Sony Xperia 1 V Smartphone- und Kameratest (Teil 3)

Teil 3 von 3: Kamera-App, Benchmarks und das Xperia 1 V in der Praxis

Im zweiten Teil unseres Tests des Sony Xperia 1 V haben wir unter anderem die Bildqualität unter die Lupe genommen. In diesem dritten Teil prüfen wir die Kamera-App mit ihren Funktionen sowie Einstellungsmöglichkeiten und die Leistung des Smartphones in der Praxis. Am Ende fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Kamera-App:
Was das Thema Kamera-Apps angeht, setzt sich Sony von der Konkurrenz mit mehr als einer App ab. Es gibt die „Photography Pro“-App, die „Video Pro“-App und die „Cinema Pro“-App. Die eigentlich sinnvolle Aufteilung wird in der Praxis aber doch etwas verkompliziert. So kann man mit der „Photography Pro“-App auch Videos aufnehmen. Dies jedoch nur beim Programm „Basic“ und auch nur mit sehr wenigen Einstellungen. Die „Video Pro“-App und die „Cinema Pro“-App sind nur für Videos gedacht, letztere bringt jedoch auch eine „Shot“-Funktion für Standbilder mit. Für die allermeisten Nutzer sind die „Photography Pro“-App und die „Video Pro“-App die beste Wahl, die „Cinema Pro“-App bietet sich nur für Videografen mit sehr spezifischen Aufnahme-Wünschen an.

Den Aufnahmemodus bestimmt man bei der "Photography Pro"-App über ein virtuelles Einstellrad:

Zunächst zur „Photography Pro“-App: Deren Design ist von früheren Versionen bekannt, es gibt jedoch eine verbesserte Ansicht für Hochformataufnahmen. Das Design der App erinnert sehr stark an die Digitalkameras von Sony, die Symbole und Einstellungsmöglichkeiten fallen teilweise (fast) identisch aus. Wer eine Alpha-Kamera oder eine Kompaktkamera der Cybershot-Serie besitzt, wird sich daher sofort an diese erinnert fühlen.

Die "Photography Pro"-App im Basic-Modus:

An Einstellungsmöglichkeiten hat Sony bei der „Photography Pro“-App nicht gespart, praktisch alle relevanten Parameter sind beeinflussbar. Dies gilt allerdings nur, sofern man sich für die PSAM-Modi oder das MR-Programm entschieden hat. Beim „Auto“-Programm bleibt das Design immerhin gleich, viele Optionen lassen sich – typisch für Automatik-Programme – allerdings nicht verändern.

Das Design erinnert eindeutig an die Digitalkameras von Sony:

Am linken Rand werden bei den meisten Modi die Kamera und die Brennweite eingestellt:

Anders sieht es aus, wenn der Basic-Modus eingestellt wurde. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Automatik, das Design weicht von den anderen Modi aber etwas ab. Unter anderem ist es beim Basic-Modus möglich, zwischen den Kameras zu wechseln, den Bildstil und den Serienbildmodus anzupassen sowie den Bokeh-Modus zu aktivieren. Ähnliche Einstellungen hat auch der „Auto“-Modus zu bieten.

Zu den einstellbaren Parametern gehört unter anderem der Fokusmodus:

Auch die Belichtungsmessmethode kann man bestimmen:

Auf den Blitzmodus kann man ebenso Einfluss nehmen:

Deutlich interessanter sind für ambitionierte Fotografen die PSAM-Modi und der MR-Modus. Hier lassen sich alle relevanten Parameter verändern. Dazu gehören der Auslösemodus, der Fokusmodus, der Fokusbereich oder der Belichtungsmessmodus. Die Wahl des Objektivs bzw. der Brennweite erfolgt über die Zoomwippe des Smartphones oder per Touch, von der einen zur anderen Kamera muss man dabei stets per Touch wechseln. Natürlich erlaubt das Sony Xperia 1 V auch die manuelle Fokussierung, als Fokussierhilfen stehen eine Lupenfunktion und die Kantenanhebung (Peaking) zur Verfügung.

Weitere Einstellungen der „Photography Pro“-App (Auswahl):

Bei der „Video Pro“-App lassen sich praktisch die gleichen Parameter verändern, das Design weicht aber doch ein wenig von der „Photography Pro“-App ab. Die „Cinema Pro“-App ist wie bereits erwähnt nur für wenige „normale“ Nutzer interessant. Auch hier kann man fast alle Parameter von Hand einstellen, zudem lässt sich zwischen einer Reihe spezieller Bildstile („Venice CS“, „Opak/BU60YE60“, „Weich/YE40“ …) wählen.

Die „Video Pro“-App erlaubt wie die „Photography Pro“-App sehr viele Einstellungen:

Zu den Einstellungen gehören auch der Tonpegel und eine Produktpräsentations-Option:

Benchmarks und Praxis:
Sony setzt bei seinen Smartphones der Flaggschiff-Reihe schon länger auf die SoCs von Qualcomm. Dies gilt auch für das Xperia 1 V. Der hier verbaute Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 ist das schnellste Modell von Qualcomm und besitzt acht Kerne. Neben einem Cortex-X3 mit 3,2 GHz sind zwei Cortex-A715-Kerne mit 2,8GHz, zwei Cortex-A710-Kerne mit ebenfalls 2,8GHz sowie drei Cortex-A510-Kerne mit 2,0GHz vorhanden. Die CPU vom Typ Adreno 740 ist ebenso sehr leistungsfähig und dank 12GB Arbeitsspeicher (LPDDR5) wird es auch zukünftig nicht an RAM mangeln. Sehr gut gefällt uns die Erweiterbarkeit des 256GB großen Speichers per microSD-Karte, im Vergleich zu anderen Smartphones lassen sich damit mehrere Hundert Euro einsparen.

Beim Geekbench 6 gehört das Smartphone mit einem Score von 2.049 (Single-Core) bzw. 5.326 (Multi-Score) zu den besten Geräten am Markt, beim PC Mark 3.0 (Work Performance Score) zählt es mit 13.154 Punkten ebenfalls zur Oberklasse. Das Ergebnis von 3.686 Punkten beim Wild Life Extreme reicht ebenso für die "Champions League".

Ausgewählte Benchmarks des Sony Xperia 1 V:

Die Akkulaufzeit des Xperia 1 V fällt mit dem sparsamen Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 sowie einem 5.000mAh-Akku sehr lang aus. Im Test kamen wir auf 13 Stunden Laufzeit bei der Videowiedergabe. Damit kommt man problemlos einen bis zwei Tage aus, ohne das Smartphone aufladen zu müssen. Dies geht mit maximal 30 Watt nicht ganz so schnell wie bei der Konkurrenz, von null auf 50 Prozent dauert der Ladevorgang knappe 30 Minuten. Sony verzichtet ganz bewusst auf das Laden mit sehr hohen Wattzahlen, dies schont den Akku. Nach drei Jahren soll der Akku des Xperia 1 V dadurch noch mindestens 80 Prozent der originalen Kapazität besitzen.

Unser Fazit:
Das Sony Xperia 1 V bringt als Smartphone der Flaggschiff-Klasse alles mit, was von einem modernen Gerät der High-End-Liga erwarten werden kann. Dazu gehört unter anderem ein robustes und abgedichtetes Gehäuse. Dieses kann durch eine spezielle Oberfläche und ein kantiges Design sehr sicher in der Hand gehalten werden. Natürlich verfügt das Smartphone über alle modernen Schnittstellen (inklusive 5G) und einen richtig schnellen SoC. 12 GB RAM und die kostengünstige Speichererweiterung mittels microSD-Karte sind ebenso erwähnenswert. Letzteres erlaubt fast kein höherklassiges Gerät mehr. Absetzen kann sich das Xperia 1 V von der Konkurrenz zudem durch eine 3,5mm Klinkenbuchse. Das Display löst mit 3.840 x 1.644 Pixel extrem hoch auf, die Farbwiedergabe und Darstellungsqualität sind erstklassig. 120 Hz sorgen darüber hinaus für eine jederzeit flüssige Wiedergabe. Das ungewöhnliche Seitenverhältnis von 21:9 mag für den ein oder anderen Nutzer von Vorteil sein, wir würden jedoch ein Seitenverhältnis von 19:9 bevorzugen. Gerade bei der klassischen Videowiedergabe verschenkt man beim Xperia 1 V viel Platz mit großen schwarzen Rändern.

