Die Insta360 Ace Pro Actionkamera im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Der Bildqualitätstest, Beispielaufnahmen und unser Fazit

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Testberichts der Insta360 Ace Pro auf die Bedienung und unterschiedliches Zubehör eingegangen sind, nehmen wir in diesem dritten und letzten Teil die Bildqualität bei Foto- sowie Videos unter die Lupe und prüfen die Akkulaufzeit. Am Ende fassen wir die Ergebnisse aller drei Teile zudem zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Bildqualität:
Bei unserem Test der Bildqualität schauen wir uns zuerst die Videoaufnahmen der Actionkamera an. Hier haben wir uns natürlich für die höchstmögliche Auflösung, also 8K (7.680 x 4.320 Pixel), entschieden. Zum Vergleich stellen wir zudem die 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und die Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) gegenüber. Während bei 8K nur 24 Vollbilder pro Sekunde möglich sind, werden in 4K 120 Vollbilder pro Sekunde und in Full-HD bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde erreicht. Die mit Abstand meisten Details sind natürlich in 8K-Auflösung zu sehen, in 4K werden feine Strukturen sichtbar schlechter wiedergegeben. Noch deutlicher ist der Detailverlust von 4K zu Full-HD. Wegen der unterschiedlichen Bildraten-Optionen darf man die Bildqualität aber nicht isoliert von allen anderen Kriterien betrachten. Die in 8K maximal möglichen 24 Vollbilder pro Sekunde sind für bewegte Motive – oder noch kritischer – Aufnahmen in Bewegung in der Regel zu „langsam“. Dadurch wirken die Aufnahmen teilweise stark ruckelig, der von Actionkameras gewohnte „laufruhige“ Bildeindruck stellt sich überhaupt nicht ein. Die Einsatzmöglichkeiten der 8K werden dadurch stark beschränkt.

In 4K sieht das mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde ganz anders aus. Damit lassen sich auch schnelle Bewegungen ruckelfrei wiedergeben. Zudem sind stärkere Zeitlupen erstellbar. Da die Bildqualität in Full-HD deutlich schlechter ist und die Bildrate „nur“ doppelt so hoch ausfällt, bietet sich die Full-HD-Auflösung aus unserer Sicht allein für spezielle Bedürfnisse an. 4K-Aufnahmen sind unserer Meinung nach in fast allen Situationen der beste Kompromiss aus Bildqualität und Bildrate. Leider fehlen der Ace Pro Möglichkeiten zur Aufnahme von 10-Bit und Log-Material. Das kann je nach Aufnahmezweck einen Nachteil darstellen. Ein flaches Bildprofil lässt sich immerhin nutzen.

Video-Modus vs. PureVideo-Modus bei Nacht:

Für schlechte Lichtverhältnisse eignen sich Actionkameras nur sehr bedingt, der große Bildwandler der Insta360 Ace Pro sorgt in dieser Hinsicht aber durchaus für Hoffnung. Zudem wurde mit dem PureVideo-Modus ein spezieller Modus integriert, der bei Schwachlicht für noch bessere Ergebnisse sorgen soll. Hier ist man allerdings auf 4K-Auflösung und maximal 30 Vollbilder pro Sekunde beschränkt. Damit sollten die allermeisten Nutzer allerdings auskommen können. Zum Vergleich haben wir dasselbe Motiv einmal mit dem normalen Videomodus und einmal mit dem PureVideo-Modus aufgenommen. Dabei zeigt sich, dass der PureVideo-Modus für hellere Aufnahmen sorgt, die Videos aber auch weniger Details zeigen. Grundsätzlich gilt, dass die Ace Pro auch bei wenig Licht noch recht gute Videos aufnimmt. Diese sind besser als bei den meisten anderen Actionkameras.

Nach dem Test der Bildqualität der Videos wollen wir natürlich auch noch die Fotos unter die Lupe nehmen. Einmal bei Tag und einmal bei Nacht. Bei Tag liefert die Ace Pro bei voller Sensorauflösung (48 Megapixel) für eine Actionkamera sehr detailreiche Bilder. Bei der 100-Prozent-Ansicht sollte man jedoch Kompromisse eingehen, den selbst bei Tag zeigt sich ein Bildrauschen. Es gilt zudem zu bedenken, dass die volle Auflösung für längere Aufnahmezeiten und zugleich für rund drei bis viermal so große Dateien sorgt. Die zwölf Megapixel auflösenden Fotos sehen immer noch gut aus und sind im Alltag wohl die bessere Option.

