Sony Xperia 1 V Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Sony Xperia 1 V auf die technischen Daten, das Handling sowie die Verarbeitung eingegangen sind, schauen wir uns im zweiten Teil nun die Kameras des Smartphones an. Mit unseren Beispielfotos und -videos in voller Auflösung können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Das Kamerasetup des Sony Xperia 1 V scheint auf den ersten Blick dem Vorgängermodell Xperia 1 IV zu entsprechen. Es gibt auf der Rückseite drei Kameras, ein Objektiv ist dabei ein echtes Zoom und auch das Zeiss-Label (das den Einsatz der hochwertigen T*-Vergütung anzeigt) ist wieder vorhanden. Schaut man sich die technischen Daten der Kameras jedoch genauer an, fällt einem schnell die deutlich überarbeitete Hauptkamera auf. Hier setzt Sony auf den „Exmor T for mobile“-Sensor.

Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Chip, der bislang bei keinem anderen Smartphone oder einer anderen Digitalkamera verwendet wird. Die Besonderheit: die Photodioden und die Transistoren liegen nicht wie üblich nebeneinander, sondern auf zwei unterschiedlichen Schichten. Dadurch besitzen die Photodioden eine größere lichtempfindliche Fläche. Dies reduziert das Bildrauschen und vergrößert den Dynamikumfang.

Der klassische Aufbau eines Sensors und das neue Design im Vergleich:

Doch Sony setzt beim Xperia 1 V nicht nur auf einen Chip mit einem neuen Aufbau, sondern auch auf ein Modell mit einer größeren Fläche. Während die Vorgängermodelle der Xperia-1-Serie mit einem Bildwandler in 1/1,7-Zoll-Größe ausgestattet waren, kommt beim Xperia 1 V ein Sensor der 1/1,35-Zoll-Klasse zum Einsatz.

Die Sensoren im Größenvergleich:

Insgesamt verfügt der Bildwandler über 52 Megapixel, für die Bildaufnahme werden allerdings maximal 48 Megapixel verwendet. Da Sony stets vier Pixel zu einem großen Bildpunkt zusammenrechnet, lösen die Fotos in der Praxis jedoch stets 12 Megapixel auf. Das Zusammenrechnen ist heutzutage zwar bei fast allen Smartphones am Markt Standard, oftmals erlauben die Hersteller allerdings auch die Aufnahme mit voller Auflösung. Diese Funktion bietet das Sony Xperia 1 V nicht.

Das macht sich dann auch in der Praxis bemerkbar: Zu den besten Smartphones kann das Xperia 1 V in puncto Detailwiedergabe nicht aufschließen. Wer die volle Auflösung grundsätzlich nicht nutzen möchte (im Alltag sind 12 Megapixel fast immer die bessere Wahl), wird sich daran natürlich nicht stören. Freude hochauflösender Fotos werden Sonys Entscheidung aber sicherlich schade finden. Eventuell kann diese Funktion aber noch mittels eines Software-Updates hinzugefügt werden. Dies würden wir jedenfalls begrüßen. Abseits davon wissen die Bilder mit einer in aller Regel stimmigen Farbwiedergabe und einem großen Dynamikumfang zu gefallen. Auf zu starke HDR-Effekte verzichtet Sony dabei. Dies sorgt für eine natürliche Abstimmung. Die KI kommt beim Xperia 1 V natürlich auch zum Einsatz, diese sorgt unter anderem beim Weißabgleich für optimale Ergebnisse.