Die Kameras des Smartphones sind teilweise vom Vorgängermodell bekannt. Das gilt für die Ultraweitwinkel- und die Telekamera. Für eine deutliche Überarbeitung hat sich Sony dagegen bei der Hauptkamera mit Weitwinkelbrennweite entschieden. Hier kommt nicht nur ein neuer Sensor mit besonderem Aufbau zum Einsatz, der Chip fällt auch noch größer als bei jedem anderen Smartphone von Sony aus.

Die Triple-Kamera auf der Rückseite gehört zu den besten Modellen am Markt:

In der Praxis hinterlässt die Kamera-Ausstattung grundsätzlich einen sehr guten Eindruck, der neue Bildwandler wirkt sich auf die Aufnahmen jedoch vergleichsweise wenig aus. Bei Nacht sehen wir leichte Vorteile, bei Tag nur sehr geringe. Das liegt auch an der Tatsache, dass Sony trotz einer hohen Auflösung des Sensors nicht das Verwenden der vollen Auflösung erlaubt. Dadurch bleibt die Detailwiedergabe hinter den meisten Konkurrenzmodellen zurück. Wer mit 12 Megapixel auskommt – und das sollte für die allermeisten Fotografen gelten – wird sich daran aber nicht stören. Die natürliche Abstimmung ohne einen zu starken HDR-Effekt, ohne eine zu starke Sättigung und ohne eine übertriebene Nachschärfung lässt die Bilder an eine Digitalkamera erinnern. Gerade ambitionierte Fotografen sollten dies zu schätzen wissen. Als Alternative hat das Xperia 1 V zudem RAW-Dateien zu bieten.

Mit der Ultraweitwinkel- und Telekamera sind bei guten Lichtverhältnissen solide Ergebnisse möglich, die bestmögliche Bildqualität liefert aber natürlich die Hauptkamera. Bei Nacht kann man mit letzterer bis mindestens ISO 800 ansprechende Fotos aufnehmen, die Ultraweitwinkel- und Telekamera zeigen wie bei fast jedem Smartphone wesentlich früher ein deutliches Bildrauschen. Wirklich tragisch ist dies aber nicht, mit dem Nachtmodus sind dank moderner Bilderzeugungsverfahren rauscharme Fotos aus der Hand möglich.

Das Sony Xperia 1 V ist ein erstklassiges Smartphone:

Das Teleobjektiv des Xperia 1 V kann sich mit dem optischen Zoom von der Konkurrenz absetzen. Beim Einsatz sorgt dies für einen Komfortgewinn, die Abbildungsleistung leidet mit zunehmendem Zoom aber doch etwas. Videografen bietet das Smartphone nicht nur richtig hohe Bildraten bei allen drei Kameras (120p bei 4K oder Full-HD), es stehen auch extrem viele Einstellungen zur Verfügung. Mehr sind unseres Wissens nach bei keinem anderen Mobilgerät zu finden. Gleiches gilt zudem für die Foto-Optionen. Das Design der „Photography Pro“-App ist trotz sehr vieler Einstellungsmöglichkeiten übersichtlich, mehrere Automatiken machen es auch Einsteigern einfach, an gute Bildergebnisse zu gelangen. Zu guter Letzt sollten auch noch der mit 30 Bildern pro Sekunde richtig flotte Serienbildmodus und der jederzeit schnell arbeitende Autofokus erwähnt werden.

Unsere Bewertung des Sony Xperia 1 V:

Autor: dkamera.de Redaktion
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