Magix Video Pro X im dkamera.de Test

Videoschnittsoftware für Amateure und Profis

Mit Video Pro X bietet Magix eine seit Längerem erhältliche Videoschnittsoftware an, die sich bei den Features über dem ebenso von Magix erhältlichen Programm Video Deluxe Plus bewegt. Während sich Video Deluxe Plus vor allem an Amateure richtet, will Video Pro X durch zahlreiche professionelle Funktionen auch Profis ansprechen. Wir haben uns Magix Video Pro X näher angesehen.

Die Systemvoraussetzungen:
Videoschnittprogramme benötigen in der Regel einen schnellen Computer. Als minimale Systemvoraussetzungen nennt Magix allerdings nur einen PC mit Dualcore-Prozessor (mindestens 2,4GHz), 2GB Arbeitsspeicher sowie 2GB Festplattenspeicher. Wer hoch aufgelöste Videos bearbeiten möchte, sollte unserer Meinung nach jedoch auf jeden Fall die empfohlenen Systemvoraussetzungen in Form eines Quadcore-Prozessors mit 2,8GHz, 4GB Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte mit 512MB Videospeicher erfüllen. Für 4K-Videos darf es gern noch etwas mehr sein.

Dass Magix auf älteren Rechnern verwendet wird, ist allerdings grundsätzlich unwahrscheinlich. Dafür sorgt die Beschränkung auf die 64Bit-Version der Betriebssysteme Windows 7, Windows 8 oder Windows 10. Ob der vorhandene Computer die Systemvoraussetzungen erfüllt und ein flottes Arbeiten erlaubt, kann man mit der nahezu vollständig funktionsfähigen Testversion von Magix Video Pro X prüfen. Als Einschränkung ist die Ausgabe von Videos nur bis drei Minuten Länge möglich, zudem können auch keine Videos mit H.265-Codierung (HEVC) importiert werden.

Magix Video Pro X wird nur in einer 64-Bit-Version angeboten:

Die Software im Einsatz:
Nach vielen durchnummerierten Versionen hat Magix 2017 mit Magix Video Pro X eine Version geschaffen, die durch kontinuierliche Updates (für ein Jahr kostenfrei) auf dem neuesten Stand gehalten wird. Welche Version man aktuell verwendet, lässt sich über den Hilfe-Reiter des Programms und die Option „Über Magix Video Pro X“ herausfinden.

Die Liste der von Magix Video Pro X unterstützten Funktionen ist lang. Neben dem klassischen Videoschnitt erlaubt die Software unter anderem das Bearbeiten von 360-Grad- oder 3D-Aufnahmen, das Erstellen von dynamischen Zeitlupenvideos und das Color Grading. Für letzteres kommt die "16-Bit Deep Color"-Verarbeitung zum Einsatz, die für noch detailliertere Farbabstufungen sorgen und deutlich mehr Spielraum bei Farbkorrekturen bieten soll. Wer dabei keine eigenen Einstellungen vornehmen möchte, kann sich an zahlreichen mitgelieferten Lookup-Tabellen bedienen, die den Videos bestimmte Looks verleihen. Die Farbunterabtastung wird bis zu 4:4:4 unterstützt, Videodateien können eine Farbtiefe bis 10bit besitzen.

Magix Video Deluxe Plus und Magix Video Pro X im Format-Vergleich (Quelle Magix):

Zum Feature-Sammelsurium gehören des Weiteren diverse Spezialeffekte, Titelvorlagen, Effektblenden sowie Effektmasken. Damit es bei der Arbeit mit Magix Video Pro X möglichst wenige Einschränkungen bezüglich der nutzbaren Formate gibt, hat die Software eine breite Unterstützung an Bild- und Videoformaten zu bieten. Dazu zählen unter anderem der Support für MPEG2, H.264, H.265 (HEVC), XAVC S und ProRes. Nach einer kostenpflichtigen Aktivierung lassen sich zudem Videos mit den Standards DVCPro50, DVCProHD und AVC-Intra verarbeiten. Letztere Videoformate sind allerdings praktisch nur bei professionellen Kameras zu finden, weshalb diese zusätzlichen Investitionen bei praktisch keinem Amateur-Nutzer anfallen sollten.