Bei Nacht sind mit der Insta360 Ace Pro vergleichsweise gute Aufnahmen möglich. Selbst feinere Details sind teilweise noch zu erkennen, wenn man sich für die volle Auflösung entscheidet. Fast alle Actionkameras liefern bei nicht optimalen Lichtverhältnissen deutlich schlechtere Bilder. Während RAW-Aufnahmen bei Nacht wegen des stärkeren Bildrauschens der Ace Pro nicht sinnvoll sind, lassen sich Aufnahmen am Tag gut nutzen.

Am Ende unseres Testberichts der Insta360 Ace Pro schauen wir uns zudem die Akkulaufzeit und das Aufladen an. Der wechselbare Akku der Actionkamera lässt sich nicht nur im Gehäuse per USB aufladen, dies geht auch mit dem Fast Charge Hub, den wir im zweiten Teil dieses Testberichts vorgestellt haben. Mit einem klassischen USB-Netzteil lässt der Akku in der Kamera in etwa einer Stunde aufladen, mit einem Schnelllade-Netzteil (bei unserem Test kann ein Modell mit 65 Watt zum Einsatz) geht dies in deutlich kürzeren 38 Minuten. Noch wichtiger als die zum Aufladen notwendige Zeit dürfte für die meisten Nutzer allerdings die Akkulaufzeit sein.

Diese Information sieht man wegen der langen Akkulaufzeit eher selten:

Bei unserem Test (21 Grad Celsius, Bildstabilisierung „Standard“, Display nicht ausgeklappt) kamen wir bei 8K-Auflösung mit 24 Vollbildern pro Sekunde auf 64 Minuten, bei 4K-Aufnahmen mit 120 Vollbildern pro Sekunde waren 65 Minuten möglich. Diese Zeiträume konnte man allerdings nicht am Stück filmen, da die Kamera ohne Kühlung überhitzte (Oberflächentemperatur bis zu 54 Grad). Bei 8K-Auflösung schaltete sich die Ace Pro nach 56 Minuten ab, bei 4K-Auflösung (120p) nach 54 Minuten. Das reicht auch für etwas längere Aufnahmen. Sofern etwas Kühlung (beispielsweise durch Wind erfolgt), sollten sich noch längere Aufnahmezeiten realisieren lassen.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen der Insta360 Ace Pro:

Zwei Aufnahmen mit UltraWide-Sichtfeld:

Zwei Aufnahmen mit UltraWide-Sichtfeld:

Links eine Aufnahme mit UltraWide-Sichtfeld, rechts mit Dewarp-Sichtfeld:

JPEG- und RAW-Aufnahme (UltraWide):

JPEG- und RAW-Aufnahme (UltraWide):

Sofern nicht anders angegeben, wurden die Videos mit Standardoptionen und UltraWide-Sichtfeld aufgenommen:

Links eine Aufnahme in 8K-Auflösung (24p), rechts in 4K-Auflösung (120p):

Links eine Aufnahme in 2,7K-Auflösung (120p), rechts in Full-HD-Auflösung (240p):

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (60p): Links ActionView-FOV, rechts UltraWide-FOV:

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (60p): Links Dewarp-FOV, rechts Horizontsperre-FOV:

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (24p): Links Video-Modus, rechts PureVideo-Modus:

Unser Fazit:
Mit der Ace Pro bietet Insta360 eine Actionkamera an, die mehrere Features besitzt, die kaum eine andere Actionkamera zu bieten hat. Von besonderem Interesse sind sicherlich der große Bildwandler, die 8K-Aufnahme sowie das schwenkbare Display. Die 8K-Videos der Actionkameras zeigen zweifellos sehr viele Details, damit kann die Ace Pro die Konkurrenz übertrumpfen. Mit lediglich 24 Vollbildern pro Sekunde ist die 8K-Funktion aus unserer Sicht jedoch kaum brauchbar. Für Zeitraffer reicht diese Bildrate natürlich aus und bei statischen Motiven kann man damit auch auskommen.

