Sony Xperia 10 V Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Sony Xperia 10 V auf die technischen Daten, das Handling und die Verarbeitung eingegangen sind, prüfen wir nun die Kameras des Smartphones. Mit unseren Beispielfotos und -videos können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Mit seinen drei Kameras bietet das Sony Xperia 10 V eine mittlerweile klassische Kamera-Ausstattung, in den unteren Klassen sind drei Modelle mit unterschiedlichen Brennweiten allerdings eher selten anzutreffen. Die Austattung umfasst eine Ultraweitwinkel-Kamera, eine Weitwinkelkamera sowie eine Telekamera. Effektiv betrachtet handelt es sich mit KB-Brennweiten von 16mm, 26mm und 54mm um ein 3,4-fach-Zoom, die Brennweitenlücken müssen aber natürlich digital überbrückt werden.

Als Smartphone der Mittelklasse bringt das Sony Xperia 10 V zweifellos nicht die Kamera-Qualitäten der Flaggschiffe mit, dafür sorgen unter anderem die deutlich kleinen Bildwandler. Der größte davon ist wie üblich bei der Hauptkamera zu finden. Hier kommt ein 1/2-Zoll-Modell mit einer Auflösung von 48 Megapixel zum Einsatz. Die genannten 48 Millionen Bildpunkte kann man jedoch nicht einstellen, Sony nutzt das bekannte Pixel-Binning, um vier Pixel zu einem größeren Bildpunkt zusammenzulegen. Die eigentlich nur 0,8µm großen Pixel legen dadurch auf 1,6µm zu, die Auflösung sinkt jedoch von 48 auf 12 Megapixel ab.

Die Sensoren im Größenvergleich:

Da andere Hersteller dem Nutzer in der Regel den Zugriff auf die volle Auflösung erlauben, kann das Xperia 10 V in puncto Detailwiedergabe mit vielen anderen Smartphones nicht mithalten. Da zwölf Megapixel für alltägliche Aufgaben allerdings vollkommen ausreichend sind, dürfte das die meisten Nutzer trotzdem kaum stören. Erwähnen müssen wir es aber trotzdem. Das Objektiv liefert mit seinen 26mm (KB-äquivalent) einen bekannten und gut nutzbaren Bildwinkel, die ordentliche Lichtstärke von F1,8 und die optische Stabilisierung sind positiv hervorzuheben.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Tele):

Die Ultraweitwinkel- und die Telekamera sind mit deutlich kleineren Sensoren ausgerüstet, diese lösen zudem nur acht Megapixel auf. Dadurch gibt es kaum Spielraum für nachträgliche Ausschnittsvegrößerungen oder das Verwenden des digitalen Zooms. Bei Tag fällt die Bildqualität nicht so viel schlechter als bei der Hauptkamera aus, letztere liefert aber natürlich die besten Fotos. Grundsätzlich hat Sony die Kameras sehr natürlich abstimmt, die Sättigung und die Nachschärfung sind vergleichsweise gering. In puncto Farbwiedergabe und Weißabgleich kann und das Xperia 10 V dagegen nur bedingt überzeugen. Die Bilder weichen sogar beim gleichem Motiv teilweise sichtbar von Kamera zu Kamera ab.

Aufgefallen ist uns zudem der recht geringe Dynamikumfang. Helle Bildbereiche brennen dadurch schnell aus. Grundsätzlich empfiehlt es sich daher, den HDR-Modus zu aktivieren. Für Makroaufnahmen sollten Fotografen zur Telekamera greifen, damit sind ganz ordentliche Vergrößerungen möglich.

Bei Nacht kommen kleine Bildwandler schnell an ihre Grenzen. Die Bildqualität nimmt dadurch schnell ab und das Bildrauschen steigt merklich an. Die Hauptkamera des Sony Xperia 10 V liefert bei wenig Licht noch recht passable Ergebnisse, sie liegt aber trotzdem sichtbar hinter den Kameras höherklassiger Smartphones zurück. Der Nachtmodus sorgt für hellere Fotos, führt aber auch zu einem Detailverlust. Das ist schade, denn normalerweise kann man mit dem Nachtmodus sichtbar mehr herausholen. Beim Xperia 10 V gilt es dagegen abzuwägen, welcher Aufnahmemodus der bessere ist.

Bei der Ultraweitwinkel- und der Telekamera sorgt der Nachtmodus dagegen für bessere Ergebnisse. Das liegt allerdings auch an der ansonsten wenig ansprechenden Bildqualität. Die kleinen Sensoren sind nicht in der Lage, viele Details wiederzugeben und haben mit einem starken Bildrauschen zu kämpfen. Letzteres bekommt man zwar nicht direkt zu Gesicht, der starke Detailverlust resultiert aber aus der notwendigen Rauschreduzierung. Es lässt sich daher kurz zusammenfassen: Das Xperia 10 V ist kein Smartphone, das wir für Aufnahmen bei wenig Licht empfehlen können. Wenn sich diese nicht vermeiden lassen, sollte stets die Hauptkamera genutzt werden.

Der Nachtmodus sorgt nur bei der Ultraweitwinkel- und der Telekamera für deutliche Vorteile:

Die Videofunktionen der Flaggschiff-Smartphones von Sony lassen keine Wünsche offen. Abseits der 8K-Aufnahme bieten sie alles, was sich Filmer (Amateure wie anspruchsvolle Videografen) wünschen. Vom Xperia 10 V kann man diese Leistung zweifellos nicht erwarten, trotzdem lassen die Videofähigkeiten des Sony Xperia 10V eindeutig zu wünschen übrig. 4K-Aufnahmen sind mit keiner der Kameras möglich, 60 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD nur mit der Hauptkamera. Die Ultraweitwinkel- und die Telekamera unterstützen maximal 30 Vollbilder pro Sekunde. Videoaffinen Nutzern sollte das eindeutig zu wenig sein. Als schlecht würden wir die Aufnahmen zwar auch nicht beschreiben, Details bekommt man aber nur wenige zu Gesicht. Für die Wiedergabe auf dem kleinen Display des Smartphones oder den Upload via Social-Media mögen die Videos ausreichend sein, für mehr jedoch nicht. Wer die 4K-Qualität moderner Smartphones gewohnt ist und Videos auf einem TV-Gerät oder einem Monitor mit entsprechend hoher Auflösung wiedergeben möchte, wird mit den Videos des Xperia 10 V ziemlich sicher nicht zufrieden sein. Die Slow-Mo-Aufnahmen, die das Smartphone in HD-Auflösung mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde unterstützt, sind ebenfalls nur für kleine Bildschirme geeignet. Das machen viele andere Smartphones allerdings auch nicht besser.

Der Autofokus arbeitet bei der Haupt- und der Telekamera schnell, bei der Ultraweitwinkelkamera muss man auf einen AF vollständig verzichten. Die optische Bildstabilisierung gibt es wie bereits angesprochen nur bei der Hauptkamera, digital bzw. elektronisch scheint Sony jedoch bei allen drei Kameras zu stabilisieren. In den meisten Fällen funktioniert dies gut.

Brennweitenvergleich: (Utraweitwinkel, Hauptkamera sowie Telekamera):

Links eine Standard-Aufnahme, rechts eine HDR-Aufnahme:

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts mit Bokeh-Effekt:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera:

Links eine normale Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Telekamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine Aufnahme mit der UWW-Kamera (1080p30), rechts mit der Hauptkamera (1080p60):

Links eine Aufnahme mit der Telekamera (1080p30), rechts mit der Hauptkamera (720p120):

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Sony Xperia 10 V ein.