Apps für Fotografen 2021 (Teil 2)

Aufnahme-Helfer: PhotoPills, Sun Surveyor (Lite)

Nachdem wir im ersten Teil der Artikelserie "Apps für Fotografen" drei Bildbearbeitungs-Apps vorgestellt hatten, stellen wir jetzt drei Apps vor, die einen bei der Aufnahme unterstützen. Deren Features reichen von der Anzeige des Sonnenstandes, über die Dauer der Blauen Stunde bis hin zur Berechnung der Schärfentiefe. Alle Aufgaben übernimmt die renommierte App "PhotoPills", es gibt aber auch kostenlose Optionen.

PhotoPills (für Android und iOS, kostenpflichtig)
Gibt es eine App, die alle Wünsche von Fotografen erfüllt. Nein, aber eine App kommt sehr nah heran: PhotoPills. Diese App gibt es schon mehrere Jahre, ihre Featureliste lässt sich problemlos als extrem umfangreich beschreiben. Sie vereint sehr viele Funktionen, die ambitionierte Fotografen für ansprechende Bilder benötigen. Das gibt es – völlig verständlich – nicht ganz umsonst. PhotoPills kostet in der Android-Version 9,99 Euro, im App-Store von Apple liegt der Preis bei 10,99 Euro. Die schiere Liste an Features lässt die App für Neueinsteiger zunächst etwas kompliziert wirken, alle wichtigen Funktionen sind über die Oberpunkte jedoch schnell zu finden. Davon gibt es im Reiter „Pills“ insgesamt 16 Stück. Alle Funktionen übernehmen unterschiedliche Aufgaben.

Die Funktionsübersicht der PhotoPills-App, der Planer und die Sonneninformationen:

Von besonderer Bedeutung dürfte für die meisten vermutlich der „Planer“ sein. Hinter diesem Punkt verbergen sich eine Reihe von Informationen, die bei der Aufnahme von Bildern wichtig sind. Anhand des Standpunkts, den man automatisch via GPS erkennen lassen kann oder manuell setzt, lassen sich zahlreiche Informationen abrufen. Unter anderem, zu welchen Uhrzeiten die Blaue und Goldene Stunde stattfinden. Zudem lässt sich anhand einer Grafik der Sonnenstand oder die Position der Milchstraße zu bestimmten Uhrzeiten ablesen. Das geht nicht nur für den aktuellen Tag, sondern auch für Tage, Wochen oder Monate im Voraus bzw. Nachhinein.

Die AR-Ansicht zeigt den Stand und Lauf der Sonne und des Mondes an:

Die Nacht-AR-Ansicht informiert über den Nachthimmel:

Wer sich nicht anhand der Karte orientieren möchte, kann mit der AR-Ansicht (für Tag oder Nacht) die berechnete Ansicht sogar mit der Realität überlagern lassen. Beides funktioniert (sofern der GPS-Empfänger und der Kompass richtig arbeiten) sehr gut und lässt in der Praxis keine Wünsche offen.

Noch genauere Informationen zu den „Tagesphasen“ und der Sichtbarkeit der Sonne und des Mondes erhält man in den Menüpunkten „Sonne“ und „Mond“. Diese informieren minutengenau über die Blaue Stunde, Dämmerung oder Sichtbarkeit des Mondes.

Weitere Informationen der PhotoPills-App und verschiedene Berechnungs-Tools:

Viele App-Funktionen sind bei PhotoPills des Weiteren zum Berechnen häufiger verwendeter Daten gedacht. Dazu zählen unter anderem die Schärfentiefe, Belichtungswerte oder pro Zeitraffer benötigte Bilder. Derartige Berechnungen lassen sich natürlich auch einfach per Taschenrechner oder mit anderen Apps vornehmen, bei PhotoPills findet man diese jedoch versammelt an einem Ort. Passende Tabellen, die einen guten Überblick über beispielsweise die Schärfentiefe geben, gibt es obendrein.

Für Astrofotografen oder ganz allgemein Fotografen sind zudem die Informationen zu Sternspuren interessant. Zum einen informiert PhotoPills über die Länge von Sternspuren bei bestimmten Belichtungszeiten. Zum anderen lässt sich berechnen, bis zu welcher Belichtungszeit Sterne als Punkte sichtbar sind. Hierbei lässt sich aus zwei unterschiedlichen Regeln (NFP-Regel und 500er-Regel) wählen und unter anderem die Kamera, die Brennweite sowie die Belichtungszeit eingeben. Videotutorials und eine Bedienanleitung, die allerdings nur auf Englisch zur Verfügung stehen, runden das Angebot ab.

