Preview: Hands-On-Test der Olympus OM-D E-M10 Mark III

Die neue Einsteiger-DSLM von Olympus im ersten Kurztest

Letzte Woche hat Olympus mit der OM-D E-M10 Mark III sein drittes Einsteigermodell der OM-D Serie präsentiert. Die Kamera stellt allerdings nicht das Nachfolgemodell der Olympus OM-D E-M10 Mark II (Testbericht) dar, denn diese wird – wie Olympus betont – weiterhin angeboten, sondern eine Alternative zu jener. Wir konnten ein finales Muster der Kamera bereits unter die Lupe nehmen und geben im folgenden Artikel unsere ersten Eindrücke von der spiegellosen Systemkamera wieder.

Die Kameras der Olympus OM-D E-M10-Serie sind nominell die „einfachsten“ Modelle der OM-D-Reihe. Die E-M10 Mark III wird von Olympus unter anderem als Kamera für „Reisefans“, „Leute in den 30igern“ oder „Vintage Design Liebhaber“ gesehen. Natürlich dürfte die DSLM aber auch für andere Fotografen eine interessante Kamera darstellen.

Unterschiede sind im Vergleich zur Olympus OM-D E-M10 Mark II (Testbericht) unter anderem in puncto Bedienung zu finden. Damit meinen wir vor allem das teilweise überarbeitete Bedienkonzept. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die neue, neben dem Ein-/Ausschalter liegende Shortcut-Taste. Diese soll das Bedienen vereinfachen. Bei den halbmanuellen Modi dient die Shortcut-Taste zum Aufrufen des Quickmenüs der Digitalkamera, bei den Szenenmodi und Art-Filtern ruft diese das jeweilige Auswahlmenü auf.

Auf der linken Oberseite liegt neben dem Ein-/Ausschalter die neue Shortcut-Taste:

Ganz neu ist bei der Olympus OM-D E-M10 Mark III der Advanced Photo-Modus. Dieser umfasst spezielle Kameramodi und wird über die „AP“-Stellung auf dem Programmwählrad erreicht. Zu den Modi gehören die Live Composite- und Live Time-Funktion, die HDR-Aufnahme oder auch die Keystone-Korrektur. Diese Modi sind nun nicht mehr im Hauptmenü zu finden, sondern per AP-Modus direkt und sehr schnell zu erreichen. Allerdings sorgt die gewählte Lösung auch für Nachteile: So lassen sich die speziellen Modi nicht mehr uneingeschränkt mit anderen Optionen kombinieren. Das dürfte Einsteiger eher weniger stören, ambitionierte Fotografen dagegen mehr.

Das Menü des Advanced-Photo-Modus:

Zu den weiteren „Key Features“ der Kamera zählen laut Olympus eine sehr effektive Bildstabilisierung, das leichte Teilen der Aufnahmen über WLAN sowie die Bauweise des Gehäuses im Retrodesign. Die Bildstabilisierung übernimmt bei der Olympus OM-D E-M10 Mark III – wie bei allen OM-D-Modellen – der beweglich gelagerte Sensor. Dieser kann laut Olympus Verwacklungen um bis zu vier Stufen ausgleichen und gehört damit zu den besten Modellen auf dem Markt. Das Vorgängermodell konnte Verwacklungen um drei Stufen kompensieren. Im Test der E-M10 III haben wir ein Ergebnis von drei bis vier Blendenstufen erreicht. Bei 28mm KB-Brennweite konnten wir beispielsweise ein Bild mit 1/3 Sekunde Belichtungszeit ohne Verwacklungen aufnehmen. Die Bildstabilisierung leistet jedoch nicht nur bei Fotos gute Dienste, auch bei Videos überzeugt sie. Selbst beim Gehen werden Bewegungen deutlich reduziert.

Auf der Vorderseite befindet sich ein gummierter Griff:

Das Kameragehäuse ist in dem von Olympus bekannten Retrodesign gehalten. Es wurde an mehreren Stellen überarbeitet, erinnert aber trotzdem an die OM-D E-M10 Mark II. Die Abmessungen unterscheiden sich nur geringfügig, die E-M10 III ist einen Tick – also nicht bedeutend – größer. Das neue Gehäusedesign lässt die Olympus OM-D E-M10 Mark III zugleich retro und modern wirken, beim Gehäuse kommen ein wenig Metall und viel Kunststoff zum Einsatz. Ein kleiner gummierter Griff macht das Festhalten der Kamera einfacher, die Trageriemen-Öse hätte auf der rechten Seite aber optimalerweise etwas weiter oben am Gehäuse platziert werden sollen. Je nach Handform und -größe drückt diese gegen die Handfläche.

Die rechte Oberseite mit zahlreichen Wählrädern und Tasten:

Die weitere Bedienung hat Olympus dagegen sehr gut gelöst. Während viele andere Hersteller ihren Einsteigerkameras nur wenige Tasten und Einstellräder spendieren, macht Olympus dies bei der OM-D E-M10 Mark III ganz anders. Neben einem Programmwählrad besitzt die Kamera zwei weitere Einstellräder zur unter anderem schnellen und komfortablen Konfiguration der Belichtung. Daneben gibt es mehrere mit verschiedenen Funktionen belegbare Fn-Tasten. Auf der Rückseite ist zudem ein Steuerkreuz vorhanden.

