APS-C-Sensor, 20,7 Megapixel, 11 Bilder/Sek., elektr. Sucher, Schwenk-LCD, 4K-Video (2160p30)
Nikon erweitert sein 2018 vorgestelltes Z-System um Kameras mit APS-C-Sensor. Als erstes Modell der spiegellosen DX-Serie – so bezeichnet Nikon weiterhin Kameras mit APS-C-Chip – wurde die Nikon Z 50
angekündigt. Optisch erinnert die Z 50 stark an die bereits erhältlichen Vollformatkameras Z 6 und Z 7, das Gehäuse der Z 50 fällt allerdings etwas kleiner aus. Die deutlich flachere Gehäusekonstruktion ist unter anderem wegen des Verzichts auf einen beweglichen Sensor möglich. Folglich fehlt bei der Kamera jedoch auch ein optischer Bildstabilisator.Beim Bildwandler handelt es sich um einen 20,7 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor (ISO 100 bis ISO 51.200). Auf dem Sensor, dessen Auflösung an den Bildwandler der Nikon D500 (Testbericht)
oder Nikon D7500 (Testbericht) erinnert, befinden sich 209 Phasen-AF-Messfelder.
Sie decken 90 Prozent der Fläche ab, das Hybrid-AF-System mit zusätzlicher Kontrastmessung arbeitet ab -4EV. Die Nikon Z 50
kann im Serienbildmodus bis zu elf Bilder pro Sekunde festhalten, dabei steht das AF- und AE-Tracking zur Verfügung. Der Verschluss arbeitet mechanisch oder elektronisch, in beiden Fällen liegt die kürzeste Belichtungszeit bei 1/4.000 Sekunde.Zur Bildkontrolle hat Nikon bei der Z 50
unter anderem einen OLED-Sucher verbaut. Das darin zum Einsatz kommende Panel besitzt 2,36 Millionen Subpixel und vergrößert 0,68-fach. Beim LCD der spiegellosen Systemkamera handelt es sich um ein 3,2 Zoll messende Display mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel. Bei Bedarf lässt sich das Touch-LCD nach oben und unten schwenken, für Selbstporträts ist Letzteres um bis zu 180 Grad möglich. Beim Einsatz auf einem Stativ fällt diese Option natürlich weg.Videos nimmt die Nikon Z 50
in 4K (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde auf, in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) sind bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde möglich. In beiden Fällen erfolgt die Videoaufnahme ohne Crop. Für die Tonaufnahme ist standardmäßig das eingebaute Stereomikrofon zuständig, ein externes Mikrofon können Nutzer bei Bedarf per 3,5mm Klinkeneingang anschließen. Das 12,7 x 9,4 x 6,0cm große und 450g schwere Gehäuse der Nikon Z 50 besteht aus einer Magnesiumlegierung und verfügt über Abdichtungen (Staub- und Spritzwasserresistent). Bilder und Videos werden auf einer SD-Karte abgelegt. Die kabellose Fernsteuerung wird mittels SnapBridge (WLAN + Bluetooth) realisiert, über das offene WLAN sind jedoch auch andere Apps verwendbar.Die Nikon Z 50
lässt sich ab November 2019 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 949,00 Euro im Fachhandel erwerben. Mit dem Kitobjektiv Nikkor Z DX 16-50mm F3,5-6,3 VR sind es 1.099 Euro, im Dopplezoom-Kit mit dem Nikkor Z DX 50-5250mm F4,5-6,3 VR genau 1.399 Euro.Unser Ersteindruck von der Nikon Z 50:
Mit der Z 50 vergrößert Nikon sein Angebot an spiegellosen Systemkameras. Nun können auch Käufer mit kleinerem Geldbeutel oder dem Wunsch nach einem kompakten Gehäusen wieder zu den Modellen des japanischen Unternehmens greifen. Dass Nikon dabei auf das Z-Bajonett setzt, sehen wir als Vorteil. Dadurch stehen von Beginn an einige Objektive zur Verfügung und ist ein Umstieg auf eine Kamera mit Vollformatsensor (FX) sehr einfach möglich. Die Nikon Z 50
Dieser sorgt für ein sehr komfortables Handling. Die flache Bauweise der Kamera war Nikon allerdings nur wegen des fest verbauten Bildwandlers möglich. Die von der Nikon Z 6 und Nikon Z 7 bekannte Sensorstabilisierung fällt daher weg. Bei den ersten beiden DX-Objektiven, die Nikon mit der Kamera vorgestellt hat, ist das angesichts der optischen VR-Systeme nicht tragisch. Wer zu Objektiven der FX-Klasse greifen möchte, muss allerdings auf die optische Stabilisierung verzichten. Das finden wir alles andere als optimal.
Beim Gehäuse hat sich Nikon nicht nur für eine hochwertige Magnesiumlegierung entschieden, abgedichtet ist die Z 50 ebenfalls. Einstellungen lassen sich mittels zwei Wählrädern (einmal im Griff und einem auf der Oberseite) schnell vornehmen, zudem gibt es eine Reihe von Direktwahltasten. Einen Joystick hat die Kamera dagegen nicht zu bieten.
Etwas ungewohnt dürften für den ein oder anderen die Touchtasten auf dem Display (unter anderem für das Wechseln der Displayeinblendungen oder zum Vergrößern der Fotos) sein. An deren Bedienung kommt man nicht vorbei. Im ersten Test funktionierten die Tasten allerdings problemlos.
Der Sucher und das Display können nicht mit ihren Pendants bei der Z 6 oder Z 7 mithalten, das ist wegen des deutlich geringeren Preises der Nikon Z 50
aber nicht überraschend. Mit 2,36 Millionen Subpixel und 1,04 Millionen Subpixel erreichen beide einen guten Standard. Die Bildkontrolle lässt sich als Vorteil auch bei Selbstporträts vornehmen, wegen des Suchers hat sich Nikon dabei für die Schwenklösung nach unten entschieden.Zur Bildqualität können wir aktuell nicht nichts sagen, diese sollte sich jedoch auf dem sehr guten Niveau der Nikon D500 (Testbericht)
bewegen. Das Autofokussystem der Nikon Z 50 arbeitet schnell, dank großer Messfeldabdeckung lässt sich auch außerhalb des Zentrums treffsicher fokussieren. Elf Bilder pro Sekunde im Serienbildmodus sind zudem zweifellos ein Wert, der für praktisch alle Aufnahmesituationen ausreicht. Keine Abstriche sind auch bei Videos nötig, 4K-Aufnahmen und Zeitlupenvideos in Full-HD (jeweils ohne Crop) entsprechen dem aktuellen Standard.Am Ende können wir festhalten, dass die Nikon Z 50
einen überzeugenden ersten Eindruck hinterlassen hat. Als kompakte Ergänzung zu den FX-Modellen – oder für Umsteiger von einer Spiegelreflexkamera – hat die DSLM viel zu bieten. Als echten Kritikpunkt fällt uns aktuell nur die fehlende Sensorstabilisierung ein. Das macht den Vorteil des Einsatzes des Z-Bajonetts wieder etwas zunichte.Links zum Artikel: