Die YI 4K Plus Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 2: Die technischen Daten und das Zubehör im Überblick

Actionkameras verkaufen sich nach wie vor gut, die große Erfolgswelle des einstigen Branchenprimus GoPro ist allerdings vorbei. Dafür haben unter anderem zahlreiche Konkurrenten aus Fernost gesorgt, die in den letzten Jahren mit Kampfpreisen auf den Markt gedrungen sind. Einer von ihnen ist die Firma YI Technology. Während viele chinesische Anbieter aber allein mit niedrigen Preisen überzeugen wollen und es mit einigen technischen Angaben nicht ganz so genau nehmen, ist das bei YI Technology anders. Dieses Unternehmen konnte sich zuletzt mit hochwertigen Produkten einen Namen machen. Nach der YI 4K Actionkamera nehmen wir im folgenden Test das Spitzenmodell YI 4K+ unter die Lupe.

Lieferumfang:
Bei unserem Waterproof Case Kit der YI 4K+ werden neben der Kamera ein bis 40m Wassertiefe dichtes Schutzgehäuse, ein USB-Kabel (USB-C auf USB A) sowie ein USB auf Mikrofon-Adapter (3,5mm Klinke) mitgeliefert. Zudem gehören zum Paket eine Befestigungsschraube, ein Montage-Adapter und verschiedene Anleitungen. Es lässt sich also sofort loslegen. Zum standardmäßigen GoPro-Zubehör ist die Kamera zudem kompatibel.

Das mitgelieferte Zubehör:

Links das USB-Kabel zum Laden des Akkus, rechts ein Adapter für den Anschluss eines Mikrofons:

Das Kameragehäuse der YI-4K+-Actionkamera ist ohne weiteren Schutz weder staub- noch spritzwassergeschützt.

Damit der Einsatz z. B. unter Wasser erfolgen kann, liegt unserem Modell, da es sich um das Waterproof-Case-Kit handelt, ein Schutzgehäuse bei. Dieses erlaubt Einsätze in bis zu 40m Wassertiefe, eine doppelte Sicherung verhindert das ungewollte Öffnen.

Das bis zu 40m Tauchtiefe geeignete Schutzgehäuse für die YI 4K +:

Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses fällt aus unserer Sicht akzeptabel aus. Im Gehäuse lässt sich die Actionkamera leider nur noch mit einer Taste bedienen, dadurch sind die allermeisten Einstellungen nicht mehr vorzunehmen. Das schränkt den Einsatz schon ein.

Eine doppelte Sicherung verhindert das ungewollte Öffnen:

Die YI 4K+ mit Schutzgehäuse:

Die technischen Daten:
Dass die Yi-4K+-Actionkamera und ihr Vorgängermodell, die Yi-4K-Actionkamera, vom selben Hersteller stammen, zeigen die fast völlig identisch ausfallenden Gehäuse. Sie messen jeweils 6,5 x 4,3 x 3,0cm und besitzen die klassische Bauweise der ersten GoPro-Modelle. Das Gehäuse der YI 4K+ ist eckig, das Objektiv schaut auf der Vorderseite heraus. Auch beim Gewicht gibt es effektiv keinen Unterschied, die YI 4K+ wiegt vernachlässigbare 4g mehr.

Das Kameragehäuse ist 6,5 x 4,3 x 3,0cm groß:

Das Gehäuse des Spitzenmodells aus dem Hause YI Technology wird wie beim Schwestermodell aus Kunststoff gefertigt, wirkt aber trotzdem hochwertiger. Dies liegt zum einen an der aufgerauten Oberfläche auf der Vorderseite im Schachbrettlook, zum anderen an den etwas griffigeren Seitenflächen. Die Materialwahl ist also gelungen.

Die einzige Kabelschnittstelle der Actionkamera ist ein USB-C-Port:

Betrachtet man die Kamera genauer, fällt auf, dass es nur eine einzige Taste gibt. Diese liegt auf der Oberseite und dient unter anderem als Ein- bzw. Ausschalter. Des Weiteren sind auf der Oberseite ein Mikrofon und der Lautsprecher zu finden. An der linken Seite liegt hinter einer Abdeckung der USB-C-Port zum Laden des Akkus in der Kamera, per Adapter kann darüber auch ein Mikrofon angeschlossen werden. Einen HDMI-Ausgang gibt es leider nicht. Auf der rechten Seite befindet sich das zweite Mikrofon.

Auf der Unterseite liegen das Stativgewinde sowie das kombinierte Akku- und Speicherkartenfach:

Auf der Unterseite der Actionkamera hat der Hersteller das kombinierte Akku-und-Speicherkarten-Fach sowie ein Stativgewinde platziert. Als Speicherkarten empfiehlt YI Technology Modelle zwischen 16 und 64GB sowie mit UHS Speed Class 3. Eine Liste spezieller Modelle findet sich auf der Produktseite.

Der Lithium-Ionen-Akku wird mit einer Kapazität von 1.200mAh bei 3,8V angegeben, das Modell nennt sich AZ16-2. Wie schon bei der YI 4K nimmt das Display (2,2 Zoll, 640 x 360 Pixel) die komplette Rückseite ein und dient als Hauptbedienelement. Zur drahtlosen Datenübertragung und Fernsteuerung hat YI Technology bei der Actionkamera einen WLAN- (802.11 a/b/g/n/ac) und einen Bluetooth-Chip (4.0) verbaut.