Videos kann die E-M10 Mark III bis in 4K-Auflösung aufnehmen:

Bei Videos hat die Olympus OM-D E-M10 Mark III einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Während die Olympus OM-D E-M10 Mark II (Testbericht) auf die Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) begrenzt ist, speichert die Olympus OM-D E-M10 Mark III Aufnahmen in der viermal höheren 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel). Der Bildsensor wird hier allerdings nur in der Bildmitte ausgelesen, weshalb die Aufnahmen einen deutlichen „Cropeffekt“ zeigen und die „effektive“ Brennweite länger ausfällt. Ebenso nicht optimal: 4K-Videos lassen sich erst nach dem Aufrufen des Videomodus und nicht einfach per Record-Taste in allen anderen Modi starten.

In der Praxis wissen die 4K-Videos jedoch mit einer sehr guten bis exzellenten Bildqualität zu gefallen. Die Tonaufnahme kann leider nur mit dem integrierten Stereomikrofon erfolgen, einen Anschluss für ein externes Mikrofon gibt es nicht. Auch hier gilt wieder: Einsteiger werden sich daran kaum stören, ambitionierte Videofilmer allerdings schon. Von einer Kamera der unteren Preisklasse kann man das Vorhandensein eines Mikrofoneingangs jedoch nicht erwarten.

Der Bildwandler im MFT-Format (17,3 x 13,0mm) speichert Fotos mit 15,9 Megapixel:

Bei der Bildqualität dürfte sich im Vergleich zum Vorgängermodell Olympus OM-D E-M10 Mark III auf den ersten Blick nicht viel getan haben. Der Bildwandler im Micro-Four-Thirds-Format (17,3 x 13,0mm) löst weiterhin 15,9 Megapixel auf, ein Tiefpassfilter ist nicht vorhanden.

Unsere Beispielaufnahmen zeigen eine gute Detailwiedergabe, ohne mit einer besonderen High-ISO-Leistung hervorzustechen. Das Rauschen ist bis ISO 800 gut bis sehr gut und bis ISO 3.200 akzeptabel unter Kontrolle. Ab ISO 6.400 nimmt es sehr stark zu. Die JPEG-Bilder der Kamera werden hier vom Rauschreduzierungsfilter deutlich geglättet, die Detailwiedergabe leidet darunter stark. Das bedeutet: In den meisten Aufnahmesituationen liefert der schon etwas ältere Sensor eine solide Leistung ab. Sehr hohe Sensorempfindlichkeiten sind sein Metier – im Vergleich zu anderen aktuellen Kameramodellen – aber nicht.

Das 3,0 Zoll große Display wurde schwenkbar konstruiert:

Was gibt es noch zur Olympus OM-D E-M10 Mark III zu sagen? Der (sicher nicht große, aber trotzdem gut geeignete) elektronische Sucher und das Display sind bereits vom Vorgängermodell bekannt, jeweils hohe Auflösungen (LCD: 1,04 Millionen; Sucher: 2,36 Millionen Subpixel) machen die Bildkontrolle gut möglich. Das Display kann man zur besseren Einsicht nach oben und unten schwenken, per Touch lassen sich Eingaben vornehmen. In jedem Menü funktioniert der Touchscreen allerdings leider nicht. Zum Aufhellen verfügt die DSLM über ein integriertes Blitzgerät, externe Aufsteckblitze lassen sich jedoch ebenso verwenden.

Die Olympus OM-D E-M10 Mark III mit aufgeklapptem Blitz:

Unser Fazit:
Mit der OM-D E-M10 Mark III hat Olympus ein neues Kameramodell im Angebot, das sich vor allem an Fotografie-Einsteiger richtet. Die DSLM überzeugt mit einem sehr großen Ausstattungspaket, sehr vielen Tasten und Einstellrädern sowie einem effektiv arbeitenden Bildstabilisator. Der Advanced-Photo-Modus macht das Auffinden der Spezial-Fotomodi von Olympus einfach, beschneidet jedoch auch die Fotomöglichkeiten. Das Kameragehäuse wird mit seinem Retrocharme – aber zugleich einem durchaus modernen Look – sicher seine Freunde finden.

Die Rückseite der spiegellosen Systemkamera:

Die Bildqualität der Fotos bewegt sich bei höheren Sensorempfindlichkeiten zwar nicht auf dem Niveau der neuesten Kameramodelle mit MFT- oder größeren Sensoren, dies kann man von einer DSLM der Einsteigerklasse aber auch nicht erwarten.

Die 4K-Videofunktion und der integrierte Bildstabilisator wussten im Test zu gefallen, der Sucher und das Display machen die Bildkontrolle komfortabel möglich. Am Ende können wir daher festhalten: Die Olympus OM-D E-M10 Mark III überzeugt mit einem für die Einsteigerklasse soliden Gesamtpaket.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen der Olympus OM-D E-M10 Mark III in voller Auflösung:

JPEG- und RAW-Bilder:

Videoaufnahmen in "4K" mit 30 Vollbildern pro Sekunde (2160p30):

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