Die GoPro HERO11 Black Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten im Überblick

Das 2022 vorgestellte Actionkamera-Flaggschiff von GoPro ist die HERO11 Black. Anders als die HERO11 Mini besitzt diese ein Gehäuse mit klassischen Abmessungen sowie zwei Displays. In diesem Test nehmen wir die GoPro HERO11 Black unter die Lupe und gehen unter anderem auf die Neuerungen der Actionkamera ein.

Die technischen Daten:
Die GoPro HERO11 Black sieht äußerlich wie die Vorgängermodelle GoPro HERO10 Black (Testbericht) oder GoPro HERO9 Black aus. Diesen Eindruck bestätigt der Blick auf die Datenblätter, mit Abmessungen von circa 7,2 x 5,1 x 3,4cm sind alle drei genannten Kameras gleich groß. Dies ermöglicht das Nutzen des bekannten Zubehörs.

Zum Transport, zur Montage und zum Aufladen liegt folgendes Zubehör bei:

Umstellen müssen sich Besitzer der Vorgängermodelle jedenfalls nicht. Das Gehäuse besteht wie gewohnt aus Kunststoff, soll Tauchgänge in bis zu 10m Tiefe überstehen können und besitzt auf der Unterseite die bekannten Montageösen.

Die HERO11 Black besitzt das Gehäuse der Vorgängermodelle:

Das Farb-LCD auf der Vorderseite erlaubt die Kontrolle des Bildausschnitts und der wichtigsten Aufnahmeparameter, das LCD auf der Rückseite zudem Eingaben via Touchscreen.

Zur Datenspeicherung nutzt auch die HERO11 Black microSD-Karten, WLAN und Bluetooth sind für die Fernsteuerung oder kabellose Datenübertragung mit an Bord.

Der Akku und die Speicherkarte sitzen wie bekannt in einem seitlichen Fach:

Während die früheren GoPro-Modelle mit dem „Original“- Akku ausgeliefert werden, befindet sich im Lieferumfang der HERO11 Black der Ende 2021 vorgestellte Enduro-Akku. Dieser besitzt die identischen Abmessungen und ebenfalls eine Kapazität von 1.720mAh, er bietet jedoch um bis zu 38 Prozent längere Aufnahmezeiten und soll vor allem bei Kälte eine bessere Leistung erreichen.

Der Objektivschutz lässt sich wie gewohnt abnehmen:

Beim Objektiv handelt es sich um eine Festbrennweite mit Blende F2,5 und einer realen Brennweite von 3mm. Umgerechnet auf Kleinbild sollte dies in etwa einer Brennweite von 16mm entsprechen. Abhängig vom Seitenverhältnis und der Aufnahmemodi (mit Streckung oder nicht) ergeben sich abweichende Werte. Natürlich zeigt das Objektiv in der weitwinkeligsten Einstellung den bekannten Fisheye-Look. Durch den neuen Bildwandler und die neue FOV-Einstellung „HyperView“ lässt sich allerdings ein noch größerer Bildwinkel als bei früheren Modellen aufnehmen. Die Objektivabdeckung kann bei der HERO11 Black wie bekannt abgenommen werden, zum Max-Lens-Mod ist auch das neueste GoPro-Modell kompatibel.

Wie bereits erwähnt setzt GoPro bei der HERO11 Black (sowie auch bei der HERO11 Mini) auf einen neuen Sensor. Es handelt sich um ein 27,1 Megapixel (5.568 x 4.872) auflösendes Modell der 1/1,9-Zoll-Klasse. Darüber hinaus hebt sich der Sensor von den Bildwandlern der früheren Modelle durch ein neues Seitenverhältnis ab: Er ist im 8:7-Format gehalten und damit anders als die bekannten Sensoren im 4:3-Format fast quadratisch. Dies soll bessere Hochkant-Aufnahmen ermöglichen. Des Weiteren ist dieses Seitenverhältnis bei der Stabilisierung von Vorteil. Durch die zusätzliche Bildfläche kann die Kamera um 360 Grad um die eigene Achse gedreht werden, ohne dass sich das Bild dabei mitdreht. Die gesteigerte Auflösung bietet zudem Vorteile bei Ausschnittsvergrößerungen. Wer klassisch im 4:3-Format und waagerecht fotografiert, merkt von der höheren Auflösungen allerdings nichts.

