dkamera.de im Interview mit der An- und Verkaufsplattform MPB

MPB ist die weltgrößte Handelsplattform für gebrauchte Foto- und Videoausrüstung

Der Kameramarkt befindet sich in einem stetigen Wandel. Neue Technologien lösen ältere ab und erweitern die Möglichkeiten von beispielsweise Fotografen. Ältere Kameramodelle werden dadurch jedoch nicht schlechter und ermöglichen weiterhin die Aufnahme von ansprechenden Fotos. Den zuletzt stark aufkommenden Trend zur nachhaltigen Wertschöpfung hat das 2011 von Matt Barker gegründete Unternehmen MPB schon länger erkannt und eine Plattform zum Kaufen sowie Verkaufen von gebrauchten Foto- oder Videoprodukten geschaffen. Wir hatten die Gelegenheit mit Sophie Collins, Chief Marketing Officer von MPB, zu sprechen.

dkamera.de: Könnten Sie MBP und dessen Service unseren Lesern kurz vorstellen?

Sophie Collins: MPB ist die weltweit größte Online-Plattform für gebrauchte Foto- und Videoausrüstung. Wir kaufen, verkaufen und tauschen Ausrüstung auf der ganzen Welt an Foto- und Videografen – vom Amateur bis zum Profi. In Deutschland von unserem Berliner Standort aus.

"Gerade in Zeiten der deutlich steigenden Preise für Kameras oder andere Ausrüstungsgegenstände bietet der Gebrauchtmarkt ein großes und erschwingliches Angebot." Sophie Collins, Chief Marketing Officer MPB

dkamera.de: Warum sollten Fotografen und Videofilmer auf Gebrauchtgeräte statt auf neue Produkte zurückgreifen? Welche Vorteile ergeben sich dabei für die Nutzer?

Sophie Collins: Für die Nutzer ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Hier kann man zunächst den Vorteil der Nachhaltigkeit nennen. Durch die Verwendung gebrauchter Produkte oder den Wiederverkauf gebrauchter Produkte lässt sich natürlich die Umwelt schonen. Foto- und Videoausrüstung ist langlebig und kann viele Jahre verwendet werden. Ein weiterer Grund, zu gebrauchten Kameras oder Objektiven zu greifen, sind die niedrigeren Preise. Gerade in Zeiten der deutlich steigenden Preise für Kameras oder andere Ausrüstungsgegenstände bietet der Gebrauchtmarkt ein großes und erschwingliches Angebot. Rund ein halbes Jahr nachdem ein Produkt, also beispielsweise eine neue Kamera oder ein neues Objektiv vorgestellt wurde, sollte es bei uns erhältlich sein. Der gleiche Artikel kostet gebraucht etwa ein Drittel weniger als die neue Version.

dkamera.de: MPB verkauft derzeit über 300.000 gebrauchte Ausrüstungsgegenstände pro Jahr. Welche Verkaufszahlen halten Sie in der Zukunft für möglich?

Sophie Collins: Wachstum ist auf jeden Fall ein großes Ziel von uns. Der europäische Markt und der amerikanische Markt sind Wachstumsmärkte, wir streben zukünftig jedes Jahr ein zweistelliges Wachstum an.

dkamera.de: Trotz der rückläufigen Verkäufe von neuen Kameras erwarten Sie also ein deutliches Wachstum beim Verkauf von gebrauchten Ausrüstungsgegenständen?

Sophie Collins: Ja. Tatsächlich haben wir festgestellt, dass seit Beginn der Pandemie immer mehr Menschen mit der Fotografie und Videografie beginnen und Einsteiger-Ausrüstungen kaufen. Visuelles Storytelling nimmt weiter zu, einschließlich neuer Content Creator, die auf Plattformen wie Instagram und Tik-Tok zu finden sind und dafür natürlich eine geeignete Ausrüstung benötigen. Hier ist das Wachstum sicher noch nicht zu Ende. Da die Menschen nach nachhaltigen und erschwinglichen Möglichkeiten suchen, um ihre Leidenschaft für Fotografie und Videografie zu entwickeln, ist der Kauf von gebrauchtem und gehandeltem Equipment eine attraktive Wahl.

Das Angebot von MPB umfasst u. a. Kameras, Objektive und weitere Zubehörprodukte:

dkamera.de: Wie viele Produkte bietet MPB an?

Sophie Collins: Unser Angebot umfasst etwa 8.000 Produkte. Zu unserem Angebot gehören Objektive, Kameras, Drohnen sowie auch Foto- und Videozubehör. Hier sind alle Hersteller vertreten.

dkamera.de: Wo verkauft die MPB die meisten Produkte? Im Vereinigten Königreich, in den USA oder in Deutschland

Sophie Collins: Das Vereinigte Königreich ist unser größter Markt, dort sind wir schon länger tätig. Dieses Jahr seit zehn Jahren und im Vereinigte Königreich befindet sich auch unser Hauptsitz. Das Wachstum findet jedoch in Deutschland statt, von hier aus beliefern wir Europa und den Rest der Welt. Dazu kommt noch Brooklyn, von hier aus beliefern wir die USA. Das sind definitiv die größeren Wachstumsbereiche.

dkamera.de: Welcher Markt dürfte in Zukunft der größte sein?

Sophie Collins: Das sollten die USA sein, schließlich handelt es sich dabei um den größten Einzelmarkt für Foto- und Videoausrüstung. Aber auch für Europa erwarten wir ein starkes Wachstum.

