Teil 3 von 3: Der Bildqualitätstest, Beispielaufnahmen und unser Fazit
Nachdem wir im zweiten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO6 Black die Bedienung über das Display und die Tasten sowie die App angesehen haben, gehen wir im letzten Teil unseres Testberichts der Actionkamera auf die Bildqualität ein. Anhand von Beispielfotos und -videos können Sie sich zudem selbst ein Bild von der Kamera machen.
Bildqualität der Fotos:
Die Foto-Bildqualität von Actionkameras kann mit besseren Kompaktkameras nicht mithalten, in der letzten Zeit hat sich jedoch einiges getan. Der 12 Megapixel auflösende Bildwandler der GoPro HERO6 Black wird rückwärtig belichtet, er gehört zur 1/2,3-Zoll-Klasse. Somit fällt er etwas größer als bei den meisten Smartphones aus.
Die Bildqualität der Fotos bewegt sich auf dem Niveau des Vorgängermodells GoPro HERO5 Black (Testbericht). Die Aufnahmen wirken bei stärkeren Vergrößerungen allerdings etwas weicher, bei den Standardeinstellungen scheinen sie weniger stark intern nachgeschärft zu werden. Auf Wunsch lässt sich dies im Menü jedoch verändern. Die Detailwiedergabe der HERO6 Black ist bei ausreichend Licht für eine Actionkamera sehr ordentlich, die Bilder sind gut zu verwenden. Allzu starkes Zuschneiden sollte man allerdings unterlassen. Gleiches gilt auch für das Zoomen im Bildfeld-Menü. Damit lässt sich der Bildausschnitt einfach verändern, die Bildqualität nimmt jedoch deutlich ab. Die Aufnahmen besitzen durch die kamerainterne Interpolation zwar immer zwölf Megapixel, die Qualität überzeugt aber nur noch bedingt.
Wer seine Aufnahmen nachträglich bearbeiten möchte, sollte unbedingt die RAW-Bilder der Actionkamera verwenden. Diese lassen sich gut nachbearbeiten und zeigen sichtbar mehr Details als die JPEG-Fotos.
Bei schlechteren Lichtverhältnissen brechen Kameras mit kleinen Sensoren schnell ein, bei der HERO6 Black ist das nicht anders. Das Rauschen nimmt bei höheren ISO-Stufen deutlich zu, die Aufnahmen wirken dadurch verwaschen. Grundsätzlich gilt für die Fotos der GoPro HERO6 Black: Die Bildqualität gehört zu den besten in der Actionkameraklasse, über die vorhandenen Aufnahmeoptionen lässt sich recht umfangreich eingreifen.
Bildqualität der Videos:
Im Vergleich zum Vorgängermodell sind bei der GoPro HERO6 Black keine neuen Auflösungen hinzugekommen, dafür wurden die Bildraten der meisten Bildformate aber verdoppelt. Mit der Actionkamera lassen sich dank 60 Vollbildern pro Sekunde auch in 4K leichte Zeitlupeneffekte erstellen. In 2,7K und in Full-HD sind mit 120 bzw. 240 Vollbildern pro Sekunde starke Verlangsamungen möglich. Die Bildqualität der Videos ist in 4K-Auflösung natürlich am besten, hier zeigen die Aufnahmen sehr viele Details. In 2,7K-Auflösung mit 120 Vollbildern pro Sekunde wirken die Videos im direkten Vergleich bereits deutlich "weicher", die Detailwiedergabe fällt jedoch noch immer gut aus. Bei Full-HD-Aufnahmen mit 240 Vollbildern pro Sekunde werden deutlich weniger Details aufgelöst. Angesichts der sehr hohen Bildrate kann man das Material aber immer noch als sehr ordentlich bezeichnen. Die hohe Bildrate fordert jedoch fraglos ihren Tribut, bei Vergrößerungen sind unter anderem teilweise Moire-Artefakte zu erkennen. Diese entstehen durch das nicht mehr vollständige Auslesen aller Pixel. Das lässt sich bei 240 Vollbildern pro Sekunde anscheinend nicht mehr realisieren. Bei 120 und 60 Vollbildern pro Sekunde sind in Full-HD Aufnahmen mit einer besseren Bildqualität möglich.
Gut zu wissen: In 4K-Auflösung haben wir zwischen 30 und 60 Vollbildern pro Sekunde keinen – oder allenfalls einen sehr geringen – Unterschied feststellen können. Bei der Aufnahme in 4K sind 60 Vollbilder pro Sekunde daher die erste Wahl. Dabei muss allerdings bedacht werden, dass diese Aufnahmen (wie 2,7K mit 120 Vollbildern pro Sekunde und Full-HD mit 240 Vollbildern pro Sekunde) mit H.265-Codierung gespeichert werden. Diese auch als HEVC bekannte Codierung fordert selbst moderne Rechner stark, nicht jede Videoschnittlösung weiß damit zudem umzugehen. Von Vorteil ist, dass sich mit der H.265-Codierung geringe Datenraten erzielen lassen. Die 60p Aufnahmen belegen in 4K-Auflösung daher beispielsweise nicht mehr Platz auf der Speicherkarte als 30p-Videos. Aus unserer Sicht wäre es jedoch eine bessere Option gewesen, auf die H.265-Codierung zu verzichten und mit der H.264-Codierung sowie höheren Bitraten zu arbeiten. Damit hätten sich Abspiel- und Bearbeitungsprobleme umschiffen lassen.
Zu guter Letzt noch ein Wort zur Abbildungsleistung des Objektivs: Unser Testmodell weiß mit einer bis zum Rand sehr hohen Bildschärfe zu gefallen. Chromatische Aberrationen sind bei genauem Hinsehen durchaus zu erkennen, problematisch fallen diese aber nicht aus.
Beispielaufnahmen:
Beispielvideos:
Alle Aufnahmen sind – sofern nicht anders gekennzeichnet – mit dem "weiten" Bildwinkel gespeichert worden.
Unser Fazit:
Mit der HERO6 Black hat GoPro eine Actionkamera vorgestellt, die sich auf den ersten Blick nicht vom Vorgängermodell HERO5 Black unterscheidet. Alle Änderungen sind im "Inneren" zu finden. Aber zurück zu den Gemeinsamkeiten: Die Kameragehäuse sind identisch groß, praktisch gleich schwer, und auf der Rückseite steht ein Display zur Bedienung und Bildkontrolle zur Verfügung.
Dank diesem und dessen Touchoberfläche lassen sich Eingaben trotz weniger Tasten schnell und recht komfortabel vornehmen. Alternativ kann man die Actionkamera bequem per Sprache steuern oder die App von GoPro verwenden. Letztere punktet mit vielen Optionen und einer guten Livebildansicht. Dass sie sich nur nach einer Registrierung oder im Flugmodus nutzen lässt, ist dagegen eine unsinnige Einschränkung.
Das mit einer Gummierung versehene Gehäuse der GoPro HERO6 Black wurde robust gebaut, gegen Staub abgedichtet und erlaubt das Abtauchen in bis zu 10m Tiefe. Mit dem zusätzlichen Super-Suit-Schutzgehäuse, welches optional angeboten wird, sind sogar Tauchgänge in bis zu 60m möglich.
Verbessert wurden bei der HERO6 Black wie erwähnt die Bildraten, die GoPro bei den wichtigsten Auflösungen verdoppelt hat: Von 30p auf 60p bei 4K (3.840 x 2.160 Pixel), von 60p auf 120p bei 2,7K (2.704 x 1.520 Pixel) und von 120p auf 240p bei Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel). Das macht sogar bei 4K-Auflösung Zeitlupeneffekte möglich, bei kleineren Auflösungen lassen sich Bewegungen stark verlangsamen. Ein weiterer Bonus: Im Gegensatz zur HERO5 Black arbeitet die Bildstabilisierung nun auch bei 4K-Auflösung. Verwacklungen werden stark reduziert.
Die Bildqualität der Videos kann sich sehen lassen, besonders in 4K werden extrem viele Details aufgelöst. Aber auch die 2,7K- und die 1080p-Videos wissen zu gefallen. Gleiches gilt für die Bilder: Diese nimmt die Actionkamera bei ausreichend Licht mit einer ordentlichen Qualität auf. Bei schlechteren Lichtverhältnissen muss sich der Besitzer mit stärker weichgezeichneten oder stärker rauschenden Bildern zufriedengeben. Für eine Actionkamera sind die Bilder jedoch besser als üblich. Dank der Aufnahme im RAW-Format kann man die Bilder recht gut bearbeiten, bei Videos bieten die ProTune-Aufnahmen einen größeren Spielraum.
Zu den Stärken der bisherigen GoPro-Modelle zählten unter anderem viele Optionen. Das macht die GoPro HERO6 Black natürlich nicht schlechter, sehr viele Foto-, Video- und Audioparameter lassen sich beeinflussen. Die clevere Schnellaufnahme, das HiLight-Tagging und der Touchzoom sind beispielsweise Features, die für einen besonders hohen Aufnahmekomfort sorgen können. Am Ende können wir zusammenfassen: Die GoPro HERO6 Black ist eine Actionkamera, die in praktisch allen Bewertungspunkten sehr gute Ergebnisse erreicht und sich unsere Empfehlung verdient hat.
Danke für den tollen, ausführlichen …
Danke für den tollen, ausführlichen Test!
Beim ersten test ist mir gestern aufgefallen, dass in 2,7k ein leichtes Ruckeln wahrzunehmen ist. Gerade bei Schwenks fällt dies mir deutlich auf. Ich nutze eine
Toshiba EXCERIA M302-EA Micro SDXC 128GB, die im CD-Benchmark 23 MB Schreibrate erreicht.
Ist das zu evtl. zu langsam? Nutze noch windows 7 mit dem aktuellen VLC-Player. Gruß und Dank!