohnter iPhone-Manier mit einem Fingerwisch navigiert und mit einem Fingertipp ausgewählt werden. Die anschließende Berechnung der Route geht sehr zügig von statten, diese dauert nur ca. 3 bis 10 Sekunden. Der GPS Empfang des iPhone 3GS ist - im direkten Vergleich zu einem alleinständigen Navigationsgerät - aber leider als etwas stärker eingeschränkt zu bewerten, daher empfehlen wir das iPhone in eine Autohalterung mit Saugnapf an der Frontscheibe zu montieren, hier ist der Empfang für eine problemlose Navigation dann ausreichend. Wir haben die Autohalterung von Herbert Richter (HR) getestet (siehe Abbildungen unten), welche eine Drehung des iPhones um 360 Grad erlaubt und welche daher für diesen Verwendungszweck sehr gut geeignet ist. Wir empfehlen die HR Autohalterung nicht nur weil "made in Germay" draufsteht, sondern weil die Verarbeitungsqualität bei den Produkten von HR genau diesem Aufdruck auch tatsächlich gerecht wird. Wird das iPhone in der HR Halterung um 90 Grad nach rechts oder Links gedreht, dreht Navigon die Displayanzeige mit. Auf der 2D Karte kann beim Navigon MobileNavigator in gewohnter iPhone-Manier mit zwei Finger ein- bzw. ausgezoomt werden. Durch ziehen eines Fingers über die Karte verschiebt sich der Kartenausschnitt entsprechend. Die Bedienung von Navigon ist einfach, intuitiv aber sehr gut auf die gewohnte Gestik- und Multitouch-Steuerung des iPhones abgestimmt.

Navigon MobileNavigator Europe am iPhone 3GS:

Auch an dieser Stelle folgt ein sehr wichtiger Hinweis: Wer sein iPhone in einer Silikon-Schutzhülle oder einer anderen Schutzhülle untergebracht hat, muss gewarnt werden: Der GPS Empfang des iPhones verringert sich auf nahezu NULL, wenn das iPhone in einer solchen Hülle steckt. Wir haben dies mit einer entsprechenden Silikon-Hülle nachgestellt und hatten im Auto tatsächlich absolut keinen GPS Empfang mehr.

Wir sind mit der Navigationssoftware Navigon MobileNavigator mit dem iPhone 3GS bis jetzt mit dem Auto bereits über 1.000km quer durch Deutschland unterwegs gewesen und können Navigon MobileNavigator fürs iPhone nur ausdrücklich empfehlen. Der große Vorteil dieser Navigations-Lösung fürs iPhone liegt auf der Hand: während eine alleinstehendes Navigationsgerät nicht immer dabei ist, hat man das Handy doch fast immer in der Hosentasche und kann auch dann schell und entspannt ankommen, wenn spontan ein unbekanntes Ziel angesteuert werden soll. Wir haben Navigon MobileNavigator fürs iPhone übrigens auch direkt mit einem eigenständigen Navigationsgerät aus dem Hause Navigon verglichen. Der Vorteil des eigenständigen Navigationsgeräts ist das um ca. 2cm Bildschirmdiagonale - und damit rund 29% größere Display (ca. 9cm [3,5 Zoll] Bildschirmdiagonale beim iPhone und ca. 11cm [4,3 Zoll] Bildschirmdiagonale beim alleinstehenden Navigon Navigationsgerät), der eingebaute bessere und lautere Lautsprecher, der bessere GPS Empfang und die TCM-Verkehrsmeldungs- und Stauumfahrungs-Funktion. Nachteilig ist beim eigenständigen Navigon-Navigationsgerät das wesentlich schwerere und größere Gerät selbst und die wesentlich längere Einschaltdauer. Für das eigenständige Navigationsgerät aus dem Hause Navigon spricht zudem der Preis, denn das Gerät gibts im günstigsten Fall derzeit bereits unter 100 Euro zu kaufen (D-A-CH), womit die Preis-/Leistung beim eigenständigen Navigationsgerät wesentlich besser ist.