Bei der Ultraweitwinkelkamera des Xperia 1 V hat sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen nichts oder nur wenig getan. Es wird ein zwölf Megapixel auflösender Sensor der 1/2,5-Zoll-Klasse verwendet, das Objektiv fällt mit 16mm (KB) nicht ganz so weitwinkelig wie bei der Konkurrenz aus. Die Lichtstärke von F2,2 ist klassenüblich, dies gilt auch für den Verzicht auf einen Bildstabilisator. Die Bildqualität der Ultraweitwinkelkamera stufen wir bei ausreichend Licht als gut bis sehr gut ein, bei schräg einfallendem Licht sind uns teilweise jedoch etwas stärker ausgeprägte Lichtreflexe aufgefallen.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und 85mm-Tele sowie 125mm-Tele:

Das Teleobjektiv des Xperia 1 V kann sich mit seiner variablen Brennweite von 85 bis 125mm (KB) von der Konkurrenz absetzen. Der Zoombereich der Optik ist damit zwar nicht riesig, gegenüber einer Festbrennweite (und dem Einsatz des digitalen Zooms) sind Besitzer des Xperia1 V aber natürlich im Vorteil. Umsetzen konnte Sony die Zoomkonstruktion durch eine Periskop-Optik, der verwendete 12-Megapixel-Bildwandler fällt mit 1/3,5-Zoll kleiner als die anderen Sensoren aus. Ein kleiner Nachteil ergibt sich beim Zoomen durch die absinkende Lichtstärke (von F2,3 auf F2,8), die Blende ist aber auch am Teleende noch recht groß. Die Bildqualität des Telezooms stufen wir bei Tag als ansprechend ein, die Qualität der Hauptkamera sollte man aber natürlich nicht erwarten. Spielraum zum digitalen Zoomen bietet die Telekamera noch ein wenig, allzu stark sollte man diesen allerdings trotzdem nicht in Anspruch nehmen. Dass ein Zoom Abstriche notwendig macht, zeigt die bei 125mm zum Rand hin abfallende Bildschärfe.

Beim Teleobjektiv handelt es sich um ein optisches Zoom mit 85 bis 125mm KB-Brennweite:

Insgesamt betrachtet liefert das Sony Xperia 1 V über alle Kameras hinweg eine sehr solide Performance. Als Highlight im praktischen Einsatz kann man das Telezoom mit variabler Brennweite bezeichnen, die Hauptkamera liefert mangels höherer Auflösung keine weit überdurchschnittlichen Bilder. Letzteres spielt für die meisten Nutzer wie bereits erwähnt aber keine größere Rolle. Sehr gut gefällt uns auch die bereits von früheren Modellen bekannte, sehr natürliche Farbabstimmung. Während viele Hersteller ihre Geräte „knackig“ abstimmen und sich für eine starke Nachschärfung sowie Sättigung entscheiden, wählt Sony einen an „echten“ Digitalkameras angelehnten Bildlook. Wer unbedingt stark gesättigte Aufnahmen haben möchte, kann sich jedoch auch für einen Bildstil mit stärkerer Sättigung („Vivid“) entscheiden.

Wer seine Fotos nachträglich bearbeiten möchte, greift zu den RAW-Dateien. Diese konnten wir im Test problemlos bearbeiten, bei ausreichend Licht stellen sie eine gute Option zu den JPEGs dar. Die Fokussierung war im Test mit allen drei Kameras sehr flott möglich, auch bei Serienaufnahmen (die mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde richtig schnell sind), kann man das Motiv gut im Fokus halten. Die Bokeh-Funktionen arbeitete im Test nicht immer tadellos, stärker auffallende Fehler gab es meistens jedoch auch nicht. Vermisst haben wir beim Sony Xperia 1 V einen Makro-Modus, mit rund 9cm Motivabstand (dies gilt für die Hauptkamera) sind keine allzu starken Vergrößerungen möglich.

