Sony Cyber-shot DSC-RX0 im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Die Aufnahmegeschwindigkeit und Bildqualität der kompakten Foto- und Videokamera

Nachdem sich der zweite Teil unseres Tests der Sony Cyber-shot DSC-RX0 um die Bedienung gedreht hat, prüfen wir in diesem dritten und letzten Teil die Arbeitsgeschwindigkeit und die Bildqualität. Zudem stellen wir Ihnen Beispielaufnahmen in voller Auflösung zur Verfügung und ziehen ein Fazit.

Die Geschwindigkeit:
Die Arbeitsgeschwindigkeit der Sony Cyber-shot DSC-RX0 haben wir – wie bei herkömmlichen Digitalkameras – in unserem Labor getestet. Serienaufnahmen sind mit der Digitalkamera im JPEG-Format mit bis zu 16,7 Bildern pro Sekunde möglich. Die Geschwindigkeit wird durch den kamerainternen Pufferspeicher für 55 Fotos in Folge aufrechterhalten, danach fällt die Bildrate auf 2,4 Fotos pro Sekunde ab. RAW-Aufnahmen speichert die RX0 mit bis zu 10,2 Bildern pro Sekunde für 29 Fotos in Serie.

Anschließend haben wir 2,0 Bilder pro Sekunde gemessen. Bei der gleichzeitigen JPEG+RAW-Speicherung sind es 10,2 Bilder pro Sekunde für 26 Fotos in Serie und danach 1,5 Bilder pro Sekunde. Dies sind alles sehr gute Werte. Der Autofokus der Digitalkamera benötigt akzeptable 0,34 Sekunden zum Scharfstellen, die Auslöseverzögerung liegt bei kurzen 0,03 Sekunden. Vollständig einsatzbereit ist die RX0 3,17 Sekunden nach dem Einschalten, das erste Bild lässt sich nach 2,18 Sekunden aufnehmen.

Bildqualität:
Bei einer Kamera steht natürlich stets die Bildqualität im Vordergrund. Die Sony Cyber-shot DSC-RX0 setzt sich von gleich großen Modellen wie beispielsweise der GoPro HERO6 Black mit einem deutlich größeren Bildsensor (1,0 Zoll statt 1/2,3 Zoll) ab. Es ist deshalb wenig verwunderlich, dass Details für eine derart kompakte Kamera exzellent aufgelöst werden. Ein Bildrauschen kann man bei „normalen“ Sensorempfindlichkeiten kaum erkennen. Ab ISO 800 wird es leicht sichtbar, bei ISO 1.600 ist es jedoch noch immer gut unter Kontrolle. ISO 3.200 lässt sich mit Einschränkungen verwenden, ab ISO 6.400 nimmt die Detailwedergabe dann stark ab. Die RX0 bietet als weiteren Vorteil ausreichend Reserven bei der nachträglichen Bearbeitung, wenn RAW-Aufnahmen verwendet werden. Wer eine sehr kompakte Kamera mit sehr guter Fotoqualität sucht, erhält mit der Sony Cyber-shot DSC-RX0 ein konkurrenzloses Produkt. Ein noch besseres Ergebnis verhindert das nicht besonders lichtstarke Objektiv mit einer Blendenöffnung von F4. Gegenüber den meisten Actionkameras mit einer Lichtstärke von F2,8 muss die Sensorempfindlichkeit bei schlechteren Lichtverhältnissen somit eine ISO-Stufe höher ausfallen. In der Praxis lässt sich das jedoch verkraften. Gegenüber der deutlich größeren RX100 IV mit F1,8 bei 24mm ist die RX0 dagegen chancenlos. Selbst bei gleicher Blende (siehe folgende Grafik, die Bilder wurden bei ISO 3.200 aufgenommen) kann sich die RX100 IV durch ihre höhere Auflösung etwas absetzen. Riesig ist der Unterschied allerdings nicht.

Bei Videos sieht dies etwas anders aus – zumindest, wenn man die Digitalkamera ohne externen Rekorder verwenden möchte. Die Full-HD-Videos der RX0 wissen für ein Modell mit Full-HD-Auflösung zweifellos zu gefallen, Details werden sehr gut wiedergegeben. Teilweise sind jedoch Moiré-Artefakte zu sehen. Im Vergleich zu den 4K-Aufnahmen anderer Kameras reicht die Bildqualität nicht, um mithalten zu können. Dafür ist der Auflösungsvorteil von 4K-Aufnahmen mit viermal mehr Pixeln zu groß. Die Bildqualität der 4K-Videos, die per Clean-HDMI-Out aufgezeichnet werden können, wird vermutlich sehr gut sein. Mangels eines externen Rekorders können wir dies allerdings nicht nachprüfen. Da nur wenige Personen diesen besitzen oder zusätzlich erwerben wollen, ist die RX0 für die allermeisten Privatnutzer, die eine 4K-Kamera suchen, kaum interessant.