In puncto Auflösung präsentiert sich Magix Video Pro X ebenso wenig wählerisch: Neben Videos in SD-, HD- und Full-HD-Auflösung kann die Software auch mit 4K-, 5K- und 6K-Videos umgehen. Selbst bei Videos mit nicht standardisierten Auflösungen (z. B. „2,7K“), wie sie unter anderem Actionkameras aufnehmen, gab es im Test keine Probleme. Dies macht das Arbeiten einfach, da man sich keine Gedanken über die nutzbaren Formate und Auflösungen machen muss. Die Hardwarebeschleunigung per GPU soll das Bearbeiten von H.264- und H.265-Videos bis zu fünf Mal schneller machen. Beim Thema Audio sind die Unterstützung für 5.1-Material, ein Echtzeit-Audio-Mixer, ein Takterkennungsassistent und die Möglichkeit der Arbeit mit Plug-ins zu nennen.

Die Arbeitsoberfläche unterscheidet sich nicht von der der Vorgängerversionen:

Von Magix Video Deluxe Plus hebt sich Magix Video Pro X unter anderem durch eine deutlich größere Unterstützung von Videoformaten, eine umfassende Farbkorrektur, das Multicam-Editing mit neun statt vier Kameras oder auch deutlich mehr Audiobearbeitungs-Features ab. Zudem stehen mehrere Prüfoptionen, z. B. in Form eines Waveform-Monitors und eines Vektorskops, zur Verfügung.
Die Arbeitsoberfläche lässt bei Magix-Anwendern früherer Pro X-Versionen, aber auch Nutzern der Video Deluxe-Reihe, keine Fragen aufkommen. Da die allermeisten Videoschnittprogramme sehr ähnlich aufgebaut sind, sollten sich auch die Nutzer anderer Software-Lösungen bei Magix Video Pro X schnell zurechtfinden. Die Timeline mit den wichtigsten Werkzeugen stellt wie üblich den Dreh- und Angelpunkt dar, per Vorschau- und Quellmonitor kann man seine Aufnahmen begutachten.

Alle verwendeten Dateien lassen sich über das Projektablage-Fenster einsehen, weitere Bilder und Videos können über das Importfenster geladen werden. Alternativ funktioniert dies auch durch das Ziehen einer Datei aus dem Explorer direkt in die Timeline. Die zur Verfügung stehenden Blenden, Titel und Effekte sind über Reiter neben dem Import-Feld zu erreichen. Alle Fenster lassen sich in ihrer Größe verändern. Dadurch kann man die Software an seine eigenen Wünsche anpassen. Die Fensteranordnung lässt sich zudem abspeichern, was die Arbeit von mehreren Nutzern oder an Projekten mit unterschiedlichen Bedürfnissen erleichtert.

Die Fenster sind anpassbar, die Tastenkürzel lassen sich selbst wählen:

Die Videobearbeitung erfolgt natürlich auch bei Magix Video Pro X klassisch. Man entscheidet sich zuerst für das Material, zieht dieses in die Timeline und kann es dort passend bearbeiten. Die Timeline erlaubt mit kleinen Vorschaubildern eine gute Übersicht, das "Anschließen" von neuem Material funktioniert durch das magnetische Andocken sehr einfach. Wer das Schneiden beschleunigen möchte, kann Tastenkürzel verwenden. Diese sind bereits vorgegeben, lassen sich jedoch auch verändern.

Farbkorrekturen sind per 3-Wege-Korrektur möglich:

Zudem lassen sich bei Magix Video Pro X auch Lookup-Tabellen nutzen:

