Testbericht des Sony FE 16-25mm F2,8 G

Kompaktes Ultraweitwinkelzoom für die Vollformatkameras von Sony

Rund zwei Monate nach der Ankündigung des Sony FE 24-50mm F2,8 G hat Sony mit dem FE 16-25mm F2,8 G ein weiteres, kompaktes Zoomobjektiv für seine spiegellosen Systemkameras mit einem Bildwandler in Vollformatgröße angekündigt. Wir konnten uns das Ultraweitwinkelzoom mit E-Bajonett bereits genauer ansehen.

Die technischen Daten:
Objektive für Kameras mit großen Sensoren sind meistens ebenso groß, für Modelle mit einer hohen Lichtstärke gilt dies umso mehr. Sony möchte Besitzern einer Vollformatkamera mit dem E-Bajonett allerdings kompakte Zooms anbieten, bei denen hinsichtlich der Blendenöffnung keine Kompromisse gemacht werden müssen. Neben dem neuen Ultraweitwinkelzoom Sony FE 16-25mm F2,8 G umfasst das Angebot auch das bereits erwähnte Standardzoom Sony FE 24-50mm F2,8 G. Beide Objektive gehören zur „G“-Serie, sie sind also zwischen den „Basis-Objektiven“ ohne besondere Bezeichnung sowie den G Master-Modellen der höchsten Güteklasse eingestuft. Dass bei beiden Objektiven kleine Abmessungen und ein geringeres Gewicht im Fokus standen, lässt sich bereits auf den ersten Blick erkennen.

Bei 16mm ist das Sony FE 16-25mm F2,8 G rund einen Zentimeter länger als bei 25mm:

Das Datenblatt verrät die Details: Mit Abmessungen von 7,5 x 9,2cm fällt das Sony FE 16-25mm F2,8 G deutlich kompakter als das 8,8 x 11,2 cm große Sony FE 16-35mm F2,8 GM II aus, mit 409g bringt es zudem fast 150g weniger auf die Waage. Vergleichen lässt es sich in etwa mit dem Sony FE PZ 16-35mm F4 G.

Das Sony FE 16-25mm F2,8 G wird wie das G Master-Modell vor allem aus hochwertigem Kunststoff gefertigt, nur ein kleiner Ring hinter dem Filtergewinde und das Bajonett bestehen aus Metall. Die Verarbeitung fällt aus unserer Sicht trotzdem ansprechend aus, Abdichtungen schützen darüber hinaus vor Staub und Feuchtigkeit.

Brennweitenvergleich 25mm vs. 35mm:

Durch die Fluorvergütung der Frontlinse ist deren Reinigung einfach, zudem haftet Schmutz nicht so leicht an. Wer Filter – zum Schutz der Frontlinse oder aus anderen Gründen – nutzen möchte, kann diese im 67mm großen Gewinde der Optik einschrauben. Der Kauf teurer Filter mit großen Durchmessern bleibt einem daher erspart.

Die vergleichsweise kleine Frontlinse ermöglicht den Einsatz kleiner Filter (67mm):

Eingaben sind beim Sony FE 16-25mm F2,8 G über eine Reihe von Bedienelementen möglich. Für die Wahl der Brennweite, das manuelle Fokussieren und die Blendenwahl gibt es drei griffige Einstellringe, letzterer lässt sich sowohl in Drittelstufen als auch ohne Stufen drehen. Den passenden Modus stellen Nutzer per Schalter direkt am Zoom ein. Die zusätzliche „A“-Position des Einstellrings ermöglicht die Blendenwahl über die Kamera. Für beide Fälle gilt, dass man sich für Blendenwerte zwischen F2,8 und F22 entscheiden kann.

Neben den Einstellringen sind ein AF/MF-Schalter und eine Fokus-Halten-Taste verbaut, bei der Taste lassen sich andere Einstellungen über das Kameramenü festlegen. Somit stehen für ein kompaktes Objektiv viele Bedienelemente zur Verfügung. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag haben wir aber trotzdem: Den Zoomring hätte Sony noch etwas breiter machen können. Dieser fällt sogar schmaler als der Fokusring aus, den die allermeisten Fotografen im Alltag kaum verwenden sollten.

