Der dkamera.de-App-Test: Sony PlayMemories Mobile App

Die Kamera-App für Digitalkameras von Sony unter die Lupe genommen

Sony gehört zu den Vorreitern der drahtlosen Steuerung von Digitalkameras per WLAN. Die ersten Modelle sind seit mehr als fünf Jahren erhältlich, heutzutage kommt keine Kamera mehr ohne Drahtlostechnologien aus. Wir haben mit der PlayMemories-Mobile-App Sonys Lösung zur kabellosen Steuerung von allen Sony-Modellen mit WLAN getestet.

Die Fakten:
Kompatible Kameras: Sony führt in seiner Liste kompatibler Digitalkameras alle WLAN-tauglichen Modelle auf. Dies beutetet jedoch noch lange nicht, dass alle App-Funktionen auch bei allen Kameras zur Verfügung stehen. Die Liste der Einschränkungen fällt je nach Kameramodell unterschiedlich lang aus, ein Blick auf Sonys Liste ist daher zu empfehlen. Wir testen die App (Version 6.2.1) mit der Sony Alpha 7R III, die zum Testzeitpunkt im Vergleich zu anderen Digitalkameras vergleichsweise viele Einstellungen zu bieten hat.

Verfügbar für: Android (ab Version 4.1) und iOS (Versionen 9.3.11.2), Testzeitpunkt April 2018
Verbindungsaufnahme: manuell, per QR-Code oder NFC
Testgerät: LG G4 mit Android 6.0

Die NFC-Verbindungsfläche ist mit dem NFC-Logo gekennzeichnet:

Die App:
Die PlayMemories-Mobile-App von Sony erlaubt die Verbindungsaufnahme zwischen dem Mobilgerät und der Kamera auf drei verschiedene Arten: manuell, per QR-Code oder per NFC. Letztere beiden Varianten sind aufgrund der Einfachheit und Schnelligkeit zweifellos zu bevorzugen. Wer ein Smartphone mit NFC besitzt, muss dieses nur aktivieren und – bei einer Kamera mit aktiviertem NFC – an die NFC-Verbindungsfläche halten. Diese befindet sich bei unserer Alpha 7R III an der rechten Seite. Danach wird die Verbindung automatisch hergestellt.

Bei der Verbindungsaufnahme per QR-Code muss dieser „abfotografiert“ werden:

Kaum aufwendiger ist das Verbinden per QR-Code. Hierzu startet man das WLAN der Kamera unter „Netzwerk“, „Strg mit Smartphone“ und „Verbindung“. Danach öffnet sich eine Ansicht mit Verbindungsinformationen. Diese beinhaltet neben der SSID der Kamera auch einen QR-Code und eine kurze Einleitung. Jetzt startet man PlayMemories Mobile und wählt dort den Punkt „QR Code der Kamera scannen“. Es öffnet sich ein Fenster mit einer Kamera-Ansicht, mit der der QR Code gescannt werden muss. Ist dies erfolgt und das Scannen noch einmal per „OK“ bestätigt, wird die Verbindung automatisch hergestellt. Das Passwort zum manuellen Verbinden lässt sich durch das Drücken auf die Papierkorbtaste der Kamera anzeigen.

Die Verbindungsoptionen und die Liveansicht:

Die PlayMemories-Mobile-App hat wie alle zur Kamerasteuerung gedachten Apps eine Liveansicht zu bieten, die sich auf Wunsch oder automatisch drehen lässt. Das Bild ist zwar nicht besonders hoch, aber doch noch akzeptabel aufgelöst. Die Verzögerung von lediglich 0,15 Sekunden stellt einen guten Wert dar.

Unterhalb der App-Ansicht befinden sich die einstellbaren Optionen. Diese umfassen bei der Sony Alpha 7R III einige Parameter, bei anderen Kameras sind dagegen teilweise weniger vorhanden. Bei der Sony Alpha 6500 (Testbericht) sind beispielsweise kaum Optionen verfügbar.

