Canon EOS R10 und EOS R50 im Vergleich (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose Systemkameras von Canon mit APS-C-Sensor und RF-Bajonett

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Canon EOS R10
Testbericht der Canon EOS R50

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Die Canon EOS R10 und Canon EOS R50 gehören beide zur APS-C-Klasse und sind dem Einsteiger- bis Mittelklassesegment zuzuordnen. Beim optischen Vergleich der Kameras lässt sich sofort erkennen, dass beide zwar sehr ähnlich designt wurden, die Canon EOS R10 sich aber mit einem wesentlich größeren Gehäuse von der EOS R50 abhebt (12,3 x 8,8 x 8,3cm vs. 11,6 x 8,6 x 6,9cm). Besonders deutlich fällt der Unterschied in der Tiefe aus, das ist auch auf den viel größeren Griff der EOS R10 zurückzuführen. Dieser bietet der Hand und den Fingern wesentlich mehr Platz zum Zugreifen. Zwar hängt der kleine Finger auch bei der EOS R10 in der Luft, im Vergleich zur EOS R50 ist der Komfortunterschied aber enorm.

Besonders der Griff der EOS R10 fällt deutlich größer aus:

Links sehen Sie die Canon EOS R10, rechts die Canon EOS R50.

Der kleine Finger findet bei der EOS R50 praktisch keinen Halt:

Canon EOS R50.

Mehr Platz findet bei der EOS R10 zudem der Daumen vor. Dadurch liegt die Canon EOS R10 wesentlich besser als die EOS R50 in der Hand. Selbst bei kleinen und leichten Objektiven ist der Unterschied spürbar, bei etwas größeren und schwereren Modellen (ab circa 500g) wird er riesig. Für letztere Objektive können wir die EOS R50 daher keinesfalls empfehlen. Dafür wurde die DSLM einfach nicht konstruiert. Sie stellt dagegen eine sehr einfach zu transportierende Kamera dar, die beim Verwenden des ebenfalls sehr kompakten RF-S 18-45mm F4,5-6,3 IS STM beispielsweise in einer etwas größeren Jackentasche transportiert werden kann. Den besseren Kompromiss stellt aus unserer Sicht allerdings die EOS R10 dar. Die EOS R50 fällt schon für durchschnittlich große Hände zu klein aus, das lässt den Komfort absinken.

Die Rückseite der Canon EOS R10:

Canon EOS R10.

Die Rückseite der Canon EOS R50:

Canon EOS R50.

Auf längeren Fototouren ist natürlich das geringe Gewicht der EOS R50 von Vorteil, mit 369g gehört sie zu den leichtesten DSLMs mit Sucher. Die Canon EOS R10 ist allerdings nicht einmal so viel schwerer (424g), auch sie kann man sehr einfach unterbringen und transportieren. Zur Last fallen beide Kameras also nicht. Das sollte auch an den verwendeten Gehäusematerialien liegen. Beim Chassis greift Canon auf eine leichte Magnesiumlegierung (EOS R10) bzw. eine Aluminiumlegierung (EOS R50) zurück, äußerlich wird ein technischer Kunststoff verwendet. Dadurch wirken die Kameras nicht so hochwertig wie höherklassige Modelle. In der Praxis spielt das Außenmaterial allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Auf Abdichtungen hat Canon bei beiden DSLMs verzichtet, dies kann man in der Einsteiger- bis Mittelklasse jedoch auch nicht erwarten.

Hinsichtlich der Bedienung weiß die Canon EOS R10 deutlich mehr zu gefallen. Das liegt vor allem am Joystick der DSLM und den beiden Einstellrädern. Dadurch können Fotografen den Fokuspunkt jederzeit schnell verschieben und die Belichtung ohne Umwege manuell anpassen. Das geht bei der EOS R50 erst nach dem Drücken zusätzlicher Tasten bzw. durch das Nutzen des Touchscreens. Darüber hinaus bringt die EOS R10 – anderes als die EOS R50 – einen Wählschalter für den Fokusmodus mit. Wer des Öfteren manuelle Eingaben vornehmen will, sollte daher unbedingt zur Canon EOS R10 greifen. Die Canon EOS R50 ist dagegen hauptsächlich für das Verwenden der automatischen Modi gemacht. Wer diese nutzt, wird sich an der eingeschränkten Auswahl an Bedienelementen kaum stören.

Sowohl bei der Canon EOS R10 ....

Canon EOS R10.

... als auch bei der Canon EOS R50 lassen sich viele Tasten konfigurieren:

Canon EOS R50.

Gut gefallen uns bei beiden DSLMs die Konfigurationsmöglichkeiten der Tasten, dadurch lassen sich die wichtigsten Parameter schnell aufrufen und verändern. Für die Programmwahl steht jeweils ein klassisches Rad zur Verfügung. Das macht die Wahl des Aufnahmemodus einfach.

Zu den Menüs gehört auch ein frei konfigurierbares "My Menu":

Canon EOS R10 und EOS R50.

Bei den Menüs hat sich Canon für den bekannten Aufbau und das schon länger genutzte Design entschieden. Alle Optionen sind auf sechs Reiter (Untermenüs für Aufnahme-, AF-, Wiedergabe-, Kommunikations- sowie Einstellungs-Optionen und Individualfunktionen) aufgeteilt, der siebte Reiter beherbergt das My Menu. Dieses lässt sich frei zusammenstellen.

Unsere Sieger bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Die Canon EOS R10.

Die 24 Megapixel auflösenden Bildwandler gehören zur APS-C-Klasse:

Links sehen Sie die Canon EOS R10, rechts die Canon EOS R50.

Bildqualität:
Die Bildaufnahme erfolgt bei beiden Testmodellen mit einem Sensor in APS-C-Größe (22,3 x 14,9mm). Dieser löst jeweils 24 Megapixel auf und ist mit einem Tiefpassfilter ausgestattet. Die automatische Sensorreinigung unterstützt nur die EOS R10, dafür nutzt Canon das EOS Integrated Cleaning System. Bilder speichern beide DSLMs im JPEG-, RAW, cRAW und HEIF-Format, der Sensorempfindlichkeitsbereich geht von ISO 100 bis ISO 51.200. Letzterer Wert wird allerdings per ISO-Erweiterung erreicht, ohne Erweiterung sind maximal ISO 32.000 einstellbar.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Die Bildqualität der Kameras fällt durch die praktisch identischen Bildwandler natürlich gleich aus. Bei Tag, hier erfolgte unser Test mit ISO 100, geben beide DSLMs auch feine Details sehr gut wieder, ein Rauschen ist nicht zu sehen.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei unserem Nachttest haben wir uns für ISO 6.400 und damit eine sehr hohe Sensorempfindlichkeit entschieden. Diese lässt das Bildrauschen deutlich ansteigen, die vorhandene Rauschreduzierung sorgt für einen sichtbaren Detailverlust. Mit Qualitätsabstrichen lassen sich die Aufnahmen jedoch verwenden. Für Kameramodelle der Einsteiger- bis Mittelklasse kann sich die Bildqualität auf jeden Fall sehen lassen. Erst ab einem ISO-Wert von 12.800 würden wir die Fotos der DSLMs wegen der zu schlechten Bildqualität nicht mehr nutzen.

Unsere Wertung bei der Bildqualität: Unentschieden.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der EOS R10 und der EOS R50 vergleichen wir unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Optionen bei der Bildkontrolle.

Links zum Artikel:

 
Autor: dkamera.de Redaktion
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