Canon EOS M50 und EOS 250D im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: DSLM- und DSLR-Kameras mit APS-C-Sensor von Canon


Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS M50 und EOS 250D unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit angesehen haben, vergleichen wir jetzt unter anderem die Videofunktionen und die Erweiterbarkeit.

Funktionen und Features:
Das Angebot an Fotoprogrammen umfasst bei beiden Kameras alle üblichen Modi von reinen Automatiken bis hin zu manuellen Aufnahmeprogrammen. Dazu gehören unter anderem eine Vollautomatik, eine Reihe von Szeneprogrammen für spezielle Aufnahmesituationen („Porträt“, „Landschaft“, „HDR-Gegenlicht“, …), verschiedene Filtereffekte („Fisheye-Effekt“, „Spielzeugkamera-Effekt“, „HDR Standard“, …) und die PSAM-Programme. Nur bei der EOS M50 ist ein hybrider Modus für Fotos und Videos vorhanden, dieser nennt sich „Hybrid-Auto“. Wählt der Nutzer diesen Modus aus, werden zusätzlich zu Fotos kurze Videosequenzen aufgenommen.

Einen elektronischen Verschluss besitzt nur die EOS M50:

Canon EOS M50.

Standardmäßig arbeiten beide Digitalkameras mit einem mechanischen Schlitzverschluss. Er erlaubt Belichtungszeiten zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde, längere Belichtungen sind mit dem Bulbmodus möglich. Für Einsätze bei starker Sonneneinstrahlung und der Arbeit mit großen Blenden sind 1/4.000 Sekunde nicht optimal, im Alltag kommt man damit aber in der Regel aus.
Die EOS M50 hat zusätzlich einen elektronischen Verschluss zu bieten. Damit lässt sich als Vorteil völlig lautlos fotografieren, Nachteile gibt es jedoch auch. So steht der elektronische Verschluss allein im Szenenmodus „Lautlose Aufnahme“ zur Verfügung.

Hier kann der Fotograf nur wenige Einstellungen vornehmen, zudem bleiben Fotos auf die Einzelbildaufnahme beschränkt. Grundsätzlich sollte mit dem elektronischen Verschluss die Aufnahme von bewegten Motiven (Rolling-Shutter) oder das Fotografieren bei Kunstlicht (Helligkeits-Artefakte) vermieden werden.

Als Belichtungsmessmethoden haben beide Kameras jeweils die Mehrfeld-, die mittenbetonte, die Selektiv- und die Spotmessung zu bieten.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Canon EOS M50.

4K-Aufnahmen sind mit beiden Kameras möglich, Zeitlupenvideos nur mit der EOS M50:

Canon EOS M50.

Videoaufnahme:
Die Videoaufnahme gehört heutzutage zu den für viele unverzichtbaren Funktionen. Selbst wer nicht ständig Videos drehen will, möchte zumindest ab und zu ein kurzes Video aufnehmen können. Dies geht mit beiden Kameras sowohl in der modernen 4K-Auflösung als auch in Full-HD und HD. Wer sich für 4K-Videos entscheidet, die mit weitem Abstand die beste Bildqualität ermöglichen, muss sich bei beiden Kameras jedoch auf einige Einschränkungen einstellen. Zum einen sollte hier die auf 24 und 25 Vollbilder pro Sekunde begrenzte Bildrate genannt werden. 30 Vollbilder pro Sekunde, die etwas flüssigere Aufnahmen erlauben, lassen sich in 4K nicht wählen. Als zweite Einschränkung ist der starke Crop zu nennen. Diesen muss man lediglich bei 4K-Videos hinnehmen, er resultiert aus der von Canon gewählten Ausleseart des Sensors. Da beide Kameras nur die für 4K-Videos notwendigen acht Millionen Pixel im Zentrum verwenden, entsteht ein starker Cropeffekt. Für die Praxis bedeutet dies, dass mit einem Weitwinkelobjektiv keine Weitwinkelaufnahmen möglich sind.

Als dritter Nachteil muss bei 4K-Videos der fehlende Dual Pixel CMOS-AF genannt werden, beide Kameras nutzen lediglich die Kontrastmessung. Sie stellen daher vergleichsweise langsam scharf und Fokuskorrekturen sind häufiger notwendig.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 3.840 x 2.160 Pixel:

In Full-HD fallen die genannten Einschränkungen weg. Hier lassen sich bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde wählen, kann man schnell und treffsicher scharfstellen und erhält einen Bildwinkel, der in etwa den Fotoaufnahmen entspricht. Die Aufnahmen zeigen allerdings sichtbar weniger Details als 4K-Videos, teilweise sind zudem Moire-Artefakte zu sehen. Letztendlich bleibt es die Entscheidung des Nutzers, ob für ihn die besseren Features oder eine bessere Bildqualität wichtiger sind.
Ein – wenn auch kleiner – Bonuspunkt geht an die EOS M50 für die Zeitlupenaufnahme mit 100 Bildern pro Sekunde in HD. Damit lässt sich durchaus etwas anfangen, die Bildqualität entspricht aber nicht mehr aktuellen Standards.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Canon EOS M50.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
An Schnittstellen hat Canon trotz günstiger Gehäusepreise nicht gespart. Wer einen externen Monitor anschließen möchte nutzt dafür jeweils HDMI. Zur kabelgebundenen Datenübertragung zu einem Computer gibt es USB und zum Anschluss eines Mikrofons einen 3,5mm Klinkenport. Die EOS 250D ist außerdem mit einem 2,5mm Klinkenport für eine Fernbedienung ausgerüstet. Wer seine Kamera drahtlos steuern möchte, kann dies unter anderem mit der von Canon angebotenen Bluetooth-Fernbedienung oder per WLAN mit der „Canon Connect“-App.

Selbst externe Blitzgeräte lassen sich über den Zubehörschuh an beiden Kameras nutzen, die EOS 250D kann mangels Mittenkontakt jedoch nur einige Modelle ansteuern. Dazu gehören aber alle aktuellen Systemblitze von Canon.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und Schnittstellen: Unentschieden.

Sowohl die EOS M50 als auch die EOS 250D erlaubt das Aufstecken eines Blitzgerätes:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Unser Fazit:
Canons Kameraportfolio umfasst sowohl Modelle mit als auch ohne Spiegel. Das macht es Fotografen leicht, die optimal geeignete Kamera zu finden. Ob man sich bei seiner nächsten bzw. neuen Kamera für eine DSLR oder eine DSLM entscheiden sollte, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Wer Platz sparen möchte und eine kompakte Kamera sucht, sich von der EOS M50 mehr angesprochen fühlen. Die DSLM ist kleiner als die EOS M50, das Gewicht fällt zudem etwas geringer aus. Auf längeren Trips kann beides von Vorteil sein. Die Verarbeitung beider Kameras bewegt sich auf Einsteigerniveau, in der Hand liegt die EOS 250D wegen ihres tieferen Griffs aus unserer Sicht etwas besser. Die Tasten sind in beiden Fällen klein konstruiert, für Einsteiger stehen in den Menüs spezielle Unterstützungen zur Verfügung.

Beide Kameras sind für die Einsteigerklasse mit vielen Features ausgestattet:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

In puncto Bildqualität schneiden beide Kameras sehr ähnlich ab, bis ISO 3.200 werden Details gut aufgelöst. Beim Objektivangebot sehen wir die EOS 250D vorne, ohne Adapterlösungen kommt man bei der EOS M50 nicht allzu weit. Der von Canon angebotene Adapter arbeitet zwar einwandfrei, zusammen mit den recht großen EF(-S)-Objektiven gehen jedoch die Größenvorteile eine spiegellosen Systems verloren. Bei der Bildkontrolle sehen wir die EOS M50 wegen ihres größeren Suchers vorne, des Weiteren erlaubt dieser den Einsatz bei Videos. Die Displays unterscheiden sich dagegen nicht und gefallen uns jeweils sehr gut.

Den Größenvergleich gewinnt klar die EOS M50:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Bei Serienaufnahmen hängt die Canon EOS M50 die EOS 250D sehr deutlich ab, die DSLR liegt dafür bei der Länge der Bildserie vorne. Das schnellere Autofokussystem besitzt die Spiegelreflexkamera, im Liveviewmodus landet sie dagegen hinter der EOS M50. Der Punkt für größere Flexibilität beim Fokussieren geht an die DSLM, das AF-System der EOS 250D ist außerhalb des Zentrums beim Blick durch den Sucher nicht überzeugend.

Das Angebot an Funktionen und Features fällt sehr ähnlich aus, die EOS M50 erlaubt als Bonus die völlig lautlose Aufnahme mit elektronischem Verschluss. Videos können beide Kameras in 4K nur mit großen Abstrichen aufnehmen (Crop, kein Dual Pixel CMOS-AF, keine 30 Vollbilder pro Sekunde). In Full-HD fallen die genannten Nachteile weg, die Bildqualität liegt aber auch deutlich unter der 4K-Qualität. Einen kleinen Bonuspunkt vergeben wir an die EOS M50 für deren Zeitlupenaufnahme. Wegen der bestenfalls ausreichenden Qualität in HD halten sich die Vorteile allerdings in Grenzen.

Die spiegellose Kamera kann sich unter anderem mit einer höheren Bildrate absetzen:

Links sehen Sie die Canon EOS M50, rechts die Canon EOS 250D.

Welche Kameras ist nun besser? Wir sehen die Canon EOS M50 vorne, dabei handelt es sich insgesamt um das Modell mit denen aus unserer Sicht wichtigeren Features.

Unser Testsieger:

Wer bereits viele EF/EF-S-Objektive besitzt, macht mit der EOS 250D jedoch prinzipiell nichts falsch. Für eine Einsteiger-DSLR fällt deren Leistung sehr solide aus.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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