Testbericht des Joby Wavo Plus (Teil 1)

Das Aufsteckmikrofon mit Supernieren-Charakteristik näher betrachtet

Mit dem Wavo Plus bietet Joby ein Aufsteckmikrofon an, das sich zudem auch am Computer nutzen lässt. Zu diesem Zweck ist es nicht nur mit einem klassischen 3,5mm Klinkenausgang ausgestattet, sondern auch einem USB-C-Port. Wir prüfen in diesem Testbericht die Fähigkeiten des Joby Wavo Plus.

Digitalkameras sind schon seit vielen Jahren in der Lage, nicht nur Fotos, sondern auch Videos aufzunehmen. Als erste DSLR mit Videofunktion kam 2008 die Nikon D90 auf den Markt, nur wenige Monate später stellte Canon die EOS 5D Mark II mit Full-HD-Auflösung vor. Seit fast zehn Jahren sind mit Fotokameras auch 4K-Videos möglich. Doch gute Videos sind nicht nur allein von der Bildqualität abhängig, auch dem Ton kommt eine hohe Bedeutung zu. Die bei Kameras verbauten Mikrofone konnten in den letzten Jahren zwar ebenfalls verbessert werden, die Physik begrenzt die Qualität und Funktionen der integrierten Mikrofone aber weiterhin deutlich. Umgehen kann man dieses Manko nur mit einem externen Mikrofon. Auch hier ist mittlerweile ein recht großes Angebot zu verzeichnen. Das Joby Wavo Plus gehört zu den klassischen Aufsteckmikrofonen, diese werden über den Blitzschuh montiert. Folglich lassen sie sich Mikrofone dieses Typs bei allen Kameras mit Blitzschuh nutzen.

Lieferumfang:
Am Lieferumfang hat Joby nicht gespart, dieser umfasst beim Wavo Plus nicht nur ein normales Klinkenkabel für den Anschluss an eine Kamera, es gibt auch ein Klinkenkabel zum Anschluss an ein Smartphone (TRS to TRSS) und zwei USB-Kabel (USB-C auf USB-C und USB-C auf USB-A). Für das 3/8-Zoll-Gewinde des Mikrofons hat Joby zudem einen Adapter auf 1/4 Zoll beigelegt.

Diese Kabel liegen dem Joby Wavo Plus bei:

Die technischen Daten und das Gehäuse im Detail:
Die Abmessungen des Joby Wavo Plus liegen bei 11,5 x 5,8 x 11,2cm, auf die Waage bringt das Mikrofon ohne zusätzliche Kabel 78g. Die Richtcharakteristik entspricht wie bei vielen Aufsteckmikrofonen einer Superniere. Es wird also vor allem der Ton aufgezeichnet, der im Bildfeld eines Normalobjektivs wahrzunehmen ist. Geräusche, die deutlich rechts und links davon entstehen, werden dagegen unterdrückt. Dadurch steht das Hauptmotiv stets im Fokus.

Das Wavo Plus ist ein klassisches Aufsteckmikrofon:

Als weitere mikrofonspezifische Daten nennt Joby einen Frequenzgang von 20 Hertz bis 20 Kilohertz, ein Signal-Rausch-Verhältnis von 75dB und einen Dynamikumfang von 110dB. Beim Gehäuse des Joby Wavo Plus wird ABS-Kunststoff verwendet, die Stromversorgung erfolgt durch einen integrieren Akku. Dieser besitzt eine Kapazität von 600mAh und wird per USB-C aufgeladen. Pro Ladung soll das Mikrofon in der Lage sein, bis zu 30 Stunden Audiomaterial aufzuzeichnen. Darüber hinaus erlaubt der USB-C-Port den Anschluss an einen Computer. Die Betriebs- und Ladetemperatur gibt Joby für das Wavo Plus mit 0 bis 35 Grad Celsius an, bei sehr kalten oder heißen Temperaturen ist die Funktion also zumindest offiziell nicht gewährleistet.

Die Tonübertragung erfolgt über einen 3,5mm Klinkenanschluss:

Ganz unten am Mikrofon wird der 3,5mm-Klinkenstecker eingesteckt:

Darüber befindet sich der USB-C-Port:

Die Verbindung zur Kamera erfolgt beim Joby Wavo Plus über einen klassischen 3,5mm Klinkenport. Dadurch lässt sich das Mikrofon mit jeder Kamera kombinieren, die über einen derartigen Eingang verfügt. Mittlerweile besitzt diesen fast jede neu vorgestellte Systemkamera, selbst bei vielen Kameras der Bridge- und Kompaktkameraklasse ist er zu finden.