"Die Pandemie hat die Leute definitiv dazu gebracht, sich mit ihren Hobbys mehr zu beschäftigen. Gerade in den ersten sechs Monaten der Pandemie konnten wir bei den Amateure- und Einsteigerkameras sowie -objektiven einen starken Anstieg beobachten konnten." Sophie Collins, Chief Marketing Officer MPB

dkamera.de: Welche Trends sieht die MPB bei den verkauften Produkten?

Sophie Collins: Die Pandemie hat die Leute definitiv dazu gebracht, sich mit ihren Hobbys mehr zu beschäftigen. Gerade in den ersten sechs Monaten der Pandemie konnten wir bei den Amateure- und Einsteigerkameras sowie -objektiven einen starken Anstieg beobachten konnten. Des Weiteren sehen wir, dass die Leute auf spiegellose Systemkameras umsteigen und sich vermehrt für Modelle von Sony oder FujiFilm entscheiden anstatt für Kameras von Canon oder Nikon. Spiegelreflexkameras werden jedoch immer noch in größeren Stückzahlen verkauft.

dkamera.de: Welche Zielgruppe will MPB ansprechen und wer sind die typischen Kunden von MPB?

Sophie Collins: Wir haben keine bestimmte Zielgruppe und wollen alle Foto- und Videografen ansprechen. Bei unseren Kunden handelt es sich um Amateure, Semi-Profis und auch Profis. Wir arbeiten mit allen zusammen, die visuelle Geschichten erzählen wollen und bieten ihnen dafür die passenden Werkzeuge. Dabei spielen die Art des Produktes oder auch der Hersteller für uns keine Rolle.

dkamera.de: Wie viele Käufer haben sich zuletzt dafür entschieden, vom Kauf zurückzutreten und was waren die Hauptgründe für diesen Schritt?

Sophie Collins: Zunächst ist einmal zu sagen, dass wir eine sehr geringe Rückgabequote haben. Wir bieten allen Käufern ein zweiwöchiges Rückgaberecht an, dieses kann man in Anspruch nehmen. Um Rückläufer zu reduzieren, versuchen wir unsere Kunden unter anderem möglichst gut zu beraten. Da wir selbst Fotografen sind, wissen wir natürlich, dass man seine Meinung auch mal ändern kann. Das verstehen wir vollkommen.

MPB überprüft an seinen Standorten unter anderem die angekauften Produkte:

dkamera.de: Warum wurde Berlin als neuer MPB-Standort gewählt?

Sophie Collins: Berlin ist liegt zentral und ist das Herz des europäischen Marktes. Von hier aus können wir alle Märkte bedienen. Das gilt unter anderem auch für unsere französischsprachiges Webseite und die englischsprachige Webseite für den Rest von Europa. Des Weiteren spricht für Berlin, dass es hier viele Kreative gibt, aus denen wir unsere Mitarbeiter rekrutieren können. Dazu gehören Kamera- oder Marketingexperten. Die überwiegende Mehrheit unserer Mitarbeiter sind in irgendeiner Form Fotografen oder Videofilmer. Gleiches gilt für Brighton im Vereinigten Königreich oder Brookyln in den USA.

dkamera.de: Gibt es Pläne für weitere MPB-Standorte und sind diese vom Wachstum in den jeweiligen Ländern abhängig?

Sophie Collins: Wir unterscheiden zwischen den Ländern, in denen wir unseren Service anbieten und den Standorten unserer Niederlassungen. Wenn wir unser Angebot erweitern, versuchen wir unsere Dienstleistung optimal an die jeweilige Landessprache oder Währung anzupassen. Das größte Wachstum erwarten wir in den Ländern, in denen wir bereits vertreten sind. Also beispielsweise Deutschland und Frankreich. In diesen Landessprachen ist unser Angebot schon verfügbar. Zudem werden wir das Angebot noch auf weitere wichtige europäische Märkte ausweiten. Das funktioniert, da wir unseren Standort in Berlin erweitern können.

dkamera.de: Gibt es Unterschiede zwischen den Ländern hinsichtlich des durchschnittlichen Verkaufspreises oder Ähnlichem?

Sophie Collins: Kaum. Sowohl der durchschnittliche Bestellwert, als auch die Häufigkeit, mit der die Leute Equipment kaufen oder verkaufen, sind in allen Märkten fast gleich. Das liegt wahrscheinlich daran, dass alle Content Creator unabhängig von anderen Gegebenheiten eine Zeitspanne durchlaufen, in der sie darüber nachdenken, wann sie ein Upgrade benötigen.

Aktuell lässt sich MPB per Webseite erreichen, es gibt aber Überlegungen für eine mobile App:

dkamera.de: Wie viele Mitarbeiter sind bei MPB beschäftigt und werden weitere folgen?

Sophie Collins: Wir haben weltweit derzeit 280 Mitarbeiter und werden wegen unseres Wachstums weitere Mitarbeiter einstellen. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass wir eine großartige Plattform schaffen wollen, die eine tolle Kundenerfahrung bieten soll. Unter anderem hier werden wir weiter investieren.

dkamera.de: Gibt es bei MPB Pläne, eine App für Smartphones oder Tablets zu entwickeln?

Sophie Collins: Es gibt Pläne für Erweiterungen der Plattform, darunter auch Überlegungen für eine mobile App. Wir investieren kontinuierlich in unsere Plattform, damit wir Kits für alle zugänglich machen und unseren Kunden Flexibilität und Auswahl bieten können.

dkamera.de: Vielen Dank für das Interview.

Autor: dkamera.de Redaktion
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