Geotagging per GPS im Praxistest: Teil 2/3

Fünf aktuelle kompakte Reise-Digitalkameras (drei mit GPS) und zwei GPS Logger im Praxistest

In Teil 1 unseres GPS Praxistests sind wir auf die verschiedenen Testkandidaten eingegangen. Im heute folgenden Teil 2 des GPS Praxistests sprechen wir die Fähigkeiten der GPS-Kameras und der GPS-Logger an und prüfen, wie lange das jeweilige Gerät zur Positionsbestimmung benötigt.

Die Qualität der GPS-Daten hängt von mehreren Faktoren ab. Auf der einen Seite ist dies natürlich die verwendete Technik, bei der die Antennengröße und der verwendete Chipsatz eine wichtige Rolle spielen. Auch die jeweilige Ausrichtung ist wichtig. Auf der anderen Seite sind dies Umweltbedingungen, von unterschiedlichen Wetterbedingungen bis zu Abschattungen durch die Umgebung. Aus diesem Gründen ist ein objektiver Vergleich nur eingeschränkt möglich. Für den Test wurden alle fünf Kameras und die beiden GPS-Logger zur gleichen Zeit über die gleiche Route bewegt. Zwischen den einzelnen Standorten, an denen wir jeweils mit jeder Kamera ein Testfoto aufgenommen haben, waren sowohl die Digitalkameras als auch die beiden Logger in einer Kameratasche untergebracht. Da es uns um die jeweiligen Erfahrungen im Praxiseinsatz geht, wurden zwei typische Urlaubstage simuliert.

Die Panasonic Lumix DMC-TZ10 mit integriertem GPS-Modul:

Das erste Einschalten der jeweiligen Empfänger wurde auf einem offenen Feld durchgeführt und nicht gemessen, da aufgrund der unterschiedlichen Nutzung zuvor die Voraussetzungen nicht identisch waren und somit die Testergebnisse nicht vergleichbar gewesen wären. Nach der ersten erfolgreichen Aufschaltung wurden die Geräte zum gleichen Zeitpunkt abgeschaltet.

Der erste Test erfolgte 24 Stunden später. Der Himmel war bewölkt, dafür war die Sicht nach allen Seiten aufgrund einer leichten Anhöhe perfekt. Unter diesen Bedingungen wurden alle Geräte gleichzeitig eingeschaltet und die Zeit bis zur ersten Positionsmeldung gestoppt. Die schnellste Zeit zeigte der Wintec WBT-202 GPS Logger mit 39,8 Sekunden. Kurz darauf folgte mit 46,7 Sekunden die Samsung WB650, mit 47,9 Sekunden die Sony Cyber-shot DSC-HX5 und mit 53,7 Sekunden die Panasonic Lumix DMC-TZ10. Nach einer Minute und sechs Sekunden hatte auch der i-gotU GT-600 GPS Logger ein Signal gefunden. Die drei Testkameras lagen also auf einem vergleichbaren Niveau und konnten auch vom GPS Logger WBT-202 nur minimal geschlagen werden. Alle GPS-Geräte wurden nach dem Test zum gleichen Zeitpunkt wieder abgeschaltet.

Die Sony Cyber-shot DSC-HX5 mit integriertem GPS-Modul:

Wiederum 24 Stunden später und knapp 50 km entfernt wurden die fünf Testkandidaten bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel, allerdings auch einer Abschattung durch umstehende Bäume erneut eingeschaltet. Wieder konnte der Wintec WBT-202 GPS Logger mit 35,6 Sekunden die schnellste Zeit erzielen. Nach 50,8 Sekunden war dann die Sony Cyber-shot DSC-HX5 bereit zur Aufzeichnung der Koordinaten. Mit einer Minute und 12 Sekunden folgte die Samsung WB650, eine Minute und 37 Sekunden brauchte die Panasonic Lumix DMC-TZ10 und abermals bildete der i-gotU GT-600 GPS Logger mit einer Minute und 45 Sekunden das Schlusslicht.

Beim dritten Test wurden die Bedingungen etwas verschärft. 12 Stunden waren seit dem zweiten Test vergangen, und wieder waren die Geräte gleichzeitig abgeschaltet worden. Nun sollten sie zeigen, ob sie auch innerhalb eines Gebäudes ein Signal finden. Um es den fünf Kandidaten nicht unnötig schwer zu machen, positionierten wir die drei Digitalkameras und die beiden Geologger direkt an einer großen Fensterfront. Als kleine Überraschung fand der GT-600 GPS Logger nach nur 34,1 Sekunden als erstes ein Signal. Mit einer Zeit von 44,4 Sekunden hat der Wintec WBT-202 GPS Logger knapp 10 Sekunden länger gebraucht. Die drei Digitalkameras ließen sich deutlich mehr Zeit. Nach einer Minute und 57 Sekunden meldete die HX5 eine gefundene Position. Damit hatte sie einen Vorsprung vor den anderen beiden Modellen von einer knappen Minute herausarbeiten können, denn die TZ10 brauchte zwei Minuten und 43 Sekunden, die WB650 bildete mit zwei Minuten und 53 Sekunden das Schlusslicht.

Die Samsung WB650 mit integriertem GPS-Modul:

Um zu kontrollieren, ob die jeweiligen Zeitpunkte auch eine ausreichende Genauigkeit aufwiesen, wurde natürlich jeweils auch direkt ein Foto geschossen. Getrickst hat dabei kein Modell, mit angezeigter Positionsmeldung war diese auch im Rahmen der normalen Abweichung korrekt.

Der Vergleich der Einschaltzeiten zeigt zunächst recht deutlich, wie groß die Unterschiede nur aufgrund der jeweiligen Bedingungen sein können. Dies erklärt auch die teilweise stark voneinander abweichenden Aussagen zur Geschwindigkeit, wenn die Geräte nicht zeitgleich getestet worden sind.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass keine der getesteten Kameras bei guten Bedingungen einen Zeitvorteil hatte. Bei schlechten Bedingungen hingegen zeigte die Sony Cyber-shot DSC-HX5 die etwas besseren Ergebnisse, während die Samsung WB650 und die Panasonic Lumix DMC-TZ10 vergleichbare Zeiten lieferten. Im letzteren Fall konnten sich auch die beiden "Spezialisten", also die GPS-Logger deutlich von den Kameras absetzen.

Zu erwähnen ist noch die Möglichkeit der Sony Cyber-shot DSC-HX5, vorab mit Korrekturdaten versehen zu werden, die man aus dem Internet herunter laden kann. Dadurch kann die Zeit bis zum ersten Kontakt nochmals verringert werden.

In Teil 3 unseres GPS Praxistests gehen wir, wie sich das für ein Digitalkamera-Online-Magazin gehört, auch auf die Bildqualität der Kameras ein. Hier haben wir an jedem GPS-Teststandort mit jeder der fünf Kameras unter gleichen Aufnahmebedingungen Fotos gemacht, welche wir Ihnen in Teil 3 dieser Artikelserie in Kürze hier auf dkamera.de präsentieren werden.

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