Samsung Galaxy S10+ Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das Galaxy S10+ in der Praxis

Im zweiten Teil unseres Testberichts des Samsung Galaxy S10+ sind wir auf die Kameras und deren Bildqualität bei Fotos sowie Videos eingegangen. In diesem dritten und letzten Teil des Smartphones mit 5,7 Zoll großem Display und 512GB Speicher schauen wir uns die Kamera-App und die Praxisleistung an. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Kamera-App:
Bei der Kamera-App hat sich Samsung für eine kleine Änderung des Aufbaus entschieden. Die Liveansicht befindet sich noch immer in der Mitte, die weiteren Optionen wurden allerdings getauscht.

Während verschiedene Kameraeinstellungen früher links davon anzutreffen waren (oder oberhalb bei Hochformataufnahmen), sind sie nun auf die rechte Seite (oder unten) gewandert. Für die Fotoprogramme gilt das genau andersherum. Diese sind nun rechts von der Liveansicht bzw. unterhalb davon zu finden.

Die Kamera-App hat Samsung im Vergleich zu älteren Modellen der S-Serie leicht verändert:

Fotoeinstellungen sind auf die linke Seite gewandert, die Programmwahl ist nun rechts möglich:

Direkt daneben liegen die Tasten zum Auslösen, zum Wechseln zwischen der Front- und den Rückseitenkameras und zum Aufrufen des Wiedergabemodus. Diese Lösung gefällt uns besser als beim S9 oder S9+. Zu den bei der Fotoaufnahme schnell erreichbaren Optionen gehören unter anderem die Konfiguration des LED-Lichts oder des Selbstauslösers, des Weiterem kann der Nutzer das Seitenverhältnis der Bilder anpassen. Das Setzen des Fokuspunkts gelingt wie üblich per Touch, per Slider wird die Helligkeit verändert.

Der Pro-Modus erlaubt es dem Fotografen, viele Einstellungen selbst vorzunehmen:

Unter anderem wird auch das manuelle Fokussieren ermöglicht:

Der ISO-Wert lässt sich zwischen ISO 50 und ISO 800 einstellen:

Wer mehr Einstellungen benötigt, muss zum Pro-Modus wechseln. Hier können Fotografen fast alle wichtigen Aufnahme-Einstellungen beeinflussen. Die Sensorempfindlichkeit lässt sich zwischen ISO 50 und ISO 800 anpassen, die Blende in zwei Stufen zwischen F1,5 und F2,4 wählen, der Weißabgleich zwischen 2300 Kelvin und 10.000 Kelvin bestimmen und die Belichtung um minus bzw. plus zwei Stufen korrigieren. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, manuell zu fokussieren, den Autofokusbereich (Mitte oder Multi) und die Belichtungsmessmethode (Matrix, mittenbetont, Spot)zu wählen. Einstellungen gibt es also genug. Nicht optimal finden wir, dass die meisten Tasten und Slider klein ausfallen, hier ist genaues zielen angesagt.

Zu den weiteren Fotomodi gehört unter anderem ein Programm für Panoramen:

Zu den weiteren Aufnahmeprogrammen des Samsung Galaxy S10+ zählen ein spezieller Nachtmodus, ein Modus für Panoramen und ein Modus zum Konfigurieren der Hintergrundunschärfe („Live-Fokus“).

Videos werden mit einem extra Videomodus aufgenommen:

Für Videoaufnahmen besitzt die App ein extra Videoprogramm, für Zeitlupen sogar zwei: „Super Slow-Mo“ für 960 Bilder pro Sekunde (in HD) und „Zeitlupe“ für 240 Bilder pro Sekunde (in Full-HD). Mit dem Hyperlapse-Modus lassen sich außerdem Zeitraffern erstellen. Die vorhandenen Optionen unterscheiden sich je nach Fotoprogramm sehr deutlich.

Alle drei Kameras sind nur im Foto- und Videomodus wählbar, die Ultraweitwinkel- und Hauptkamera zusätzlich im Nacht- und Panorama-Modus. Besser wäre es, alle Kameras wären in allen Modi zugänglich. Technisch ist dies natürlich schwer umzusetzen. Trotzdem hätten wir uns manuelle Optionen bei allen drei Kameras durchaus gewünscht. Gut zu wissen: Im Videomodus sind die Ultraweitwinkel- und Telekamera nicht sichtbar/anwählbar, wenn 4K60p eingestellt wurden.

Weitere Einstellungsmöglichkeiten der Kamera-App:

Grundsätzliche Einstellungen werden über das Zahnrad-Symbol vorgenommen, damit erreichen Fotografen ein weiteres Menü. Hier bestimmt man unter anderem die Auflösung oder das Dateiformat (Foto: JPEG/Fotos mit HEIF-Kompression/RAW, Video: H.264/H.265).

