Xiaomi 13 Lite Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Xiaomi 13 Lite auf die technischen Daten, das Handling sowie die Verarbeitung eingegangen sind, schauen wir uns im zweiten Teil nun die Kameras des Smartphones an. Mit unseren Beispielfotos und -videos in voller Auflösung können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Als Einsteigermodell der 13-Serie von Xiaomi muss man beim 13 Lite natürlich mit „einfacherer“ Technik als bei den anderen Smartphones der Serie auskommen. Dies gilt auch für die Kameras. Während beim Xiaomi 13, Xiaomi 13 Pro und Xiaomi 13 Ultra eine in Zusammenarbeit mit Leica entwickelte Kameras-Ausrüstung verbaut ist, werden die Kameras des Xiaomi 13 Lite nicht genauer bezeichnet. Das Leica-Label findet sich jedenfalls nicht. Ansonsten fällt die Ausstattung für ein Modell der Mittelklasse klassisch aus.

Die Hauptkamera bietet mit 23mm (KB-äquivalent) eine übliche Brennweite, das optisch nicht stabilisierte Objektiv wird mit einer Lichtstärke von F1,8 sowie einem Aufbau mit sieben Linsen angegeben. Hinter den Linsen verbirgt sich ein „IMX 766“-Sensor von Sony, dieser gehört zur 1/1,56 Zoll-Klasse. Nativ löst der Chip 50 Megapixel auf, standardmäßig werden Bilder jedoch mit 12,5 Megapixel aufgenommen. Hier greift Xiaomi auf die 4-in-1-Superpixel-Technologie zurück. Diese fasst vier Pixel zu einem großen Bildpunkt mit 2µm Kantenlänge zusammen. Das verbessert unter anderem die Bildqualität bei wenig Licht. Zum Scharfstellen wird bei der Hauptkamera ein Phasen-AF genutzt

Die Sensoren im Größenvergleich:

Bei der Ultraweitwinkelkamera muss man dagegen auf einen Autofokus verzichten. Der Fokus lässt sich nicht verändern, dieser sogenannte Fixfokus ist wegen der kurzen Brennweite von rund 13mm (KB-äquivalent) in der Praxis jedoch recht unproblematisch. Von der Optik sind darüber hinaus die Blende von F2,2 und die Konstruktion mit fünf Linsen bekannt. Die Stabilisierung erfolgt nur elektronisch. Der acht Megapixel auflösende Bildwandler gehört zur 1/4-Zoll-Klasse, die Pixel besitzen eine Kantenlänge von 1,12 µm.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und "Tele"):

Eine Telekamera zur Aufnahme etwas weiter entfernter Motive ist beim Xiaomi 13 Lite nicht verbaut, stattdessen wurde eine Makro-Kamera (KB-Brennweite 25mm, Blende F2,4) integriert. Diese lässt sich wegen des auf rund drei Zentimeter fixierten Fokus auch wirklich nur für Makroaufnahmen nutzen. Leider fällt die Auflösung mit zwei Megapixel alles andere als hoch aus, der Sensor misst zudem nur 1/5 Zoll.

Die meisten Details lassen sich bei Smartphones normalerweise mit der Hauptkamera und dem Einsatz der nativen Sensorauflösung (in diesem Fall 50 Megapixel) aufnehmen. Beim Xiaomi 13 Lite ist das anders, hier sind zwischen der 50-Megapixel-Option und der 12-Megapixel-Option kaum Unterschiede zur sehen. Für einen Sensor mit einer eigentlich sehr hohen Auflösung ist das kein Ruhmesblatt. Woran das liegt, wissen wir nicht. Da Bilder mit voller Auflösung rund dreimal so groß ausfallen (knapp 8 MB pro Bild vs. 16 MB pro Bild) und das Verarbeiten beim Aufnehmen länger dauert als bei Bildern mit geringerer Auflösung, würden wir im Alltag stets zur Standard-Auflösung greifen. Deren Qualität stufen wir grundsätzlich als sehr gut ein, auch etwas größere Ausdrucke (DIN A4) sind möglich. Gut zu wissen: Bei der 2-fachen-Zoomoption (von uns in diesem Fall "Tele" genannt) handelt es sich um keine "echte" Brennweite, sondern einen Crop. Folglich wird nur ein Ausschnitt des Bildes der Hauptkamera verwenden. Die Bildqualität fällt daher schlechter als bei der Hauptkamera aus, geht aber durchaus noch in Ordnung.

Die geringe Auflösung (acht Megapixel) der Ultraweitwinkelkamera wirkt sich in puncto Detailwiedergabe aus. Da der Bildwinkel sehr groß ausfällt, sorgt die geringe Pixelzahl nur für durchschnittlich detailreiche Fotos. Für klassische Aufgaben (Social Media, Postkartenausdrucke, usw.) reichen die Bilder zwar problemlos aus, für viel mehr jedoch nicht. Die allermeisten Nutzer des Xiaomi 13 Lite sollte das allerdings nicht stören, die Fotofunktionen stehen hier zweifellos nicht so stark im Fokus wie bei höherklassigen Modellen.