Der extra Kopfhörerausgang (3,5mm Klinke) erlaubt die Tonkontrolle:

Als weitere Schnittstelle hat das Joby Wavo Plus einen Kopfhörerausgang (3,5m Klinke) zu bieten. Damit lässt sich der Ton auch bei einer Kamera ohne Kopfhörerausgang direkt kontrollieren. Da dieser bei einfacheren Modellen oftmals fehlt, ist der zusätzliche Ausgang des Mikrofons von Vorteil.

Trotzdem gilt jedoch: Da die Kamera auf den Ton ebenfalls einen Einfluss hat (Pegel, Rauschreduzierung usw.) sollte man den Ausgang des Mikrofons nur zur Tonkontrolle verwenden, wenn die Kamera über keinen eigenen Ausgang verfügt.

Auf der Kamera wird das Joby Wavo Plus per Zubehörschuh montiert:

Der obere Mikrofonteil ist durch eine Aufhängung vom unteren Teil entkoppelt:

Die Montage des Wavo Plus erfolgt mittels eines klassischen Zubehörfußes, dieser wird wie jedes Blitzgerät in den Zubehörschuh geschoben. Eine Schraube dient zur Arretierung. Damit sich Körperschall von der Kamera nicht auf das Mikrofon übertragen kann bzw. deutlich minimiert wird, setzt Joby auf eine Aufhängung. Ein Schaumstoff-Windschutz soll Störgeräusche minimieren, dieser kann bei Bedarf auch abgenommen werden.

Der Schaumstoff-Windschutz lässt sich abnehmen:

Die Rückseite des Mikrofons im Detail:

Tasten und Schalter sind beim Joby Wavo Plus einige verbaut. Das Ein- und Ausschalten erfolgt mittels einer Taste mit LED auf der Rückseite, eine kleine LED auf der Vorderseite zeigt den Ladestand des Akkus an. Sofern die LED grün leuchtet, ist der Akku zwischen 30 Prozent und 100 Prozent geladen, ein orangefarbenes Licht steht für 10 Prozent bis 30 Prozent. Liegt der Ladestand bei 10 Prozent oder weniger, bekommt man ein rotes Licht zu Gesicht. Daneben informiert ein grün blinkendes Licht über das Aufladen des Akkus. Dies ist wie bereits erwähnt per USB möglich. Ob man nun einen eingebauten Akku, der sich per USB aufladen lässt, oder eine klassische Batterie bevorzugt, stellt mehr eine subjektive Entscheidung dar.

Eine wechselbare Batterie kann bei längeren Einsätzen abseits von Stromquellen sinnvoll sein, ein Akku erspart den manchmal lästigen Wechsel. In Zeiten der fast überall verfügbaren USB-Ladeports und der leistungsfähigen Powerbanks würden wir den eingebauten Akku des Wavo Plus favorisieren. Mit 30 Stunden Einsatzzeit (Herstellerangabe) sollten schließlich auch längere Einsätze kein Problem darstellen. Des Weiteren punktet das Mikrofon mit einem sehr sinnvollen Stromsparmechanismus. Das Mikrofon schaltet sich automatisch ab, wenn man die Kamera ausschaltet. Wird die Kamera eingeschaltet, geht auch das Mikrofon wieder an. Längere Pausen belasten den Akku also nicht.

Die Mikrofonverstärkung lässt sich in drei Stufen (-10dB, 0 und +15dB) einstellen:

Schalter gibt es auch für die Safe-Track-Funktion und einen Low-Cut-Filter:

Zu den weiteren Bedienelementen gehören ein Einstellrad für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs (Einstellung von null bis fünf) und drei seitlich am Gehäuse platzierte Schalter. An der rechten Seite aktiviert man mit dem oberen Schalter den sogenannten Safe Track, der untere Schalter aktiviert den Low-Cut-Filter. In beiden Fällen signalisiert eine grüne Hintergrundfarbe der Schalter dabei sofort, wenn eine Funktion aktiv ist.

Bei der Safe-Track-Funktion zeichnet das Wavo Plus zwei Mono-Spuren auf, eine davon mit einem um zehn Dezibel reduzierten Pegel. Dadurch lässt sich ein möglicherweise auftretendes Übersteuern teilweise verhindern. Der Low-Cut-Filter (100Hz) minimiert dumpfe Geräusche, wie sie zum Beispiel bei zu starkem Wind auftreten können. Der Schalter auf der linken Seite des Mikrofons erlaubt beim Wavo Plus die Wahl des Pegels. Hier kann man sich zwischen -10dB, 0 und +15dB entscheiden.

Im zweiten Teil unseres Testberichts gehen wir auf weitere Funktionen, mögliches Zubehör und die Tonqualität ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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