Navigon MobileNavigator Europe am iPhone 3GS:

Parallel zum Navigon haben wir uns auch die zweite vollwertige Navigations-Software aus dem Hause TomTom (TomTom Westeuropa) für das iPhone beschafft, welche erst seit wenigen Tagen für das iPhone erhältlich ist. Die Navigationslösung für das iPhone aus dem Hause TomTom hat im direkten Vergleich zum Navigon MobileNavigator aber aus mehreren Gesichtspunkten das Nachsehen: die Applikation von TomTom bietet im Gegensatz zum Navigon keinen Fahrspurassistent (was unserer Meinung nach eine äußerst wichtige und nützliche Navigations-Funktion darstellt), die Sprachanweisungen von TomTom fallen nicht so freundlich, wie die vom Navigon aus, Geschwindigkeitsbeschränkungen werden nicht so deutlich am Display angezeigt wie beim Navigon, bei Geschwindigkeitsüberschreitungen gibt TomTom keinen akustischen Hinweis (Navigon erlaubt hier sogar eine Konfiguration, ab welcher Geschwindigkeitsüberschreitung eine akustischen Warnung ertönen soll) und die Bedienungsfreundlichkeit und die Übersichtlichkeit sind beim Navigon besser gelöst. Weiterhin ist das Design der Anzeige des Navigon MobileNavigator besser gelungen und dem TomTom Westeuropa fehlt zudem das Kartenmaterial von Osteuropa, welches der Navigon MobileNavigator Europa hingegen sehr wohl mitgeliefert hat. Ans Ziel kommen kann man aber mit den Navigationslösungen von Navigon und TomTom mittels des iPhones gleichermaßen, wenngleich es mit dem Fahrspurassistenten beim Navigon in unbekannten Gegenden mit Sicherheit besser klappt. Im App Store von Apple wird unsere Bewertung der beiden Navigations-Programme fürs iPhone übrigens durch die Käufer-Rezessionen deutlich bestätigt: Navigon MobileNavigator Europe wurde dort bereits von 900 Benutzer bewertet und erhielt dabei einen relativ guten Durchschnitt von 4 von 5 möglichen Sternen. Da "TomTom Westeuropa" fürs iPhone erst seit Kurzem erhältlich ist, gibt es hier zwar "erst" 142 Käufer-Bewertungen, diese vermitteln aber derzeit (Stand: 05.09.2009) einen Sterndurchschnitt von nur 3 von 5 möglichen Sternen, womit der Navigon MobileNavigator Europe fürs iPhone also auch im Apple App Store deutlich besser abgeschnitten hat.

Wichtig: Derzeit gibt es - aber nur noch im September 2009 (01. September bis einschließlich 30. September) - den Navigon MobileNavigator D-A-CH zum Aktionspreis von 49,99 Euro (statt normal 69,99 Euro) - womit diese Anwendung derzeit auch noch genau 20 Euro günstiger als TomTom D-A-CH erhältlich ist.

Navigon MobileNavigator Europe in der Autohalterung von Herbert Richter (HR):

Navigon bietet, wie bereits erwähnt, einen sehr praktischen Fahrspurassistenten (dabei wird auch jeweils eine akustische Anweisung gegeben - auf welche Fahrspur man sich einordnen sollte), und zeigt mittels der Funktion "Reality View Pro" Autobahnkreuze und Autobahnausfahrten graphisch an. Auch als Fußgänger leistet der Navigon MobileNavigator gute Dienste. Die POIs (die Ponits of Interest) sind zudem sehr hilfreich, um beispielsweise ein Restaurant oder eine Tankstelle in der Nähe zu suchen (und zu finden). Die Sprachausgabe des Navigon MobileNavigator ist freundlich und wird während der Navigation punktgenau ausgegeben, manchmal ist die Sprachausgabe aber (gerade bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn) aber etwas leise, da diese nur über den Lautsprecher des iPhones ausgegeben werden kann. Dieses Problem hat die Applikation von TomTom aber natürlich ebenfalls. Leider fehlt dem Navigon MobileNavigator und ebenso der TomTom Navigationssoftware fürs iPhone derzeit noch eine TCM bzw. eine Verkehrsmeldungs-/Stauumfahrungs-Funktion, diese Funktionalität soll aber demnächst (ca. im Herbst 2009) über ein kostenloses Update zumindest beim Navigon MobileNavigator nachgeliefert werden. Beide Navigationslösungen fürs iPhone saugen bei Gebrauch den Akku ziemlich schnell leer (nach 1 Stunde nur noch ca. 35 bis 40 Prozent Akkurestladung), hierfür empfehlen wir ein Zigarettenanzünder-Ladekabel für unterwegs im Auto zu besorgen - achten Sie bei einem entsprechenden Kauf darauf, dass das Kabel dieses Ladekabels eine ausreichende Länge besitzt.