Das Objektiv ist ansprechend verarbeitet und besitzt drei Einstellringe:

Zudem sind eine Fokus-Halten-Taste und ein AF/MF-Schalter verbaut:

Der optische Aufbau des Sony FE 16-25mm F2,8 G besteht aus 16 Elementen in 13 Gruppen, durch spezielle Glas- und Linsentypen reduziert Sony Abbildungsfehler. Bei drei Elementen handelt es sich um asphärische Linsen, eine asphärische Linse besteht aus ED-Glas und drei weitere Linsen werden aus ED-Glas gefertigt. Zur Vergütung der Linsen macht Sony nur die Angabe „Multi Coating“, die besonders gute Nano AR II-Vergütung wird also leider nicht verwendet. Blendenlamellen kommen beim Sony FE 16-25mm F2,8 G elf Stück zum Einsatz, die Öffnung fällt dadurch auch bei kleineren Blendenwerten (nahezu) rund aus.

Des Weiteren ist noch zu erwähnen, dass das Sony FE 16-25mm F2,8 G natürlich auch an APS-C-Kameras verwendet werden kann. Wegen des kleinbildäquivalenten Brennweitenbereichs von 24 bis 38mm gibt es jedoch wesentlich besser geeignete Objektive als das Ultraweitwinkelzoom.

Das Bajonett besteht aus Metall, eine Gummilippe sorgt für die Abdichtung:

Autofokus/manueller Fokus:
Als Fokusmotoren nutzt Sony beim FE 16-25mm F2,8 G zwei Linearmotoren, dadurch soll eine leise, schnelle und präzise Fokuseinstellung möglich sein. Das können wir bestätigen, beim Fokussieren arbeitet das Ultraweitwinkelzoom nahezu unhörbar, sehr treffsicher und auch sehr flott. Im Labortest konnten wir bei 16mm Brennweite in nur 0,18 Sekunden scharfstellen, bei 25mm waren es praktisch identische 0,19 Sekunden. Viel besser geht es kaum. Das Objektiv eignet sich daher auch zum Ablichten schneller Motive.

Die Naheinstellgrenze des Sony FE 16-25mm F2,8 G hängt sowohl von der gewählten Brennweite als auch dem Fokusmodus ab: Bei 16mm muss sich das Motiv mindestens 17cm vom Sensor entfernt befinden (MF), mit Autofokus sind es 18cm. Bei 25mm kommt man an das Motiv mit manuellem Fokus auf 22cm heran, mit Autofokus sind es 24cm. Als größten Abbildungsmaßstab gibt Sony für das FE 16-25mm F2,8 G 1:4,3 mit manuellem Fokus und 1:5 mit Autofokus an. Das reicht für klassische Makroaufnahmen natürlich nicht aus, für ein Ultraweitwinkelzoom wird jedoch eine ansprechende Vergrößerung erzielt. Apropos manuelles Fokussieren: Dies erfolgt wie bei nahezu allen DSLM-Objektiven mittels "Focus by Wire", das Drehen des Fokusrings wird also von den Linearmotoren ausgeführt. Durch die lineare Umsetzung kann man Fokusfahren präzise vornehmen. Alle Linsenbewegungen erfolgen beim Scharfstellen innerhalb des Gehäuses, die Abmessungen ändern sich nur beim Zoomen.

Bildqualität:
Zum Test des Sony FE 16-25mm F2,8 G haben wir die Sony Alpha 7R IV verwendet. Diese stellt mit ihrem 60-Megapixel-Sensor an Objektive hohe Anforderungen, nur noch Mittelformatkameras lösen höher auf. Wie üblich haben wir alle kamerainternen Korrekturmaßnahmen auf „Auto“ eingestellt.

Bildqualität bei 16mm:

Die Abbildungsleistung des Ultraweitwinkelzooms fällt bei 16mm Brennweite im Zentrum bereits bei Offenblende sehr gut bis exzellent aus, Abblenden ist nicht notwendig. Bei F4 erhält man allerdings noch einen Tick mehr Details. Bereits bei F5,6 wird die Detailwiedergabe wieder minimal schlechter, bewegt sich allerdings immer noch auf einem exzellenten Niveau. Ab F11 schlägt die Beugung stärker zu und reduziert die Bildschärfe doch schon ordentlich. Am Bildrand kann das Sony FE 16-25mm F2,8 G bei Offenblende Details gut auflösen, die stärkere Randabdunkelung trügt das Ergebnis allerdings. Bei F4 lässt sich die Schärfe ein wenig und bei F5,6 nochmals sichtbar erhöhen, besonders stark geht bei kleineren Öffnungen zudem die Randabdunkelung zurück. Das optimale Ergebnis erhält man daher bei etwa F5,6. F8 sind ebenfalls sehr gut nutzbar, ab F11 macht sich die Beugung wieder negativ bemerkbar.

