Größere Displays, schnellerer Prozessor und verbesserte Kamerafunktionen

Wie zu erwarten hat Apple das neue iPhone 6 vorgestellt. Dieses kommt nun in zwei Größen, mit Bildschirmdiagonalen von 4,7 Zoll beim Standardmodell und 5,5 Zoll beim größeren iPhone 6 Plus. Neben einem überarbeiteten Design weisen die Modelle auch einen neuen, leistungsfähigeren 64-bit Prozessor sowie verbesserte Kamerafunktionen auf.

Die neuen iPhone-Modelle fallen besonders dünn aus:

Hauptmerkmal der neuen iPhone-Generation sind sicherlich die größeren Displays, die gegenüber den Vorgängerversionen deutlich gewachsen sind. Bedeutete der Sprung von 3,5 auf 4,0 Zoll im iPhone 5 bereits einen ordentlichen Zuwachs an Bildschirmfläche, katapultieren die 4,7 und 5,5 Zoll großen Bildschirme des iPhone 6 und iPhone 6 Plus diese in völlig neue Sphären. Dabei kratzt das größere iPhone 6 Plus bereits an der Phablet-Grenze und ist nur einen Steinwurf von den 7,0 Zoll-Dimensionen kleinerer Tablets entfernt.

Das iPhone 6 ist in drei Farben erhältlich:

Mit der gewachsenen Bildschirmgröße kommt bei den neuen iPhone-Modellen auch ein Mehr an Auflösung einher. Die nun „Retina HD“ genannten Displays verfügen über Auflösungen von 1334x750 Pixeln beim iPhone 6 – das ist etwas mehr als die klassische HD-Auflösung von 1280x720 Pixeln – und einer stattlichen Full HD-Auflösung von 1920x1080 Pixeln beim iPhone 6 Plus. Zusammen mit verbesserter Farbwiedergabe bei Abdeckung des vollen sRGB-Farbraums, höherem Kontrast und weiteren Betrachtungswinkeln bringen diese Veränderungen einen deutlichen Mehrwert nicht nur für Fotografen.

Im Inneren der neuen iPhone-Modelle arbeitet ein 64-bit Prozessor des Typs A8, der den A7-Prozessor des iPhone 5S beerbt. Dieser verspricht nicht nur eine grundsätzliche Leistungssteigerung und verbesserte Energieeffizienz gegenüber dem Vorgängermodell, sondern wurde auch gezielt auf die neuen Kamerafunktionen des iPhone 6 und iPhone 6 Plus hin entwickelt. So sind der Video-Encoder sowie der Bildprozessor, die für die Verarbeitung von Videos und Fotos der iPhone-Kameras verantwortlich sind, in den A8-Prozessor integriert.

Der Aufbau der Optik des iPhone 6.

Bei der Kamera des iPhone 6 und iPhone 6 Plus handelt es sich abermals um ein 8 Megapixel-Modell, die reine Bildauflösung wurde also gegenüber dem iPhone 5 nicht gesteigert. Steigern lässt sich die Auflösung nur im Panorama-Modus, der Aufnahmen bis zu einer Größe von 43 Megapixeln ermöglicht. Statt höherer Auflösung bieten die beiden neuen iPhone-Modelle jedoch einige interessante neue Funktionen sowohl für Fotos als auch für Videoaufnahmen. Wichtigste Änderung dürfte der optische Bildstabilisator sein, der jedoch dem größeren iPhone 6 Plus vorbehalten ist. Dieser ermöglicht es, auch bei wenig Licht und längeren Belichtungszeiten verwacklungsfreie Aufnahmen zu erzielen.

Ebenfalls der Bildqualität zuträglich ist die Blendenöffnung von F2,2, die beiden iPhone-Modellen gemein ist, sowie der rückseitig belichtete Sensor mit einer Pixelgröße von 1,5µm. Für einen besonders schnellen Autofokus sollen bei den neuen iPhone-Modellen sogenannte „Focus Pixel“ sorgen. Diese arbeiten ähnlich dem Phasendifferenz-Autofokus, wie er üblicherweise bei Spiegelreflexkameras, aber mittlerweile auch auf den Sensoren vieler spiegelloser Kameras und Kompaktmodelle zum Einsatz kommt.

Natürlich kann die Kamera des iPhone 6 auch Gesichter erkennen.

HDR-Fotos mit erweitertem Kontrastumfang sind nun mit einer einzigen Aufnahme möglich, wohingegen in früheren Modellen mehrere nacheinander gemachte Aufnahmen miteinander kombiniert werden mussten. Auch die Gesichtserkennung wurde im iPhone 6 und iPhone 6 Plus verbessert und soll nun schneller und genauer funktionieren. Eine neue Aufnahmefunktion ist der sogenannte „Burst Selfie“-Modus, bei dem mit der Frontkamera zehn Schnappschüsse in schneller Abfolge gemacht werden, aus denen dann entweder automatisch oder manuell das beste ausgewählt werden kann.

Auch im Bereich der Videoaufnahmen hat sich beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus einiges getan. So wird nun HDR-Video nativ von der iPhone-Kamera-App unterstützt. Der HDR-Modus lässt sich auch für die Videotelefonie einsetzen, was vor allem bei Gegenlicht hilfreich sein dürfte. Daneben hat Apple die Zeitlupenfunktion der iPhone-Kamera verbessert, die nun eine maximale Bildwiederholrate von 240 fps unterstützt. Damit lassen sich nun noch detailliertere und flüssigere Zeitlupenaufnahmen machen als zuvor.

Die neue Kamera-App:

Doch nicht nur Zeitlupenaufnahmen sondern auch die immer beliebteren Zeitraffervideos sind mit den Kameras der neuen iPhones möglich. Dafür werden in regelmäßigen Intervallen Fotos aufgenommen und anschließend zu einem Videoclip zusammengefügt. Bei herkömmlichen Videoaufnahmen ist nun dank der auf dem Sensor der neuen iPhone-Kameras integrierten Phasendifferenz-Autofokuspixel auch während einer Aufnahme das kontinuierliche und präzise Nachfokussieren möglich. Daneben sorgen das iPhone 6 und iPhone 6 Plus auch während der Videoaufnahme für stabile und verwacklungsfreie Bilder.

Die neuen Foto- und Videofunktionen des iPhone 6 und iPhone 6 Plus sind zwar keine Revolution, das war von Apple auch nicht zu erwarten. Sie bieten jedoch immerhin einen so deutlichen Mehrwert, dass für ambitionierte Smartphone-Fotografen und -Videofilmer ein Umstieg auf die neuen Modelle lohnenswert sein könnte. Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus sollen ab dem 19. September 2014 online und in allen Apple-Stores verfügbar sein, die Preise beginnen bei 699,00 Euro für das iPhone 6 mit 16GB Speicherplatz. Für das iPhone 6 Plus mit 128GB Speicherplatz werden stolze 999,00 Euro fällig.