Nikon D3300 und Canon EOS 1200D im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Unser Vergleichstest aktueller Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse


Links die Nikon D3300, rechts die Canon EOS 1200D.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Einsteiger-Spiegelreflexkameras von Nikon (D3300) und Canon (EOS 1200D), haben wir unter anderem die Kitobjektive und die Bildkontrolle unter die Lupe genommen. Im nun folgenden letzten Teil widmen wir uns der Videofunktion, den Funktionen sowie Features und der Erweiterbarkeit. Zudem fassen wir unsere Eindrücke und Ergebnisse in einem Fazit nochmals zusammen.

Videofunktion:
Videos muss heutzutage jede Digitalkamera aufnehmen können, daher kommen auch die Einsteigermodelle daran nicht vorbei. Die Nikon D3300 unterstützt die Aufnahme in Full-HD-Auflösung mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, bei der Canon EOS 1200D muss man sich mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde begnügen.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD):

Links eine Standbildaufnahme der Nikon D3300, rechts eine Aufnahme der Canon EOS 1200D.

Bei der Bildqualität im Videomodus liegt die Nikon D3300 mit einem detailreicheren Bild vorne. Deren Aufnahmen zeigen zudem deutlich weniger Moire-Artefakte, die bei der Canon EOS 1200D stark ausgeprägt sind.

Bei den weiteren Optionen gibt es diverse Unterschiede. Die manuelle Belichtung erlauben zwar beide Kameras, die Blende lässt sich bei der D3300 jedoch nur außerhalb des Liveviewmodus und somit auch nicht während der Aufnahme von Videos verändern. Dies erlaubt nur die EOS 1200D. Hier muss man dafür Abstriche beim Autofokus machen, der standardmäßig nicht nachgeführt wird. Nur per Druck auf den Auslöser lässt sich der Autofokus während der Videos aktivieren. Durch den lauten Fokusmotor des Kitobjektivs und die sehr langsame Scharfstellung ist dies allerdings wahrlich keine Freude. Die Nikon D3300 erlaubt auch bei Videos ein kontinuierliches Scharfstellen. Da deren Liveview-AF mit dem Kitobjektiv schneller und leiser zusammenarbeitet, lässt sich der Video-AF durchaus verwenden.

Die Tonaufnahme erfolgt bei unseren Testkandidaten jeweils per Monomikrofon. Die Tonqualität ist daher nur gerade so akzeptabel. Bei der Nikon D3300 lässt sich allerdings ein externes Mikrofon anschließen und die Lautstärke der Aufnahme kann sogar in 20 Stufen gepegelt werden. Bei der EOS 1200D muss man sich auf das integrierte Mikrofon und die automatische Aussteuerung verlassen. Hier hat die D3300 also deutlich mehr zu bieten.

Unser Sieger bei der Videofunktion: Die Nikon D3300.
Sie bietet eine bessere Bildqualität, eine höhere Bildrate und einen Anschluss für ein externes Mikrofon. Dass man die Blende während der Aufnahme nicht verändern kann, ist allerdings nicht optimal.

Die Ansicht des Aufnahme- bzw. Statusmenüs bei der D3300:

Nikon D3300.

Die Ansicht des Aufnahme- bzw. Statusmenüs bei der EOS 1200D:

Canon EOS 1200D.

Funktionen und Features:
Bei den Funktionen und Features konzentrieren sich beide Modelle hauptsächlich auf Funktionen, die für Einsteiger interessant sind. So bieten beide Kameras neben den PSAM-Modi und einer Vollautomatik jeweils diverse Szenenprogramme und Filtereffekte an. Sieben Szenenprogramme sind es bei der EOS 1200D, ebenso sieben bei der D3300. Als digitale Filter hat die Canon EOS 1200D fünf Effekte zu bieten, bei der D3300 sind es mit 13 mehr als doppelt so viele. Bei der internen Bearbeitung hat die D3300 ebenfalls deutlich mehr Optionen zu bieten. So lässt sich nicht nur die Größe der Bilder verändern, man kann die Aufnahmen auch Beschneiden, Ausrichten oder verschiedene Effekte anwenden.

Zur Fokussierung über den Phasen-AF (mit dem optischen Sucher) kann die Nikon D3300 auf elf Messfelder mit einem zentralen Kreuzsensor zurückgreifen. Bei der Canon EOS 1200D sind es neun Messfelder und ebenfalls ein zentraler Kreuzsensor. Bei beiden Kameras sind die Messfelder in einer Raute angeordnet und decken dadurch jeweils die wichtigsten Bildbereiche ab. Ein Messfeld lässt sich per Hand vorgeben oder die Messfeldwahl wird von der Kamera vorgenommen. Scharfstellen kann man per Einzelbild-AF, per kontinuierlichem AF und auch mit der automatischen Wahl. Hier entscheidet die Kamera, welcher der beiden anderen Fokusmodi verwendet wird. Ebenso lässt sich natürlich auch manuell scharfstellen.

Die Belichtung kann jeweils von 30 Sekunden bis zu 1/4.000 Sekunde erfolgen, zudem ist bei beiden Modellen ein Bulbmodus für längere Belichtungen vorhanden. Die Belichtungsmessung ist bei der D3300 per Matrixmessung,  mittenbetonter Messung und Spotmessung möglich. Die EOS 1200D bietet eine Mehrfeldmessung, eine mittenbetonte Messung und eine Selektivmessung.

