Nikon D810 und Sony Alpha 7R im Vergleichstest (Teil 3)

Teil 3 von 3 des Vergleichs der Megapixelboliden mit 36 Megapixel auflösenden Kleinbildsensoren

Nachdem wir im vorangegangenen Teil unseres Vergleichstests zwischen der Nikon D810 und der Sony Alpha 7R die Geschwindigkeit, den Autofokus und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, geht dieser dritte Teil auf die Videofunktionen, die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen ein.

Vergleich der Video-Bildqualität der beiden Kameras:

Videofunktionen:
Bei der Videoaufnahme bieten beide Kameras die Speicherung in Full-HD-Auflösung mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde an. Die Nikon D810 setzt dazu auf die H.264-Codierung in einem MOV-Container, die Sony Alpha 7R auf die AVCHD-Codierung. Zusätzlich lassen sich jeweils 24, 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde speichern. Die Alpha 7R erlaubt zudem 50 Halbbilder pro Sekunde bei 1.920 x 1.080 Pixel sowie kleinere Auflösungen im MP4-Format. Mit der D810 sind 1.280 x 720 Pixel mit bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. 

Manuell und halb automatisch belichten lässt sich mit beiden Kameras, zudem kann der Tonpegel manuell angepasst werden. Identisch sind außerdem die Möglichkeiten, ein Mikrofon für eine bessere Tonqualität anzuschließen und die Tonkontrolle via Kopfhörer (jeweils 3,5mm). Für professionelle Videoambitionen kann außerdem ein „sauberes“ Videosignal über HDMI ausgegeben werden. Die Bildqualität der Aufnahmen ist jeweils sehr gut.

Der Autofokus stellt bei beiden Kameras schnell scharf, bei der Nikon D810 muss man allerdings teilweise mit einem „pumpenden“ Fokus leben. Insgesamt eignen sich beide Kameras sowohl für kleinere als auch größere Produktionen. Auf ein Feature muss man jedoch verzichten: die 4K/Ultra-HD-Videoaufnahme. Hierfür müsste man unter anderem zum Schwestermodell Alpha 7S greifen.

Unsere Wertung bei den Videofunktionen: Unentschieden.

Erweiterbarkeit/Schnittstellen:

Die Schnittstellen der Nikon D810 auf der Vorderseite:

Die Schnittstellen der Nikon D810 an der linken Kameraseite:

Die Schnittstellen der Sony Alpha 7R an der linken Kameraseite:

Die Erweiterbarkeit ist bei Digitalkameras der Oberklasse in der Regel sehr gut möglich. Dies zeigt sich auch bei unseren Vergleichskandidaten. Neben einem HDMI-Ausgang und einem USB-Port, der bei der D810 sogar im USB-3.0-Standard vorhanden ist und bei der Alpha 7R auch zum Anschluss einer Fernbedienung verwendet werden kann, bieten beide Kameras weitere Schnittstellen. Dies sind unter anderem der bereits erwähnte Mikrofoneingang und der Kopfhörerausgang. Diese werden bei der D810 zudem durch einen Blitzsynchronanschluss und einen 10-poligen-Anschluss für Nikon-Zubehör (für u.a. eine Kabelfernbedienung oder einen WLAN-Adapter) ergänzt. Wie sich daran bereits erkennen lässt, ist die D810 nicht mit drahtlosen Übertragungstechnologien ausgestattet. Sie lassen sich aber immerhin nachrüsten. Bei der Sony Alpha 7R ist WLAN inklusive NFC mit an Bord. Darüber kann man die Kamera fernsteuern oder Bilder übertragen. Letzteres geht allerdings nur manuell nach der Aufnahme. Da die Alpha 7R die „PlayMemories“-Cameras-Apps unterstützt, lassen sich weitere Softwarefunktionen nachrüsten. Neben einer Intervallaufnahme und einer Objektivkompensations-App, gibt es beispielsweise auch eine App für den schnellen Upload auf Flickr.

Der aufgeklappte Blitz der Nikon D810:

Einen integrierten Blitz besitzt nur die Nikon D810, bei der Alpha 7R konnte dieser Mangels Platz nicht mehr untergebracht werden. Über den Blitzschuh kann aber natürlich ein Blitz aufgesteckt werden. Zudem lässt sich darüber auch eine Blitzsynchronbuchse nachrüsten. Beide Kameras erlauben das Verwenden eines Batterie-/Hochformatgriffs. Damit kann über den zusätzlichen Akku nicht nur die "Arbeitszeit" verlängert werden, sondern es lassen sich durch die zusätzlichen Tasten und Wählräder unter anderen Hochformatbilder komfortabler aufnehmen.

Unsere Wertung bei den Schnittstellen und der Erweiterbarkeit: Unentschieden.

Das Fazit:
Nikon D810 oder Sony Alpha 7R – diese Frage kann man sehr schnell beantworten, wenn es um die Bildqualität geht. Beide Kameras schneiden exzellent ab, nennenswerte Unterschiede findet man keine. Wer eine hochauflösende Digitalkamera, beispielsweise für großformatige Bilder sucht, kann also bei jeder der Kameras bedenkenlos zuschlagen. Wer weitere spezielle Anforderungen hat, sollte allerdings einen detaillierten Blick auf die Modelle werfen. Teilweise unterscheiden sie sich nämlich sehr deutlich. Dies gilt vor allem für den Autofokus. Bei der Nikon D810 kann man auf einen sehr präzisen, technisch hoch entwickelten und in nahezu jeder Hinsicht konfigurierbaren Autofokus zurückgreifen. Dieser meistert auch das Scharfstellen von bewegten Motiven oder das Fotografieren bei weniger Licht. Der Kontrast-AF der Sony Alpha 7R kann hier bei Weitem nicht mithalten. Bewegte Motive lassen sich damit nur schwer festhalten, in dunkleren Umgebungen benötigt er etwas länger zum korrekten Fokussieren. Des Weiteren kommen bei der Sony Alpha 7R die mit vier Bildern langsame Serienbildrate und der kleine Pufferspeicher hinzu. Selbst im JPEG-Format ist nach 16 Bildern in Folge mit der schnellsten Bildrate Schluss. Die D810 erreicht zwar auch „nur“ fünf Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung, die Bilderserie ist mit 100 JPEGs und 25 RAWs aber deutlich länger.

