Adobe Photoshop Lightroom CC: HDR-Aufnahmen erstellen

Die HDR-Funktion von Photoshop Lightroom CC im Praxistest

Adobe Photoshop Lightroom erlaubt seit Version CC bzw. Version 6 das Erstellen von HDR-Aufnahmen aus Einzelbildern. Während andere Software-Lösungen bei der Ausgabe allerdings auf das JPEG- oder das TIFF-Format beschränkt sind, lassen sich mit Photoshop Lightroom HDR-Bilder im DNG-Format ausgeben. Wir haben uns dieses Feature genauer angesehen.

Unter HDR-Bildern versteht man Aufnahmen mit besonders hohem Kontrastumfang. HDR-Aufnahmen sind aus dem fotografischen Alltag kaum mehr wegzudenken und viele moderne Kameras erlauben bereits die integrierte HDR-Aufnahme. Hier werden wie bei einer Software mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen zusammengerechnet, wobei sich die HDR-Erstellung durch die automatisierte Aufnahme besonders einfach gestaltet. In der Regel bieten kameraeigene HDR-Funktionen allerdings nur relativ wenige Optionen, weshalb viele Fotografen eher zur nachträglichen HDR-Erstellung mittels Software greifen.

Während Adobe Photoshop HDRs bereits seit mehreren Versionen zusammenrechnen kann, ist dies bei Photoshop Lightroom erst ab der Version CC bzw. 6 möglich. Ein großer Vorteil von Photoshop Lightroom ist bei der HDR-Berechnung die Ausgabe als DNG-Datei (16-bit). Dieser Vorteil lässt sich allerdings natürlich nur sinnvoll nutzen, wenn die Bilder – wie in unserem Fall – im RAW-Format aufgenommen wurden.

Die HDR-Funktion von Lightroom arbeitet recht schnell und erlaubt verschiedene Einstellungen:

Wer mit Photoshop Lightroom ein HDR-Bild erstellen möchte, muss sich zuerst für die Bilder einer Belichtungsreihe entscheiden. In unserem Beispiel haben wir fünf Bilder gewählt, laut Adobe sind allerdings bereits zwei Aufnahmen ausreichend. Mehr Bilder sorgen jedoch für einen noch größeren Bearbeitungsspielraum. Nach dem Markieren der Aufnahmen gelangt man mittels der rechten Maustaste zur Option „Zusammenfügen von Fotos“. Hier muss man sich natürlich für „HDR“ entschieden. Nun rechnet Photoshop Lightroom die Bilder automatisch zu einem HDR zusammen. Im Vorschaufenster werden dabei verschiedene Einstellungsmöglichkeiten angeboten. Zum einen kann Lightroom das Bild bzw. alle Bilder der Belichtungsreihe automatisch ausrichten. Diese Option ist vor allem bei Aufnahmen hilfreich, die nicht mit einem Stativ erstellt wurden.

Neben der automatischen Ausrichtung wird auch eine Geistereffektbeseitigung angeboten:

Wird die Geisterbilderkorrektur aktiviert, kann man sich die korrigierten Bereiche anzeigen lassen:

Die automatische Tonwertkorrektur schlägt die Belichtung des HDRs vor und mit der Geistereffektbeseitigung (von „Keine“ bis „Hoch“ einstellbar) werden Bildteile entfernt, die sich zwischen den Aufnahmen geändert haben. Dies können beispielsweise Äste, Tiere oder auch Menschen sein. Welche Bildbereiche korrigiert werden, zeigt Lightroom mit einer roten Markierung an – sofern die Option „Überlagerung für Geistereffektbeseitigung anzeigen“ angewählt ist. Das Anwenden aller Optionen steht dem Benutzer frei, alle drei Einstellungen konnten uns bei unserer Freihand-Belichtungsreihe allerdings überzeugen. Zumindest die automatische Tonwertkorrektur lässt sich später problemlos wieder zurücknehmen.

Nach dem Bestätigen der Optionen wird das HDR-Bild von Lightroom mit einem Klick auf „Zusammenfügen“ berechnet. Dieser Vorgang kann je nach Auflösung und Anzahl der Bilder sowie abhängig von der Rechenleistung des verwendeten Computers natürlich variieren.

Das fertige HDR-Bild wird neben den Einzelbildern im Filmstreifen aufgeführt:

Da das HDR-Bild im DNG-Format vorliegt, lassen sich sehr viele Parameter verändern:

Das fertig zusammengerechnete HDR-Bild erscheint nach dem Berechnungsvorgang als weiteres Bild im Filmstreifen. Über die Entwickeln-Optionen kann es nun, da es sich wie bereits erwähnt um eine DNG-Datei handelt, wie jede RAW-Aufnahme bearbeitet werden. Die von Lightroom bei der HDR-Belichtung getroffenen Einstellungen können verlustfrei korrigiert werden. Nach den erfolgten Korrekturen lässt sich die HDR-Aufnahme als DNG oder auch JPEG abspeichern und kann in anderen Bildbearbeitungsprogrammen weiterbearbeitet werden.

Links die HDR-Aufnahme und rechts eines der Ausgangsbilder:

Unser Fazit zur HDR-Funktion:
Die integrierte HDR-Funktion von Photoshop Lightroom CC bietet dank der Möglichkeit der Speicherung im DNG-Format mehr Freiheiten bei der Bearbeitung als andere HDR-Programme. Dies kommt allen entgegen, die besonders starke Korrekturen vornehmen möchten oder die ein optimales Ergebnis ohne Kompromisse erzielen möchten. Wer viele HDR-Aufnahmen bearbeitet, wird zudem die gut funktionierenden Autokorrekturen zu schätzen wissen. Zusammengefasst lässt sich über die HDR-Funktion von Photoshop Lightroom CC daher sagen: Ein sehr überzeugendes Feature.

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