Die Einsatzmöglichkeiten der 8K-Auflösung sind wegen der max. 24 Bilder/Sek. sehr beschränkt:

Mit Actionkameras will man in aller Regel jedoch schnelle Motive aufnehmen, "Action" eben. Hier sorgen 24 Vollbilder pro Sekunde keinesfalls für einen flüssigen Bildeindruck. Um das zu erreichen, müssen Besitzer der Insta360 Ace Pro auf 4K-Videos zurückgreifen. Diese liefern zweifellos ein gutes Bild und man ist mit 120 Vollbildern pro Sekunde stets sehr gut aufgestellt. Von der 8K-Auflösung profitiert man in der Praxis aber eben doch nur selten. Der große Bildwandler macht sich immerhin bei wenig Licht sehr positiv bemerkbar, hier zeigen die Aufnahmen viele Details. Das gilt darüber hinaus auch für die Fotos, die dank 48 Megapixel (bei Tag wie bei Nacht) deutlich besser als bei anderen Actionkameras aussehen. Dank RAW-Option kann man seine Bilder zudem umfassend bearbeiten. Dagegen schade: Es gibt keine Möglichkeit zur Aufnahme von Videos mit 10-Bit und Log-Profil.

Das schwenkbare LCD ist zweifellos von Vorteil, die Konstruktion ist zudem sehr stabil:

Das schwenkbare LCD der Kamera macht die Bildkontrolle komfortabler als bei Kameras mit fest verbauten Displays, der Schwenkmechanismus wirkt stabil. Eingaben lassen sich über das Touch meistens gut vornehmen, die Auflösung des Panels fällt für ein Spitzenmodell unserer Meinung nach aber doch etwas gering aus. Auf dem Front-LCD der Ace Pro lassen sich nur Statusinformationen anzeigen, wegen des schwenkbaren Hauptdisplays stört das aber eher selten. Trotzdem hätten wir es begrüßt, wenn es mehr Features unterstützen würde. Die Bedienung der Actionkamera lässt keine Fragen offen, mit der Sprach- und Gestensteuerung kann man stets gut arbeiten.

Für die App gilt das leider gar nicht, diese verlor in unserem Praxistest andauernd die Verbindung. Das ist schade, denn ansonsten weiß die App zu gefallen. Generell hat die Ace Pro sehr viele Einstellungsmöglichkeiten zu bieten, alle relevanten Parameter lassen sich verändern. Dank des FreeFrame-Modus (der allerdings auf maximal 4K-Auflösung und 60 Vollbilder pro Sekunde beschränkt ist) kann man einige Einstellungen zudem nachträglich ändern. Eine überzeugende Leistung brachte im Test auch die Stabilisierung, Bewegungen kann diese sehr gut minimieren.

Die Insta360 Ace Pro hat einiges zu bieten, zudem lässt sich zahlreiches Zubehör erwerben:

Die volle Punktzahl vergeben wir darüber hinaus für den Akkuaufladezeit bzw. Akkulaufzeit. Erstere dauert beim Verwenden eines Schnellladenetzteils nur 38 Minuten, mit einer Akkuladung sind in 8K bis zu 64 Minuten lange Videos möglich. Zum Überhitzen kommt es ohne Kühlung dabei erst nach 56 Minuten, bei 4K-Auflösung mit 120 Vollbildern pro Sekunde haben wir 54 Minuten gemessen. Das kann sich sehen lassen. Überzeugen kann uns auch das robuste Gehäuse: Die Arbeitstemperatur geht bis minus 20 Grad hinunter, als maximale Tauchtiefe werden zehn Meter genannt.

Sinnvolles Zubehör lässt sich für die Insta360 Ace Pro unter anderem in Form des Fast Charge Hubs, eines zusätzlichen Akkus, des Multi Mount oder der GPS Preview Remote erwerben. Letztere bietet sehr viele Funktionen und erlaubt unter anderem das Hinzufügen von Aufnahmedaten.

Die dkamera.de Awards zur Insta360 Ace Pro:

Autor: dkamera.de Redaktion
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