Der Akku besitzt eine Kapazität von 1.200mAh, als Speicherkarten dienen microSD-Modelle:

Für die Bildaufnahme ist bei der YI 4K+ ein Sensor (Typ Sony IMX377) mit 12 Megapixel verantwortlich. Dieser wird auch bei der YI 4K genutzt und gehört zur 1/2,3-Zoll-Klasse. Die Bildverarbeitung übernimmt ein leistungsstarker Ambarella-H2-Prozessor mit ARM-A53-Prozessorkernen. In 4K-Auflösung unterstützt die YI 4K+ bei 3.840 x 2.160 Pixel (= 4K) Bildraten zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde mit dem weiten Bildfeld. Beim ultraweiten sind 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde möglich. Des Weiteren lassen sich bei Videos im 4:3-Format mit 4.000 x 3.000 Pixel ebenfalls 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde speichern. Bei der 2,7K-Auflösung kann der Benutzer zwischen 2,7K 16:9 (2.720 x 1.520, 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde), 2,7K 4:3 (2.704 x 2.032 Pixel, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde) und 2,7K Ultra (2.704 x 1.520 Pixel, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde) wählen. Darüber hinaus lassen sich Videos mit 1.920 x 1.440 Pixel (24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde) und Full-HD-Aufnahmen mit 1.920 x 1.080 Pixel (24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde) speichern. In HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) und SD-Auflösung (848 x 480 Pixel) werden mit 240 Vollbildern pro Sekunde jeweils die höchsten Bildraten erzielt. Zudem kann man Videos mit 1.280 x 960 Pixel (50 bis 120 Vollbilder pro Sekunde) aufnehmen. Für die Aufnahme von Zeitraffervideos hält die Actionkamera Einzelbilder im Abstand von 0,5, 1, 2, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden fest, bei Slow-Motion-Videos (lediglich in HD) lässt sich eine 2-, 4- oder 8-fache Verlangsamung wählen. Bei Videoschleifen sind eine Länge von 5, 20, 60 und 120 Minuten sowie „max“ (= Speicherkarte voll) wählbar. Die Bildfeld-Optionen reichen bei Videos von "ultraweit" über "weit" und "medium" bis "eng". Abhängig von der Auflösung und Bildrate gilt es, einige Einschränkungen zu beachten.

Vergleich der Bildfelder der Actionkamera (bei 1080p60):

Wer mit der YI 4K+ Fotos aufnehmen möchte, kann dies mit Auflösungen zwischen 12 und 5 Megapixel tun. Bei 12 Megapixel steht allein das weite Bildfeld zur Wahl, bei 7 das weite sowie mittlere und bei 5 lediglich das mittlere. Aufnahmen können im JPEG- sowie RAW-Format (nur kombiniert) erfolgen, bei letzterem nimmt das Speichern der Bilder jedoch einige Sekunden in Anspruch. In diesen ist die Kamera blockiert, und Eingaben sind nicht möglich. Im Burst-Modus hält die Actionkamera zwischen 3 und 30 Bilder pro Sekunde fest, die Aufnahmen kann man auf bis zu sechs Sekunden verteilen. Beim Zeitraffermodus werden Intervalle von 0,5 bis 60 Minuten angeboten. Zu den Fotooptionen gehören – wie auch bei Videos – unter anderem die Sensorempfindlichkeit, die Belichtungskorrektur, die Belichtungszeit und der Weißabgleich. Alle wichtigeren Optionen sind also vorhanden.

Das Objektiv der YI 4K+ besitzt eine Brennweite von rund 15mm (kleinbildäquivalent) und zeigt einen Bildwinkel von 155 Grad. Es besteht aus sieben Linsen, die Lichtstärke beträgt F2.8. Wie bei Actionkameras üblich, ist ein deutlicher Fisheye-Effekt zu sehen, der (mit Ausnahme der Aufnahme bei 60 Vollbildern pro Sekunde in 4K) aber elektronisch korrigiert werden kann.

Vergleich der Bildstabilisierung (4K 30p, linkes Bild ausgeschaltet, rechtes Bild eingeschaltet):

Ebenfalls rein elektronisch erfolgt bei der Actionkamera die Bildstabilisierung. Die YI 4K+ verfügt dazu über einen Gyroskopsensor, der Bewegungen erkennt und die Daten zur Stabilisierung an die Kamera meldet. Videos gleicht die „Entwacklungsfunktion“ sehr gut bis exzellent aus, das Bild zeigt trotz des Filmens im Gehen fast keine Verwacklungen. Die Stabilisierung der YI-4K-Actionkamera (Testbericht) funktioniert sichtbar schlechter.  Wie bei dieser lassen sich leider auch nicht alle Bildraten verwenden. Bei der YI 4K+ bleibt man auf 30 Vollbilder pro Sekunde beschränkt, in Full-HD auf 60 Vollbilder pro Sekunde. Im Gegensatz zur YI 4K sind damit aber immerhin stabilisierte 4K-Videos möglich.

Im zweiten Teil unseres Testberichts gehen wir auf die Bedienung, die App und die Foto- sowie Videoqualität ein.

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