Abseits des herkömmlichen Videoschnitts, der das „einfache“ Zuschneiden und Aneinanderreihen von Videoschnipseln umfasst, möchte Magix Video Pro X mit zahlreichen Funktionen überzeugen. Wie bereits angesprochen, wurde dazu eine lange Liste an Softwarefeatures integriert. So können Nutzer Videos nicht einfach nur heller oder dunkler machen, sondern umfassende Farbkorrekturen (per 3-Wege- oder LAB-Farbkorrektur) vornehmen. Die bereits integrierten Lookup-Tabellen mit Namen wie „Apocalypse“, „Cinematic“ oder „Nature“ können den Aufnahmen dabei beispielsweise einen surrealen Touch verleihen. Zudem gib es die Möglichkeit, einen Chromakey zum Ausblenden einer bestimmten Farbe anzuwenden, Verzerrungen des Objektivs zu korrigieren oder die Bildschärfe zu optimieren. Weitere Tools erlauben die Rauschreduzierung oder die Bildstabilisierung. Letztere übernimmt das bekannte Plugin proDAD Mercalli V2. Dieses hat eine automatische Analyse zu bieten, erlaubt aber auch zusätzliche Eingaben (Stabilisierungsstärke, Zoom, Rolling-Shutter-Korrektur, ...). Unser zum Test verwendetes Video, das wir mit der YI-4K-Actionkamera im Gehen aufgenommen haben, konnten Magix Video Pro X bzw. proDAD Mercalli V2 sehr gut „entwackeln“, was für ein deutlich ruhigeres Bild sorgte.

Mit proDAD Mercalli V2 lassen sich verwackelte Aufnahmen deutlich beruhigen:

Zu den Spezialeffekten von Magix Video Pro X gehören des Weiteren lange Listen an Blenden (zum Beispiel konfigurierbare Blur-Effekte), Templates für Beschriftungen und auch die Bildrandeffekte. Mit diesen kann man einen optischen ansprechenderen Bildrand erzeugen, wenn Videos hochkant gefilmt wurden. Zu den weiteren Effekten zählen Bild-in-Bild-Collagen, das Animieren von Standbildern (Zoomen, Schwenks, ...) und das Erstellen von Zeitlupen oder Zeitraffervideos. Dazu wird das Videomaterial in die Timeline geladen und anschließend die Wiedergabegeschwindigkeit angepasst. Für das Erstellen von Zeitlupenvideos aus Videos mit einer nicht erhöhten Bildrate wird eine Zwischenbildgenerierung angeboten. Schade ist allerdings, dass sich die „neue“ Geschwindigkeit nur zwischen einem Bereich von 0,25-fach bis 4-fach wählen lässt. Hier wären sowohl stärkere Zeitlupen als auch Zeitraffereffekte wünschenswert.

Die Software bietet auch die Möglichkeit, Zeitraffer oder Zeitlupenvideos zu erstellen:

Wer den Ton seines Videos verbessern möchte, kann zu einer Störrauschbefreiungs-Funktion greifen, einen Equalizer verwenden oder einen Kompressor aktivieren. Hat man seine Aufnahmen fertig bearbeitet, ist die Ausgabe in diversen Formaten (MPEG-2, AVI, H.264, H.265) und mit bis zu 8-Kanal-Audio möglich. Für die Menüs stehen verschiedene Vorlagen zur Verfügung.

Unser Fazit:
Magix Video Pro X stellt eine umfassende Videoschnittsoftware dar, die Anfängern wie Profis praktisch alles bietet, was bei der Arbeit mit Bewegtbildern benötigt wird. Das beginnt bei den zahllosen Dateiformaten und Auflösungen, die importiert werden können und somit jeglichen Gedanken an die Kompatibilität unnötig machen. Bei den Schnittfunktionen und Bearbeitungsfeatures erwartet einen eine lange Liste, die jeden Einsatzbereich abdeckt. Neben den Basic-Korrekturen werden sehr viele Effekte, Blenden und Titelvorlagen angeboten. Darüber hinaus können die Nutzer Videos unter anderem stabilisieren, ein Color-Grading vornehmen oder Audiodateien umfassend bearbeiten. Die Übersicht bleibt dabei nicht auf der Strecke, die Arbeitsoberfläche lässt keine Fragen offen. Zudem kann man sie, wie auch die Tastaturkürzel, an die eigenen Wünsche anpassen. Wer eine Software mit vielen Funktionen sucht, die über das übliche Angebot der Videoschnittprogramme für Amateure hinausgeht, sollte einen Blick auf Magix Video Pro X werfen.

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