Bildqualität bei 20mm:

Als zweite Brennweite nehmen wir beim Sony FE 16-25mm F2,8 G 20mm unter die Lupe. Hier ergibt sich in der Bildmitte das gleiche Ergebnis wie bei 16mm. Bereits bei F2,8 ist die Qualität sehr gut bis exzellent, bei F4 noch einen Tick besser und ab F11 reduziert die Beugung Details sichtbar. Am Rand stufen wir die Bildschärfe bei F2,8 als gut bis sehr gut ein, ab F4 als sehr gut.  Zudem sorgt Abblenden für hellere Bildecken und Ränder. Kleinere Öffnungen als F10 reduzieren die Abbildungsleistung wieder.

Bildqualität bei 25mm:

Bei 25mm fällt die Bildschärfe bei Offenblende nicht ganz so hoch aus, schon bei F4 legt die Qualität aber deutlich zu. Auf die Ränder wirkt sich Abblenden ebenso sehr positiv aus. Zum einen kann man damit die leichte Vignettierung minimieren, zum anderen die Bildschärfe deutlich erhöhen. Diese bewerten wir bei F2,8 „nur“ als akzeptabel, bei F4 als gut und ab F5,6 als sehr gut. Somit lässt sich sagen, dass das lange Brennweitenende eindeutig die schwächsten Ergebnisse der drei getesteten Brennweiten abliefert.

Die Verzeichnung des Ultraweitwinkelzooms liegt dank Software-Korrektur bei nahe null, chromatische Aberrationen bekamen wir im Test fast keine zu Gesicht. Bei Gegenlicht ist das Objektiv zudem gutmütig und zeigt nur wenige Flares oder andere Bildstörungen.

Unbearbeitete Beispielaufnahmen in voller Auflösung:

Unser Fazit:
Das Sony FE 16-25mm F2,8 G ist ein lichtstarkes Ultraweitwinkelzoom mit kompakten Abmessungen und einem geringeren Gewicht. Dies macht das Objektiv vor allem für alle Foto-/Videografen interessant, die ein möglichst kompaktes und leichtes Gepäck mit sich herumtragen möchten. Die Marke von 500g unterschreitet das Sony FE 16-25mm F2,8 G mit 409g deutlich, die Transportgröße liegt nur bei 7,5 x 9,2cm cm. Natürlich macht das kompakte Design Abstriche notwendig, diese halten sich aber in Grenzen. Der Verzicht auf Brennweiten oberhalb von 25mm sollte die allermeisten Nutzer im Alltag kaum stören, meistens steht bei einem Ultraweitwinkelobjektiv schließlich das kurze Brennweitenende im Fokus. Hier liegt das Objektiv mit 16mm auf dem Level von klassischen 16-35mm-Objektiven. Die restlichen zehn Millimeter von 25 bis 35mm kann man in aller Regel problemlos durch Croppen ausgleichen.

Die Bildschärfe fällt bei 16mm und 20mm im Zentrum schon bei Offenblende sehr hoch aus, an den Rändern stufen wir sie als gut bis sehr gut ein. Abblenden (auf circa F4, maximal F5,6) ist trotzdem sinnvoll, dadurch lässt sich auch die teilweise gut sichtbare Vignettierung stark verringern. Bei 25mm schneidet das Zoom am schwächsten ab, ab F4 kann man es aber bereits sehr gut nutzen.

Trotz kompakter Abmessungen besitzt das Zoom viele Stärken und nur wenige Schwächen:

Praktisch keine Abstriche sind beim abgedichteten Gehäuse und dem Autofokus notwendig. Das Objektiv verfügt trotz der kleinen Größe über drei Einstellringe für die Brennweite, den Fokus und die Blende, per Taste lassen sich unterschiedliche Parameter verändern und der AF/MF-Schalter macht den schnellen Wechsel des Fokusmodus möglich. Als Bonus-Feature lässt sich der Blendenring auch noch konfigurieren. Fokussieren kann man mit dem Sony FE 16-25mm F2,8 G schnell, präzise und leise, auch deutlich teurere Objektive schneiden in puncto Autofokus nicht besser ab. Nicht gespart hat Sony sogar bei der Blende, hier kommt ein Modell mit elf Lamellen zum Einsatz.

Die dkamera.de-Awards zum Sony FE 16-25mm F2,8 G:

Autor: dkamera.de Redaktion
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