Die Sony Alpha 5000 (links) und die Nikon D810 (rechts) in der Draufsicht:

Beim Kameragehäuse macht die D810 noch mehr den Eindruck eines soliden „Arbeiters“, auch die größeren und in der Mehrzahl vorhandenen Tasten verfestigen diesen Eindruck. Die Sony Alpha 7R wirkt zierlicher und verspielter, durch die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten der Tasten weiß aber auch sie richtig gut zu gefallen. Die Verarbeitung ist durch das verwendete Magnesium ebenfalls absolut gelungen. Bei der Größe sticht die Alpha 7R die D810 natürlich aus, kompakter geht es nicht. Wer große und schwere Objektive nutzt, wird dagegen die großen Abmessungen der D810 vorziehen. Beim Sucher ist die Frage nach der Wertung rein subjektiv, beide Wissen zu gefallen. Beim Display gefällt uns die Alpha 7R durch den Klappmechanismus aber besser.

Unser Testsieger:

Die Nikon D810 ist eine hervorragende Allround-Kamera mit einer tollen Bildqualität, echte Schwächen besitzt sie quasi nicht. Das Gewicht von fast einem Kilogramm (ohne Objektiv) ist allerdings nicht ohne. Die Sony Alpha 7R ist – zusammen mit einer kleinen Festbrennweite – problemlos transportabel. Das "Bildqualität pro Gramm"-Verhältnis ist bei ihr phä­no­me­nal. Ihre weitere Ausstattung macht sie allerdings eher zu einer Kamera für die Porträtfotografie oder die Landschaftsfotografie – aber natürlich zu einer wirklich tollen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Ein weiterer wichtiger Punkt wurde …

Ein weiterer wichtiger Punkt wurde in keinem der drei Tests erwähnt: Der Preis. Wenn ich als Hobby-Landschaftsfotograf eine Kamera mit 36mpx suche und euren Test lese würde ich zwangsläufig auf die Nikon zurückgreifen. Sehe ich dann aber den Preis (1.600€ Unterschied), frage ich mich, ob es Sinn hat, doppelt so viel aus zu geben. Wenn der Schwachpunkt AF ein Problem an der Sony darstellt, wäre für den Preis noch eine (eigentlich drei) A6000 mit drin :-)

Hallo! Nikon D810 und Sony …

Hallo!
Nikon D810 und Sony Alpha 7R - tolle Geräte. Obgleich ich der Systemkamera den Vorzug geben würde, nicht nur wegen Gewicht, Volumen und Preis.
Arbeite mit Panasonic GH. Ein Vorteil von MFT gegen Vollformat der Cropfaktor von 2,
weiterer Vorteil, der gegen das Gehäuse drehbare Monitor und damit sein Schutz, usw..
Panasonic und Sony, mit seiner neuen Vollformatkameralinie sowieso, haben zu wenig Objektive im Angebot. Bei Panasonic fehlt ein fürs Fotografieren optimiertes Superzoom z.B. 14-200 und Telezooms. Bei Sony fehlt bisher fast alles. Adapterlösungen sind nichts.
Was mir besonders gut gefällt, die Sony Alpha 7S als Lowlightkamera. Das gibt es erst bei Nikon viel schwerer und viel teurer und viel voluminöser.
Wenn nun Canon und Nikon mit ihren großen Objektivsortimenten, ernsthafte Systemkameras für diese Bajonette mit dem Formfaktor der Alpha 7 anbieten würden ...
Andererseits darf nicht vergessen werden, was mit Smart-Phones alles fotografiert wird - ganze Reportagen. Und wo mehr Entwicklung einfließt und mit was mehr Geld verdient wird!

Was beim Vergleich dieser beiden …

Was beim Vergleich dieser beiden Systeme nie erwähnt wird, ist die grundsätzlich unterschiedliche Arbeitsweise mit den Kameras!
Die Sony Monitore arbeiten nämlich nicht einfach nur als "Sucher", sondern zeigen ein ziemlich korrektes Bild der jeweiligen Kameraeinstellung. Stichwort: Wysiwyg (what you see is what you get).
Der Nikon Monitor hingegen interpoliert im Liveview-betrieb ein Einheitsbild unabhängig von Zeit u. Blendeneinstellung. Dieser Unterschied macht sich z.b. bei Nachtaufnahmen extrem bemerkbar. Wenn der Autofokus aufgrund der Dunkelheit schwächelt, kann die Sony immerhin noch ein helles Bild darstellen, das sich manuell scharf stellen lässt. Bei Nikon ist an dem Punkt dann Ende und man muss sich auf sein Glück verlassen. Jeder der sich mit unterschiedlichen Kamerasystemen befasst, weiß aber das es keine Eierlegende Wollmilchsau gibt. Jedes System hat Vor-und Nachteile.

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