FujiFilm X-H1 und Sony Alpha 7 III im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Semi-Profi-Klasse


Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-H1 und der Sony Alpha 7 III unter anderem das Objektivangebot und die Optionen zur Bildkontrolle untersucht haben, gehen wir jetzt auf die Videofunktionen und die Schnittstellen ein. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Eine Videofunktion fehlt bei unseren beiden Vergleichskameras natürlich nicht, in beiden Fällen steht die aktuelle 4K-Auflösung zur Verfügung. Als Bildraten lassen sich hier jeweils 24, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde wählen (bei der 7 III nur 24 Vollbilder/Sek. ohne Crop), höhere Bildraten sind nicht einstellbar. Die X-H1 hat aber nicht nur die „herkömmliche“ 4K-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixel zu bieten, sie zeichnet Videos zusätzlich im 4K-Kinostandard mit 4.096 x 2.160 Pixel auf.

Dabei sind allerdings maximal 24 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Das 17:9-Format lässt sich bei der X-H1 zudem auch in 2K (2.048 x 1.080 Pixel, 24p) wählen. In Full-HD können sich Videografen für 24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde entscheiden, oberhalb von 60 Bildern pro Sekunde muss der Anwender bei der X-H1 als Einschränkung den Zeitlupenmodus aktivieren. Die Alpha 7 III von Sony überlässt einem diese Entscheidung, der Zeitlupeneffekt kann in der Kamera oder bei der nachträglichen Bearbeitung erzeugt werden.

Videovergleich bei 3.840 x 2.160 Pixel:

Die Bildqualität der 4K-Videos bewegt sich in 4K jeweils auf einem sehr hohen Niveau, das Bildsignal wird aus einer höheren Pixelzahl generiert (Oversampling) und glänzt mit einer hohen Schärfe. In Full-HD erzeugt die 7 III detailreichere Aufnahmen, das gilt besonders für Zeitlupenaufnahmen.

Der Bildstil ist in beiden Fällen beeinflussbar, mit den S-Log/HLG- und F-Log-Profilen sind außerdem besonders flache Bildprofile wählbar. Hiermit wird der Dynamikumfang der Videos vergrößert. Des Weiteren erlauben beide DSLMs die manuelle Belichtung und Fokussierung sowie den Anschluss und das Pegeln eines Mikrofons. Für einen Kopfhörerausgang muss die X-H1 mit dem Batteriegriff VPB-XH1 erweitert werden, die Alpha 7 III besitzt diesen bereit selbst. Gut zu wissen: Der Batteriegriff stellt für Videos eine sinnvolle Investition dar, da er die maximale Aufnahmelänge pro Clip von 15 auf 30 Minuten verlängert. Die genannten Einschränkungen gibt es bei der DSLM von Sony nicht.

Unsere Wertung bei der Videoaufnahme: Unentschieden.

Auf der Vorderseite befindet sich bei der X-H1 die Blitzsynchronbuchse:

FujiFilm X-H1.

Die restlichen Schnittstellen liegen in einem Fach an der linken Seite:

FujiFilm X-H1.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Viele Optionen zur Erweiterung sowie die dafür unter anderem nötigen Schnittstellen sind vor allem bei Kameras der höheren Klassen zu finden. Deshalb verwundert es wenig, dass die beiden Modelle in diesem Vergleich reichlich Möglichkeiten zu bieten haben. Beide Kameras verfügen über einen Zubehörschuh, der unter anderem zum Aufstecken eines Systemblitzes genutzt werden kann. Kleine, im Gehäuse verbaute Blitzgeräte gibt es nicht, FujiFilm liefert immerhin einen kleinen Aufsteckblitz mit.