Bei Nacht bzw. schlechten Lichtverhältnissen bewegt sich Bildqualität des Xperia 1 V größtenteils auf dem Niveau der Vorgängermodelle. Das ist wegen der ähnlichen Ausstattung der Ultraweitwinkel- und der Telekamera zum Teil natürlich wenig verwunderlich. Einen deutlicheren Vorteil hätten wir uns dagegen bei der Hauptkamera erwartet. Diese gibt Details zwar etwas besser als frühere Modelle wieder, wir hätten aber einen größeren Vorteil erwartet. Vermutlich reduziert die leicht kleiner ausfallende Blende (F1,9 statt F1,7) den Sensor-Vorteil auch ein wenig. Grundsätzlich stufen wir die Qualität der Hauptkamera allerdings als sehr gut ein. Bis ISO 800 kann man problemlos fotografieren, auch ISO 1.600 lassen sich noch nutzen. Erst bei noch höheren ISO-Werten sinkt die Qualität zu stark ab.

Der Nachtmodus erlaubt Aufnahmen mit einer teilweise deutlich besseren Bildqualität:

Wirklich notwendig sind sehr hohe ISO-Werte meistens aber auch gar nicht, schließlich bringt das Xperia 1 V einen Nachtmodus mit. Dieser kombiniert mehrere Fotos und liefert deutlich rauschärmere Bilder. Bei der Hauptkamera sorgt der Nachtmodus erst oberhalb von ISO 800 für deutliche Vorteile, bei der Ultraweitwinkel- und der Telekamera sollte man ihn wegen des deutlich stärker ausfallenden Bildrauschens meistens verwenden, wenn es an Licht mangelt. Damit liefern auch die Ultraweitwinkel- und die Telekamera ansprechende Ergebnisse.

Für Videografen hat das Xperia 1 V auch Profi-Optionen zu bieten:

Videos nimmt das Sony Xperia 1 V in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde auf. Das gilt für alle drei Kameras und abweichend von vielen Smartphones nicht nur für die Hauptkamera. In Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) sind ebenfalls bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde möglich. Starke Zeitlupenaufnahmen unterstützt die Hauptkamera zudem mit bis zu 960 Vollbildern pro Sekunde in HD. Wie die Fotos wissen auch die Videos mit einer realistischen Darstellung zu gefallen, Details werden sehr gut aufgelöst. Für die bestmögliche Qualität sollte man jedoch nicht zu 120 Vollbildern pro Sekunde, sondern zu 60 Vollbildern pro Sekunde greifen. Die höchste Bildrate wirkt sich negativ auf die Bildqualität aus.

8K-Videos sind mit dem Xperia 1 V nicht möglich, den Detailreichtum anderer Flaggschiffe kann das Smartphone daher nicht erreichen. Für die Praxis ist das allerdings weniger relevant, weshalb wir die Video-Ausstattung des Sony Xperia 1 V für sehr gelungen halten. Dazu tragen auch der schnelle Autofokus und die gute Stabilisierung (bei 4K120p nicht verfügbar) bei. Nur begrenzt können wir dagegen den extra Zeitlupenmodus empfehlen, hier sinkt die Qualität deutlich ab. Ebenso erwähnenswert: Für Vlogger hat Sony die von seinen Kameras bekannte Produktpräsentations-Option integriert, für anspruchsvolle Videografen gibt es unter anderem den S-Cinetone-Bildstil und mehrere Kontrollmöglichkeiten (z. B. Zebra und Peaking).

Brennweitenvergleich: (Utraweitwinkel, Hauptkamera sowie Telekamera (85mm und 125mm):

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera:

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts mit Bokeh-Effekt:

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts mit Bokeh-Effekt:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera, rechts mit LED-LIcht:

Links eine normale Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Telekamera (85mm), rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Telekamera (125mm), rechts mit dem Nachtmodus:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Telekamera (85mm):

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Telekamera (125mm):

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

Zwei Videos in 4K120p: Links mit der UWW-Kamera, rechts mit der Hauptkamera:

Zwei Videos in 4K120p mit der Telekamera: Links bei 85mm und rechts bei 125mm:

Zwei Videos mit der Hauptkamera in 4K120p:

Zwei Videos mit der Hauptkamera: Links 4K60p (S-Cinetone), rechts Zeitlupe:

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Sony Xperia 1 V ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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