Testbericht des Canon EF-S 24mm F2,8 STM

Das Pancake Objektiv von Canon für Spiegelreflexkameras mit APS-C Sensor im Test

Mit dem Canon EF-S 24mm F2,8 STM hat Canon zur Photokina 2014 ein neues und besonders kompaktes Objektiv für APS-C Kameras vorgestellt. Wie bereits beim 2012 auf den Markt gebrachten Canon EF 40mm F2,8 STM handelt es sich dabei um ein sogenanntes „Pancake“. Was dieses trotz sehr kleiner Abmessungen zu leisten weiß, werden wir uns in diesem Testbericht ansehen.

Die technischen Daten:
Canon setzt auf eine optische Konstruktion mit sechs Linsen in fünf Gruppen. Das Objektiv lässt sich durch das EF-S Bajonett nur an Kameras mit APS-C Sensor, wie beispielsweise der Canon EOS 760D (Testbericht), verwenden. Der Einsatz an Vollformatkameras mit EF Bajonett ist nicht möglich. Der Autofokusmotor arbeitet auf Basis der STM-Technologie (Stepping Motor), die Naheinstellgrenze liegt bei nur 16cm.

Das Pancake Objektiv und der Lieferumfang:

Lieferumfang:
Das Zubehör hält sich in engen Grenzen, neben einer Garantieinformation und zwei weiteren Informationszetteln befinden sich der Objektivdeckel und ein Rückdeckel im Lieferumfang. Als Zubehör können die Gegenlichtblende „ES-52“ und die Objetivtasche „LP811“ erworben werden.

Brennweite und Lichtstärke:
Die kleinbildäquivalente Brennweite des Canon EF-S 24mm F2,8 STM liegt durch den 1,6-fachen Cropfaktor der APS-C Modelle von Canon bei 38,4mm. Somit handelt es sich um ein leichtes Weitwinkelobjektiv, das einem 35mm-Objektiv mit Reportagebrennweite sehr nahe kommt. 35mm werden als Reportagebrennweite bezeichnet, da sich damit trotz Festbrennweite die meisten typischen Fotosituationen abdecken lassen. Zum einen besteht die Möglichkeit, Landschaften festzuhalten, zum anderen können aber auch Close-Ups aufgenommen werden. Selbst für Porträts lässt sich diese Brennweite mit Einschränkungen noch einsetzen.

Mit einer Lichtstärke von F2,8 fällt das Canon EF-S 24mm F2,8 STM etwas lichtstärker als das typische Kitzoom im Weitwinkel aus, in der Regel ist man damit gut aufgestellt. Für Aufnahmen bei schlechten Lichterverhältnissen sind mit einer Blende von F2,8 allerdings bereits oftmals hohe ISO-Empfindlichkeiten für akzeptable Verschlusszeiten notwendig. Das Canon EF-S 24mm F2,8 STM ist daher eher für den Einsatz bei nicht allzu schlechten Lichtverhältnissen gedacht. Abblenden lässt sich auf bis zu F22.

Mit 2,3cm Tiefe ist das Canon EF-S 24mm F2,8 STM sehr kompakt:

Handhabung/Verarbeitung:
Extrem klein und extrem kompakt – dies gilt für das Canon EF-S 24mm F2,8 STM wie fast für kein anderes Objektiv von Canon. Mit Abmessumgen von gerade einmal 6,8 x 2,3cm fällt es kaum größer wie der eigene Rückdeckel aus, mit 120g ist es zudem äußerst leicht. Dadurch lässt es sich natürlich sehr einfach transportieren und findet sogar in einer größeren Hosen- oder Hemdtasche Platz. In einer Kameratasche fällt es überhaupt nicht auf.

Selbst an der recht kleinen EOS 760D fällt es kaum auf:

Als Gehäusematerial kommt hochwertiger Kunststoff zum Einsatz, das Bajonett besteht aus Metall. Am Objektiv lässt sich per Schalter vom Autofokus zum manuellen Fokus wechseln, zudem ist ein Einstellring zum Scharfstellen vorhanden.

Das Bajonett besteht aus Metall, über Kontakte erfolgt die Kommunikation mit der Kamera:

Ein Bildstabilisator ist nicht mit an Bord, bei dieser Brennweite ist dieser allerdings auch nicht unbedingt notwendig. Zudem ließe dieser wohl auch keine derart kompakten Abmessungen zu. Für Filter bietet das Objektiv ein Gewinde mit 52mm Durchmesser, dieses dreht sich beim Fokussieren nicht mit.

Im Vergleich: Links das Canon EF-S 24mm F2,8 STM, rechts das Canon EF50mm F1,8 STM:

Autofokus/manueller Fokus:
Mit dem STM-Fokusmotor (Stepping Motor) hat Canon einen Motortyp entwickelt, der sich besonders gut für Videoaufnahmen eignen soll. Ein Grund dafür ist, dass er leiser als herkömmliche Fokusmotoren arbeitet. Während dies unter anderem beim Allroundzoom Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM absolut zutrifft, arbeitet der STM-Motor des Canon EF-S 24mm F2,8 STM deutlich lauter. Das Fokussiergeräusch kann sowohl bei der Foto- als auch bei der Videoaufnahme wahrgenommen werden. Während dies bei Fotos allerdings keinen Einfluss auf das Ergebnis hat, kann das Geräusch bei Videos störend wirken. Es ist zwar nicht allzu laut, aber doch hörbar. Hier hätten wir vom STM-Motor ein besseres Ergebnis erwartet. Die Fokussierung erfolgt bei Videos immerhin relativ sanft, die Geschwindigkeit ist nicht zu langsam.

