Die Sonnenbrille als Hilfsmittel

Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus


Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus

Egal ob die Sonne scheint oder nicht, ist eine Sonnenbrille mit grauen Scheiben für den Fotografen oder die Fotografin ein sehr nützliches Hilfsmittel. Insbesondere, wenn man sich vor einer Aufnahme fragt, wie es denn aussehen kann, wenn die Belichtungskorrektur in der Kamera verwendet wird. Viele Kameras können auch anders, dass heißt, man kann heller oder dunkler belichten. Doch dann hat man mit dem LCD-Monitor zu kämpfen, denn auf diesem wird das Bild, besonders was die Belichtung angeht, eben nicht mit allen Feinheiten wiedergegeben. Schon ein helleres Umgebungslicht stört die Betrachtung und Beurteilung. Das ist gerade für diejenigen, die im JPEG-Dateiformat aufnehmen besonders schade, denn hier muss die Belichtung "sitzen", damit alles so belichtet ist, wie gewünscht.

Doch auch diejenigen, die eigentlich immer mit der Belichtung zufrieden sind, werden ein kleines Wunder erleben: man setzt eine Sonnenbrille mit neutral grauen Gläsern auf und wechselt schnell von der Sicht mit Sonnenbrille zu der ohne Gläser. Schlagartig wird ein Unterschied sichtbar. Da die Augen sich nicht so schnell an den Wechsel der Helligkeit anpassen können, sieht man nun die Ergebnisse der Unter- und Überbelichtung von etwa 1 1/2 Blendenstufen.

Und das bedeutet in der Praxis am Beispiel von Bäumen: belaubte Bäume, aber besonders Nadelbäume sind in der Natur dunkler als jenes neutralgrau, das als mittlere Belichtung gemessen wird. Denn die Belichtungsmessung kann nicht wissen, wie hell oder dunkel die Objekte in der Natur tatsächlich sind. Nun wird eine falsche Belichtung ermittelt, die zu lang ist und die Nadelbäume zu hell werden lässt. Mit dem schnellen Wechsel mit der Sonnenbrille sieht man unmittelbar, was geschehen würde, wenn die Belichtung knapper ausfiele. Aber halt, werden einige nun sagen, die Augen passen sich dem Licht an. Richtig, allerdings wählen auch die Augen eine durchschnittliche Pupillenöffnung und diese stimmt nicht notwendigerweiße mit der für ein bestimmtes Objekt besten Belichtung überein. Erst wenn man so nah dran ist, dass nichts anderes im Blickfeld liegt, hat man einen natürlichen Eindruck. Doch auch dieser Lichteindruck muss für ein Objekt nicht die beste Wahl sein. Viele Objekte sehen anders belichtet auch anders aus, und vielfach interessanter.

Es gibt nur weniges, was in der Fotografie nicht schon irgendwann und irgendwo fotografiert wurde. Wer nun die etwas andere Belichtung vorlegt, kann sich der Aufmerksamkeit gewiss sein. Der schnelle Wechsel von natürlichem Eindruck und dem Blick durch die neutralgrauen Gläser offenbart aber auch, wie die Kontraste mit einer anderen Belichtung sich verschieben lassen ins Dunklere oder Hellere. Und das ist eine simple, einfache Möglichkeit, um "den Blick" für eine alternative Belichtung zu erhalten. Ein anderes Beispiel: Wolken im Himmel werden durch die Sonnenbrille deutlich sichtbar. Aber auch die Kamera würde diese meist dunkler belichten. Doch wenn man die Kamera waagerecht hält, etwa auf eine Gruppe von Menschen, dann mittelt die Belichtung zwischen hell und dunkel. Das muss nun nicht falsch sein, aber auch nicht die bessere Belichtung bedeuten. Dann ist es ganz praktisch, die Sonnenbrille als Hilfsmittel benutzen zu können, um sich leichthin einen weiteren Eindruck und damit eine Wahlmöglichkeit für die Belichtung zu verschaffen.

Gastbeiträge enthalten die Meinung des jeweiligen Autors und spiegeln nicht die Meinung von dkamera.de wieder.

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