Die dritte Kamera des Xiaomi 13 Lite sollten Besitzer des Smartphones eindeutig am wenigsten nutzen. Wie bereits erwähnt besitzt diese nur einen Fixfokus, dieser liegt bei rund drei Zentimeter. Bei kürzeren oder längeren Aufnahmeabständen sind die Bilder daher stets unscharf. Die geringe Variabilität stört uns bei der Makro-Kamera jedoch nicht am meisten, sondern die mit zwei Megapixel  (nach heutigen Standards) sehr geringe Auflösung. Dadurch zeigen die Bilder nur wenige Details, die Bildqualität stufen wir bestenfalls als „gerade noch ausreichend“ ein. Im Vergleich zu den anderen Kameras des Smartphones fällt sie jedenfalls stark ab. Für das ein oder andere Makrobild, das man nur online in einer geringen Auflösung teilen möchte, mag die Makrokamera noch ausreichen, bereits für mittlere Qualitätsansprüche sind die Aufnahmen jedoch zu schlecht. Das liegt auch an der sehr kleinen Sensorgröße (1/5 Zoll). Diese sorgt sogar bei guten Lichtverhältnissen für ein sichtbares Rauschen. Empfehlen können wir Aufnahmen mit der Makrokamera daher nicht (oder nur in sehr speziellen Situationen). Dies ist schade, denn mit einem größeren Bildwandler und mit einer höheren Auflösung ließen sich durchaus ansprechende Aufnahmen erstellen.

Bei Nacht ermöglicht die Hauptkamera mit weitem Abstand die besten Fotos, der große Sensor sorgt auch bei wenig Licht für rauscharme Bilder. Für ein Smartphone der Mittelklasse ist das Ergebnis wirklich gut. Die Ultraweitwinkelkamera hält diesbezüglich eindeutig nicht mit, das Rauschen nimmt hier stark zu. Während man bei der Hauptkamera daher oftmals auf den Nachtmodus verzichten kann, sollte er bei der Ultraweitwinkelkamera stets aktiv sein. Damit sind wesentlich bessere Aufnahmen möglich. Natürlich kann man den Nachtmodus auch beim Verwenden der Hauptkamera nutzen, damit lässt sich unter anderem der Dynamikumfang der Bilder erhöhen. Die Makrokamera unterstützt den Nachtmodus nicht, bei schlechteren Lichtverhältnissen würden wir sie grundsätzlich nicht verwenden.

Der Nachtmodus sorgt für ein geringeres Bildrauschen und eine höhere Dynamik:

Die Sättigung und der Kontrast bewegen sich beim Xiaomi 13 Lite – wie für ein Einsteiger- bis Mittelklassegerät zu erwarten – am oberen Limit. Die Aufnahmen wirken dadurch zwar sehr lebendig, über die Realität geht dies allerdings deutlich hinaus. Hierzu sei allerdings gesagt, dass sich dies viele weniger fotoaffine Nutzer wünschen. Wer nicht ganz so „knallige“ Bilder aufnehmen möchte, kann sich für einen anderen Bildstil entscheiden oder den Pro-Modus nutzen. Dank der RAW-Option lassen sich die Bilder nachträglich sehr gut bearbeiten. Das ist für ein einfacheres Smartphone, das keine Fotografen als Zielgruppe hat, sehr lobenswert. Ebenso gut: Die Belichtung des Xiaomi 13 Lite war im Test bei den allermeisten Aufnahmen korrekt, die Nachschärfung hält sich generell noch in Grenzen. Den HDR-Modus des Smartphones kann man zum Erhöhen des Dynamikumfangs verwenden.

Videos lassen sich mit dem Xiaomi 13 Lite mit der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera jeweils in 4K- (30p) oder Full-HD-Auflösung (bis zu 60p) aufnehmen. Die Qualität der Hauptkamera stufen wir in 4K als sehr gut bis exzellent ein, die der Ultraweitwinkelkamera als sehr gut. In Full-HD werden wesentlich weniger Details aufgelöst, die Aufnahmen der Hauptkamera sind aber immer noch besser als die der Ultraweitwinkelkamera. Mit dem Zeitlupenmodus kann man ansprechende Effekte erzielen, Details sind hier aber kaum noch zu erkennen.

Screenshot aus einem 4K-Video:

Ein Autofokus steht beim Xiaomi 13 Lite nur beim Einsatz der Hauptkamera zur Verfügung, dieser arbeitet sehr flott und auch treffsicher. Die Stabilisierung erfolgt nur elektronisch, Verwacklungen werden jedoch trotzdem gut ausgeglichen. Das Gesamtpaket kann sich daher durchaus sehen lassen.

Brennweitenvergleich: (Utraweitwinkel, Hauptkamera sowie "Tele"-Kamera):

Links eine Standardaufnahme, rechts eine HDR-Aufnahme:

Links eine Aufnahme im normalen Modus, rechts mit Bokeh-Effekt:

Links eine Aufnahme mit 50 Megapixel, rechts mit 12,5 Megapixel:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera:

Zwei Aufnahmen mit der Makrokamera:

Links eine Aufnahme mit der Makrokamera, rechts mit der Hauptkamera und LED-Licht:

Links eine normale Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

JPEG+RAW-Aufnahme mit der Hauptkamera:

Links eine Aufnahme mit der Hauptkamera in 4K30p, links in 1080p60:

Links eine Aufnahme mit der UWW-Kamera in 1080p60, rechts mit der "Tele"-Kamera in 4K30p:

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Xiaomi 13 Lite ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x