Der Objektivtubus fährt bis zu sieben Millimeter aus dem Objektivgehäuse heraus:

Als Fokussierzeit bei Fotos messen wir unter Verwendung des Phasenautofokus sehr gute 0,15 Sekunden (Testkamera Canon EOS 760D), im Liveviewmodus sind es 0,68 Sekunden. Damit gehört das EF-S 24mm F2,8 STM zu den schnellsten Objektiven. Um etwa sieben Millimeter fährt der Tubus aus dem Gehäuse heraus, das Fokussieren mit aufgelegtem Objektiv (zum Beispiel an Glasscheiben) sollte daher nur mit Vorsicht erfolgen.

Über den einzigen Schalter am EF-S 24mm F2,8 STM wird der Fokusmodus gewechselt:

Zum manuellen Scharfstellen wird der Fokusschalter am Objektiv auf MF gestellt. Danach lässt sich mit dem Objektivring scharfstellen. Dieser fällt zwar nur klein aus, lässt sich aber noch akzeptabel drehen. Da es sich um eine „Focus by Wire“-Lösung handelt, der Fokusmotor also auch beim manuellen Fokus arbeitet, kann auch hier ein etwas störendes Motorgeräusch wahrgenommen werden. Der Drehwinkel von der Naheinstellgrenze bis zum Unendlichkeitsbereich liegt bei etwa 135 Grad.

Die Naheinstellgrenze des EF-S 24mm F2,8 STM liegt bei nur 16cm, der größte Abbildungsmaßstab bei 1:3,7. Trotz Weitwinkelbrennweite sind daher sogar größere Abbildungen von kleinen Objekten möglich.

Auflösungsvergleich von Blende F2,8 bis F8:

Bildqualität (Testkamera Canon EOS 760D):
Kann ein sehr kompaktes Objektiv auch eine gute Bildqualität liefern oder musste Canon durch die kleinen Abmessungen einen Kompromiss eingehen? Diese Frage klärt unser Bildqualitätstest.
Bei der Bildschärfe erreicht das Pancake in der Bildmitte bereits bei Offenblende ein sehr gutes Schärfeniveau. Die Ecken zeigen einen leichten Abfall, wissen aber trotzdem zu gefallen. Wer um eine Stufe – also auf F4 – abblendet, erhält an den Rändern noch etwas mehr Details. Spätestens bei F5,6 ist das gesamte Bild knackig scharf. Das Canon EF-S 24mm F2,8 STM lässt sich also auch bei Offenblende einsetzen. Nur wer auch in den äußersten Bildecken eine sehr hohe Schärfe benötigt, muss ein wenig abblenden.

Links sehen Sie eine Aufnahme ohne Verzeichnungskorrektur, rechts mit Korrektur:

Die Verzeichnung ist beim Pancakeobjektiv leicht tonnenförmig, störend fällt diese jedoch nicht auf. Letzteres gilt allerdings für die Vignettierung. Diese ist bei Offenblende deutlich zu sehen. Bei F4 geht sie stark zurück, erst ab F5,6 fällt sie unkorrigiert allerdings nicht mehr auf.

Links eine Aufnahme ohne Vignettierungskorrektur, rechts mit Korrektur (jeweils F2,8):

Sowohl die Vignettierung als auch die Verzeichnung können kameraintern korrigiert werden, zudem lassen sich diese Abbildungsfehler auch nachträglich minimieren. Chromatische Aberrationen sind am Bildrand gut zu erkennen, hier sollte die automatische Korrektur eingeschaltet werden.

Beispielaufnahmen:

JPEG-Aufnahmen:

JPEG- und RAW-Aufnahmen:

Unser Fazit:
Das Canon EF-S 24mm F2,8 STM ist ein richtig kleines und sehr leichtes Objektiv. Nichtsdestotrotz kann es bereits bei Offenblende mit einer guten und leicht abgeblendet mit einer sehr guten Bildqualität überzeugen. Einzig die doch sehr starke Vignettierung kann die ansonsten tolle Bildqualität etwas trüben.

Das Canon EF-S 24mm F2,8 STM überzeugt als kompaktes Immerdabei-Objektiv:

Der Autofokus verrichtet seine Arbeit schnell, für ein STM-Objektiv aber auch vergleichsweise laut. Für Videoaufnahmen mit Autofokusnutzung eignet es sich daher nicht unbedingt. Als preiswerte und kompakte Lösung kann man das EF-S 24mm F2,8 STM aber ohne Frage empfehlen.

*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.

Leider gibt es bei EOS …

Leider gibt es bei EOS 650D keine Möglichkeit die Aberationskorrektur für obiges Objektiv zu aktivieren.

Mit dem "EOS Utility" kann …

Mit dem "EOS Utility" kann man neue Objektiv-Korrekturdaten auf den alten Kameras installieren.
-EOS Utility von CD installieren
-Dann neue Update für EOS Utility vom Canon-Webseite herunterladen/installieren
-Kamera per USB anschließen
-EOS Utility starten und neue Objektive aus dem Menü auswählen/speichern

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