Testbericht des Nikkor Z 40mm F2

Leichte und günstige Festbrennweite für APS-C- und Vollformatkameras von Nikon mit Z-Bajonett

Nikon bietet mit dem Nikkor Z 40mm F2 kein klassisches Nifty-Fifty für seine spiegellosen Z-Modelle an. Neben dem Nikkor Z 35mm F1,8 S und dem Nikkor 50mm F1,8 S, die für besonders anspruchsvolle Nutzer gedacht sind, lässt sich mit dem Nikkor Z 40mm F2 auch eine kompaktere sowie deutlich günstigere Lösung erwerben. Wir haben uns das Nikkor Z 40mm F2 in diesem Test genauer angesehen.

Technische Daten, Verarbeitung und Handhabung:
Objektive mit 35mm und 50mm finden sich in allen Portfolios der bekannten Objektivhersteller. 35mm und 50mm Brennweite – oder die dafür äquivalente Brennweite bei anderen Sensorgrößen – stellen schließlich auch die klassischsten Brennweiten für Fotografen dar. Der Bildeindruck ist "natürlich", die Objektive sind recht vielseitig nutzbar. Zudem lassen sich Einsteigermodelle mit 35mm und 50mm – trotz einer höheren Lichtstärke – meistens recht günstig erwerben. Genau 35mm oder 50mm müssen es aber nicht sein. So bietet beispielsweise Nikon mit dem Nikkor Z 40mm F2 eine Alternative an, die zwischen beiden Brennweiten angesiedelt ist.

Das Nikkor Z 40mm F2 gehört zu den kompakten und leichten Objektiven:

Anders als bei den bereits erwähnten S-Objektiven handelt es sich beim Nikkor 40mm F2 aber um kein Premium-Modell. Es gehört somit zur Standardserie des japanischen Unternehmens. Das merkt man unter anderem am Bajonett, hier wird nur Kunststoff und kein Metall verwendet. Bei leichten Objektiven mag das im Regelfall keine größere Rolle spielen, ein Metallbajonett vermittelt allerdings in jedem Fall einen hochwertigeren Eindruck. Nicht verzichtet wurde dagegen – und das ist aus unserer Sicht deutlich wichtiger – auf Abdichtungen. Diese schützen vor Staub sowie Tropfwasser und machen die Festbrennweite auch für Einsätze bei nicht optimalem Wetter tauglich. Einen klassischen Dichtring am Bajonett besitzt die Optik allerdings nicht, sodass doch etwas mehr Vorsicht als bei besser abgedichteten Objektiven notwendig ist.

Das Bajonett besteht aus Kunststoff, eine Dichtung wurde hier nicht verbaut:

Die Abdichtungen der Festbrennweite:

Die Verarbeitungsqualität geht für ein günstiges Objektiv in Ordnung, das bereits angesprochene Kunststoff-Bajonett sowie das geringe Gewicht von nur 170g lassen jedoch nicht den Eindruck eines Premium-Objektivs aufkommen. Das geringe Gewicht wirkt sich aber natürlich positiv auf den Transport und den Einsatz aus.

Gleiches gilt auch für die Abmessungen von 7,0 x 4,6cm. Die Festbrennweite lässt sich daher auch in einer kleineren Fototasche problemlos unterbringen.

Größenvergleich mit dem Nikkor Z 26mm F2,8:

Bedienelemente sind beim Nikkor Z 40mm F2 Mangelware, bis auf einen Fokusring gibt es keine Möglichkeit, Eingaben vorzunehmen. Immerhin lässt sich der Ring über die Z-Kameras mit unterschiedlichen Funktionen belegen. Wer Filter montieren möchte, kann diese in einem 52mm großen Gewinde einschrauben.