Benchmarks und Praxis:
Ein Smartphone der High-End-Klasse mit High-End-Hardware liefert natürlich auch in Benchmarks sowie der Praxis beste Ergebnisse ab. Das Galaxy S10+ erreicht in den meisten unserer Performance-tests Werte, die zur Spitzenklasse oder kurz darunter gehören. Im Antutu-Benchmark ergaben sich im Test sehr hohe 337.126 Punkte, im PC Mark (Work 2.0 Performance Score) sehr gute 7.822 Punkte. Die Prozessorleistung eines Kerns reicht im Single-Core-Test des Geekbench für 4.510 Punkte, beim Multi-Core-Test sind es 10.413 Punkte.

Wir haben folgende Benchmarks mit dem Samsung Galaxy S10+ Smartphone durchgeführt:

Benchmarks

Ergebnis

Antutu Benchmark (7.2.2)

337.126 Punkte

Geekbench (4.3.4)

4.510 Punkte (Single-Core)
10.413 Punkte (Multi-Core)

3D Mark (Sling Shot Extreme)

4.642 Punkte

PC Mark for Android (Work 2.0)

7.822 Punkte

Datendurchsatz

Ergebnis

A1 SD Bench (interner Speicher)

249.2MB/s (Write) / 804,5MB/s (Read)

A1 SD Bench (microSD, 1.000x Lexar UHS II)

44,5MB/s (Write) / 72,3MB/s (Read)

Akkutest YouTube

Ergebnis

Akku-Test (1080p, WLAN, 75% Helligkeit)

7% Akkuverbrauch pro Stunde

Der interne Speicher des S10+ erreicht eine Lesegeschwindigkeit von 804,5MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 249,2MB/s. Der microSD-Kartenslot schneidet akzeptabel gut ab. Mit knapp 72MB/s beim Lesen und 45MB/s beim Schreiben ist das Ergebnis ordentlich. Die in der Praxis exzellente Performance und die dank 8GB RAM hohe Zukunftstauglichkeit wird von einer sehr langen Akkulaufzeit abgerundet. Mit nur 7 Prozent Akkuverbrauch pro Sekunde gehört das S10+ zu den besten von uns getesteten Modellen. Gleiches gilt auch für die Audioausgabe, die sich dank Stereoton auf einem wirklich guten Niveau bewegt.

Ausgewählte Benchmark-Ergebnisse:

Unser Fazit:
Das Samsung Galaxy S10+ bewegt sich in vielen Bewertungskriterien auf dem besten aktuell erreichbaren Level oder allenfalls knapp darunter. Es vereint ein sehr hochauflösendes AMOLED-Panel mit hoher Helligkeit und bester Qualität, ein top verarbeitetes Gehäuse aus Glas und Metall mit Abdichtungen sowie Rechenhardware der neuesten Generation. Pluspunkte vergeben wir für den schnellen Fingerabdrucksensor im Display, den per microSD-Karte aufrüstbaren Speicher und den 3,5mm-Klinkenanschluss. Das Laden ist zudem drahtlos möglich und die Datenübertragung zu einem Computer erfolgt per USB-C mit 3.1-Standard. Das Ausstattungspaket überzeugt uns daher in jeder Hinsicht.

Das Kamera-Setup des Samsung Galaxy S10+ besteht aus drei Kameras (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Tele), damit lassen sich in der Praxis viele Fotosituationen abdecken. Die Hauptkamera mit Weitwinkelbrennweite nimmt Fotos bei Tag wie bei Nacht mit einer sehr guten Detailwiedergabe und einem niedrigen Bildrauschen auf, bei den anderen beiden Kameras sind wegen der lichtschwächeren Optiken und der kleineren Sensoren Abstriche hinzunehmen.

Das gilt auch für die Bedienung, alle Features des Smartphones unterstützt nur die Weitwinkelkamera. Wer mit den anderen beiden Modellen arbeiten will, muss beispielsweise auf einen Autofokus (Ultraweitwinkel) oder die manuelle Belichtungsteuerung (Ultraweitwinkel und Tele) verzichten. Die breite Masse der Nutzer wird das allerdings nicht stören.

Die Fotofunktionen erreichen ein sehr gutes, die Videofunktionen ein exzellentes Niveau:

Für diese hat Samsung die Kameras des Galaxy S10+ optimiert, im Automatikbetrieb besitzen die Aufnahmen einen hohen Kontrast und eine starke Sättigung. Der Pro-Modus und/oder die RAW-Aufnahme helfen weiter, hier können ambitionierte Fotografen mehr Einfluss nehmen und viele Parameter vorgeben. Die Kamera-App erlaubt viele Einstellungen, die Touch-Tasten sind teilweise etwas klein geraten. Grundsätzlich gilt für die Fotofunktion: Eine sehr gute Performance, echte Highlights – wie ein großer Sensor oder eine sehr lange Brennweite – fehlen aber.

Unsere Bewertung des Samsung Galaxy S10+:

Bei der Videofunktion des Smartphones sieht das anders aus. Diese gehört auch unter den Flaggschiffen zur Spitzenklasse. Mit 60 Vollbildern pro Sekunde in 4K, 240 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD und 960 Vollbildern pro Sekunde in HD (wenn auch nur jeweils mit der Hauptkamera), einer exzellenten Stabilisierung und einem richtig flotten Autofokus macht dem Samsung Galaxy S10+ keiner etwas vor.

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