Besser sieht es dagegen für Freunde von Highspeed-Videos aus: Wie bereits im ersten Teil dieses Testberichts erwähnt, speichert die RX0 – wie unter anderem die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV – Videos mit Bildraten bis zu 960/1.000 Bildern pro Sekunde. Das macht extreme Zeitlupenaufnahmen möglich. Des Weiteren kann sich der Videograf für 240/250 Vollbilder pro Sekunde und 480/500 Vollbilder pro Sekunde entscheiden. Wie bekannt, gibt es jedoch Einschränkungen zu beachten. Bevor die Aufnahme gestartet werden kann, muss im HFR-Modus zuerst ein Pre-Recording gestartet werden. Danach ist die Kamera zwar aufnahmebereit, nun sind aber keine Parameter mehr veränderbar. Zudem können Aufnahmen im HFR-Modus nur für eine begrenzte Zeit gespeichert werden: Bei der Quality Priority (Qualitätspriorität) sind es zwei Sekunden reale Aufnahmezeit, bei der Shoot Time Priority (Aufnahmezeitpriorität) vier Sekunden. Dadurch sind Highspeed-Aufnahmen sehr genau zu planen und für längere Aufnahmen überhaupt nicht zu gebrauchen. Zudem gilt es zu beachten, dass bei der HFR-Funktion unterschiedlich große Bereiche des Sensors ausgelesen werden. Dies resultiert in stärker abweichenden Bildausschnitten.

Bilder und Videos werden von der Sony Cyber-shot RX0 auf einer microSD-Karte abgespeichert:

Die Bildqualität der HFR-Videos mit bis zu 250 Vollbildern pro Sekunde und der Qualitätspriorität fällt gut bis sehr gut aus, bei maximal 500 Vollbilder pro Sekunde ist sie noch akzeptabel. Videos mit 1.000 Vollbildern pro Sekunde zeigen stark sichtbare Artefakte, die Detailwiedergabe überzeugt nicht mehr. Bei der Aufnahmezeitpriorität sind Videos mit bis zu 250 Vollbildern pro Sekunde akzeptabel, 500 Vollbilder pro Sekunde nur noch sehr eingeschränkt verwendbar. Von 1.000 Vollbildern pro Sekunde sollte man nichts mehr erwarten.

Weitere Details zur HFR-Aufnahme finden Sie in unserem extra Artikel zur Funktion.

Beispielaufnahmen:

JPEG-Aufnahmen in voller Auflösung:

ISO-Reihe von 800 bis 25.600:

JPEG- und RAW-Aufnahmen:

Links eine Aufnahme in Full-HD mit 60p, rechts in HD mit 120p:

Links eine Aufnahme mit 250 Vollbildern/Sek., rechts mit 500 Vollbildern/Sek. (jeweils Qualitätsprio.):

Links eine Aufnahme mit 1.000 Vollbildern/Sek. (Qualitätsprio.), rechts in Full-HD mit Fokuswechsel:

Fazit:
Die Sony Cyber-shot DSC-RX0 ist trotz ihrer kompakten Abmessungen eine enorm leistungsfähige Digitalkamera, mit der sich erstaunlich gute Foto- und Videoergebnisse erzielen lassen. In der Klasse der kleinen Digital- bzw. Actionkameras setzt die RX0 zweifellos Maßstäbe, noch nie zuvor konnte mit einem derart kompakten Modell eine so gute Bildqualität erreicht werden. Dies ermöglicht der 1,0 Zoll-Sensor mit rund 15 Megapixel. Die Fotos sind besonders detailreich, das Bearbeiten der aufgenommenen Bilder stellt dank RAW-Format und sehr guten Bilddaten kein Problem dar. Selbst Ausdrucke im Posterformat sind möglich. Die Bildqualität der RX0 bleibt auch bei höheren Sensorempfindlichkeiten gut, erst ab ISO 3.200 sind größere Abstriche hinzunehmen. In der Praxis gelangt man jedoch auch etwas schneller in höhere ISO-Regionen, dafür ist das mit F4 nicht besonders lichtstarke Objektiv verantwortlich. Dadurch wird ein Teil des Bildqualitätsvorteils wieder verschenkt. Sehr gut schneidet die RX0 bei der Serienbildaufnahme ab, mit bis zu 16,7 Fotos pro Sekunde wird eine hohe Bildrate erreicht.

Die RX0 hat für eine kompakte Kamera exzellente Fotoqualitäten zu bieten:

Bei Videos haben wir gemischte Gefühle: Die Full-HD-Aufnahmen der Sony Cyber-shot DSC-RX0 sind fraglos überzeugend, und die Highspeed-Aufnahmen können sich ebenso sehen lassen. Dass 4K-Videos jedoch nicht intern aufgenommen werden können, stellt ein größeres Manko dar. Per externem Rekorder funktioniert das zwar, dann fallen aber die kompakten Abmessungen und das robuste Gehäuse als Vorteile weg. Gerade mit diesen will die Digitalkamera gegenüber anderen Modellen eigentlich punkten. Ebenso schade: Mangels Bildstabilisierung wirken Aufnahmen aus der Hand immer wackelig.

Das wasser- und staubdichte sowie sehr belastbare Metallgehäuse der RX0 erweckt einen sehr guten Eindruck, die Tasten mussten aufgrund der kompakten Abmessungen jedoch sehr klein ausfallen. Das Bedienen fällt dadurch schwerer, der verstärkte Einsatz des Fn-Menüs ist unbedingt notwendig. Die Integration eines dedizierten Videoauslösers wäre zweifellos sinnvoll gewesen. Die Bildkontrolle lässt sich per kleinem LCD vornehmen, auf einen Touchscreen wurde bei diesem verzichtet. Optionen hat die Cyber-shot DSC-RX0 sehr viele zu bieten, in diesem Punkt steht sie einer „großen“ Kamera fast in nichts nach.

Der dkamera.de Award zur Sony Cyber-shot DSC-RX0:

Am Ende unseres Testberichts können wir festhalten: Die Sony Cyber-shot DSC-RX0 setzt in puncto Foto-Bildqualität für ein sehr kompaktes Modell neue Maßstäbe, eine Kamera für alle Situationen ist sie wegen ihrer Einschränkungen jedoch nicht.

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