Filter lassen sich in einem 52mm messenden Gewinde einschrauben:

Die Brennweite des Objektivs bewegt sich an Vollformatkameras wie bereits erwähnt zwischen den klassischen 35mm und 50mm, das Objektiv lässt sich daher vielseitig verwenden. An APS-C-Kameras entspricht der Bildwinkel wegen des kleineren Sensors einem 60mm-Objektiv. Damit zählt die Optik zu den Normalobjektiven bis leichten Teleobjektiven. Da sich Stand heute (September 2023) kein günstigeres Normalobjektiv mit hoher Lichtstärke als das Nikkor 40mm F2 erwerben lässt, dürfte die Festbrennweite aktuell die attraktivste Lösung für Besitzer von APS-C-Kameras in diesem Brennweitenbereich darstellen.

Die Blende von F2 ermöglicht Aufnahmen bei wenig Licht und erlaubt zudem das Freistellen des Motivs. Abblenden kann man auf bis zu F16, die Blende besteht aus neun abgerundeten Lamellen. Das garantiert runde Unschärfekreise auch bei kleineren Öffnungen.

Der optische Aufbau umfasst unter anderem zwei asphärische Linsen:

Beim optischen Aufbau greift Nikon auf eine Konstruktion mit sechs Linsen in vier Gruppen zurück. Zwei asphärische Elemente sollen dabei Abbildungsfehler minimieren. Auf eine optische Stabilisierung muss bei diesem Preis natürlich verzichtet werden, wegen des „VR“ der Vollformat-DSLMs von Nikon stellt dies jedoch an eben jenen Kameras kein Problem dar. Nutzer von APS-C-Kamera schauen dagegen in die Röhre. Bei 60mm (KB-Brennweite bei APS-C) ist das allerdings noch nicht allzu kritisch.

Autofokus/manueller Fokus:
Beim Autofokus setzt Nikon auf einen Schrittmotor, dadurch lässt sich mit dem Nikkor Z 40mm F2 nahezu lautlos und sehr "weich" scharfstellen. Das ist für Videos wichtig. Recht schnell kann der AF aber ebenso arbeiten, im Labortest haben wir eine Zeit von lediglich 0,25 Sekunden gemessen. Die Naheinstellgrenze der Optik liegt bei 29cm, mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:5,9 ergeben sich in den meisten Aufnahmesituationen keine Probleme. Für das Ablichten kleiner Motive eignet sich das Nikkor Z 40mm F2 aber eindeutig nicht. Die Fokussierung erfolgt wie bei fast allen AF-Objektiven der modernen Generation per „Focus by Wire“, die Drehung des Fokusrings wird also durch den AF-Motor an die Linsen übertragen. Durch die nicht-lineare Umsetzung ist das manuelle Scharfstellen gewöhnungsbedürftig, viele Gründe für den Einsatz des manuellen Fokus fallen uns beim Nikkor Z 40mm F2 aber auch nicht ein.

Der Autofokus arbeitet flott und auch sehr leise:

Bildqualität:
Für den Test der Abbildungsleistung haben wir die Nikon Z 7 mit einem rund 45 Megapixel auflösenden Vollformatsensor verwendet. Dieser fordert das Objektiv besonders stark. Wer die Festbrennweite mit anderen Kameras kombiniert, kann bei einer geringeren Sensorauflösung noch bessere Ergebnisse erwarten. Zudem ergeben sich bei APS-C-Kameras andere Ergebnisse.

Die Abbildungsleistung des Nikkor Z 40mm F2 hängt – wie so oft bei etwas günstigeren Objektiven – stark von der gewählten Blende ab. Bei der Offenblende von F2 ist die Darstellung sowohl an den Rändern als auch im Zentrum vergleichsweise "weich". Feine Details werden nicht optimal wiedergegeben, Abbildungsfehler sind zu erkennen. Bei kleineren Ausgabegrößen mag dies noch keine größere Rolle spielen, ab mittleren Ausgabegrößen der Fotos oder bei stärkeren Ausschnittsvergrößerungen fallen die Bildfehler aber doch recht schnell auf. Kurzum: Abblenden ist angesagt, wenn man das Objektiv an einer hochauflösenden Kamera nutzen möchte. Bei F2,8 legt die Qualität im Zentrum ein gutes Stück zu, die Ränder sind aber immer noch etwas „weich“.