Videos lassen sich mit der GoPro HERO11 Black maximal in 5,3K-Auflösung speichern. Bei voller Sensorauslesung entstehen Videos im 8:7-Format mit einer Auflösung von 5.312 x 4.648 Pixel. Es steht somit eine große Pixelreserve für das spätere Zuschneiden bei der Videobearbeitung zur Verfügung. Darüber hinaus kann man sich für Aufnahmen im 4:3-Format mit 5.312 x 3.968 Pixel oder klassische 16:9-Aufnahmen mit 5.312 x 2.988 Pixel entscheiden. Die einstellbaren Bildraten sowie Bildwinkel-Einstellungen sind von der Auflösung abhängig. Maximal sind 60 Vollbilder pro Sekunde im 16:9-Format und 30 Vollbilder pro Sekunde im 4:3- und 8:7-Format möglich.

Als weitere Aufnahme-Option bietet die GoPro HERO11 Black 4K-Videos im 16:9-Format (3.840 x 2.160 Pixel) oder im 4:3-Format (4.000 x 3.000 Pixel) an. Bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde sind dabei im 16:9- und bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde im 4:3-Format wählbar. Daneben kann man sich für 2,7K-Videos mit 2.704 x 1.520 Pixel (bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde) und 2.704 x 2.208 Pixel (bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde) entscheiden. Full-HD-Videos (1.920 x 1.080 Pixel) unterstützt die Actionkamera mit bis zu 240 Vollbildern pro Sekunde.

Die unterschiedlichen Bildwinkel-Optionen im Vergleich:

Die weitwinkeligste Bildwinkel-Option (FOV) ist bei der GoPro HERO11 Black die bereits erwähnte HyperView-Einstellung. Diese lässt sich bei 16:9-Aufnahmen mit der 5,3K und 4K-Auflösung nutzen, hierbei stehen allerdings jeweils nur die halbierten Maximalbildraten zur Wahl. Wer Videos mit den höchsten Bildraten aufnehmen will, kann sich für die Bildwinkel-Optionen SuperView, Weit, Linear, Linear+Horizontausrichtung entscheiden. Für die HyperView-Option gibt GoPro eine KB-Brennweite von 16mm an. Da hier das Bild vom 8:7-Format auf 16:9 gestreckt wird, ergibt sich allerdings ein größerer Bildwinkel als bei klassischen Aufnahmen. Gestreckt wird das Bild wie üblich auch bei der SuperView-Option, hier jedoch vom 4:3-Format auf 16:9. Die Weit-Einstellung entspricht abhängig von den weiteren Einstellungen 16mm bis 34mm Brennweite, hier nutzt GoPro keine Streckung. Für die FOV-Option Linear+Horizontausgleich nennt GoPro 19 bis 33mm KB-Brennweite, für die die „Linear“-Einstellung sind es 19 bis 39mm KB-Brennweite. Grundsätzlich gilt: Bei allen FOV-Optionen abseits der linearen Modi zeigen sich Fisheye-Verzerrungen. Dies ist allerdings nichts Neues und von den älteren GoPro-Modellen bekannt.

Bei der Videoaufnahme steht nicht nur der klassische Modus zur Wahl, mit „TimeWarp“, „Startrails“, „Lichtmalerei“, „Auto-Lichtspuren“ und zwei Zeitraffer-Modi für den Tag und die Nacht gibt es noch weitere Optionen. Bei „Startrails“, „Lichtmalerei“ und „Auto-Lichtspuren“ handelt es sich um Langzeitbelichtungen, diese erzeugen die von Bildern bekannte Effekte in Videoform.

GoPro hat bei der HERO11 Black mehrere neue Aufnahmemodi integriert:

Fotografen können den Bildausschnitt mittels eines Sliders frei bestimmen, die Auflösung liegt dabei jeweils bei den maximalen 27,1 Megapixeln. Da die Kamera wie erwähnt eine Festbrennweite besitzt, setzt GoPro hier auf die Interpolation der Bilddaten. Die Bildqualität nimmt bei steigender Zoomstufe daher nicht zu.