Vier Schnittstellen bietet die Nikon D3300:

Nikon D3300.

Die Canon EOS 1200D hat dagegen nur drei Schnittstellen:

Canon EOS 1200D.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Der Vorteil einer Spiegelreflexkamera ist die Erweiterbarkeit durch Objektive und über Schnittstellen. Auch wenn hier diese Möglichkeiten nicht so ausgeprägt wie bei höherklassigen Modellen sind, haben auch unsere beiden Testkandidaten verschiedene Schnittstellen zu bieten. Jeweils vorhanden ist ein Blitzschuh, über den sich Systemblitzgeräte aufstecken lassen. Ebenso kann der Blitzschuh auch für die Montage von weiterem Zubehör genutzt werden.

Per Kabel lassen sich an der Nikon D3300 eine Fernbedienung, ein Mikrofon (3,5mm) und ein externer (Mini-HDMI) Monitor anschließen. Zudem besteht per USB die Möglichkeit, weiteres Zubehör, beispielsweise in Form eines GPS-Empfängers oder eines WLAN-Adapters, anzuschließen. Bei der EOS 1200D lässt sich ebenfalls eine Fernbedienung anschließen und kann die Ausgabe auf einem externen Monitor mittels Mini-HDMI erfolgen. Per USB kann die EOS 1200D zudem mit einem Computer verbunden werden. Ein GPS-Empfänger lässt sich per Blitzschuh oder USB verbinden. Auf einen Mikrofoneingang muss man aber leider verzichten.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und Schnittstellen: Mit einem kleinen Vorsprung – dank Mikrofoneingang – die Nikon D3300:

Zu den Beispielaufnahmen der Kameras:

Unser Fazit:
Unser Vergleichstest hat gezeigt, dass auch Einsteigermodelle durchaus einiges zu bieten haben. Dies gilt vor allem für die Bildqualität. Beide Kameramodelle müssen sich hier vor den höherklassigen Modellen nicht verstecken. Sie liegen mit anderen Kameras mit der gleichen Sensorgröße gleich auf. Die Nikon D3300 kann sich von der Canon EOS 1200D dabei ein wenig absetzen. Wirklich groß ist der Unterschied aber nicht. In anderen Vergleichspunkten lassen sich bedeutendere Unterschiede ausmachen.

Bei den Kitobjektiven kann uns Nikons AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II mehr überzeugen. Optisch kann sich dieses vom EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II zwar nicht absetzen, es ist jedoch etwas kleiner und besitzt sowohl einen leiseren Fokusmotor als auch einen „echten“ Fokusring. Die Objektivauswahl ist wieder identisch, denn sowohl für die Nikon D3300 als auch für die Canon EOS 1200D werden sehr viele Objektive angeboten.

Beim Display gefällt uns die Nikon D3300 mit ihrem 921.000 Subpixel auflösenden LCD deutlich besser als die EOS 1200D mit ihrem nur halb so hoch auflösenden Display (460.000 Subpixel). Die Einblickwinkel sind dagegen gleich groß.

Bedienen lassen sich beide Kameramodelle grundsätzlich komfortabel. Es gibt zwar Unterschiede, aber nach einer Eingewöhnungszeit findet man sich schnell zurecht. Einsteiger werden unter anderem durch verschiedene Hilfestellungen unterstützt. Canon bietet mit der Begleiter-App für die EOS 1200D eine externe Hilfe, Nikon hat der D3300 einen integrierten Guide-Modus spendiert. Auch sonst bewegen sich unsere Vergleichskandidaten auf einem sehr ähnlichen Niveau. Belichten lässt sich zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde, die Autofokussysteme unterscheiden sich nur wenig.

Insgesamt hat die Nikon D3300 etwas mehr als die Canon EOS 1200D zu bieten:

Links die Nikon D3300, rechts die Canon EOS 1200D.

Bei der Videoaufnahme hat die Nikon D3300 ohne Frage mehr zu bieten, denn neben der leicht besseren Bildqualität kann man damit auch bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde festhalten. Ebenso erlaubt sie das Pegeln des Tons und das Anschließen eines externen Mikrofons. Dies sind für alle, die gerne Videos aufnehmen, überzeugende Argumente. Schade ist allerdings, dass sich die Blende bei der D3300 nur außerhalb des Liveviewmodus verändern lässt. Hier bietet die Canon EOS 1200D mehr Komfort.

Unser Testsieger:

Insgesamt gefällt uns die Nikon D3300 etwas besser, denn sie hat in einigen Punkten mehr zu bieten. Allerdings muss man fairerweise auch erwähnen, dass die Nikon D3300 zusammen mit dem Kitobjektiv rund 90 Euro teurer als die Canon EOS 1200D mit deren Kitobjektiv EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II ausfällt.

Ein Hinweis: Die Canon EOS 1200D ist auch zusammen mit dem EF-S 18-55mm F3,5-5,6 III erhältlich. Dieses Paket sollten sie allerdings nicht wählen, da das mitgelieferte Objektiv keinen Bildstabilisator besitzt. Das ist sowohl bei Fotos als auch bei Videos von Nachteil.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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