Die App bietet unter anderem eine Tabelle für die Schärfentiefe:

Unser Fazit zu PhotoPills:
PhotoPills gilt im Bereich der Fotografie-Apps zurecht als eine Art Eierlegende Wollmilchsau. Die Liste der Funktionen ist sehr lang. Neben Standardfeatures wie der Tiefenschärfe-Berechnung stehen mit der virtuellen Sonnenstands- oder Milchstraßenansicht auch sehr umfassende Hilfen zur Verfügung. Dass man dieses Paket nicht umsonst bekommt, ist verständlich. Die einmalige Ausgabe von rund 10 Euro erscheint auf den ersten Blick recht hoch, über mehrere Jahre gerechnet finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch sehr gut.

Sun Surveyor Lite (für Android und iOS, „Pro“-Version kostenpflichtig)
Wer für Apps kein Geld ausgeben möchte, auf gewisse Informationen zum Sonnenstand nicht verzichten will. Kann sich die App Sun Surveyor ansehen. Diese lässt sich als Lite-Version mit eingeschränktem Funktionsumfang kostenlos nutzen, in der „Pro“-Version mit mehr Funktionen muss man 8,49 Euro (Android) bzw. 10,99 Euro (iOS) ausgeben.

Die Sun Surveyor Lite-App bietet unter anderem Informationen zum Sonnenstand:

Die Lite-Version zeigt den Stand der Sonne an, auf eine Live- oder Kartenansicht muss man allerdings verzichten. Hierfür ist das kostenpflichtige Upgrade nötig. Mit diesem geringeren Komfort kann man durchaus leben, schöner und schneller verständlich ist eine Liveansicht allerdings zweifellos. Keine Abstriche muss man bei der Anzeige der Blauen Stunde oder der Sonnenaufgangszeit machen, diese lassen sich genau wie die konkreten Dämmerungsuhrzeiten ablesen. Informationen zum Mond und der Milchstraße machen dagegen wieder das Upgrade notwendig.

Für Informationen zum Mond oder für die Live-Ansicht wird die kostenpflichtige Version benötigt:

Unser Fazit zur Sun Surveyor Lite-App:
Die Lite-Versionen von Sun Surveyor bietet Basic-Funktionen, die oftmals ausreichend sind. Wer nur ab und zu Bilder aufnimmt und dabei auf Komfort-Features oder Daten zur Milchstraße und dem Mond verzichten kann, fährt mit der Lite-Version nicht schlecht.

Photographer's companion (für Android und iOS, „Pro“-Version kostenpflichtig)
Die eben unter die Lupe genommene App Sun Surveyor bietet vor allem Informationen rund um den Sonnenstand, Photographer's companion zeichnet sich durch zahlreiche Berechnungs-Tools aus. Unter anderem lassen sich die Schärfentiefe, das Sichtfeld oder auch die für scharfe Aufnahme benötigte Belichtungszeit berechnen. Darüber hinaus kann man Informationen zum Sonnenstand (Grad), zum Sonnenauf- und -untergang oder zum Mond abrufen. Für eine kostenlose App ist das Angebot sehr umfangreich, für 3,49 Euro gibt es zudem das Angebot, zur Pro-Version zu wechseln. Hier fällt die ansonsten dauerhaft eingeblendete Werbung weg, zusätzliche Funktionen wie die AR-Ansicht für die Sonne, den Mond und die Milchstraße sowie Hilfen zur fotografischen Komposition mittels Drittelregel oder goldenem Schnitt gibt es obendrauf.

Photographer's companion bietet jede Menge Berechungs-Tools:

Auch über den Sonnenauf- oder -untergang oder die Sternfotografie wird man informiert:

Unser Fazit zur Photographer's companion-App:
Die Photographer's companion umfasst viele Rechner und Hilfen und lässt sich völlig kostenlos nutzen. Die eingeblendete Werbung ist nicht unbedingt störend, angesichts des geringen einmaligen Aufpreises von 3,49 Euro könnte man aber durchaus über die Pro-Version nachdenken. Diese bringt zudem noch ein paar weitere nützliche Features mit. Die Oberfläche könne uns unserer Sicht noch etwas moderner wirken, gerade bei den Berechnungs-Tools würde das für eine noch etwas bessere Übersichtlichkeit sorgen. Wirklich beschweren kann man sich – gerade bei der kostenlosen Version – allerdings nicht.

Am Ende unsere Artikel können wir zusammenfassen: Eine App für alles ist PhotoPills, Preis und Leistung stimmen zweifellos. Mit den kostenlosen Versionen von Sun Surveyor und Photographer's companion kommt man jedoch durchaus weit und kann PhotoPills teilweise gut ersetzen. Sofern man wirklich kein Geld ausgeben möchte, würden wir daher zu den beiden kostenlosen Apps raten.

Autor: dkamera.de Redaktion
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