FujiFilm X-T20, Sony 6300 und Panasonic G81 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Mittelklasse mit 4K-Videofunktion


v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichs der FujiFilm X-T20, der Panasonic Lumix G81 und der Sony Alpha 6300 unter anderem das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit angesehen haben, vergleichen wir jetzt die Videofunktionen und die Erweiterbarkeit.

Funktionen und Features:
Das Angebot an Fotoprogrammen spielt bei Kameras natürlich eine große Rolle. Alle drei Testmodelle verfügen über eine Automatik und die PSAM-Modi. Während diese bei der G81 und der Alpha 6300 wie üblich über das Programmwählrad zu erreichen sind, hat sich FujiFilm für eine andere Lösung entschieden. Die PSAM-Modi werden durch die unterschiedliche Kombination des Blendenrings am Objektiv und des Zeitenwählrades auf der Oberseite bestimmt, die Automatik per Schalter aktiviert. Die weiteren Szenenprogramme erreicht man über das Einstellrad links vom Zubehörschuh, bei unseren anderen beiden Testkandidaten über das Programmwählrad.

Gleiches gilt auch für den Videomodus. Bei der G81 und der Alpha 6300 lassen sich Videos darüber hinaus in allen Modi starten, bei der X-T20 geht das allein im Videomodus. Das stellt für spontane Aufnahmen einen größeren Nachteil dar. Nur bei der G81 und Alpha 6300 gibt es zudem spezielle Custom-Programme, die das Abspeichern und schnelle Aufrufen von bestimmten Einstellungen erlauben. Bracketing-Aufnahmen ermöglichen alle drei Kameramodelle, Intervall-Fotos ohne zusätzliche Software die G81 und X-T20. Die G81 setzt sich des Weiteren mit der 4K-Fotoaufnahme und der Post-Focus-Funktion ab.

Einblick in das Hauptmenü der FujiFilm X-T20:

FujiFilm X-T20.

Einblick in das Hauptmenü der Panasonic Lumix DMC-G81:

Panasonic Lumix DMC-G81.

Einblick in das Hauptmenü der Sony Alpha 6300:

Sony Alpha 6300.

Bei den Verschlusszeiten ergeben sich durch die vorhandenen elektronischen Verschlussmechanismen Unterschiede, der mechanische Verschluss arbeitet dagegen bei jeder Kamera bis zu 1/4.000 Sekunde. Die Besitzer der Alpha 6300 können bei der lautlosen Auslösung nicht von einer kürzen Belichtungszeit profitieren, bei der G81 wird die Belichtungszeit auf 1/16.000 Sekunde verkürzt. Wer mit der X-T20 arbeitet, darf sogar 1/32.000 Sekunde einstellen. Der Fotografie mit lichtstarken Objektiven steht damit nichts im Weg. Beim Einsatz der elektronischen Verschlüsse sollten wie immer (Ausnahme sind hier ein paar Sony-Modelle) jedoch auch die Nachteile bedacht werden. Bewegte Motive können zu Verzerrungen führen, bei Kunstlicht zeigen sich möglicherweise Banding-Artefakte. Die völlig geräuschlose Aufnahme und die eliminierte Gefahr des Shutter-Shocks sind dagegen noch auf der Pro-Seite anzuführen.

Nur bei der G81 von Panasonic liegt das Speicherkartenfach an der Seite:

v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

Wer manuell scharfstellen möchte, kann dies mit allen drei Kameramodellen, ein Peaking und eine Fokuslupe stehen zur Fokuskontrolle zur Verfügung. Die X-T20 von FujiFilm hat zudem ein digitales Schnittbild zu bieten.

Als einzige unserer drei Testkameras verfügt die Lumix DMC-G81 über einen integrierten Bildstabilisator. Dadurch erfolgt die Bildstabilisierung selbst bei Objektiven, die über keinen Stabilisator verfügen. Das ist ein riesiger Vorteil.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-G81.

Die DSLM von Panasonic verfügt als einzige unserer Testkandidaten über einen Bildstabilisator:

Panasonic Lumix DMC-G81.