Bei Fotos lässt sich bis zu 2-fach digital hineinzoomen:

Bei der Aufnahme stehen folgende Aufnahme-Optionen zur Wahl. SuperFoto, HDR, Standard und RAW. Bei der SuperFoto-Aufnahme entscheidet die Kamera selbstständig, welche Einstellungen sie wählt. Daher sind HDR-Bilder, Bilder mit Multi-Frame-Rauschunterdrückung und Standard-Bilder möglich. Bei Standardfotos finden nur leichte Anpassungen statt, mehrere Bilder werden nicht zu einer Aufnahme kombiniert. Daher steht auch nur diese Option bei Serienaufnahmen zur Verfügung.

Fotos hält die Actionkamera bis zu 60 in Folge (in sechs oder zehn Sekunden) automatisiert fest, in einer Sekunde schafft sie bis zu 30 Bilder. Für längere Belichtungen ist die HERO11 Black mit dem Nachtfotomodus sowie dem "Zeitrafferfoto bei Nacht"-Modus ausgestattet. Hier lässt sich eine Belichtungszeit von bis zu 30 Sekunden einstellen, um auch bei wenig Licht helle Bilder aufnehmen zu können. Apropos: Belichtungszeit. Die theoretisch bestmögliche Bildqualität sollte die Kamera bei RAW-Aufnahmen erzielen. Die Rohdaten speichert die Actionkamera als GPR-Dateien ab, diese lassen sich unter anderem mit Adobe Photoshop und Lightroom öffnen.

Die Protune-Optionen erlauben zusätzliche Einstellungen:

Unter anderem kann man die Verschlusszeit verändern:

Natürlich erlaubt auch die GoPro HERO11 Black mittels ProTune-Option die manuelle Belichtung, mangels veränderbarer Blende lassen sich aber nur die Belichtungszeit und die Sensorempfindlichkeit einstellen. Darüber hinaus sind die Verschlusszeit, der Weißabgleich (jeweils nur grobe Stufen), die Farbsättigung (Dynamisch, Natürlich oder Flat) und die Nachschärfung (Hoch, Mittel, Niedrig) wählbar. Das gilt für Fotos und Video. Bei Videos stehen zudem die 8- oder 10-Bit Speicherung, die Bitrate (Hoch oder Standard), die RAW-Audio-Aufnahme (Hoch, Mittel oder Niedrig) und die Windreduzierung (Aus, Auto, Ein) zur Wahl.

Die neue AutoBoost-Funktion des Bildstabilisators bietet einen höheren Komfort:

Ein Update hat bei der GoPro HERO11 Black auch der digitale Bildstabilisator herhalten. Mit dem HyperSmooth-Stabilisator der fünften Generation wurde eine noch leistungsfähigere Stabilisierung integriert. Zudem gibt es nun auch die Option „Auto Boost“, die die Stabilisierung-Option (ansonsten „Ein“ und „Boost“) ergänzt. Hier entscheidet die Kamera auf Basis der Stärke der Verwacklung selbstständig, wie stark der Stabilisator arbeiten muss. Die Anpassung erfolgt dabei dynamisch. Für alle Stabilisatormodi gilt, dass diese technikbedingt den Bildausschnitt verkleinern. Angesichts des großen Bildwinkels ist dies meistens aber nicht tragisch.

Links eine Aufnahme ohne Stabilisator, rechts mit Boost-Stabilisierung:

In der Praxis arbeitet die Stabilisierung im Regelfall hervorragend und gleicht selbst extreme Wackler gut aus. Mit der Horizontsperre bleibt der Horizont dabei immer in der Waagerechten. Das gilt sogar, wenn man die Kamera um 360 Grad dreht. Beeindruckend! Dies ist dank des Sensors im 8:7-Format möglich. Bei der HERO10 Black war dafür noch der Max-Lens-Mod notwendig, Besitzer der HERO11 Black benötigen also kein Zubehör mehr.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO11 Black gehen wir auf die Bedienung und optionales Zubehör ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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