Ebenso jeweils zu finden sind ein Micro-HDMI-Ausgang zur Ausgabe des Bildsignals und ein 3,5mm-Klinkenport für Mikrofone. Die FujiFilm X-H1 verfügt des Weiteren über einen USB-3.0-Port (Typ A), einen Blitzsynchronport und einen 2,5mm-Klinkeneingang für eine Fernbedienung. Letzterer ist bei der 7 III nicht notwendig, dafür hat Sony die 7 III mit zwei USB-Anschlüssen (USB-C mit 3.1-Anbindung sowie Micro-USB zum Aufladen und zum Anschluss einer Fernbedienung) ausgestattet. Darüber hinaus besitzt die DSLM von Sony einen Kopfhörerausgang. Die Fernsteuerung und Verbindungsaufname erfolgen bei der X-H1 mit WLAN und Bluetooth, die 7 III wurde zudem mit NFC ausgestattet.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Die Schnittstellen der Sony Alpha 7 III:

Sony Alpha 7 III.

Unser Fazit:
Mit der X-H1 und der Alpha 7 III bieten FujiFilm bzw. Sony spiegellose Systemkameras der Spitzenklasse an. Sie überzeugen dank einer exzellenten Bildqualität, einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit, vielen Bedienelementen und Features sowie erstklassigen Videofunktionen auf ganzer Linie. In unserem Vergleichstest bewegten sich beide DSLMs oftmals auf einem sehr ähnlichen Niveau, ab und zu konnte sich jedoch eine Kamera absetzen.

Beide Systemkameras gehören zu den besten auf dem Markt:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Die FujiFilm X-H1 ist zwar größer und schwerer als die 7 III, jedoch auch robuster gebaut. Der Griff stellt bei der Kamera von FujiFilm eine recht wichtige Ergänzung (höhere Serienbildrate, 4K-Video-Länge, Kopfhörerausgang) dar, bei der 7 III wirkt er sich neben der Akkulaufzeit vor allem auf das Handling aus. Tasten und Wählräder stehen jeweils sehr viele zur Verfügung, ein Joystick findet sich ebenfalls bei beiden Kameras. In puncto Bildqualität liegt die Alpha 7 III dank ihres größeren Sensors vorn, die X-H1 von FujiFilm erlaubt jedoch ebenfalls hochqualitative Bilder. In puncto Objektivangebot platziert sich die 7 III durch die zahlreichen Modelle von Drittherstellern vor der X-H1, bei der Bildkontrolle setzt sich die DSLM von FujiFilm wegen des deutlich besseren Suchers (Auflösung sowie Bildrate) und des in drei Richtungen schwenkbaren LCDs ab.

Sowohl die Bildqualität als auch die Arbeitsgeschwindigkeit sind exzellent:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Was die Arbeitsgeschwindigkeit anbelangt, hängt es sehr stark von den eigenen Bedürfnissen ab, welche Kamera mehr überzeugen kann. Die FujiFilm X-H1 fokussiert etwas flotter, ist schneller einsatzbereit und hat eine höhere Bildrate (nur mit dem Batteriegriff oder dem elektronischen Verschluss) zu bieten.

Die Sony Alpha 7 III punktet mit einem riesigen Pufferspeicher, die höchste Bildrate wird zudem ohne Einschränkungen erreicht. Sehr zu gefallen wissen die integrierte Bildstabilisierung und die Autofokussysteme, beide leisten in der Praxis eine sehr gute Arbeit. Die Videomodi der DSLMs sind selbst für professionale Aufnahmen geeignet, Erweiterungsmöglichkeiten sind zahlreich vorhanden.

Die FujiFilm X-H1 leistet insgesamt betrachtet einen Tick mehr:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Wegen der recht geringen Unterschiede bleibt der Kauf am Ende vor allem eines: Geschmacksache. Welche Kamera und welches System einem grundsätzlich mehr zusagt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Unser Testsieger:

Beide spiegellosen Systemkameras sind tolle Produkte und enttäuschen nicht. Wir vergeben den Siegerpokal am Ende dieses Vergleichs an die FujiFilm X-H1, das Gesamtpaket ist aus unserer Sicht einen Hauch besser.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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