Videoaufnahme:
Eine Videofunktion ist bei aktuellen Digitalkameras Standard und nicht mehr wegzudenken. Während die Full-HD-Aufnahmen von praktisch allen aktuellen Geräten unterstützt wird, muss man für 4K-Aufnahmen des Öfteren zu höherklassigen Geräten greifen. Die drei Kameras in unserem Vergleich nehmen Videos jeweils in 4K-Auflösung auf und können hier maximal 30 Vollbilder pro Sekunde speichern. In Full-HD mit 1.920 x 1.080 Pixel schaffen die Panasonic Lumix DMC-G81 und die FujiFilm X-T20 bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde, die Sony Alpha 6300 nimmt bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde auf. Damit sind wesentlich bessere Zeitlupenaufnahmen möglich. Auch in 4K-Auflösung gibt es Unterschiede. Während die Videos der G81 immer einen deutlichen Cropeffekt aufweisen, ist das bei der X-T20 und Alpha 6300 nicht der Fall. Bei der Alpha 6300 wird der Sensor bei 24 Vollbildern pro Sekunde sogar vollständig ausgelesen, was durch das sogenannte Oversampling eine nochmals bessere Detailwiedergabe erlaubt. Wer mit der Sony-Kamera mit 25 oder 30 Vollbildern pro Sekunde filmen möchte, muss dagegen einen recht starken Cropeffekt hinnehmen.

Videovergleich bei 3.840 x 2.160 Pixel:

Die Bildqualität der drei Kameras bewegt sich bei 4K-Videos auf einem sehr guten bis exzellenten Niveau, mit der besten Detailwiedergabe punktet die Alpha 6300 (bei 24p mit Oversampling). Den allermeisten Personen dürften jedoch keine Unterschiede auffallen, dazu sind stärkere Ausschnittsvergrößerungen notwendig. Zu den manuellen Optionen gehören bei allen drei Kameras die manuelle Fokussierung und Belichtung, die Alpha 6300 setzt sich mit der XAVC-S- und S-Log-Aufnahme ab. Der Tonpegel lässt sich jeweils anpassen.

Bei der G81 und Alpha 6300 in feinen Stufen, bei der X-T20 müssen Videografen mit vier Stufen auskommen. Einen Mikrofoneingang haben alle Modelle zu bieten. Wie bereits im Punkt „Funktionen und Features“ angesprochen, hat FujiFilm das Starten von Videos leider auf den Videomodus begrenzt. Das ist ein größeres Manko. Über manuelle Belichtungs- und Fokusoptionen verfügen alle drei unserer Vergleichsmodelle, ein Kopfhörereingang ist jeweils vorhanden

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Alpha 6300.

Die Schnittstellen im Vergleich:

v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Das Angebot an Schnittstellen fällt ähnlich aus. Alle drei Modelle verfügen jeweils über einen Micro-HDMI-Port zur Bildausgabe und einen USB-Port, der unter anderem das Laden des Akkus in der Kamera erlaubt. Zudem wurde ein Mikrofoneingang verbaut. Während es sich bei der G81 und der Alpha 6300 um einen herkömmlichen 3,5mm Klinkenstecker handelt, setzt FujiFilm auf einen 2,5mm Klinkenstecker. Wer kein Mikrofon mit diesem Port besitzt, muss daher zu einem Adapter greifen. Für den Anschluss einer Kabelfernbedienung nutzt Panasonic bei der G81 einen zusätzlichen 2,5mm Klinkeneingang, FujiFilm bei der X-T20 den 2,5mm-Mikrofoneingang und Sony bei der Alpha 6300 den Micro-USB-Port. Die kabellose Steuerung und Datenübertragung erfolgt mittels WLAN, zum schnellen Verbindungsaufbau hat Sony die Alpha 6300 als einzige unserer Testkameras mit NFC ausgestattet. Sie verfügt jedoch nicht nur über WLAN und NFC, sondern unterstützt zusätzlich die PlayMemories Camera Apps. Sie lassen über die PlayMemories Camera Apps-Plattform von Sony herunterladen und auf der Kamera installieren. Neben kostenlosen Apps werden auch kostenpflichtige Zusatzprogramme angeboten. Diese erlauben beispielsweise das Aufnehmen von Einzelbildern für Zeitraffervideos oder die Simulation eines ND-Filters.