Bei F4 macht die Bildschärfe dann einen Sprung nach oben. Insgesamt stufen wir die Abbildungsleistung im Zentrum als exzellent ein, die Ränder sind nun gut bis sehr gut. Die beste Abbildungsleistung bekommt man bei F5,6 zu Gesicht, F8 liegt ebenfalls auf diesem Level. Ab F11 schlägt die Beugung dann negativ zu, wobei man erst bei F16 wirklich vorsichtig sein sollte.

Abbildungsfehler sind wie bereits erwähnt bei Offenblende doch einige zu erkennen. Dazu gehören chromatische Aberrationen als auch eine gut sichtbare Vignettierung. Beide werden jedoch bereits bei F2,8 sichtbar reduziert und sind ab F4 kaum mehr zu sehen. Die Verzeichnung korrigiert Nikon bei seinen Objektiven bereits in der Kamera, folglich liegt sie nahe bei null. Grundsätzlich ist von einem Objektiv mit mittlerer Brennweite aber auch keine deutliche Verzeichnung zu erwarten. Das Bokeh der Festbrennweite fällt in den meisten Situationen sehr weich aus, Flares können in Extremsituationen (die bei einem 40mm-Objektiv eher selten auftreten) deutlich zu sehen sein.

Beispielaufnahmen in voller Auflösung:

Unser Fazit:
Das Nikkor Z 40mm F2 gehört zu den günstigsten Objektiven, die Nikon für seine Kameras mit Z-Bajonett anbietet. Die Festbrennweite lässt sich sowohl an APS-C- als auch Vollformatkameras einsetzen und stellt für Fotografen, die ein kompaktes, leichtes und günstiges Objektiv mit Normalbrennweite suchen, eine sehr gute Lösung dar. Abstriche sind allerdings beim Gehäuse notwendig: Es besteht inklusive des Bajonetts aus Kunststoff, bis auf einen Fokusring gibt es keine Bedienelemente. Auf Abdichtungen müssen Besitzer dagegen nicht verzichten, jedoch auf einen Dichtring am Bajonett. Der Autofokus arbeitet beim Nikkor Z 40mm F2 flüsterleise, seine Geschwindigkeit ist hoch. Mit einem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:5,9 ist das Nikkor Z 40mm F2 alles andere als ein Makro-Objektiv, für klassische Aufgaben reicht diese Vergrößerung jedoch aus.

Die Abbildungsleistung sorgt für etwas gemischte Gefühle: Bei F2 können uns weder das Zentrum noch der Rand überzeugen – zumindest beim Einsatz einer hochauflösenden Kamera. Bei F2,8 legt die Bildqualität im Zentrum zu, die Aufnahmen sind gut nutzbar. Bei F4 gibt es einen deutlichen Sprung nach oben, die Schärfe ist im Zentrum nun exzellent und an den Rändern gut bis sehr gut. Für die beste Abbildungsleistung sind F5,6 zu wählen, der Abstand zu F4 ist jedoch gering.

Für das Nikkor Z 40mm F2 sprechen der günstige Preis, der schnelle AF und das leichte Gehäuse:

Für eine Blende abseits der Offenblende würden wir uns zudem wegen der starken Vignettierung und den teilweise sichtbaren chromatischen Aberrationen entscheiden. Diese sind bei F4 ebenfalls kaum bis nicht mehr zu sehen. Am Ende bleibt zu sagen: Preis-Leistung-technisch stellt das Nikkor Z 40mm F2 eine sehr ansprechende Wahl dar, Besitzer einer Kamera mit hoher Auflösung sollten die Offenblende aber besser meiden.

Unsere Auszeichnungen:

Autor: dkamera.de Redaktion
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