Als weiteres Hilfsmittel, um den Akku des iPhones auch unterwegs laden zu können, ist die Aufladung über ein USB Kabel über das Notebook oder beispielsweise über das mobile iPhone/iPod Ladegerät mit Apple Zertifikat mit der Bezeichnung: "3GJUICE Black 2.0 1800 mAh/2A DeLuxe Version" möglich. Wir warnen in diesem Fall aber AUSDRÜCKLICH davor, das entsprechende mobile Ladegerät mit Akku und Solarpanel zu kaufen oder zu verwenden, welches es derzeit unter anderem bei eBay zu kaufen gibt, dieses ist zwar mit ca. 23 Euro sehr günstig, es ist aber nicht Apple zertifiziert und genau das ist das große Problem: Wir hatten dieses mobile Ladegerät, welches mit einem 800 mAh Akku bestückt ist, in Verwendung und nachdem wir die dritte Aufladung dieses Akkus über Netzstrom durchführen wollten, ist das Ding mit einem lauten Knall in Rauch aufgegangen. Zum Glück waren wir während dessen in der Nähe und konnten entsprechend reagieren, nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn dieses mobile Ladegerät unbeaufsichtigt weiterhin am Stromnetz angeschlossen geblieben wäre. Wir haben das Gerät zurückgegeben und höflich um eine Stellungnahme des Herstellers gebeten, welche bis heute nicht bei uns eingetroffen ist. Wenn ein Mensch verletzt wird oder ein Haus aufgrund eines solch minderwertig verarbeiteten Geräts abbrennt, ist wohl wirklich keinem geholfen.

Der MobileNavigator von Navigon erhält das dkamera.de Testurteil "sehr gut" und den dkamera.de Kauftipp, da das Gesamtkonzept, die Handhabung und der Funktionsumfang erstklassig sind und die Navigations-Software zu begeistern weiß. Die Navigations-Lösung TomTom fürs iPhone 3GS erhält keine dkamera.de Auszeichnung, da uns der MobileNavigator von Navigon wesentlich stärker beeindruckt hat.

Die dkamera.de Auszeichnung des Navigon MobileNavigators am iPhone 3GS:

In Kürze wird es für den Navigon MobileNavigator das zweite kostenlose Update geben, welches über die neue Funktion "Text-to-Speech" für noch mehr Orientierung im Stadtverkehr sorgen soll: Dieses Feature soll die Straßennamen vorlesen können. Das Umschalten zwischen Tag- und Nachtmodus erfolgt mit dem neuen Update dann auf Wunsch automatisch. Zusätzliche Entertainer-Qualitäten zeigt das iPhone dann durch die neue nahtlose Integration der iPod-Funktionen in die Navigation. Außerdem lassen sich nach dem Update auf Wunsch Adressen oder POIs per E-Mail an Bekannte und Freunde senden. Auch in Hinsicht auf die beiden bisherigen Updates, die jeweils sinnvolle Ergänzungen nachgeliefert haben, kann man beim MobileNavigator von Navigon durchaus von einem Qualitätsprodukt sprechen. Lesen Sie unbedingt auch Teil 1 und Teil 2 unseres Testberichts zum iPhone 3GS.

Links zum Artikel:
Zum ersten Teil unseres Testberichts des iPhone 3GS (Test der integrierten 3,15 Megapixel Kamera) Zum zweiten Teil unseres Testberichts des iPhone 3GS (Test der Handhabung)

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Echt guter Artikel, sehr ausführlich …

Echt guter Artikel, sehr ausführlich und umfassend. Werde diesen meiner Vergleichsseite von iPhone-Navigationssystem mit aufnehmen... http://www.iphone-nav.com/

LG Jens

Vielen Dank, der Artikel hat …

Vielen Dank, der Artikel hat mich nochmals in meiner Kaufentscheidung bestärkt. Ich will nur ein Gerät im Auto und somit lade ich den Navigon runter.

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