Das Aufhellen von näheren Motiven kann bei allen drei Testkameras mit einem integrierten Blitzgerät erfolgen, das vor dem Verwenden auszuklappen ist. Durch Zubehörschuhe lassen sich zudem externe Blitzgeräte nutzen.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Sony Alpha 6300.

Die drei Testkandidaten liegen in vielen Bewertungspunkten gleich auf:

v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

Unser Fazit:
Am Ende unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-G81, der Sony Alpha 6300 und der FujiFilm X-T20 können wir festhalten: Die drei getesteten Modelle leisten trotz Preisen unter 1.000 Euro erstaunlich viel und bewegen sich in einigen Punkten auf einem Niveau. In sehr vielen zumindest auf einem ähnlichen. Es ist daher nicht möglich, einen eindeutigen Sieger zu erklären. Alle drei Kameras liegen eng zusammen. Letztendlich muss man sich daher an den Kriterien orientieren, die für einen persönlich die höchste Priorität besitzen. In puncto Handling sehen wir die Lumix DMC-G81 vorne, ihr Kameragehäuse liegt am besten in der Hand. Dafür fällt es jedoch am größten und auch am schwersten aus. Dahingegen ein Pluspunkt: Es ist am besten abgedichtet. Bedienen kann man alle drei Kameras dank vieler Tasten und Einstellräder sehr gut, die Verarbeitung der Gehäuse weiß durch den Einsatz von Magnesium sehr zu gefallen.

Bei den Abmessungen sticht die Lumix DMC-G81 von Panasonic heraus:

v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

Hinsichtlich der Bildqualität können sich die FujiFilm X-T20 und die Sony Alpha 6300 sehr deutlich absetzen, die G81 liegt durch den kleinsten Bildwandler – und auch den mit der geringsten Auflösung – eindeutig zurück. Der Durchschnittsnutzer wird aber an der Bildqualität aller drei Kameras seine Freude haben. Wer besonders gut aufgelöste Bilder benötigt und selbst bei hohen ISO-Stufen rauschfreie Bildergebnisse aufnehmen möchte, der greift am besten zur X-T20. Deren Aufnahmen fallen für eine APS-C-Kamera zweifellos exzellent aus.

Serienaufnahmen gelingen mit der FujiFilm X-T20 bei Einsatz des elektronischen Verschlusses am schnellsten, beim mechanischen Verschluss liegt die Alpha 6300 vorn. Die Panasonic Lumix G81 hat dagegen den größten Pufferspeicher zu bieten und fokussiert am schnellsten.

Hinsichtlich der Bildqualität liegen die FujiFilm X-T20 und die Sony Alpha 6300 vorn:

v.l.n.r.: FujiFilmX-T20, Panasonic Lumix DMC-G81 und Sony Alpha 6300.

In puncto Bildkontrolle setzt sich die G81 mit dem größten Sucher und einem schwenkbaren Display ab, der Sucher der Alpha 6300 kann dagegen mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde überzeugen. Ein Touchdisplay gibt es bei der X-T20 und G81, nur bei letzterer funktioniert dies aber überall.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Bei Videos überzeugen alle drei Kameras mit 4K-Aufnahmen und einer exzellenten Bildqualität. Die X-T20 zeigt als einzige Kamera bei allen Bildraten keinen Cropeffekt. Dafür lassen sich bei ihr Videos leider einzig im Videomodus starten. Besitzer der Alpha 6300 können von 120 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD und der XAVS-C- sowie der S-Log-Aufnahme profitieren.

Unser Testsieger:

Bei den Spezialfunktionen sehen wir die Lumix G81 vorn. Sie hat nicht nur die 4K-Fotoaufnahme zu bieten, die Post-Focus- und Intervallaufnahme gibt es ebenfalls. Letztere findet sich auch bei der X-T20, bei der Alpha 6300 ist sie per Apps nachrüstbar. Damit lässt sich die DSLM um einige Funktionen erweitern.

Bitte beachten Sie bei unseren Bewertungen der Einzeltestberichte, dass die Kameras zu unterschiedlichen Zeitpunkten getestet wurden. Daher sind die Prozentbewertungen nicht direkt miteinander vergleichbar.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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