Bei der Alpha 7R III sind diverse Einstellungen möglich:

Bei der Alpha 7R III lassen sich dagegen fast alle wesentlichen Parameter beeinflussen. So kann der Fotograf Blende, Belichtungszeit, Sensorempfindlichkeit, Weißabgleich und Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, Selbstauslöser) bestimmen. Auf Wunsch sind alle Parameter bis auf den Menü- und Displaybutton sowie den Auslöser auszublenden. Die Wahl des Aufnahmemodus erlaubte die App in unserem Fall nicht. Wer beispielsweise von der Automatik zum manuellen Belichtungsmodus wechseln möchte, muss dafür das Programmwählrad der Kamera bedienen. Auch bei Videos ist das nicht anders, dafür muss zum Videomodus gewechselt werden. Hier kann man immerhin den Belichtungsmodus wählen. Das Setzen des Fokuspunktes ist leider überhaupt nicht möglich, gerade per Touchscreen wäre dies so einfach. Andere Hersteller haben dies wesentlich besser umgesetzt.

Eine alternative Liveansicht sowie die App im Videomodus:

Das gilt auch für den Wiedergabemodus. Hier besteht die Möglichkeit, die per App aufgenommenen Bilder anzusehen sowie die wichtigsten Aufnahme-Informationen abzurufen. Das Kopieren der Bilder (in Originalgröße, mit 2 Megapixel oder VGA-Auflösung) auf das Mobilgerät und das anschließende Bearbeiten oder Weiterleiten per App führen jedoch zum Trennen des Mobilgeräts und der Kamera. Dies ist wenig sinnvoll. Die Funktion, Bilder von der SD-Karte der Kamera auf das Mobilgerät zu übertragen, fehlt zudem. Wer das möchte, muss bei seiner Kamera die Option „An SmartpSend.Fkt.“ bzw. "An Smartph. send" (bei einigen älteren Kameramodellen) verwenden. Videos lassen sich mit der App leider überhaupt nicht ansehen, die von uns aufgenommenen Videos wurden zumindest nicht in der Liste der verfügbaren Dateien angezeigt.

Die Wiedergabe-Ansicht der PlayMemories-Mobile-App:

Zusätzliche Optionen stehen bei der App über den Touchbutton für das Menü zur Verfügung. Hier wird ein Teil der Parameter unterhalb der Liveview-Ansicht nochmals aufgeführt, ein anderer Teil ist nur hier zu finden (Blitzoptionen, Rückblickbild, Gitterlinie, ...). Zusätzlich lassen sich per App Standort-Informationen mit den Bildern verknüpfen. Dieses Feature ist allerdings nur bei Kameras mit Bluetooth möglich. Die Sony Alpha 7R III gehört hier dazu.

Einstellungsmöglichkeiten im Überblick:

Unser Fazit:
Sony hat mit der drahtlosen Steuerung von Digitalkameras per Mobilgerät viel Erfahrung und bietet diese Funktion schon lange an. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass man dieses Potenzial nicht ausnutzt. Bei vielen Kameramodellen lassen sich nur die allerwichtigsten Einstellungen vornehmen, selbst bei Modellen mit mehr Optionen gibt es größere Lücken. So hat die von uns zum Test verwendete Sony Alpha 7R III zwar einige Einstellungen zu bieten, das Wechseln des Fotoprogramms und das Setzen des Fokuspunktes ist jedoch nicht möglich. Wer Videos starten möchte, muss zudem erst zum Videomodus wechseln. Dies ist schade, da die App ansonsten einen übersichtlichen Eindruck hinterlässt und gut bedient werden kann. Ärgerlich ist außerdem, dass bei aktivierter Drahtlossteuerung immer nur ein Bild weitergeschickt oder bearbeitet werden kann, bevor eine Zwangstrennung erfolgt.

Am Ende unseres Tests können wir daher festhalten: Die PlayMemories-Mobile-App bietet einige gute Ansätze und hat – zumindest bei der Alpha 7R III – einen Großteil der wichtigsten Funktionen zu bieten, die man von einer Kamera-App erwartet. Von einer wirklich durchdachten und sehr gelungenen Anwendung, hier sei beispielsweise die Image-App von Panasonic zu nennen, ist sie jedoch ein gutes Stück entfernt. In einem Punkt kann man Sony allerdings loben: Die Verbindungsaufnahme ist auf mehrere Arten möglich und komfortabel.

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Danke für den Test. Eine …

Danke für den Test.
Eine Sache würde mich allerdings noch interessieren, wie groß ist die mögliche Reichweite zwischen Handy und Kamera bei stabiler Verbindung?

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